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Blackout

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11.09.2003
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Blackout

Sie lehnt sich zurück, eine Hand auf der Maus. Ihre Augen sind auf den Bildschirm gerichtet. Ab und zu huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, oder sie runzelt die Stirn.
Die Geschichten, die sie liest, begeistern sie. Sie denkt bei fast jedem Satz, dass ihr eigener Stil viel besser ist, aber sie muss die Ideen der fremden Autoren einfach bewundern. Sie weiß, dass sie Talent hat, aber sie weiß auch, dass sie nicht kreativ ist. Wie passt das zusammen?
Sie seufzt und öffnet ein Word-Dokument. Unruhig lässt sie die Finger knacken, spielt an der Höheneinstellung des Stuhls herum und verknotet sich selbst in den Schneidersitz.
Das kann doch nicht so schwer sein. Los jetzt. Ich weiß, dass ich es kann.
Sie könnte einen Tagebucheintrag schreiben, nur einen einzigen, aus einem fremden Leben herausgegriffen...
LIEBES TAGEBUCH. HEUTE IN DER SCHULE HA
Sie schüttelt den Kopf und löscht das Geschriebene. Schwachsinn.
Wen interessiert das? Wen interessiert überhaupt irgendetwas, das sie schreibt?
Sie möchte den Menschen etwas mitteilen, sie unterhalten, ihnen etwas geben, worüber sie nachdenken können.
Sie seufzt noch einmal und wundert sich darüber, dass ihre Hände so kalt sind. Ihre Gedanken wandern zu ihrem Schreibtisch, wo noch viel Arbeit auf sie wartet.
Ich habe keine Zeit zum Schreiben, sagt sie sich.
Heute ist einfach nicht mein Tag. Heute Abend vielleicht, oder Morgen. Am Wochenende kann ich stundenlang hier sitzen. Nur nichts überstürzen.
Sie vergräbt die Hände in den Taschen starrt abwartend auf den Desktop. Sie zuckt zusammen, als plötzlich der Bildschirmschoner anspringt. Sie lächelt über sich selbst und bewegt die Maus.
Und dann hat sie endlich eine Idee. Sie könnte aufschreiben, wie es ihr gerade geht. Aber wen interessiert das?
Sie greift in die Tasten. Zuerst zögernd, dann schneller. Bald ist das Werk vollendet. Sie liest sich das Geschriebene durch, um ein passendes Ende zu finden, und schüttelt den Kopf. In ihrer Magengegend breitet sich ein dumpfes Gefühl aus. Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung.
Sie markiert den Text und klickt auf Enter, ohne noch viel zu überlegen.
Wenn sie schon schreibt, dann richtig.
Mit diesem Gedanken schließt sie alle Dokumente und fährt den PC herunter.

 

Hallo Tanjah!
Erst einmal ein herzliches Willkommen von mir hier auf kg.de! :)

Ich kann mich tagträumer nicht wirklich anschließen. Die Idee ansich ist ja ganz nett. Aber die Geschichte liest sich für mich nicht so gut. Es ist für mich weder lustig, noch aufregend, noch spannend. Für mich ist deine geschichte nur ein Text über keine-Ahnung-haben-was-schreiben-Problem. Irgendwie passiert nichts.

Klar, das Problem, nicht zu wissen, was man schreiben soll, kenn ich natürlich auch. Aber dennoch hab keine Beziehung zu der Situation und auch nicht zum Prot. aufbauen können.

Auch finde ich den Stil nicht so schön. Viele kurze Sätze. Liest sich schnell monoton und langweilig. Versuche doch, etwas mehr Abwechslung hineinzubringen. Nicht immer nur Hauptsatz-Nebensatz. Variieren zwischen langen und kurzen Sätzen, mehrere Nebensätze mal einbauen usw.
Verstehst du, was ich meine?

Ich denke aber, man bzw. du könntest aus dieser Idee eine nette, lustige geschichte machen.
Lass dich jetzt bitte nicht von meiner doch recht niederschlagenden Kritik entmutigen, okay?

