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Serie Black Lady - Episode eins (überarbeitete Fassung)

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19.02.2005
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Black Lady - Episode eins (überarbeitete Fassung)

Black Lady
Episode eins:

Bedrohung aus dem All

(überarbeitete Fassung)​


Das schrille Heulen der Alarmsirene bereitete der idyllischen Stille im Bereitschaftsraum des Observatoriums ein jähes Ende und riss Commander Laughlin D. Gallagher aus seinem wohlverdienten Schlaf. Ein kurzer Blick auf den Chronometer an der Wand - vier Uhr morgens. Eine Stunde später hätte Gallagher ohnehin aufstehen müssen, um mit der allmorgendlichen Routine zu beginnen. Er streckte sich und sprang auf die Beine.

Die Instrumente im Kontrollraum bestätigten ihm sogleich seinen Verdacht: Der Alarm war automatisch ausgelöst worden. Irgendein Messwert war wohl in den roten Bereich geraten – so etwas kam öfter vor. Für den erfahrenen Commander, der mittlerweile auf mehr als ein Jahrzehnt im wissenschaftlichen Dienst der Terranischen Regierung zurückblicken konnte, kein Grund zur Beunruhigung. Also mal sehen, was da eigentlich los war …

Aha - das Magnetometer! Jedoch … dieser Anzeigewert konnte eigentlich nur auf einem Gerätedefekt beruhen. Mehr als das Hundertfache des oberen Limits? Geophysikalisch gesehen ein Ding der Unmöglichkeit. Aber das war noch keineswegs alles … Nicht nur die Anzeige der lokalen Magnetfeldstärke hier in Santa Monica spielte verrückt, sondern auch die Daten aus Europa, Japan, Hawaii und der Ostküste lagen weit jenseits der langjährigen Norm. Da stimmte etwas nicht … und zwar etwas ganz Gewaltiges.

Im Bruchteil einer Sekunde erkannte Gallagher den Ernst der Situation. Mit der Behändigkeit einer Chamäleonzunge fuhr seine Hand zum Mobilteil der Interkomanlage. „Ich brauche eine Lichtspruchverbindung zu Erdaußen eins … jawohl, SOFORT, was dachten Sie denn? Was soll das heißen, zurzeit nicht möglich? Wie? Verbindung abgerissen infolge überstarker Magnetfelder? Verstehe … gut, dann geben sie mir eben Außenstation zwei … Was sagen Sie? Auch nicht möglich aus demselben Grund? Welche Verbindungen sind denn überhaupt noch intakt? Soso … Alle Lichtspruchkanäle sind tot … ja in Ordnung … nein, lassen sie’s gut sein. Bemühen Sie sich nicht weiter.“

Resigniert beendete der Commander das Gespräch mit der terranischen Lichtfunkzentrale. Kaum hatte er den Ausknopf betätigt, kam seine Mitarbeiterin in den Kontrollraum gestürzt – eine junge, überdurchschnittlich ambitionierte Japanerin, die hier den letzten Teil des Praktikums ihres weltraumwissenschaftlichen Studiums absolvierte. „Laughlin, ich glaube, es ist etwas Schreckliches passiert“, rief sie ihm schon aus der Entfernung zu. Diese Wortwahl war ungewöhnlich für die angehende Wissenschaftlerin, die ansonsten die personifizierte Gelassenheit war.

„Was du nicht sagst, Akiko …“ Er wollte den leicht spöttischen Unterton in seiner Stimme unterdrücken, was allerdings nur mäßig gelang. „Immer mit der Ruhe, Mädchen. Berichte, eins nach dem anderen.“

„Soeben ist ein Lichtspruch von Erdaußen sieben hereingekommen. Er war sehr undeutlich, immer wieder von starkem Rauschen überlagert … Sie sagten, sie hätten einen Magnetsturm ungeheuren Ausmaßes registriert. Der sei aber nicht von der Sonne ausgegangen, sondern von einem unbekannten Objekt im Jupiter-Orbit! Gleich danach ist die Verbindung endgültig abgerissen. Du weißt ja, Außen sieben hat seine Position im Asteroidengürtel … also reichlich nahe dran.“

Im nächsten Augenblick flammte das rote Licht der internen Leitung zum TSD, dem Terranischen Sicherheitsdienst, auf. Unwillkürlich nahm der Commander Haltung an und führte das Drahtlosteil des Interkoms mit einer zackigen Bewegung ans Ohr. „Commander Gallagher hier. Sir?“

Eine volle Minute lang war in der Warte des auf einer künstlichen Insel vor Santa Monica gelegenen panterrestrischen Observatoriums kein Wort zu vernehmen. Dann drückte der Commander den Ausknopf und legte die Sprechmuschel in einer sehr langsamen Bewegung auf das Pult zurück. Aus Augen, die plötzlich sehr müde aussahen, blickte er zu der immer noch neben ihm stehenden Akiko empor.

