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Blind Date

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21.06.2012
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Blind Date

Gespannt und voller Vorfreude fuhr Chris die Landstraße entlang. Er hatte sie erst vor 3 Wochen kennengelernt. Dennoch herrschte zwischen Ihnen ein Gefühl der Vertrautheit, als würden sie sich ein Leben lang kennen. «Acht Uhr», hieß es in der SMS, die sie ihm vor wenigen Stunden geschickt hatte. Linda. Das war ihr bezaubernder Name. Sie studierte
Wirtschaftswissenschaften an der hiesigen Universität und wohnte im gleichen Landkreis, etwa 15 km von ihm entfernt. Die Adresse hatte er in seinem Notizbuch in seiner rechten Jackentasche sicher verstaut. Eigentlich hatte er wenig übrig für Chatrooms. Im Nachhinein stellte er sich immer noch die Frage, was ihn ursprünglich dazu trieb, seine Abende in dieser virtuellen Welt zu verbringen. Womöglich fühlte er sich einfach nur einsam. Nachdem sich Marie letztes Jahr im Herbst von ihm getrennt hatte, wurde ein großes Loch in seine heile Welt gerissen.
Chris war der typische Einzelgänger. Exzellente Noten, keine Freunde. Der klassische Loser. Marie war das egal. Sie war der erste Mensch, bei dem er sich verstanden fühlte. Es hatte lange gedauert, bis er damals sein Glück fassen konnte. Marie war der Wahnsinn. Sie hatte wunderschöne, dunkelbraune Locken und Augen so strahlend blau, dass man sich in ihnen verlieren konnte. Linda hatte er noch nie gesehen. Er kannte lediglich ihre Stimme durch die zahlreichen Telefonate, die sie meistens spät am Abend führten, wenn er, wie so oft, nicht schlafen konnte und die Einsamkeit ihm den Verstand raubte. Linda war für ihn da. Es war ihr Vorschlag und für sie beide eine völlige neue Erfahrung, sich nicht durch Äußerlichkeiten zu beeinflussen und sich stattdessen auf die inneren Werte zu konzentrieren. Noch immer in Gedanken versunken bemerkte er das Reh auf der rechte Fahrbahnseite zu spät - viel zu spät.
Hastig hüpfte das Tier aus dem Graben auf die Fahrbahn und riss Chris schlagartig aus seinen Gedanken. Mit voller Kraft presste er seinen rechten Fuß auf das mittlere Fahrzeugpedal und zog aufgeschreckt das Lenkrad nach links. Das Quietschen der Reifen hallte durch die Nacht, als Chris die Kontrolle über sein Fahrzeug gänzlich verlor und gegenüber an einer großen Buche zum stehen kam.
Zitternd saß er am Steuer. «Scheiße! Das war knapp.»
Nachdem er kurz innehielt, um sich zu sammeln, stieg er aus.
Die rechte Seite war durch den Baum blockiert, weshalb er gezwungen war, über die Mittelkonsole durch die Beifahrertür auszusteigen. Seine Knie schlotterten, als er sich mit beiden Händen auf sie stemmte und in gebückter Haltung tief durchatmete. Nachdem er sich beruhigt hatte, sah er sich um. Von dem Verursacher fehlte jede Spur. Er ging um das Fahrzeug herum, um den Schaden zu begutachten. Der linke Kotflügel war völlig deformiert und schien mit der Buche eine untrennbare Verbindung eingegangen zu sein.«Scheiße, das hat mir noch gefehlt», sagte er leise, als er in seine rechte Hosentasche auf der Suche nach seinem Handy ins Leere griff und es zeitgleich vor seinem geistigen Auge, zu Hause im Flur auf der Kommode, neben der Eingangstür, liegen sah. Scheint nicht mein Tag zu sein, dachte er auf eine fast schon ängstliche Art. Hätte er gewusst, welche Überraschungen der heutige Abend außerdem für ihn bereithielt, hätte ihm jegliche Fähigkeit zur Beherrschung gefehlt.
