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Black
Das Anlitz des Mädchens wirkte starr, wie aus Stein gemeißelt. Sie war sehr schön. Ihre maskenhaften Züge schienen keiner Regung fähig. Ihre Augen waren wie Bleistiftstriche. Sie war eine von den Frauen auf den jahrtausendealten Wandmalereien, auf denen man Menschen sieht, die ihre Hände eigenartig verdrehen, aus der Epoche einer geheimnisvollen Dynastie, deren Schriftzeichen heute keiner mehr lesen kann.
Vielleicht könnte sie sie deuten, wenn man sie in Trance versetzte, denn so wie sie aussah, trug sie die vergessene Sprache und die vergessenen Tänze ihres Volkes tief in ihrer Seele.
So ein Kopf, wie der ihre, saß normalerweise auf einem steinernen Löwenkörper und trug tiefe Furchen von den vielen Sandstürmen, die in den Jahrtausenden in der asiatischen Steppe über die Statue hinweggefegt waren. Wenn man sie ansah, blickte man in eine andere Zeit.
Die drei Touristinnen aus Fernost, zu denen sie gehörte, liefen mir der Landsberger entgegen, als ich mit dem Fahrrad auf dem Heimweg vom Konzert war.
Was ausgerechnet die drei Asiatinnen damit zu tun hatten, weiß ich nicht. Aber in diesem Moment fasste ich spontan einen Entschluss: „Vielleicht ist es besser, ich lasse das in Zukunft sein. Es hat sich erledigt.“ Wenn´s am schönsten ist, soll man aufhören, und das Konzert gestern, das bis tief in die Nacht ging, war genial gewesen.
Ich musste mir aber eingestehen, dass ich dort nie Fuß gefasst hatte. Ein bisschen traurig war ich aber schon.
Das war das letzte Mal, dass ich bei einem Konzert war, auf dem diese Musikgespielt wurde.
Drei Tage vorher. Eine Frau reitet mir auf einem Pferd entgegen. „Hier bist du richtig“, rief sie fröhlich. Das Konzert schien auf dem Gelände eines Gestüts stattzufinden.
Man hörte Gewieher von Pferden untermischt mit Musik. Der Erste, den ich erblickte, war er, ein Kumpel, den ich seit Jahren kannte. Er sah mich aber nicht, da er mir den Rücken zudrehte, als er gerade einen Bus einwies. Seine langen Locken waren inzwischen leicht grau geworden, und er trug eine weißes Shirt mit der Aufschrift Crew.
Es herrschte die Aufbruchstimmung, die typisch ist am Beginn von Open-Airs. Erwartungsfreude pur. Drei Tage außerhalb des Alltags lagen vor den Meisten.
Vor mir nicht, denn ich wollte ja in der Nacht noch nach Berlin zurück mit dem Fahrrad, aber am übernächsten Tag wollte ich wiederkommen wegen einer bestimmten Band.
Der eine von drei jungen Männer, die geradeaus dem Auto stiegen, betrachtete skeptisch mein klappriges Fahrrad. Der Gepäckträger war mit Kabelbindern am Rahmen befestigt, was der Sache einen abenteuerlichen Anstrich verlieh. Es hat neunundneunzig Euro gekostet und ist von Kaufland.
Ich dachte: „Auch für dich wäre es besser gewesen, wenn du mit dem Rad angereist wärst.“ Er war nämlich ziemlich umfangreich.
Ich fragte mich, wo sie eigentlich hin wollten. Sie suchten einen Mittelweg und schwankten zwischen Kleinbürgerlichkeit und dem Wunschnach einem anderen Leben, als das ihrer Eltern.
Sie machten oder hörten die abgedrehteste Musik überhaupt und waren doch erstaunlich konservativ. Sozialer Protest herrschte hier wohl nicht. Wir sind grundverschieden. Trotzdem mögen wir die gleiche Musik. Irgendwas musste uns deshalb ja verbinden.
Jemand, der in einem besetzten Haus hinter dem Tresen war und Gitarre in einer Band spielte, erzählte mir mal, dass sie bei einem Auftritt mit Musikern, die ähnliche Musik wie die hier spielten, hinter der Bühne ins Gespräch kamen. „Das sind ganz brave Jungs“, sagte er mit einer Stimme, der man die Verblüffung anhören konnte, denn ausgerechnet diese Musiker erzeugten bei ihrem Auftritt danach die schrägsten Töne.
Auf dem Zeltplatz kannte ich keinen.
Hierwurde die Männerfreundschaft zelebriert. Fotos wurden geschossen, von denen man sich vorstellen konnte, dass den Abgebildeten in zwanzig Jahren bei ihrem Anblick Tränen auf ihre Fotoalben fallen würden.
