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Brechreiz mit Folgen

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11.12.2003
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Anmerkungen zum Text

Diese actionreiche Story entstand in Zusammenarbeit mit mat!

Brechreiz mit Folgen

Es geschah am hellichten Tag. Bert Reinolds, ein Malerlehrling aus Oberfeldstetten, war gerade damit beschäftigt, die Fassade der neu eröffneten Bäckerei Güll & Co. zu streichen. Das Gebäude selbst war sehr alt und eigentlich baufällig, aber in dem kleinen Dorf wurden über solche Kleinigkeiten gerne mal hinweggesehen, wenn man die richtigen Leute kannte. Es war Bert's letzter Auftrag für heute, danach hatte er Feierabend.

Just als er von der Leiter steigen wollte, kam Becky Schmutzfink mit dem Fahrrad um die Ecke. Sie düste direkt in die Leiter und Bert fiel zu Boden. Smart wie er war, stellte er sich nach dem Aufprall bewusstlos. Er erhoffte sich dadurch einen Wiederbelebungsversuch seitens Becky. Doch stattdessen schrie sie laut nach Hilfe und Herr Güll, der Bäckermeister, eilte zur Hilfe. Herr Güll hiess in Wirklichkeit Müller, doch sein übler Mundgeruch hatte ihm schon vor Jahren den Spitznahmen "Güllfresse" eingebracht, woraus er dann den Namen für seine Bäckerei ableitete, weil der Name im Dorf inzwischen so bekannt war.

Herr Güll sah den bewusstlosen Bert am Boden liegen und kniete sich sofort zu ihm nieder. Da Bert die Augen geschlossen hatte, sah er nicht, was passierte. Herr Güll drückte seine fettigen Lippen auf die von Bert und pustete, so fest er konnte. Im Bruchteil einer Sekunde begriff Bert, was geschah, und vor lauter Ekel erbrach er direkt in Herrn Gülls Mund, der wiederum selbst körbeln musste. Doch auch Becky, die das Ganze mitansah, überkam der Brechreiz, so dass sie, sich mit den Händen auf den Knien stützend, ebenfalls erbrach.

Als sei dies nicht genug, hatte Elsbeth Müller, die Ehegattin von Herrn Güll, das Geschehen vom ersten Stock aus mitbeobachtet. Was da geschah, trieb auch ihr sofort den Speichel in den Mund, und so spie sie direkt aus dem Fenster, worauf sich das Gemisch aus Magensäure und halb verdauter Gulaschsuppe wie ein warmer Sommerregen über die drei ergoss.

Doch damit nicht genug: Wachtmeister Edelstahl, der sonst Nerven aus Stahl hatte, fuhr just in diesem Moment mit dem Moped am Ort des Geschehens vorbei. Das Ausmass der Verwüstung veranlasste auch seinen Magen, sich umzustülpen. Dummerweise war das Visier seines Helmes geschlossen, so dass das Erbrochene gegen das Plexiglas klatschte und dem Polizisten die Sicht versperrte. Mit vollem Karacho raste er durch das Schaufenster der Bäckerei. Der Aufprall schleuderte ihn wie eine leblose Puppe ins Brotregal, welches sofort einstürzte und den Polizisten unter sich begrub. Was niemand wusste: Das Glasschaufenster war tragend, so dass das ohnehin marode Gebäude nun endgültig instabil wurde. Zudem lösten sich durch die Erschütterung zwei Stützhölzer, die zur Stabilisation an die Wand genagelt worden waren.

Als Herr Güll vom Gehtsteig her in seine zerstörte Bäckerei blickte, überkam ihn erneut der Brechreiz, so dass ein zweiter Schwall mit hohem Druck aus seinem Rachen schoss und Bert, der sich gerade aufrichten wollte, mit voller Wucht ins Gesicht traf. Frau Müller lehnte noch immer winselnd aus dem Fenster. Sie konnte nicht glauben, was sich hier abspielte. Aufgrund des Flüssigkeitsverlustes erlitt sie einen Schwächeanfall und torkelte kopfüber aus dem Fenster. Sie landete glücklicherweise auf Bert und Herrn Güll, so dass sie nur leicht verletzt wurde. Herr Güll hingegen brach sich zwei Rippen, und Bert erlitt eine Quetschung am linken Hoden.

