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Braunäugige Leidenschaft
Er legte mir seine Arme in den Schoß und erzählte weiter, während ich dem Klang seiner Stimme lauschte. Dann griff er in mein Haar und zog meine Wange an seine heran. Ich mochte die Art wie er mich anfasste und ließ mich in seine Bewegung fallen. Seine starke Hand, wusste genau was sie wollte und nahm es sich. Nimm mich, flüsterte die Stimme. Er löste sich kurz von mir, nur um mich besser fassen zu können und um mich tiefer in den Sand zu sich zu ziehen. Er legte sich auf mich und stützte sich sanft neben mir ab. Dann zog er mich an sich heran. Seine Arme schoben sich unter meinen Oberkörper, die Beine zwischen die Meinen. Ich spürte ihn, spürte jede Bewegung seines Körpers, wenn er sein Gewicht verlagerte. Mit dem Gefühl ihn intensiver spüren zu wollen presste ich meine Lippen an seinen Hals, atmete seinen Duft ein. Die Stimme seufzte zufrieden. Er fuhr mit seiner Hand von meinem Nacken hoch in die Haare, bis sich die kleinen Härchen aufstellten. Die andere Hand griff an meinen Po und zog meine Hüfte näher an ihn heran. Meine Lippen streiften seine Wange, sein Ohr, ich schloss die Augen. Doch ein Gedanke hinderte mich daran es zuzulassen, während meine innere Stimme flehte: Du hast schon davon gekostet. Du willst mehr.
***
Einge Stunden zuvor:
„Bist du gut angekommen?“, fragte die Stimme am Telefon.
„Ja“, antwortete ich. Dann schwiegen wir.
„Weißt du, wenn du wieder zurück bist wird alles besser. Dann habe ich auch mehr Zeit.“
„Sicher.“ Verächtlich verdrehte ich die Augen. Seit einem halben Jahr lief alles schlechter, von Mal zu Mal. Wenn wir sprachen, stritten wir. Wenn wir intim waren, machte es sich jeder selbst. Als ich es nicht mehr aushalten hatte packte ich die Koffer, stieg in den Wagen und fuhr fort. Nach dem Telefonat kehrte ich im Sonnenuntergang zurück ins Camp.
Haselnussbrauen Augen verlangten meine Aufmerksamkeit als ich durch das Zeltlager streunte. Eine seiner schokobraunen Haarsträhnen fiel in sein Gesicht. Zu seiner Khaki-¾-Jeans trug er einen dunkelblauen Windbreaker und ausgetretene Turnschuhe. Er sah jung aus. Nicht älter als 21. Auf dem Biertisch, an dem er saß, stand eine weiße Kerze. Sie steckte notdürftig mit Wachs fixiert in einer leeren Flasche Bordeaux. Auf dem Tisch lagen zwei Schachteln Zigaretten, ein Feuerzeug und eine abgeschnittene Plastikflasche, gefüllt mit Sand, welche als Aschenbecher diente. Seinen Blick auf die Kerze fixiert, bemerkte er nicht, dass ich mich zu ihm setzte. Dann sah er mich an. Seine Augen ruhten ruhig auf mir und wirkten abgeklärt. Er sagte kein Wort. Dafür beobachtete er mich. Langsam röteten sich meine Wangen. Ich dachte an meinen Freund. Wann erröteten seine Blicke mich das letzte Mal? Das Verlangen mich dafür zu rechtfertigen brannte in mir. Doch ich weigerte mich auch nur ein Wort zu meiner Verteidigung aufzubringen. Eine Haarsträhne um meinen Zeigefinger gewickelt schnappte ich mir zitterig mit der anderen Hand eine Zigarettenpackung. Der erste Versuch die Zigarette an der Kerze zu entzünden scheiterte. Ich biss mir auf die Lippe und flüsterte: „Scheiße“. Beim zweiten Mal unterdrückte ich die Unruhe in mir und stellte ich mich geschickter an. Ich paffte ein, zwei Züge. Mehr aus Verlegenheit, als dass ich es brauchte. Trotzdem entkam ich seinem Blick nicht. Er lehnte sich nach vorne, nahm mir die Zigarette aus der Hand und drückte sie auf dem Tisch neben dem Aschenbecher aus. Seine heiße, raue Haut spürte ich immer noch an meinen Fingern als er: „Du rauchst nicht“, sagte. Dann trank er sein Bier und schaute mich weiter an. Mein Atmen beschleunigte sich, meine rechte Hand klopfte unrhythmisch auf die Tischplatte. Ich griff nach dem Feuerzeug, traf es zuerst mit dem Fingernagel, es beschleunigte durch diesen Stoß, entglitt meiner Kontrolle und fiel ins Dunkel. Du rauchst nicht. Natürlich rauchte ich nicht. Ich seufzte verzweifelt, ihm ausgeliefert, während sich seine Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln verzogen. Seine Augen hingegen zogen mich weiterhin aus. Nackt bis auf die Haut. Schweißausbrüche provozierend, beschwor er Worte in mir herauf, die ich nicht bereit war zu sagen. Ich hielt den Atem an. Meine Wangen glühten noch immer, nun drohte mein gesamtes Gesicht zu erröten. „Hier ist noch ein volles Bier“, entgegnete ich. Er lehnte sich wieder nach vorne und griff nach dem Bier. „Das nehme ich.“ Wieder streifte seine Hand die Meine und ließ ein angenehmes Zittern über meine Arme hinunter zu meinen Schenkeln laufen.