Achso, den Smily solltest du noch aus der Geschichte rausnehmen, genau wie "~tanjah". gehört da nicht rein.
Das kannst du ändern, wenn du in dem Feld, in dem die geschichte steht, auf den Button "bearbeiten" drückst. Dann kannst du das ändern. :)

bye und tschö bis zur nächsten Geschichte

 

@ tagträumer:
Schön, dass dir die Geschichte gefällt & vor allem dass du die Idee gut findest... vielleicht habe ich ja wenigstens das Talent, aus der Not eine Tugend zu machen *gg*

@ moonshadow:
Erstmal danke für deinen langen Kommentar. Konstruktive Kritik macht mir wirklich nichts aus- noch bin ich ja jung und lernfähig ;)
Danke für den Hinweis hinsichtlich des Smilys. Ich bin eben neu hier und kenne mich mit den ungeschriebenen Regeln hier nicht aus...
Ich denke, dass die kurzen Sätze hier sehr gut zu der Stimmung passen, die in der Geschichte ausgedrückt wird / ausgedrückt werden sollte. Kurze, unkonzentrierte Gedanken, die schnell fallen gelassen werden...

MfG, Tanja

 

Hallo Tanja!
Hallo Tanjah!

Nur ganz kurz: Ich finde diesen Text weder besonders gut geschrieben, noch von der Idee her interessant. Jawohl: TEXT! Für mich ist das eine Szene aus einer Geschichte, aber keine Kurzgeschichte, die für sich selbst steht.
Liest du öfters Kolumnen in Zeitungen? Man kann da sehr schön beobachten, wenn dem Schreiber mal nix eingefallen ist und er krampfhaft die Zeilen zu füllen versucht. Dann wird mal (haha) wieder über "Musikantenstadl" geblödelt, auf den Schlankheitswahn geschimpft oder erzählt, was einem gestern nicht verblüffendes aufgefallen ist (Nanu? Seit wann gibts die Mark nicht mehr?).
Auf diesen Text umgemünzt: Ich schreibe über das Schreiben. Oder Nicht-schreiben, wie hier. Das soll nicht heißen, dass die Idee unumstößlich "schlecht" ist - das heißt nur, dass man aus diesem Szenario etwas machen sollte, das für sich selbst steht, eben weil es zwei Millionen mal bereits verbraten wurde.

Mir geht es aber bei deinem Text wie der Protagonistin: Ich lese das Ganze, fahre meine Aufmerksamkeit hinunter und lösche den Text aus meinem Speicher. Mit anderen Worten: Ein höchst beliebiger Text ohne jegliche Spannung, ohne Anspruch, ohne stilistische Höhen oder Tiefen. Langweilig, tut mir Leid!

Aber das alles ist nur meine unerhebliche Meinung! Nicht aufgeben, weiterschreiben. :)

 

Ich finde es interessant, wie weit die Meinungen hier auseinander gehen...
Der Regel zufolge wäre jetzt eine negative Kritik an der Reihe *grinz*
Danke für eure Beiträge.

 

Ähh nö, es kommt eine positive kritik ..sorry das ich die Abwechslung stören muss..hehe

Mir hat Deine Geschichte gefallen. Mir gehts leider manchmal genauso wie dem Prot. Es ist, als hättest du mir über die Schulter geschaut. :eek2:

LG Ulrike

 

Weißt du, ob ich es nicht auch getan habe?
Nein, im Ernst, also eigentlich hab ich mir selbst über die Schulter geschaut...

 

Hallo Tanjah,

auch mir gefällt die Idee, die hinter deiner kleinen Geschichte steckt. Die Schwierigkeit, Gedanken in Worte zu fassen, die dann Sätze bilden sollen, mit denen man die Leser in den Bann ziehen will, hast du gut auf den Punkt gebracht.

Liebe Grüße - Aqua

 

Hm. Ja, ganz lieb. Aber irgendwie ist die Story aus, bevor sie überhaupt erst losgegangen ist. Vom Thema her ähnelt sie Situationen, in denen man im Supermarkt an der falschen Kassaschlange steht und sich ärgert, in der Schule sitzt und eine Schularbeit schreibt, bei der einem nichts einfällt oder einer Fahrt auf der Autobahn, wo man die Fliegen zählt, die gegen die Scheibe klatschen. Versteh' mich nicht falsch, diesen Themen kann man sicher auch einiges abgewinnen, aber ohne sie aufzupeppen, gewinnt man nirgends einen Blumentopf. Aber wie bereits oben erwähnt: dranbleiben, weiterschreiben, ausprobieren! ;)

 

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