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Blocksatz? Heften? Trennen?

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05.05.2004
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Blocksatz? Heften? Trennen?

Standardseite

Hallo!
Nur wenige Mausklicks entfernt wird eine Standard-Manuskriptseite beschrieben. Ich hab es bisher auch so gemacht. Aber in einem schlauen Buch, das ich gerade gelesen habe, empfiehlt der Autor Flattersatz, ausgeschaltete Silbentrennung und die Seiten sehr wohl zu heften.
Habt ihr konkrete Erfahrungen, wie Lektoren und Juroren das sehen, oder ob denen das überhaupt wichtig ist?
Ich persönlich finde, Blocksatz mit Silbentrennung sieht viel besser aus und entspricht eher dem Layout fertiger Bücher.

 

Moin Woodwose,

Flattersatz und abgeschaltete Silbentrennung sind eh Standard der Standardseite, dass Lektoren neuerdings geheftete Texte haben wollen, ist mir neu.

Bei Wettbewerben würde ich mich einfach an die Vorgaben halten, wenn es keine gibt, Standardseiten. Heften würde ich in diesem Fall nie, denn oft genug werden die Texte weiterverwendet, und Kopierer (ja, es gibt definitiv noch Wettbewerbe, bei denen nicht alles digital läuft!) mögen in den seltensten Fällen Heftklammern!

Liebe Grüße
chaosqueen

 

Moin, Chaosqueen!

Danke für die Antwort. Das mit dem Heften werd ich mal ganz schnell wieder vergessen. Aber ich fürchte

Flattersatz und abgeschaltete Silbentrennung sind eh Standard der Standardseite
muss ich widersprechen, denn anderswo in diesem Forum wird genau das Gegenteil behauptet.
Tschuldigung, wenn ich nerve, aber da du an anderer Stelle richtigerweise schreibst, dass es nur noch 15 Tage sind, würd ichs gern wissen.

 
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Mein Kenntnisstand bzgl. der Normseite, wie sie von Verlagen/Lektoren erwartet wird - ich habe bisher noch keine gegenteiligen Informationen zu Gesicht bekommen:

Die Normseite hat:

- Festbreitenschriftart (i.d.R. Courier, 10 Punkt)

- exakt 30 Zeilen á 60 Zeichen = 1800 Anschläge

- keine Absatzformatierung, d.h. weder Einzug noch Blocksatz oder ähnliches. Evtl. Erstzeileneinzüge mit der Leertaste oder dem Tabulator. (Dies ist besonders für die digitale Weiterverarbeitung wichtig!)

- keine Silbentrennung

- durchgehende Paginierung unten

- lose Blätter, da dies am leichtesten zu blättern bzw. weiterzuverarbeiten ist

Mittlerweile vielerorts akzeptiert wird ggf. eine Kopfzeile mit Autor und Werktitel, aber sie sollte mittig und möglichst klein gedruckt sein.

Wettbewerbe können natürlich abweichende Regelungen für ihre Manuskripte haben. Aber das da oben ist die Normseite und nix anderes! ;)

Gruß,
Horni

 
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Hej Woodwoose,

wenn Du wissen willst, wie es sich in diesem speziellen Fall verhält, dann schick doch einfach eine Mail, die ist ja im Thread mit angegeben!
Warum Bib damals Blocksatz und Silbentrennung mnit angegeben hat, weiß ich nicht, mein Wissenstand ist ein anderer. Ich gehe aber gern für Dich noch mal auf die Suche!

@Horni:

Evtl. Erstzeileneinzüge mit der Leertaste oder dem Tabulator. (Dies ist besonders für die digitale Weiterverarbeitung wichtig!)
Hier muss ich Dir heftig widersprechen: Nie nie nie Erstzeileneinzüge durch Leerzeichen erstellen!
Ich habe die Texte für den Wolff normiert und genau mit solchen lustigen Ideen zu kämpfen gehabt - wenn Du 500 Seiten Text zu bewältigen hast und jeder hat eine andere Formatierung dieser Art drin, dann möchtest Du den Autoren am liebsten einen Lehrgang für Textverarbeitung angedeihen lassen!!! :evil:
Wenn, dann nur über Datei -> Seite einrichten -> Erstzeileneinzug. Den kann man nämlich ganz einfach abschalten! :)

LG
chaosqueen

PS: Ich verschiebe diesen Text mal in "Diskussion der Autoren".

