- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 3
Blind Date mit dem Realismus
Blind Date mit dem Realismus
Ich steige aus dem Zug und man kann nicht sagen das ich ruhig bin. Nein. So aufgeregt war ich noch nie.
Wartend stehe ich da und lasse die hektisch Reisenden an mir vorbei.
Wohin wohl jeder fährt, sind meine Gedanken, und mein Blick wandert suchend den Bahnsteig auf und ab. Als ich nur noch allein dastehe, werde ich wieder unruhig und neugierig zugleich.
Ich habe ein Blind Date und kann noch immer nicht fassen, dass ich mich darauf eingelassen habe. Gespannt schaue ich auf die Uhr. Ich bin zu zeitig.
Ein Zug fährt ein und ich tue so als ob ich den Fahrplan studiere. Statt dessen schaue ich nach den Fahrgästen die den Zug verlassen haben. Alle laufen schnellen Schrittes an mir vorbei. Keiner bleibt stehen. Ob ich wohl den Tag verwechselt habe? Ein kurzer Blick aufs Handydisplay sagt mir“nein“. Richtiger Tag, richtiger Ort und richtige Uhrzeit. Toll, denke ich. Wird mich wohl jemand versetzt haben.
Ich entscheide mich, noch fünf Minuten zu warten. Plötzlich kommt ein Mann auf mich zu. Näherkommend kann ich sein Gesicht erkennen. Es ist vertrauenerweckend. Seine Gesichtszüge sind gleichmässig. Schöne Augen, denke ich, ob das mein Blinddate ist?
Für eine Millisekunde schliesse ich meine Augen und driffte ab in eine Welt der Glückseligkeit.
Ein lautes, grelles Geräusch holt mich zurück, ich öffne die Augen.......
und werfe meinen Wecker an die Wand.