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Bretto, der Verführer

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11.12.2003
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Bretto, der Verführer

Bretto Schinkenschwalber war Handwerker. Doch nicht irgendein Handwerker, nein, er arbeitete als Kranführer auf dem Bau. Seine Freizeit verbrachte er mit Briefmarken sammeln, Bodybuilding sowie dem Lösen von Mordfällen. Allerdings waren weder seine beruflichen noch freizeitlichen Ambitionen von grossem Erfolg gekrönt. Er meldete sich oft krank und erschien meistens, wenn überhaupt, zu spät auf der Baustelle. Seine Briefmarkensammlung umfasste gerade mal 20 Exemplare, und das waren völlig gewöhnliche, unspektakuläre Einheitsmarken aus dem Automaten.
Grossen Erfolg hatte Bretto dagegen bei den Frauen. Er feierte sehr viel und nahm praktisch jedes Wochenende eine "Tussi", wie er sie liebevoll nannte, mit nach Hause, mit welchen er jeweils nach allen Regeln der Kunst den Beischlaf vollzog. Manchmal waren es sogar zwei Stück. Soviel zu Bretto‘s Freizeitgestaltung.
An einem sonnigen Montagmorgen erschien Bretto wie so oft verspätet auf dem Bau. Er hatte am Vorabend ausgiebig seinen 32. Geburtstag gefeiert und wieder einmal mit mehreren weiblichen Personen den Akt vollzogen.
Sein Chef, Rudi Schüssel, kam schnaubend vor Wut angerannt. "Bretto! So geht's nicht weiter! Nicht mit mir! So nicht!", schrie er schon von weitem. Bretto wartete, bis Herr Schüssel nur noch einen Meter von ihm entfernt war und holte dann mit seiner Faust aus. Mit voller Kraft schmetterte er sie dem Chef ins Gesicht, welcher durch die Wucht kurz abhob und schliesslich auf dem Rücken landete. Er blieb bewusstlos liegen. "Auch schön, Sie zu sehen, Chef.", sagte Bretto cool und machte einen grossen Schritt über den regungslosen Körper. Die anderen Arbeiter applaudierten und jubelten ihm zu. Bretto reagierte wie immer cool. "Schon gut, schon gut. Es ist wie so oft: Alle denken es, Bretto macht es. Haha!" Seine Kollegen lachten lauthals mit, als wären sie dafür bezahlt worden.
Bretto leerte zwei Becher Kaffee in sich hinein und bestieg dann seinen Kran. Seinen Helm liess er wie immer unten liegen, damit alle sahen was für ein harter Kerl er war. Jemand wie Bretto brauchte keinen Helm.
Als er schliesslich vor seiner Krankabine angekommen war, sass darin zu seiner Überraschung eine nackte Blondine, die Bretto verschmitzt anlächelte. "Jungs, wart ihr das?", schrie Bretto von oben herunter. "Alles Gute zum Geburtstag, Alter!", brüllten seine Kollegen synchron im Chor, als hätten sie dafür geprobt. Bretto lachte. Alles klar. Er stieg in die Kabine und vollzog in knapp 25 Metern Höhe in allen möglichen Posen den Beischlaf. Den unten stehenden Kollegen ergab sich ein irrsinig witziges Bild, als die Beiden in der engen Führerkabine schwitzend kopulierten. Nachdem Bretto sein Geburtstagspräsent eine gute Stunde lang ausgiebig bearbeitet hatte, öffnete er die inzwischen dampfende Kabine und half der noch immer nackten Blondine auf die Leiter. Nach einem kurzen Abschiedsgruss stieg sie vorsichtig hinab. Unten wartete bereits jemand in einem blauen 1998er Skoda Felicia. Sie stieg ein und der Wagen brauste davon.
"So, jetzt aber an die Arbeit", sagte Bretto zu sich und wandte sich den Schaltern und Knüppeln des Armaturenbretts zu.

Ende

 

Hey Norther,

und wenn Du hier nicht schon 66 Geschichten zu stehen hättest und nicht schon seit 2003 registriert wärst, würde ich unter die Geschichte glatt Willkommen bei Kg.de schreiben.