Schon kurze Zeit, nachdem er beschlossen hatte, zu Fuß zu der Tankstelle zu gehen, die er einige Minuten zuvor am letzten Ortsausgang in Erinnerung hatte, sah er die großen, hellen Lichter eines Trucks auf ihn zukommen. Was solls, vielleicht komme ich so schneller ins nächste Dorf, dachte er, als er seinen Daumen austreckte. Ohne auch nur Anstalten zu machen anzuhalten, brauste der Truck an ihm vorbei. War ja klar. Das rötliche Licht der Bremslichter bemerkte Chris erst, als er einige Meter weiterging und einen zufälligen Blick über seine Schulter warf. Sicher. Den Spaß kannte er. Du läufst hin, der Wagen fährt los und schleudert dir Staub ins Gesicht. Erst als Chris die weißen Rücklichter aufleuchten sah, setzte er sich in Bewegung und konnte sein Glück kaum fassen. Der Truck rollte rückwärts auf ihn zu. Ein junger Mann, vielleicht dreißig Jahre alt, lehnte sich lässig über den Beifahrersitz und blickte von oben auf ihn herab, als er die Tür öffnete.
«Hey Kumpel, wohin soll´s denn gehen?», fragte er.
«Zur nächsten Tankstelle. Ich hatte einen Wildunfall und mein Handy zu Hause vergessen. Mein Wagen steht dort drüben. Muss wohl abgeschleppt werden. Kann ich mitfahren?»
«Aber klar doch, hüpfen Sie rein!»
«Danke!», sagte Chris, als er auf den Beifahrersitz kletterte und die Tür schloss.
«Der Wagen sieht echt übel aus!», sagte der Mann und krammte in einem Fach unterhalb des Armaturenbretts.
«Was sie nicht sagen.», erwiderte Chris.
«Hey, kein Grund unhöflich zu werden!»
«Tut mir leid, ich steh immer noch etwas neben mir. Der Wagen war gerade mal zwei Monate alt. Meine Mutter wird mich umbringen.»
«Es ist nur ein Auto. Die Versicherung wird das schon regeln. Seien Sie froh, dass Sie wenigstens unversehrt sind.», sagte der Trucker, als er eine weiße Pillendose aus dem Fach zog und sich zwei davon einwarf. Mit fragendem Blick starrte Chris den Mann an. «Das sind nur Aufputschpillen. Sie helfen mir mich zu konzentrieren. Völlig harmlos. Nicht dass es mir noch so ergeht wie Ihnen.», sagte der Mann mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht. Chris ignorierte die Stichelei. «Kann ich Ihr Handy benutzen?» Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 19:36 Uhr. Er lag noch immer gut in der Zeit. Seine Mutter hatte es ihm schon zu Kindzeiten zur Angewohnheit gemacht, sich übertrieben früh auf dem Weg zu machen, damit er trotz jeglicher Art von Zwischenfällen, pünktlich ist. «Durch Pünktlichkeit zeigst du deinem gegenüber Respekt», hatte sie immer gesagt.
«Tut mir leid, Kumpel. Ich kann Ihnen nur mir dem guten alten CB-Funk dienen.», sagte der Mann.
Wenn sich Chris für den direkten Weg zu Linda entschied, dann konnte er von dort in Ruhe, vielleicht sogar erst morgen früh, telefonieren, um sich um seinen Wagen zu kümmern. Während er in seinen Gedanken hing, fuhr der LKW langsam auf den Hof der Tankstelle.
«Endstation, Kumpel!»
Verdutzt blickte Chris den Mann an.
«Nehmen Sie mich noch ein paar Meter weiter mit?»
«Ich dachte sie brauchen Hilfe wegen Ihres Fahrzeuges?», fragte der Mann verwirrt.
«Ähm...ja...schon. Ich bin nur um acht Uhr verabredet und hab mir gedacht, dass ich auch von dort telefonieren könnte. Es ist nicht mehr weit von hier. Es würde mir eine Menge Zeit und Mühe sparen, verstehen Sie?»