 
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Hmm... auf der einen Seite hast Du natürlich Recht, aber das mit dem Erstzeileneinzug ist so eine Sache... Der, den Du über die Seitenformatierung einstellst, wird nämlich nicht von jedem Programm verstanden. Ein Tabulatorzeichen hingegen (okay, vergiss mal die Leerzeichen, das war echt Mumpitz) bleibt selbst bei der Wandlung in einen ASCII-Text noch erhalten und kann jederzeit direkt interpretiert bzw. gegen andere Markierungen getauscht werden. (Ich seh das jetzt mal aus der Sicht von jemandem, der den Quelltext einer solchen Seite betrachtet...) Bzw. gehe man u.U. davon aus, dass die Normseite mit einer Schreibmaschine erstellt wird (woher sie ja ursprünglich kommt), dann bekommt das mit dem Tabulator plötzlich Sinn. Zumal viele Satzprogramme (LaTex etc.) das meines Wissens nach auch fürs Layout auswerten, während sie z.B. die Word-Formatierungen nicht umsetzen können. Oder hat da jemand andere Infos? Kennt sich jemand mit LaTex und so aus?

Aber im Grunde könnte ich auch auf meine ursprüngliche Version zurückgehen, die eigentlich lautet: Am besten überhaupt keine Einzüge. Obwohl das dann manchmal schwer ist, die Absätze zu finden. Aber ganz streng genommen wäre das 1000% normseitengerecht. Denn die Formatierungen der Textverarbeitung sind da nämlich tabu - aus dem einfachen Grund, weil nur dann der Text bei jeder beliebigen Formatwandlung - ggf. nach 7-Bit-ASCII o.ä. - immer noch exakt gleich aussieht bzw. bei der Konvertierung keine Probleme auftreten! Ich speicher ihn als ".txt", ohne das was verloren geht, und jedes Programm auf diesem Planeten kann ihn sofort darstellen. Und mit Tabulator wären sogar meine Einzüge sofort da, egal wo ich ihn anzeige.

 

Da hab ich ja eine ganz schöne Lawine losgetreten.
Nochmal Danke, Horni und Chaosqueen für die Tipps. Eure Argumente find ich alle ziemlich einleuchtend, aber den Erstzeileneinzug werde ich trotzdem machen, weil man die Absätze sonst wirklich schwer findet und es bei einem Papierausdruck ohnehin keine Kompatibilitätsprobleme gibt.

Wenn wirklich die Mehrheit der in diesem Forum Herumsurfenden der Ansicht ist, Blocksatz und Silbentrennung sollte man lieber lassen, dann sollte man (bzw Bibliothekar) das in diesem Posting vielleicht ändern (lassen) oder zumindest relativieren, oder? Momentan wirkt es so, als wäre das die ultimative Wahrheit.

 

Ich möchte mal den von mir begonnenen Thread wiederbeleben. Ich habe nach dem Stichwort "Standardseite" im Internet recherchiert und dabei zum Teil ziemlich widersprüchliche Auffassungen gefunden. Vielleicht könnt ihr mir helfen, die korrekten Merkmale der Standardseite definitiv klarzustellen, bzw. klarzustellen, dass es (in Teilbereichen) keine allgemein als richtig angesehene Version gibt.

Klar dürfte auf jeden Fall sein:
-30 Zeilen
-60 Anschläge pro Zeile
-simple Schrift wie Courier (klare Nummer Eins), Arial, Times Roman
-einseitiger Ausdruck

ziemlich klar scheint zu sein:
-12 Punkt (tschuldigung, Horni, aber du bist der einzige, den ich gefunden habe, der für 10 Punkt eintritt)
-Hervorhebung nur durch Kursivdruck
-keine automatische Silbentrennung
-kein Blocksatz oder ähnliche Formatierungen (die Gegenargumente bei als Computerdateien eingereichten Texten sind einleuchtend, sind aber bei als Papierausdruck eingereichten Texten nicht stichhaltig, die sehen mit Formatierungen meist besser aus.)
-Blätter nicht heften

schon weniger klar scheint zu sein:
-Seitenzahlen. Die meisten sind für unten in der Mitte. Aber auch oben in der Mitte oder rechtsbündig in Kopf- oder Fußzeile hat seine Anhänger.
-eineinhalbzeilig. Die meisten sind dafür, aber manche sind für zweizeilig, oder halten es zumindest für akzeptabel
-Erstzeileneinzug (3 bis 5 Zeichen). Halten viele, aber nicht alle, für die einzig zulässige Formatierung

völlig unklar scheint zu sein:
-Kopf und Fußzeilen. Manche raten, beides wegzulassen. Andere meinen man sollte auf jedes Blatt in der Kopfzeile den Titel und in der Fußzeile Name und Anschrift drucken (in 10 Punkt).
-Copyrightvermerk. Von "unbedingt aufs Deckblatt schreiben" bis "bloß nicht! Wirkt unprofessionell" sind alle Ansichten vertreten.
-Seitenränder. rechts dürften sich mit "3" noch ziemlich alle einig sein und links sind die meisten für "2,7", aber oben und unten reicht das Spektrum von "2" bis "5"