Von diesen Freundesgruppen waren Frauen eigentlich ausgeschlossen, es sei denn, jemand hätte eine Schwester oder in seltenen Fällen auch eine musikinteressierte Freundin.
Viele Männer, die auf diese Richtung stehen, haben oft Partnerinnen, die ihr Interesse nicht teilen. Mich mochten sie eigentlich noch nie. Auch als ich mit Anfang Zwanzig das erste Mal auf so einem Konzert war, fiel mir das schon auf. Sie ahnten die Querulantin.
Wir sollten der Ruhepol sein, wo gestresste Männer ihr Haupt betten können. Das ich dafür nicht der Typ war, sahen sie mir an. Vielleicht lag das daran, dass wir uns ja doch irgendwie ähnlich waren.
Unhöflich ist mir aber noch nie jemand von den Fans gekommen. Man wurde nur ignoriert. So erging es auch den wenigen anderen Frauen, die ich bei Konzerten sah. Im Glashaus von der Arena-Treptow war ich sogar die einzige Frau unter mehreren hundert Männern bei einem Auftritt einer Band.
Meine einzige Stütze war dieser Kumpel, den ich jetzt wiedergetroffen hatte, und dem ich überall über den Weg lief.
Außer mit ihm war ich eigentlich noch fast nie mit jemandem ins Gespräch gekommen, der auf diese Musikrichtung stand. Ihre Frauen warteten getreulich zu Hause, wie es sich gehörte und waren nicht solche vaterlandslosen Gesellinnen, die sich allein bei Konzerten rumtrieben.
Von einem bekannten skandinavischen Musiker habe ich sogar mal gelesen, dass seine langjährige Lebensgefährtin gar nichts darüber wusste, dass er Gitarrist war und welche Musik-Richtung er spielte. Man kann es auch übertreiben.
Mein Kumpel jedenfalls, der in der Crew von dem Festival war, hatte seine Freundin und seine Tochter, die aus einer anderen Beziehung stammte und deren Freund mitgebracht.
Sie saßen auf den Holzbänken vor einem Imbiss. Er winkte mir zu. „Das ist meine Tochter“, sagte er. Sie lächelte stolz. Und hier erlebte ich das Phänomen, dass er sich gar nicht mal so stark äußerlich aber dafür innerlich in seiner Tochter gedoubelt hatte.
Genau wie ihr Vater war sie die Offenheit selber und übergoss mich mit einem Redeschwall. „Schon merkwürdig, dass sich Charaktereigenschaften vererben“, dachte ich. Eine Option wäre gewesen, mich an meinen Kumpel und seinen Anhang ranzuhängen.
Das wollte ich nicht. Es erschien mir aufdringlich.
Er hätte bestimmt nichts dagegen gehabt, denn er führte ein öffentliches Leben. Alles ging bei ihm ein und aus. Was er wohl an mir fand?
Das ist mir nie richtig klar geworden. Mir ging es so, dass manche Leute mich nicht leiden konnte, ohne dass ich ihnen etwas getan hatte, und wiederum andere mir Sympathie entgegenbrachten, ohne dass ich mir diese irgendwie verdient hatte.
Er war eigentlich immer überall. Als ich mal spontan auf die Idee kam, jemanden in Oranienburg zu besuchen, tauchte neben mir ein Auto auf und hielt an. Er beugt sich aus dem Fenster. „Wo willst du hin?“ Ich antwortete: „Ich will jemanden besuchen“. „Wer ist denn das. Ich müsste ihn ja auch kennen“, fragte er mich. Er dachte ernsthaft, er kennt jeden aus Oranienburg.
Aber erkannte wirklich Gott und die Welt. Meistens kam er überall gratisrein, oder saß selber an der Kasse. Er änderte sich auch nicht, als er Vater wurde. Eher war er noch mehr zu sehen.
Viele von meinen Bekannten sind deshalb ruhiger geworden oder sogar ausgestiegen. Er nicht.
An dem Tag, an dem er Vater geworden war, übrigens mit der Tochter, die jetzt neben ihm saß, trafen wir uns auf einem Punkkonzert.
Er war völlig fertig, denn er hatte Angst davor, dass alle von ihm erwarteten, dass er seine geliebte Musik und seine ganze Art zu leben aufgibt.
Ich fragte ihn nach einem Kumpel. „Ich sehe ihn öfter mal mit dem Kinderwagen schieben“, antwortete er mir. Davor graute ihm. Später erzählte mir mal jemand: „Bei ihm und seiner Freundin geht es ja zu wie auf dem Durchgangsbahnhof. Wie kommt sie bloß damit klar?“ Wie schon gesagt, er blieb der Alte.
Als ich ihm mal zu seinem Dreißigsten gratulieren wollte, war er sauer. Er schwirrte in einer Szene rum, wo man die Jugend anbetete. Da wurde man nicht gerne daran erinnert, dass man älter geworden war.