«Oh, aber natürlich. Wo wohnt deine Freundin?», fragte er Chris mit einem verschmitzen Lächeln im Gesicht.
«Wir sind nicht zusammen.», erwiderte Chris. «Genau genommen kennen wir uns erst seit kurzem.»
«Ah, verstehe. Du fickst sie nur.», sagte der Mann mit einem lüsternen Unterton, als der LKW das Gelände der Tankstelle verließ.
«Wie bitte?», fragte Chris entsetzt.
«Ihr fickt bloß miteinander.», wiederholte der Mann ruhig.
«Wie sieht sie aus? Hat sie geile Titten?»
«Halten Sie den Truck an! Ich möchte aussteigen. Sofort!»
Der Mann lachte nur. «Jetzt reg dich nicht gleich so auf. Man wird sich ja noch einen kleinen Spaß erlauben dürfen.»
«Ich will aussteigen!», sagte Chris und versuchte dabei so entschlossen und ernst wie nur möglich zu klingen.
«Hey Kumpel, immer mit der Ruhe. Tut mir echt leid. Ich bin seit Tagen unterwegs. Ich bin müde und voller Aufputschmittel. In meinem Beruf ist man sehr einsam. Ich habe nur selten die Gelegenheit mich mit jemanden zu unterhalten. Manchmal vergesse ich meine guten Manieren und plapper einfach drauf los, ohne vorher zu überlegen. Ich hab´s nicht so gemeint. Hey, wie weit sagtest Du ist es bis zu deiner...ähm...Bekannten? Ich liefer dich direkt dort ab. Bequem für dich und ich genieße noch ein bisschen unsere nette Unterhaltung. Also was sagst du? Schwamm drüber?»
«Naja, ich weiss nicht recht.», sagte Chris leise. Irrer Typ. Ihm war nicht wohl dabei. Auf der anderen Seite, was soll schon groß passieren? Trucker sind so. Ständig auf der Straße und mit ihrer Geilheit alleine. Außerdem wäre er zu Fuß mindestens 45 Minuten unterwegs. Der Abend wäre gelaufen.
«Na gut. Aber halten Sie sich mit Ihren Aussagen zurück.»
«Na klar, Kumpel. Wie du willst.»
Der Motor des Trucks brummte tief, als sie weiter die verlassene Straße entlang fuhren.
«Also, wo soll ich dich absetzen? Hast du ne Adresse?», fragte der LKW-Fahrer und musterte Chris dabei von oben bis unten.
«Lassen Sie mich einfach irgendwo an der Hauptstraße raus. Dann haben Sie keine Schwierigkeiten, was das Wenden betrifft.»
«Alles klar! Kaffee? Du siehst ein bisschen Müde aus.»
Chis war müde. «Gerne, danke!»
«Hier. Pass auf, er ist kochend heiß. Eben frisch gebrüht an ner Raststätte.»
Vorsichtig nahm Chris einen kleinen Schluck, als er das Ortsschild von weitem schon erkennen konnte.
«Da ist es.», sagte er.
Chris hatte kaum die Hälfte der Tasse ausgetrunken, als er plötzlich sehr schläfrig wurde und schließlich, glücklicherweise, das Bewusstsein verlor, sodass er nichts davon mitbekam als der Trucker anhielt, ihn aus dem Führerhaus zerrte, auf die Ladefläche seines Trucks hiefte und ihm dann mit einem großen, eisernen Radkreuz, welches sich auf der Ladefläche befand den Schädel einschlug. Kurz nachdem er Chris´ Taschen durchsucht hatte, hielt er ein kleines schwarzes Notizbuch in Händen, in dem er eine Adresse fand.
Linda zuckte zusammen, als um 20:09 Uhr die Klingel ihrer Wohnungstür ertönte. Sie blickte auf die Uhr, die sich über ihrem offenen Kamin befand und ging eilig in Richtung Flur.
Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel der sich seitlich ihrer Eingangstür befand und öffnete voller Erwartungen die Tür. «Du siehst älter aus, als ich erwartet hatte.», sagte sie mit einem Lächeln und lies den Mann in ihre Wohnung. «Ja, das höre ich oft.», sagte der Mann breit grinsend als er eintrat und hinter sich die Tür verschloss.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo William,