Quellen: zahlreiche Internetseiten, die ich beim besten Willen nicht alle angeben kann. Sorry

Zum letzten Punkt noch eine Bemerkung (oder Frage): Wie kommt man bei einem oberen und unteren Rand von "2" und eineinhalbzeiligem Abstand auf nur 60 Zeilen?

 

Hallo alle zusammen!

Wahrscheinlich ist meine Frage ziemlich prall, aber trotzdem:
Wie muss ich Word formatieren damit ich genau 30 Zeilen pro Seite und 60 Anschläge pro Zeile bekommen?

Danke im Voraus,

Jorgo

 

Hej Jorgo,

da braucht es viel Geduld! :D
Ich nehme immer Courier als Schrift, weil da alle Zeichen gleich breit dargestellt werden (oder zumindest annähernd), was sehr hilfreich ist. und dann solange die Seitenränder bearbeiten, bis es passt. Haargenau für jede Zeile wird es aber vermutlich eh nüscht.

Tipp: Solltest Du es einmal geschafft haben, speicher die Einstellungen unbedingt als Vorlage ab!!!

LG und viel Erfolg
chaosqueen

 

Genau. Und wer jetzt logisch mitdenkt, kann auch diese Frage beantworten: ;)

Woodwose schrieb:
Seitenränder. rechts dürften sich mit "3" noch ziemlich alle einig sein und links sind die meisten für "2,7", aber oben und unten reicht das Spektrum von "2" bis "5"

 

Friedvolle Grüße

Oh Mann, Woodwose, Dein Problem möchte ich mal haben.

Wenn Du einen Text für einen Wettbewerb per E-Mail einsendest, dann formatiere ihn so, wie es in den Regeln verlangt wird. Meist werden Programme vorgegeben, mit denen die Dateien gelesen werden können.
Soll das ganze in Schriftform eingesendet werden, lautet die Standartseite 60 Anschläge, 30 Zeilen, Times New Roman 12, Seitenzahlen oben mittig, zusammen mit Geschichtennamen. Name und Adresse des Autors gehören, zusammen mit dem Titel, auf ein extra zu fertigendes Deckblatt, welches keine Seitenzahl erhält. Das ganze formatiert im Blocksatz, weil das schön aussieht.
Einzelseiten entweder binden lassen (vor allem bei Romanen), oder mit Büroklammern zusammenstecken. Die beliebten Klammeraffen gehen in der Regel in die Hose, wie uns nicht erst der "King of Queens" bewiesen hat.

Ein Vermerk auf das Copyright ist in Deutschland hinfällig, bei internationaler Veröffentlichung reicht der Hinweis, das Du Deutscher bist, um alle Rechte an Deiner Geschichte zu sichern, solange im Vertrag nicht ausdrücklich Anderes vereinbart wurde.

Kane

 

Na klar, wenn man kein Deutscher ist, wäre es Betrug, vertraglich festzulegen, das man Deutscher ist. Aber sag mal, Häferl, kann es sein, das Du dem Thema nicht ganz ernsthaft gegenüber stehst? :dozey: ;)

 
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Aber sag mal, Häferl, kann es sein, das Du dem Thema nicht ganz ernsthaft gegenüber stehst?
Ähm, schaut es so aus? :susp:

Nein, ich steh dem Thema mit all meinem aufzubietenden Ernst gegenüber. Ich mach mir sogar schon Gedanken, welche Auswirkungen es auf den Weltfrieden (zumindest das Wort gibt es ja) haben könnte, wenn sich endlich Leute wie Bush damit beschäftigen würden. Sie hätten dann keine Zeit für irgendwelche Kriegspielchen, könnten das Geld statt für Waffen und Munitionen viel sinnvoller einsetzen und wenn alle an einem Strang ziehen, findet vielleicht sogar das heiße Problem der Formatierung von Geschichten eine Lösung.
Beschäftigungstherapie ist die Formel für den Weltfrieden.