Ich kam immer gut mit ihm klar, aber er ist eigentlich ein Vertreter derjenigen, die ich immer als Gut-Drauf-Polizei bezeichne.
Es ist schon ein Phänomen, dass ausgerechnet die Leute, die es nicht leicht haben, da sie gar nicht aus Berlin kommen - viele sind in ihrer Jugendzeit einfach spontan ohne alles hier eingetroffen, oft nachdem sie aus der Lehre geflogen sind und haben sich hier, zuerst auf der Besucherritze bei einem Kumpel nächtigend, recht und schlecht durchgewurschtelt, wobei ihnen natürlich Familie und Verbindungen fehlten, um den Anfang leichter zu machen - ihre eigene Situation ausblendeten und bei der Beurteilung von Anderen so strenge Maßstäbe anlegten. Besonders an Frauen.
Auch jetzt schien er mir krumm zu nehmen, dass ich hier niemanden kannte, denn er beäugte mich irgendwie mißtrauisch von weitem, als ich vor der Bühne stand.
Es ist schon komisch, wenn man als Frau allein irgendwo hingeht, wo man niemanden kennt, ist da meist immer einer, der einen kennt, und vor dem ist es einem dann peinlich, so allein rumzustehen, was einen zu stigmatisieren schien.
In den vielen Jahren, die er wegen der Musik unterwegs war, müsste ihm aber schon aufgefallen sein, dass das eine Männerdomäne war. Die Fans um mich rum, gehörten fast ausschließlich seinem Geschlecht an.
Es gab natürlich den typischen Konzertbesucher Anfang Zwanzig, der die Stütze jedes Open-Airs ist und auch ein Grüppchen jenseits der Vierzig, wie ich, aber zu meinem Erstaunen existierte eine starke Fraktion, die sich in den Dreißigern befand.
Ich sagte zu meinem Nachbarn, der über mir wohnt: „Du hättest ruhig mitkommen können Sebastian, dort waren viele, die so alt sind wiedu.“ Er antwortete hellsichtig: „Ist ja kein Wunder. In diesem Alter zieht man Bilanz und denkt darüber nach, was man eigentlich bisher so in die Reihe gekriegt hat. Das frustriert.“
Ich staune über seine Worte. So viel Einsicht hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
Wirklich hatten seine Altersgefährten ziemlich ernste Gesichter, sahen nicht nach links und rechts und starrten nur konzentriert auf die Bühne, als wenn dort das Evangelium verkündet wurde.
Als ich am ersten Abend nach Berlin zurückradelte, verfuhr ich mich in der Dunkelheit und wollte schon in einer Busbude den Morgen abwarten. Da sah ich ein Kreuz am Straßenrand, dass mir schon auf der Hinfahrtaufgefallen war, und ich fand den Weg wieder.
Auf dem Kreuz stand ein Name. Micha. Jemand, der so hieß, war mal meine große Liebe gewesen. Es war in einer Silvesternacht am Bahnhof Ostkreuz, als er mich in der Wohnung von einem Kumpel nötigte, tellerweise Tütensuppe zu essen, und meine Einwände nicht gelten ließ.
Mitten in dem ganzen Gelöffel wurde mir plötzlich klar, dass ich ihn liebe. Ich habe ihn schon seit langem nicht mehr gesehen. Merkwürdigerweise will ich immer weglaufen, wenn ich verliebt bin. Was er wohl gerademacht?
Am letzten Tag lag eine komische Stimmung in der Luft. Irgendwie war eine Enttäuschung zu spüren, dass die hochgesteckten Erwartungen vom Anfang sich nicht erfüllt hatten.
Im Nachhinein verklärt man sich dann alles wieder. Ein Teil der Leute fuhr schon ab, obwohl am späten Abend die besten Bands spielten.
Eine Frau zupfte ihren Freund am Ärmel. „Ich will gehen“. Was sollte er machen. Er kam mit, aber nicht sehr gern. Für die Liebe muss man Opfer bringen. Da hatte es mal jemand geschafft, seine Freundin zudem Konzert zu lotsen, und dann entging ihm noch seine Lieblingsgruppe.
Ein Mädel, ich würde sie für neunzehn halten, das mir schon am Anfang aufgefallen war, hatte ebenfalls keinen Anschluss gefunden in dieser Männerdomäne, was mich nicht verwunderte.
Sie war bestimmt ein echter Fan, sonst wäre sie hier nicht allein hergefahren. Sie hatte einfach das falsche Geschlecht. Jetzt ist auch sie wieder in ihrem Provinznest mit ihren Platten allein.
Sie erinnerte mich an jemand anderen, die ich schon seit einer Weile aus den Augen verloren hatte. „Hast du mal eine Penne für mich“, fragte mich mal eine Siebzehnjährige in einem Club, die ich bei einem Konzert von einer Band, die diese bestimmte Musik spielte, kennenlernte. Sie stammte aus Sachsen, was man ihrer Aussprache anhören konnte.