Gespannt und voller Vorfreude fuhr Chris die Landstraße entlang. Er hatte sie erst vor 3 Wochen kennengelernt.

Gespannt würde ich weglassen, das heißt ja nichts großartig anderes als „voller Vorfreude“. Unklares Pronomen im zweiten Satz – man denkt, er hätte die Landstraße erst vor drei Wochen kennengelernt.



i


als würden sie sich ein Leben lang kennen

Floskel


Das war ihr bezaubernder Name

WÜRG!


im gleichen Landkreis

selben



Kilometer


Jackentasche sicher verstaut

Bei „verstaut“ denke ich eher an etwas Großes. Das Notizbuch mit der Adresse steckte in seiner Jackentasche.


dazu trieb

„getrieben hatte“, wegen „ursprünglich“, also vor dem „Jetzt“ der Geschichte.


wurde ein großes Loch in seine heile Welt gerissen

zwei Floskeln in einem Satz


Chris war der typische Einzelgänger.

Gibt’s nicht. Der Chinese, typisch Fußballer, Frauen sind eben so. Gibt’s alles nicht. Und „exzellente Noten und keine Freunde und deshalb ein Loser“ ist für mich eigentlich mehr Schule, in der Uni sind die meisten darüber hinweg. Wird auch peinlich sonst.


zu beeinflussen

beeinflussen zu lassen


Floskeln: Sein Glück fassen; Marie war der Wahnsinn; Augen so strahlend blau, dass man sich in ihnen verlieren konnte; die Einsamkeit ihm den Verstand raubte; auf die inneren Werte konzentrieren; Scheint nicht mein Tag zu sein;

Passiert uns allen, aber die Dichte ist hier noch viel zu hoch – es gibt fast eine ausgelutschte Formulierung pro Satz.


Noch immer in Gedanken versunken bemerkte er das Reh auf der rechte Fahrbahnseite zu spät - viel zu spät.

“Viel zu spät“ ist überflüssig. Kürzer ist fast immer besser, weil mehr auf den Punkt.


riss Chris schlagartig aus seinen Gedanken

„schlagartig“ raus


Nachdem er kurz innehielt, um sich zu sammeln, stieg er aus.

innegehalten hatte


Die rechte Seite war durch den Baum blockiert, weshalb er gezwungen war, über die Mittelkonsole durch die Beifahrertür auszusteigen.

Hab ich schon wieder nicht aufgepasst? Spielt die Geschichte in Großbritannien? Australien?


auf sie stemmte

stützte


völlig deformiert

„völlig“ raus


mit der Buche eine untrennbare Verbindung eingegangen

Da ginge metaphorisch glaube ich ein bisschen mehr.


zeitgleich

gleichzeitig. „zeitgleich“ heißt, ich laufe die hundert Meter in zwölf Sekunden, du auch.


dachte er auf eine fast schon ängstliche Art

Frag dich selbst: Was soll das heißen?


Hätte er gewusst, welche Überraschungen der heutige Abend außerdem für ihn bereithielt, hätte ihm jegliche Fähigkeit zur Beherrschung gefehlt.

King? Dieses Vorgreifen, „Hätte Sammy geahnt, dass seine Frau zum besagten Zeitpunkt längst tot sein würde“, als letzten Satz in einem Kapitel, das macht er gern. Deine Version da klingt für Spannung – von Grauen will ich mal gar nicht reden – zu gestelzt. Als würde es jetzt obendrein noch anfangen zu regnen, und er hat keinen Schirm dabei.


die er einige Minuten zuvor am letzten Ortsausgang in Erinnerung hatte

Sowas geht eleganter. In der zweiten, dritten Version deiner Geschichte weißt du bereits, dass du auf diese Tankstelle zurückkommen wirst. Also führst du sie vorher ein. Dann kommt das auch nicht so „einmal schnell so gedreht, dass es passt“-mäßig. Als der Werwolf auf ihn zukam, fiel ihm ein, dass er vom Frühstück noch einen silbernen Eierlöffel in der Hosentasche hatte.


großen, hellen Lichter

Ein Adjektiv zu viel, meiner Meinung nach „hell“.


Was solls

's


Ohne auch nur Anstalten zu machen anzuhalten

Mal abgesehen davon, dass das in die Floskel-Liste gehört, macht man keinerlei Anstalten, etwas zu tun.


War ja klar

Wer sagt oder denkt das?


Das rötliche Licht der Bremslichter

Immer rot, eine Erwähnung wäre da höchstens ein Abweichen von der Norm wert: Grünes Bremslicht zum Beispiel.