Der Text liest sich wie einer unter 1000 Erstlingen und ich frag mich, was Du eigentlich mit den vielen Kritiken/Ratschlägen gemacht hast, die Du so im Laufe der Jahre gesammelt hast. Da sie jedenfalls für das Weiterkommen und die Entwicklung Deiner Schreibe scheinbar ohne Belang sind, verzichte ich darauf, Dir hier welche zu geben und verkürze auf: Das ist unterste Schublade. In zehn Minuten getippt und dann der Welt gezeigt: schaut her, wie schlecht ich bin.
Warum Menschen darauf stehen, der Welt dies zeigen zu wollen, bleibt mir ein Rätsel, aber mit Literatur, Humor oder Erotik/Romantik hat der Text nix zu tun.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo,

ich weiß nicht so recht, vielleicht solltest du das lieber unter Humor einstellen ... erotisch ist da jetzt nicht so viel dran, finde ich. Mir fehlt, wenn es humoristisch sein soll, die satirische Überhöhung oder ein ironischer Bruch. So Bretto die coole Sau, und dann? Nichts mehr? Du erzählst halt auch nichts, du reißt kurz die Bio von diesem Bretto an und das war's, und dann eben diese Story mit seinem Chef und der Nutte ... finde ich persönlich jetzt absolut langweilig, da passiert ja wirklich kaum was in deiner Story. Vielleicht ist das auch ein Stilmittel und ich habe da was verpasst, keine Ahnung.

Gruss, Jimmy.

 

Hi,

ich fand deine Geschichte langweilig.
Du schreibst ja seit Jahren hier und ich bin mir sicher im Laufe der Zeit haben viele was zu deinem Schreiben gesagt, ich find's einfach nur stinklangweilig.

Sprachlich, inhaltlich, vom Humor her: Fade. Der Text ist leer.

Vielleicht überlegst du dir mal etwas Neues, weil das Alte kennt man halt schon.

Konstruktive Kritik: Versuch doch mal mehr als Nichts in einen Text zu investieren. Der Text scheint mit so einer Leidenschaftslosigkeit geschrieben zu sein wie sie normal nur Schüler aufbringen für Religionsreferate oder Finanzbeamte für Briefverkehr.

Der Text hier würde schon gewinnen, wenn du den einfachsten aller Creative-Writing-Tipps da beherzigen würdest. Show, don't tell

Und mit Lust und Leidenschaft und Witz und Geist erzählen bitte (oder wenigstens 3 von 4!). Sonst spart man sich das einfach. Nur einen Text zu schreiben, weil man das irgendwie im Selbstbild drin hat ... muss man ja nicht veröffentlichen dann.

 
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Hallo Flieger

Danke für dein Feedback. Ehrlich gesagt hab ich für diese Geschichte sehr viel mehr Zeit aufgewendet als 10 min. Ich wollte hier auf humoristische Weise einen typischen Macho portraitieren, einen Weiberhelden. Erst war ich nicht sicher, ob Erotik die richtige Sparte dafür ist, aber andererseits kann ja Erotik auch subtil witzig sein, was, wie ich finde, in meiner neuen Geschichte durchaus der Fall ist. Schade, dass sie dir nicht gefällt.

Grüsse, Norther

Hallo Jimmy und Quin

Danke auch für eure Kritiken. Ich werds mir zu Herzen nehmen.

Aber Show, don't tell kapier ich nicht ganz. Bin in englisch nicht sooo gut, aber das heisst laut Übersetzer "Zeigen, nicht sagen" oder? Also quasi die Personen besser beschreiben, wie sie aussehen und so?

@ Jimmy
Ja, war eben erst auch nicht sicher ob ich das unter Humor posten soll. Doch die erotische Komponente ist eben doch vorhanden, und daher geht's für mich doch eher Richtung Romantik.

Danke euch!

 
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Hallo Jimmy und Quin

Danke auch für eure Kritiken. Ich werds mir zu Herzen nehmen.