Nein, das sollte jetzt keine Verarschung sein, aber ich denke, das Thema ist irgendwie gelöst. ;)
Ach ja: Die Auflösung zu Posting #11 ist: Die Breite und Höhe der Ränder ergibt sich von selbst, ist dann eigentlich nur optisch schön einzurichten, wenn man den Text auf die entsprechende Formatierung gebracht hat. (Außer, man schneidet dann das Papier zurecht, damit die Ränder die Wunschbreite haben...:D)

 

und dann solange die Seitenränder bearbeiten, bis es passt. Haargenau für jede Zeile wird es aber vermutlich eh nüscht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendein Lektor auf der Welt nachzählt, ob es 60 oder vielleicht doch in irgendeiner Zeile 61 Zeichen sind.

Oh Mann, Woodwose, Dein Problem möchte ich mal haben.
Tja, wenn das mein einziges Problem wäre, wäre ich auch durchaus zufrieden damit.
Ich wollte mit diesem Posting nicht spitzfindig erscheinen. Aber da mein Erfolg letztlich von der persönlichen Meinung eines Lektors abhängt, wollte ich einfach wissen, wie ich bei einem mir völlig fremden Menschen einen möglichst guten ersten Eindruck mit meinem Manuskript hinterlassen kann.
Aber vielleicht ist das eben das Problem, dass man das bei einem völlig Fremden nicht wissen kann.
Danke auf jeden Fall für alle Antworten und Hinweise.
Auch für jene, die einander widersprechen. :D

 
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Zu diesem Thema fiel mir eben ein interessanter Artikel vor die Füße:

[Quelle: The Tempest - www.autorenforum.de)

"Schafft endlich die Normseite ab!"
von Ute Hacker​

Als Expertin für Schreibhandwerk erhalte ich die unterschiedlichsten Anfragen, eine jedoch wiederholt sich in steter Regelmäßigkeit: Wie formatiere ich eine Normseite? Wobei diese Anfragen meist ein Hilferuf sind, denn die AutorInnen wollen in der Regel an einem Wettbewerb teilnehmen, und der Abgabetermin steht vor der Tür.

Sie haben - fast - alle Hürden geschafft: Sie haben einen Text geschrieben, sie sind damit auch einigermaßen zufrieden, sie haben ihn sogar rechtzeitig fertiggestellt - doch nun drohen sie an einer Forderung im Ausschreibungstext zu scheitern: maximal 10 Normseiten (30 Zeilen à 60 Zeichen). Stunden-, ja tagelang versuchen sie, in ihrer Textverarbeitung eine Einstellung zu finden, die diese Vorgaben erfüllt. Ich behaupte, sie alle scheitern daran, denn es gibt keine Einstellung.

Daher meine Forderung an alle Verleger, Ausschreibenden und Herausgeber: Schafft endlich die verflixte Normseite ab!

Zugegeben: Was man so alles an Kreationen erhält, wenn man eine Ausschreibung macht, ist abenteuerlich. Als Herausgeberin verschiedener Anthologien weiß ich, wovon ich spreche. Handschriftliches Gekritzel auf Butterbrotpapier mit Kaffeeflecken gibt es zum Glück nicht mehr, aber Schriftgröße 8 Punkt, einzeiliger Abstand, keine Absätze, jeweils 1 cm Rand ist nach wie vor keine Seltenheit.

ABER - liebe Verleger, Ausschreibenden, Herausgeber etc: Ist denn das Äußere wirklich wichtiger als der Inhalt? Werfen Sie einen Text automatisch in den Müll, nur weil die Normseite nicht eingehalten wurde? Ich behaupte: nein, denn dann hätte ich bis heute keine einzige Zeile veröffentlichen dürfen.

Damals ...

Woher stammt der Begriff Normseite eigentlich? Die Älteren unter uns können sich sicher noch an PC-freie Zeiten erinnern, als man Manuskripte noch mühsam mit der guten, alten Schreibmaschine tippte. Es gab in der Regel nur einen Schrifttyp (Courier), der sich vor allem durch eines auszeichnete: Jeder Buchstabe, egal welchen Platz er beansprucht, hat dieselbe Breite. Ein "i" nimmt also denselben Raum ein wie ein "m". Da ist es natürlich ein Leichtes, 60 Zeichen in eine Zeile zu packen, und das regelmäßig über die gesamte Seite verteilt.

Aber wir leben jetzt im Zeitalter der modernen Medien. Selbst Autoren, die eine Erstfassung noch mit der Hand schreiben, haben in der Regel jemanden, der das Manuskript früher oder später in einen Computer tippt. Und natürlich möchte man auch die Vorzüge eines PC ausnutzen (ich gebe zu, dass hier AutorInnen manchmal etwas übertreiben). Kein Mensch kann ernsthaft erwarten, dass ich einen Text in Courier setze, nur damit ich eine Normseite erhalte! Nicht nur ist diese Schrift scheußlich, man tut sich auch schwer, sie zu lesen. Dafür hat man ja die Proportionalschriften erfunden, um dem Leser entgegenzukommen. (Proportionalschrift deshalb, weil jeder Buchstabe hier nur den Platz erhält, den er beansprucht. Ein "i" ist hier also sehr viel anspruchsloser als ein "m".)