Den Spaß kannte er. Du läufst hin, der Wagen fährt los und schleudert dir Staub ins Gesicht.

Den Spaß kenne ich nur aus US-Filmen und -Fernsehserien, ebenso wie viele der Formulierungen („Na Kumpel, wo soll's denn hingehen?“). Emanzipiere dich.


der Truck

Lastwagen


als er auf den Beifahrersitz kletterte und die Tür schloss.

Überflüssige Information. Klettern ist noch okay, aber dass sie nicht mit offen stehender Beifahrertür losbrettern, ist klar.


«Der Wagen sieht echt übel aus!»

Floskel, und warum schreit er ihn an?


krammte

kramte


sagen.»,

sagen», Gilt auch für alle folgenden Fälle.


als er eine weiße Pillendose aus dem Fach zog und sich zwei davon einwarf

So, wie du's formulierst, wirft er sich zwei Dosen ein.


Mit fragendem Blick starrte Chris den Mann an. «Das sind nur Aufputschpillen.

Chris spricht. Nee. Der Lkw-Fahrer. Oder?


Sie helfen mir mich zu konzentrieren.

, mich


19:36 Uhr. Er lag noch immer gut in der Zeit.

Nach einem solchen Unfall. Denkt er an sein Date. Ziemlich abgewichst. Glaub ich dir nicht.


fuhr der LKW langsam auf den Hof der Tankstelle.

langsam raus


«Endstation, Kumpel!»

Ist der schwerhörig? Warum schreit er die ganze Zeit?


sie brauchen Hilfe wegen Ihres Fahrzeuges?

Fahrzeug sagen nur die Bullen und das Amt. Ich hab kein Benzol mehr, können wir dein Fahrzeug nehmen?


einem verschmitzen Lächeln im Gesicht

„grinste“ geht schneller, und dass er das Lächeln nicht auf dem Arm trägt, ist klar.


Dass der auf einmal so ordinär wird, kenne ich von irgendwoher. The Hitcher? Das Remake mit Sean Bean? Kann das sein?


Ich möchte aussteigen.

In der Situation würde man wohl eher zum unhöflichen „Ich will“ neigen.


sagte Chris und versuchte dabei so entschlossen und ernst wie nur möglich zu klingen.

dabei,


Ich habe nur selten die Gelegenheit mich

heit,


sagtest Du ist e

du


Also was sagst du?

Also,


«Naja, ich weiss nicht recht

Das ist zu lasch nach dem, was gewesen ist.


was soll schon groß passieren?

sollte


Außerdem wäre er zu Fuß mindestens 45 Minuten unterwegs.

Der Trucker? Unklares Pronomen.



Endlich! Aber: Lkw.


an ner

Anna. Häh? An der. Anner.


Ich sehe, dass die Geschichte gleich vorbei ist. Nüscht Nennenswertes passiert. Pointenmäßig die letzte Ausfahrt: Er ist tot. Bin mal gespannt.


Hälfte der Tasse

des Kaffees


sodass er nichts davon mitbekam als der Trucker anhielt, ihn aus dem Führerhaus zerrte, auf die Ladefläche seines Trucks hiefte und ihm dann mit einem großen, eisernen Radkreuz, welches sich auf der Ladefläche befand den Schädel einschlug.

Oder so. Das klingt wie Geschmirsel aus deinen Ideen-Notizen.

Du bereitest sehr lange vor, um dann die Pointe in drei Sätzen abzuhandeln. Dass mit dem Lkw-Fahrer etwas nicht stimmt, könnte behutsamer vorbereitet und dann mehr ausgekostet werden. Vielleicht geht er raus zum Pissen, und Chris findet in der Zeit unter seinem Sitz einen Schnuller, an dem Blut klebt.

Dann könnte es zu einer Art Hatz oder zumindest einem längeren Kampf zwischen den beiden kommen. Den Ausgang lässt du offen. Chris ist glattrasiert, der Lkw-Fahrer trägt Vollbart (Muss selbstverständlich vorher klargemacht werden). Sie macht die Tür auf und sagt: „Oh. Hattest du nicht geschrieben, du wärst glattrasiert?“ Nicht gezwungenermaßen genau so, aber in der Art. Dem Leser das fertige Gericht servieren, nicht das Rezept vorlesen.