Aber Show, don't tell kapier ich nicht ganz. Bin in englisch nicht sooo gut, aber das heisst laut Übersetzer "Zeigen, nicht sagen" oder? Also quasi die Personen besser beschreiben, wie sie aussehen und so?

Mal ganz simpel.
Was löst: "Ich habe das ganze Wochenende mit 2 Frauen geschlafen" bei dir aus? Erregt dich der Satz irgendwie? Nee, oder.
Wenn ich aber 3 Seiten darüber schreibe, wie jemand mit 2 Frauen schläft und keucht und röchelt und spritzi-spratzi und quietschi-quatschi, dann schon eher.
Das ist "show, don't tell".

Oder anders: "Dann fand eine spannende Verfolgungsjagd statt." - ist gar nix.
Wenn ich 3 Seiten darauf aufwende, eine Verfolgungsjagd zu beschreiben, löst das im Leser vielleicht Spannung aus.

Und du hast das hier in dem Text: Dann kletterte er nach oben und nagelte sie nach allen Regeln der Kunst durch, während das Publikum Beifall klatschte.

Das ist halt gar nix. Das ist faul. Das meiste "Tell", die Raffung, ist ja keine "bewusste Entscheidung" des Autors, zu sagen: Ich raff das nur, ich hab Gründe dafür, sondern es passiert aus Faulheit.

Da oben 30 Zeilen zu schreiben, wie die jetzt miteinander schlafen und das so hinzukriegen, dass der Leser es gut findet - das ist schwer.
Dahin zu schreiben "Sie vögelten, dass sich die Balken biegen" - das ist leicht.

Wenn man sich immer mit "Er vögelte sie nach allen Regeln der Kunst durch" zufrieden gibt als Autor, führt das nirgendswo hin. Das kann man schon am ersten Tag schreiben. Das so hinzukriegen, dass der Leser - zu Hause und 8 Tage später - damit irgendwas anfangen kann, dass da irgendwas passiert in ihm - das ist die Kunst beim Schreiben.
Was man dann im Leser erzeugen will, ob Erregung, Spannung, Mitleid - das ist im Detail dann verschieden.

 

Hallo Norther,

ich kann mich den anderen nur anschließen. In Romantik/Erotik hat das meiner Ansicht nach überhaupt nichts verloren, denn die Beschreibungen sind - sorry - so trocken wie eine Bedienungsanleitung. Mit Ausdrücken wie Beischlaf, Akt vollziehen und kopulieren kann auch kaum Stimmung aufkommen.

Mir fällt es auch schwer, mit Verbesserungsvorschlägen anzusetzen. Die Vorschreiber haben dir da ja schon einen wichtigen Tipp gegeben, wenn du den umsetzt, hast du ja erstmal zu tun.

Viele Grüße
bernadette

 

OK, danke dir für die ausführliche Erklärung. Ich denke ich habs verstanden. Dann werd ich das beim nächsten Mal so versuchen.

 

Hey Norther,

ich habe gerade ein paar Deiner alten Geschichten und Kommentare überflogen und festgestellt, dass Du ziemlich einstecken musstest. Vielleicht kaufst Du Dir mal so ein Schreibratgeber-Buch und arbeitest das durch. Da wird auch zeigen - statt sagen ausführlich erklärt. Es gibt auch welche, die sich speziell mit dem Schreiben von humoristischen Texten beschäftigen. Und Du solltest hier kommentieren. Da muss man sich selbst die Frage beantworten - gefällt mir, warum? Oder, gefällt mir nicht - warum nicht? In den Antworten liegt dann das, was einem selbst weiter bringt.

Sollte das alles für Dich gar nicht in Frage kommen und Du Deine Texte so mögen - wie Du sie eben schreibst (auch daran ist nichts auszusetzen), dann denke ich, solltest Du Dir ein anderes Forum suchen. Eines, wo Du die Leserschaft für eben Deine Art von Texten findest. Das ist nicht böse gemeint, ich denke nur, dass es ziemlich ätzend sein muss, ständig einen auf die Mütze zu bekommen.