Inzwischen lösten sich im Inneren der Bäckerei erste Brocken von der Decke. Der Polizist hatte sich aus den Trümmern des Brotgestells befreien können. Da er sich beide Beine gebrochen hatte, robbte er stöhnend in Richtung Tür. Durch den Staub und die Brotkrümel in seinen Augen war seine Sicht nach wie vor sehr eingeschtränkt. Becky, Bert und Herr Güll riefen ihm durch das zerbrochene Schaufenster zu und versuchten, ihn so zum Ausgang zu lotsen. Glücklicherweise schaffte Wachtmeister Edelstahl es gerade noch rechtzeitig heraus. Herr Güll und Bert stützten ihn und schleiften ihn gemeinsam vom Gebäude weg, das gerade im Begriff war, einzustürzen. Becky zog die bewusstlose Frau Müller ebenfalls aus der Gefahrenzone, und nur wenige Sekunden später stürzte das marode Gebäude mit einem ohrenbetäubenden Donnern in sich zusammen.

Hätten die betroffenen Personen an diesem Tag nicht so gut zusammengearbeitet, hätte dieses Unglück zahlreiche Todesopfer fordern können.

Bei der anschliessenden Krisenversammlung der Gemeinde wurde diskutiert, ob die Beurteilung von baufälligen Gebäuden künftig strenger zu erfolgen hätte. Doch die Dorfbewohner waren sich einig: Ein gesunder Dorfgeist sowie der Zusammenhalt in Oberfeldstetten hätten bislang jedes grössere Unglück verhindern können, und so wurde beschlossen, an den Beurteilungskriterien nichts zu ändern.

Dafür wurden Bert, Becky und Herr Güll für ihr heldenhaftes Handeln mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Ende

 

Also zu Anfang erst einmal ein großes Lob für die Namensgebung der Figuren, die haben mir gut gefallen und wirkten kreativ. Die Handlung nimmt sehr schnell fahrt auf, da könnte man vielleicht doch einen etwas "flacheren" Einstieg finden, um leichter in die Story zu finden.
Was den Humor angeht, sehe ich durchaus Potential, vor allem wie sich die Szenerie hochschaukelt. Dass dabei so viel gekotzt wird, wird allerdings irgendwann einfach zu viel. Beispielsweise die Frau des Bäckers hätte nicht unbedingt auch ihren Brei dazugeben müssen. Ob einem diese Art von Humor gefällt ist natürlich Geschmackssache, aber das ist dir sicher Bewusst.
Dass die Dorfbewohner quasi nichts aus der Situation gelernt haben, finde ich aber weniger witzig, nicht einmal tragisch, sondern einfach zu plump. Ebenso der Teil mit dem Ehrenpreis erscheint mir doch sehr weit hergeholt.
Ich weiß nicht genau, wo du mit dieser Geschichte hinwillst, vielleicht muss ich mir mal noch anderes von dir durchlesen.

LG
Jäff

 

Im Namen von mat und mir bedanke ich mich für das Lesen und Kommentieren!

Jäff: Lustige Namen sind unser Spezialgebiet. Das wirst du merken, wenn du dir andere Werke von uns zu Gemüte führst.

Und ja, Humor ist natürlich Geschmacksache. Wir schreiben auch nicht für die Masse, sondern für die Humor-Elite, wenn man so will.

Liebe Grüsse

Norther

 

Hallo zusammen

Hihi. Bin schon fast irritiert, dass das Kotzen so gut ankommt. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Lustige Namen sind tatsächlich unser Spezialgebiet und ich kann deswegen auch ausdrücklich auf die letzten Geschichten von Norther und mir verweisen!

Grüsschen

PS @Norther: Top Profilpic :lol:

 

Hi @Norther

wer die Provokation zum Kern der Aussage macht, muss aufpassen, dass sie nicht zum puren Selbstzweck verkommt, Nullaussagen enthält, selbst Unterhaltungsargumenten nicht standhält.Dein Text setzt ausschließlich auf Provokation, bringt's dabei nicht mal zustande mehr als eine Groteske, ein Possenspiel zu sein. Einer nach dem anderen kotzt, na und? Ich kann nichts dabei finden, riechen kann ich's nicht, einen Gesamtzusammenhang gibt's nicht. Sorry, aber auch an Lustigkeit mangelt es. Wozu also dieser Text? Immerhin sprachlich Misses okay, nicht glänzend, aber doch okay.

(Gibt ja im übrigen durchaus große Autoren, die virtuos mit dem Mittel der Provokation spielen, Houellebecq beispielsweise, aber selbst der Vergleich wäre viel zu hochgegriffen)

Er erhoffte sich dadurch einen Wiederbelebungsversuch seitens Becky. Doch stattdessen schrie sie laut nach Hilfe und Herr Güll, der Bäckermeister, eilte zur Hilfe.
bisschen viel Hilfe

worauf sich das Gemisch aus Magensäure und halb verdauter Gulaschsuppe wie ein warmer Sommerregen über die drei ergoss.
obereklig, aber immerhin genau:D

viele Grüße aus den Brechschneegefilden
Isegrims

 

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