Will sagen: Potenzial für einen feinen, kleinen Urban-Legend-Dreiseiter sehe ich hier durchaus. Musst du aber noch viel dran feilen.


Grüße
JC

 

Hallo William

Proof hat eigentlich schon alles aufgezählt, was es zu dieser Geschichte zu sagen gibt. Ich glaube, viel Substantielles kann man da nicht mehr hinzufügen, aber weil ich die Geschichte gelesen und mir Notizen gemacht habe, versuche ich es dennoch.

Die Adresse hatte er in seinem Notizbuch in seiner rechten Jackentasche sicher verstaut.

Da bin ich zum ersten Mal ins Stocken geraten: Welcher Student fährt denn heute mit einem Notizbuch durch die Gegend, in dem Adressen stehen? Sowas hat man heute doch alles im Smartphone. Später wirds natürlich klar, das darf er nicht dabeihaben damit er keine Hilfe rufen kann. So etwas kommt leider total unrealistisch rüber und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Besonders weil kurz zuvor noch erwähnt wird, dass die beiden via SMS in Kontakt sind ... da würde der doch nie das Handy daheim vergessen!

Du wirst selbst zugeben, dass die Geschichte nichts wirklich Neues bietet. Ja, ich weiss, es wurde schon über alles geschrieben und man kann das Rad nicht immer neu erfinden, stimmt ja auch. Aber du solltest wenigstens den einen oder anderen Ankerpunkt in der Geschichte setzen, an dem ein Leser hängenbleibt. Was er vielleicht nicht schon hundertmal gelesen oder gesehen hat. Einen ganz speziellen Charakter. Einen ganz perversen Killer mit einem Motiv, das einem eine Gänsehaut verschafft. Das hier ist alles von der Stange, alles so glatt, ein Klischee jagt das Nächste, auch sprachlich wird da nichts riskiert ... selbst die Szene, als Chris in dem Lkw sitzt und langsam deutlich wird, dass er es mit einem Irren zu tun hat ... weiss nicht, das muss einfach eindringlicher geschildert werden. Das mit dem "Du fickst sie nur" ist glaub wirklich aus dem Hitcher, das kommt mir auch sehr bekannt vor.

In "Wolf Creek" gibt es so eine Szene, als die drei Jugendlichen abends noch in ausgelassener Stimmung mit ihrem Killer vor dem Feuer sitzen und die ganze Zeit Spässe machen. Da ahnt noch keiner was Böses. Plötzlich macht einer von denen diesen "DAS-ist-ein-Messer"-Witz, und der Killer starrt den richtig unheimlich über das Feuer hinweg an, und jetzt weiss man, da stimmt was ganz und gar nicht. So eine Szene bräuchtest du hier, natürlich musst du dir überlegen, wie du diesen "unheimlichen" Blick literarisch hinbekommst.

Viel Erfolg dabei!

 

Mmmmh, die äidies. Hellisch. :huldig:

[ame]http://www.youtube.com/watch?v=01NHcTM5IA4[/ame]

 

Hey William,
bin gerade auf die Geschichte gekommen und habe sie gern gelesen, ich muss mich aber den anderen beiden Kommentaren anschließen. Nicht immer logisch, nicht immer flüssig und ein wenig zu altbacken ist die Handlung.
Der Ausgangspunkt ist aber sehr stark. Und mich stört der Truckfahrer, der einem typischen Horrorfilm entsprungen sein könnte, während aber ein Student zu seiner Freundin will und sich vor Angst, diese kennen zu lernen, fast zu Tode fährt - das ist cool! Wie wäre es, wenn die Frau verrückt ist, oder eventuell der Prot (ohne dass er das selbst weiß - immerhin ist er der sozial Ausgestoßene)? Das wäre etwas ganz anderes, als es hier dargestellt wird, aber ich glaube, eine Story bei der die Rollen vertauscht sind und die so populären Online-Flirts hinterfragt werden, gibt dem Ding mehr Pfiff.
Nur so eine Idee, würde mir aber gefallen weil ich den Schreibstil und die Kontinuität in der Geschichte gern mag!

 

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