Du wirst schon wissen, was für Dich gut ist. Ich wollte das nur mal anmerken, dass es Bücher gibt, die sich mit dem Schreiben beschäftigen und wenn man das will, könnte man die ja mal lesen.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo Fliege und bernatette

Ich weiss was du meinst Fliege, aber ich denke ich kann mich noch steigern, da ist denke ich noch etwas Verbesserungspotential vorhanden, weshalb ich im Moment eigentlich nicht vorhabe ein anderes Forum zu suchen. Das hätte für mich so "Aufgeben"-Charakter, aber ich will lieber dran arbeiten, mal ne Story zu liegern die gut ankommt. Ich werd versuchen, mich künftig auf die "Show, dont tell"-Art zu besinnen. Vielleicht würde es sich tatsächlich lohnen, mal so ein Buch zu lesen. Wer schreiben will, muss auch mal lesen, wie es so schön heisst. :-)

@bernadett:

Danke für deine Kritik. Du hast recht, es liest sich sehr trocken, die Formulierungen könnten viel besser ausgearbeitet sein, bzw. mehr "Show dont tell", wie oben bereits angedeutet. Werde mich da mal dahinterklemmen. Danke trotzudem fürs Lesen!

Grüsse Norther

 

... aber ich will lieber dran arbeiten, mal ne Story zu liegern die gut ankommt ... Vielleicht würde es sich tatsächlich lohnen, mal so ein Buch zu lesen. Wer schreiben will, muss auch mal lesen, wie es so schön heisst. :-)

Das nenn ich mal ne Ansage und Willen! Und so ein Buch, das liest sich schneller durch, als man denkt ;). Bin gespannt und drück die Daumen.

 

Hallo Norther!
Einen Weiberhelden darzustellen ist an sich eine gute Idee für eine Geschichte. Ich muss mich den anderen Kritikern etwas anschließen und gestehen, dass mir so manche Passagen einfach zu schnell abgehandelt erscheinen. Du hättest die meisten Passagen in deiner Story etwas besser ausschmücken können, ja, anschaulicher, ausführlicher.
Ich denke auch, um Bretto als Weiberhelden besser darzustellen, wäre es vielleicht angebrachter gewesen, dass seine Kollegen im willkürlich eine vorbeilaufende Blondine aussuchen, um ihn dann zu bitten, sie zum Sex zu überreden. Dass hätte den Charakter des Weiberhelden wesentlich besser unterstrichen, als dass ihm seine Kollegen einfach eine ins Führerhäuschen bestellt haben, die, so wie man annehmen könnte, wahrscheinlich noch gekauft war. Du hättest gerade diese Szene im Führerhäuschen etwas ausführlicher beschreiben können. Du hättest genauer darauf eingehen können, was die beiden da genau treiben und wie sie es tun. Das hätte dann zumindest mehr mit Erotik zu tun gehabt. Brettos Rücken hättest du zum Beispiel beschreiben können, wenn er sein Shirt auszieht, auf dem sicherlich so manche Kratzspuren seiner "Tussis" zu finden wären. Das hätte den Weiberhelden noch glaubhafter erscheinen lassen.
Über die Erzählperspektive mag man sich streiten, aber für diese Story hätte ich persönlich eine Ich-Erzählung verwendet.
Dass er seinem Chef eine reinhaut mögen die Kollegen vielleicht ganz witzig finden, aber willst du von einem brutalen Arbeiter erzählen, oder von einem Frauenhelden? Ich meine damit, die Szene mit dem Chef hättest du streichen können. So denke ich jedenfalls. Bretto mag vielleicht ein harter Typ sein, ein Draufgänger, aber so brutal muss er dann doch nicht sein.
Ich hoffe, dir haben meine Tipps ein bißchen geholfen.
Die Idee an sich, es in einem Führerhäuschen in 25 m Höhe zu machen, klingt prickelnd... Das finde ich richtig gut. Aber wie gesagt, das hättest du näher beschreiben sollen.
Lieben Gruß
Jonathan

 

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