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Bratapfel und Rotwein
Bratpfel und Rotwein
Benedikt Schulze
Dieser Dezembermorgen war kälter als die vorherigen, auf den Straßen sah man tausende von Menschen, welche in den Voreinkaufsstress für Weihnachten verwickelt waren. Ich selber habe keine Kinder, doch die beiden Geschwister Phil und Erik die Sprösslinge der Nachbarn waren oft bei mir zu Besuch und kauten mir ein Ohr ab. Irgendwo hatte und habe ich sie auch ja gern, da sie immer etwas Schwung in mein einsames Singleleben bringen. Die Eltern der beiden sind das komplette Gegenteil. Die Mutter war starke Alkoholikerin woran sie aber leider letzten Jahres starb. Und der Vater war bereits schon zwei Jahre in Haft, da er seine Frau geschlagen hat. Ich saß mit meinem Glas Rotwein am Fenster und beobachtete die anderen Wohnungen neidisch, weil sie so funkelten und glänzten wie New York am Silvesterabend. Leider konnte ich mir dieses Jahr kein Weihnachtsbaum leisten, da ich eine einfache Hausfrau bin und jeden Groschen zweimal umdrehen muss. Es klingelt an meiner Tür, ich dachte erst es seien Sternensänger, doch als ich sie öffnete war ich überrascht und leicht angeekelt. Ein alter Mann mit zerzausten Klamotten und fast von Schnee aufgelösten Schuhe, er bat mich um Brot und Wasser, ich weiß das ich nicht Reich bin aber in New York muss man Weihnachten auf obdachlose Bettler eingestellt sein. Ich sagte er soll warten und ging herunter in den Keller und holte eine Flasche Rotwein und ein halbes Weißbrot. Der alte Mann freute sich sehr und bedankte sich. Den Rest des Abends setzte ich mich vor den Kamin, in meinen Schaukelstuhl und trank mein Rotweinglas leer. Schließlich begab ich mich zu Bett. Am nächsten Morgen klingelte es an meiner Tür ich ging die Treppe herab und öffnete sie, vor mir standen Phil und Erik und wünschten mir frohe Weihnachten. Ich löste mein starres Gesicht und machte einen Satz in die Küche und sah auf den Kalender. 24 Dezember! Weihnachten ist nichts besonderes für mich da ich Heilgaben sowieso allein bin. Ich wünschte den beiden ein frohes Fest und bat sie herein und kochte sofort einen heißen Apfel Tee. Sie freuten sich sehr und bedankten sich anschließend. Ich wünschte mir nie so sehr wie heute das irgendein Familienmitglied mich besuchen kommt, doch wie wenn Mutter und Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind und man keine Geschwister hat, aber letztendlich war ich daran gewöhnt wie schon gesagt zu Hause allein zu feiern oder in Bens Bar zu gehen wenn das Geld dazu da war. Ben ist der Besitzer der Bar und mein früherer Freund, doch das zwischen uns war nichts besonderes wie ich später feststellen musste. Doch das war mir letztendlich egal, ich wollte einfach nur warm Speisen. Auf dem Weg zur Bar ging ich über den Weihnachtsmarkt und sah viele Obdachlose die auf den Parkbänken und in den Hauseingängen saßen, auf einmal dachte ich an den Mann vom Vortag welchen ich Brot und Wein als Almosen gegeben habe, wie es ihm wohl geht? Doch ich hielt meinen Gedanken nicht lange dort auf und ging Richtung Weihnachtsmarkt dort roch es himmlisch nach gerösteten Mandeln, Rotwein und Bratäpfeln alle Menschen waren glücklich und hatten eine Begleitung dabei ob Familie oder Freunde, doch ich nicht was mich an den schrecklichen Unfall meiner Eltern erinnerte. Bei Bens Bar angekommen öffnete ich die Tür, sie erinnerte mich an die aus den Western-Filmen wenn man ein Saloon betritt. Da saß er blonde Haare und gutaussehend. Ben! Das er 5 Jahre älter als ich bin hatte mich nicht gestört. Ich bestellte mir mit meinen letzten Geld ein Teller Schweinebraten und ein Glas Sekt. Während er einschenkte lächelte er mich an, doch ich zeigte keinerlei Emotion und aß bereits mein Schweinefleisch. Als ich dann auch den Sekt getrunken hatte verspürte ich leichte Müdigkeit, bezahlte und ging nach Hause. Angekommen in meiner warmen Wohnung nahm ich mir ein Buch und ein Glas Wasser und wälzte es von vorne nach hinten und von hinten nach vorn und schließlich entspannte ich. Kurz vorm Einnicken klingelte es plötzlich. Ich erschrak und sprang auf und spielte mit dem Gedanken wer es sein könnte. Ich öffnete die Tür, vor mir stand ein Mann mit einem Beutel ich begrüßte ihn bis mir auf einmal klar wurde das es der Obdachlose ist, welchen ich Almosen gegeben hatte. Ich sagte das ich selber nichts mehr hatte und er meinte es währe kein Problem und fragte mich ob er reinkommen dürfe, ich spielte mit dem Gedanken ihn draußen stehen zu lassen doch da Weihnachten ist und ich sowieso allein bin. Ich bat ihn zu Wein und wir setzten uns gemeinsam in die Küche, ich wollte unbedingt wissen was in seinem Beutel ist und fragte nach er schüttete ihn aus lauter kleine Fensterbilder und Schmucksternchen für das Fenster. Ich fragte wo er diese her habe und er sagte das die von früher sind und das er die immer bei sich rumgetragen hat. Der Obdachlose drückte mir das Schmuckzeug in die Hand und sagte es gehört dank meiner Herzensgüte mir. Ich bedankte mich aufrichtig und bot ihm bei mir zu nächtigen, er nutzte die Chance und nahm das Angebot an. Nachdem wir die Wohnung schmückten und gespeist hatten sind wir ins Bett gegangen, er im Wohnzimmer und ich in meinem Bett. Das eins einer schönen Weihnachtsfeste in meinem Leben. Als ich am nächsten Morgen nachschaute war der Obdachlose verschwunden und ich habe nichts mehr von ihn gehört.