Später, bei mir, erzählte sie, dass sie auf diese Musik durch Mtv gekommen ist. Diesen Sound habe ich dort aber noch nie gehört. Es war gerade die Phase, in der auch bei ihrer Mutter eine schwere Krankheit ausbrach, die sich in der Familie vererbt. Ihr Onkel und ihre Tante hatten das auch. Ihr Risiko, daran zu erkranken, liegt bei fünfzig Prozent.
Sie, die bei der Oma aufwuchs, gehörte zu den seltenen Frauen, die es zu so harten Tönen hinzog.
Sie erzählte mir, dass sie mit fünfzehn oft allein auf die Dörfer zu diesen Bands getrampt war. „Ich hab manchmal in Bahnhofsschuppen übernachtet“. Die Fans aus ihrem Ort waren alle männlich und als Frau wurde sie dort nicht akzeptiert und in die Clique mit aufgenommen.
Als sie eines Tages eine Freundin mitbrachte, stellen wir verwundert fest, dass wir alle ohne Vater aufgewachsen sind. „Ob es sein kann, dass wir dort alle nach Ersatzvätern suchen?“, ging mir durch den Kopf.
Es war wohl auch ein Versuch aus der weiblichen Rolle auszubrechen, als wiruns an so eine stark männlich dominierte Musikrichtung hängten. Wir wollten es ganz anders machen als unsere Mütter. Scheitern war vorprogrammiert.
Ihr war auch schon aufgefallen, dass viele der männlichen Fans dieser Musik-Richtung sich nur von Frauen angezogen fühlten, die ganz andere Interessen haben, und sie und ihre Freundinnen gar nicht beachteten. „Was meinst du, warum ist das so?“, fragte sie. Ich antwortete: „Erstens gibt es ja bei dieser Musikrichtung wesenlich weniger weibliche Fans als männliche. Ich glaube aber, es liegt in erster Linie daran, dass sie Angst davor haben, in dem Anderen mit ihren eigenen Kämpfen und ihrer eigenen inneren Zerrissenheit konfrontiert zu werden.“
Sie hatte sich auch schon in den Einen oder Anderen davon verkuckt. Sie fragte sie sogar bei Konzerten nach der Telefonnummer, was ich nicht gemacht hätte. Mit siebzehn kennt man sich wohl noch nicht aus mit den ungeschriebenen Gesetzen in der Liebe.
Die meisten Männer mögen es nicht, wenn man die Initiativeergreift. Die Erfahrung hatte ich gemacht. Wenn sie anrief, blitzte sie immer ab. „Seine Mutter hat ihn an den Abendbrotstisch gerufen“, erzählte sie mir einmal, als sie gerade mit jemandem telefoniert hatte. Man vermutet gar nicht, dass so folgsame Jungs so wilde Musik hören.
Sie kam öfter zu mir. Ich gab ihr viele Bücher, die sie an die Anderen im Internat in Sachsen weitergab und staunte, dass sie, die immerhin Abi machte, überhaupt nichts davon kannte. Besonders der „Fänger im Roggen“ hatte es ihr angetan. In demselben Alter, mit siebzehn, hatte er mich auch umgehauen. „Ich habe ihn sogar zweimal gelesen“, erzählte sie mir.
Ich erwiderte ihr : „Wenn du auch eine Schriftstellerin wirst, möchte ich aber wenigstens in deinen Memoiren erwähnt werden.“ Sie war sehr intelligent. Aus allem, was man ihr erzählte, filterte sie sofort das Wesentliche raus. Als ich mal in eine Zeitung auf einen Musikerzeigte: „Der gefällt mir“, konterte sie sofort mit: „Ist ja kein Wunder, denn du siehst ihm ja ähnlich.“ Nachts hörte ich sie weinen. Ich bekam mütterliche Gefühle, immerhin war ich über zehn Jahre älter.
Eigentlich wollte sie auch nach Berlin, was aber nicht klappte. „Ich möchte diese Stadt in- und auswendig kennenlernen“, sagte sie. Solch eine Herangehensweise hatte ich noch bei niemandem erlebt.
Die Musiker spielten bis morgens halb vier. Die Pferde konnten sich ja nicht beschweren. Es war mitten im Wald und roch angenehm nach Kienäppeln. Die Mugge war genial. Später erfuhr ich, dass gegen den Sänger der Band, wegen der ich da war, wegen Kinderpornographie ermittelt wurde.
Die Straßen waren am Sonntag um die Zeit angenehm leer. Ich fuhr dem Sonnenaufgang entgegen, was sich ein bisschen kitschig anhört, aber wirklich so war.