Machen Sie den Test. Drucken Sie eine Seite in Courier aus und eine in Times New Roman oder einer anderen Proportionalschrift, und Sie werden den Unterschied sehr schnell sehen.

Zeichen statt Zeilen

Nicht alles, was aus den USA kommt, ist gut, aber auch hier haben die Amerikaner eine Vorreiterrolle übernommen. Sie verlangen Texte, die eine bestimmte Anzahl von Zeichen nicht überschreiten dürfen. Darüber hinaus machen sie Vorgaben für Rand- und Zeileneinstellungen, und heraus kommen einheitlich aussehende Manuskripte, ohne dass der Autor sich stundenlang abmühen muss. Warum stellen wir nicht auch auf diese Vorgabe um? Die heißgeliebte Normseite hat 1.800 Anschläge (60 Zeichen x 30 Zeilen). Wenn ich also Texte haben möchte, die eine Länge von maximal 10 Normseiten haben, kann ich Texte mit maximal 18.000 Zeichen fordern. Jede moderne Textverarbeitung kann die Zeichen eines Textes zählen, man hat als Autor also jederzeit den Überblick. (Achtung: Manchmal werden die Leerzeichen mitgezählt, manchmal nicht!) Kombiniert mit den oben erwähnten Angaben für Rand- und Zeileneinstellung wäre das eine wunderbare Hilfe für alle AutorInnen.

Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Vorgaben so bald wie möglich durchsetzten und damit die lästige Normseite ablösten. Kein Verleger kann ernsthaft daran interessiert sein, dass sich ein Autor mehr mit der Formatierung als mit dem Schreiben des Textes befasst. Deshalb rate ich allen AutorInnen, die sich Hilfe suchend an mich wenden, die Normseite zu ignorieren und meine Einstellungen zu verwenden:

- Ränder: oben 2,7 cm, unten 2,5 cm, links 3,0 cm, rechts 2,75 cm, Bundsteg 0 cm, Kopfzeile 1,25 cm, Fußzeile 2,0 cm
- Schrift: Arial, 13 Punkt; Zeilenabstand 1,5
- Einzug 1. Zeile: 1 cm (Ausnahme bei neuem Absatz, also nach einer Leerzeile)
- Flattersatz; mit Silbentrennung, wenn ich den Text selbst ausdrucke, ohne Silbentrennung per E-Mail

(Ute Hacker schreibt Kurzgeschichten und Romane für Kinder und Erwachsene und ist Herausgeberin diverser Krimianthologien. Kürzlich erschien "Tatort Kanzel" (Fr. Wittig Verlag), herausgegeben zusammen mit Tatjana Kruse. Sie ist seit vielen Jahren Mitglied der International Online Writing Group. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Kriminalroman. Mehr Informationen auf http://www.utehacker.de/)

 

Die heißgeliebte Normseite hat 1.800 Anschläge (60 Zeichen x 30 Zeilen). Wenn ich also Texte haben möchte, die eine Länge von maximal 10 Normseiten haben, kann ich Texte mit maximal 18.000 Zeichen fordern.

Der Unterschied zu 18.000 Zeichen ist, dass mir mal wer zeigen soll, wie man auf 10 Normseiten 18.000 in eine Geschichte bekommt. Daher sind 18.000 Zeicen auch viel genauer und entsprechen einer uniformen Länge - im Gegensatz zu 10 Normseiten, die der eine mit 16.000, der andere mit 12.000 etc. ausfüllt.

Aber, warum sollte man es sich leicht machen, wenns auch schwierig geht, nicht war?

Genauso, wie ich es nicht verstehe, wie in der heutigen Welt Mauskripte immer noch per Post eingeschickt werden müssen, die dann, wie in einem anderen Thread diskutiert, sowieso nur von Praktikant oder Putzfrau durchgelesen werden.
Da könnte man auch einfach mal einen Emailserver einrichten, ein zugehöriges Programm schreiben, dass die eingeschickten Texte selbstständig formartiert (was Praktikant und Putzfrau sowieso egal ist) und man würde dem Schreiberling nervige Arbeit abnehmen. Das Argument der Virengefahr ist ja wohl mal lächerlich.

 

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