„Was studierst du?“ fragte er. Das Zittern hatte sich noch nicht gänzlich gelegt, so antwortete ich knapp „BWL“. Laut Lachend, kippte er mehrfach gefährlich weit mit seinem Campingstuhl nach hinten, ohne jedoch zu stürzen und grinste mich an: „BWL. So ein Scheiß!“ Mein Mund stand offen. Zügig konterte ich: „Wenn du studieren würdest, könnte ich mich wunderbar revanchieren. Aber bei deinem Aussehen und deiner einfachen Art zu sprechen käme mir das nicht im Entferntesten in den Sinn.“ Er lachte wieder, trank das Bier in einem Zug aus und antwortete: „Ich studiere Jura.“ „Als ob“, rief ich ihm lachend entgegen. Er sprang so hastig auf, dass der Stuhl krachend nach hinten fiel. Dann blieb er stehen, schnell hob und senkte sich sein Brustkorb, dennoch sackte er kaum merklich in sich zusammen. „Ich habe Hotelfachmann gelernt. Ich bin `ne Nutte in meiner Branche.“
Zum dritten Mal lehnte er sich nach vorne, ich biss mir auf meine Lippe, mein Atmen beschleunigte sich. Entschieden griff er mich und zog mich zu sich hoch. Seine warme Hand hielt meine fest im Griff. Nasenspitze an Nasenspitze standen wir voreinander. Seine Augen verschwommen vor mir. „Wir gehen an den Strand“, raunte er, während sein heißer Atmen meine Lippen berührte. Ich nickte und lies meinen Körper sanft an seinen gleiten.
Die Nacht klar und kalt, der Sand warm unter unseren Füßen, schlenderte wir zum Meer hinab. „Warum bezeichnest du dich als Nutte?“ In seine fröhlichen Augen mischte sich ein Funken Traurigkeit, seine Mundwinkel zuckten. Als wären die Worte lästig, schüttelte er sie heraus: „Weißt du, in meiner Branche gibt es keine Liebe. Du schuftest 18 Stunden am Stück manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn du eine Beziehung eingehen willst, dann nur mit jemand der das kennt. Wer sollte das denn sonst verstehen?“ Während er sprach fielen ihm Strähnen seines mittellangen Haars in die Stirn. Mit seinen kräftigen, breiten Händen fuhr er sich durchs braune Haar und bändigte einige seiner Strähnen. „Du holst dir 'ne Flasche Champagner aus dem Lager, Erdbeeren aus der Küche, nimmst dir die Frau, die du willst. Du nimmst was du brauchst. Ich hab das so satt!“ Mich hingegen machte die Vorstellung an. Er fasste nun mit der zweiten Hand nach meiner und schob seine Finger tiefer zwischen meine. Erneut beschwor er Stimmen in mir herauf, die Geschichten von Champagner und Erdbeeren flüsterten. Es kämpften Engel gegen den Teufel. Doch dieser Zwiespalt lies nur verstärkt Neugierde in mir aufblühen.
Am Wasser angekommen warf er sich in den weichen Sand und zog mich zu sich. Ich musste aufstöhnen, als seine Fingerspitzen den Weg zwischen T-Shirt und Haut fanden. „Komm, ich zeig dir die Sterne“, hauchte er und biss in mein Ohrläppchen. Mein Freund würde hassen was ich tat. Schon ein einziger Kuss wäre ein Grund für ihn nie wieder mit mir zu reden. Nun saß ich in den Armen eines fremden Mannes, lies mich küssen und an sinnlichen Stellen berühren. Trotzig genoss ich es.
Seine männliche Silhouette zeichnete sich gegen das schwache Licht der Nacht ab. Er, mit den braunen Augen zog mich an sich heran und setze sich hinter mich, ein Bein rechts an mir vorbei, das andere links. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig hinter mir. Ich fühlte mich behaglich und geborgen und lies mich tiefer in seine Umarmung sinken. Ich lehnte meinen Kopf zurück, streckte meinen Oberkörper und lies seine Hände zu meinen Brüsten hinauf gleiten. Der Teufel besiegte den Engel. Spürst du ihn? Das ist es was du willst, flüsterte meine innere Stimme. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln lies ich seine Berührungen zu.
Sein Oberkörper nackt, das Gesicht leicht errötet, rutschte er vor mich. Sein Atem ging schnell. Mit einer ruhigen Geste warf ich ein Kondom auf seinen Schoß, knöpfte seine Hose auf und er kniete sich vor mich. Mit einer Hand schob er mein T-Shirt hoch über meine Brüste, während ich ihm mein Oberkörper entgegenstreckte. Spitz stießen meine Nippel in die kühle Luft. Die andere Hand schob er zwischen meine Schenkel. Es wurde heiß wo er mich berührte. Mein Atem passte sich seinem an. Ich wünschte mein Freund könnte mich sehen. Er würde sehen wie erotisch mein Körper im Mondlicht aussah, wie ich mich einem Fremden hingab und wie ich das bekam, was er mir verweigerte.
Er, mit den braunen Augen drückte mich rücklings in den Sand. Seine Nase streifte meine Wange. Ein bisschen Sand löste sich von seiner Hand, rieselte über meine Haut und lies sie kribbeln. Seine Hände folgten dem Sand, erst zu meinen Brüsten und über meinen Bauchnabel in den Slip. Bestimmt schob er ihn hinab zu meinen Kniekehlen. Ich spürte sein Gewicht, als er sich auf mich sinken ließ. Seine Lippen umschlossen meine. Seine Zunge schob er in meinem Mund. Ihn stieß er zwischen meine Lippen. Ich presste meine Brüste an ihn, wollte ihn härter spüren. Seine kräftigen Hände umfassten meine, zogen sie über meinen Kopf. Ich spreizte meine Schenkel, um seine Stöße tiefer zuzulassen. Ich kam zuerst. Kurz bevor er kam flüsterte ich in sein Ohr: „Ich habe einen Freund.“