„Erdaußen sieben wurde soeben zerstört. Alle Spuren deuten darauf hin, dass die Station Opfer eines gewaltigen Magnetsturms geworden ist.“

* * *​

Akiko verstand sich auf eine Menge nützlicher Dinge – sogar aufs Kaffeekochen, wie Commander Loughlin Donald Gallagher wieder einmal zufrieden registrierte. Glücklicher Weise hatte sie ihre fernöstlichen Gewohnheiten aufgegeben und sich dem dunkelbraunen Gebräu verschrieben … dessen Zubereitung sie mittlerweile mit einer Perfektion beherrschte, die, so vermutete Gallagher insgeheim, nur ein Produkt ihrer regelmäßigen Zen-Meditationen sein konnte. Begierig sog er das starke Aroma in seine Nase. Er liebte diesen Duft … und er liebte Akiko dafür, dass sie ihm dieses perfekte Erlebnis bescherte, und er liebte die Zen-Meditation, weil sie es Akiko ermöglichte, ihm diese Perfektion zugänglich zu machen.

Er leerte die Tasse in einem Zug, griff zum Interkom und führte mehrere Gespräche, während derer sein Gesicht immer blasser und seine Miene immer düsterer wurde. Schließlich angelte er erneut nach dem mobilen Sprechteil, denn er hatte einen wichtigen Vorschlag zu unterbreiten. „Geben Sie mir den Präsidenten der Terranischen Föderation. Dringend.“ Es dauerte eine Weile, aber dann war Woodrow von Wolkenstein am Rohr. Höchstpersönlich und durchaus von wohlwollender Interessiertheit.

„Ja, Commander? Was gibt’s denn so dermaßen Dringendes, dass Sie mich eigens vom Golfplatz holen lassen?“

„Sir! Wir – ähm, Sie natürlich, Sir – müssen sofort globalen Katastrophenalarm geben! Unerklärliche Magnetstürme wüten durch unser Sonnensystem ... Der Funkverkehr auf der Erde ist komplett lahm gelegt, die Energieversorgung droht zusammenzubrechen, und sogar das Klima beginnt verrückt zu spielen. Alle Anlagen schlagen Alarm, doch niemand kann die Ursache erkennen.“

„Verstehe. Und – es gibt wirklich keine Erklärung für all diese Phänomene?“

„Keine, die man auch nachvollziehen könnte. Wir glauben zwar, den Ursprung zu kennen, nicht aber die Ursache. Wir tappen noch völlig im Dunkeln.“

„Na gut, Commander … danke dass Sie mich gleich informiert haben. Ohne den üblichen Umweg. Sicherheitsdienst und das Ganze, Sie wissen was ich meine. OK, ich kümmere mich drum. Sonst noch was? Das war’s schon? Gut, umso besser. Bin nämlich eben im Begriffe, eine eminent wichtige Golfpartie zu schlagen …“

* * *​

Ein Krisenstab wurde einberufen … Doch schon sehr bald musste der Terranische Präsident erkennen, dass man sich auf diesen Stab nicht wirklich stützen konnte. Lösungsstrategien wurden herbeigeredet, aber einen Rat wusste keiner. Der TSD wurde offiziell eingeschaltet und mit der Klärung der Sachlage beauftragt. Aber das konnte dauern … und die Zeit drängte.

Schließlich blieb von Wolkenstein nur noch ein einziger Ausweg. Ein Weg, den er weißgott nicht gerne beschritt … aber es musste sein. Wieder einmal. Immerhin – auch wenn er es sich nur ungern eingestand, hatte es doch bisher stets zum Erfolg geführt, diese Möglichkeit zu nutzen. Er musste mit jemandem Kontakt aufnehmen … mit einer Person, die ihm schon mehrmals hilfreich zur Seite gestanden hatte. Das Dumme daran war nur, dass nichts, aber auch gar nichts von dieser Aktion an die Öffentlichkeit sickern durfte. Denn welcher Wähler würde schon einem Präsidenten sein Vertrauen schenken, der Rat bei einem Magier suchte? Nicht einmal er selber hätte das getan … doch Olaf der Okkulte, von seinen Anhängern nur „der schwarze Magier“ genannt, war seine allerletzte Hoffnung.

Pfeifend und betont lässigen Schrittes verließ der Präsident seine Amtsvilla, schlenderte ein paar Straßen weiter und verschwand in einer der wenigen noch verbliebenen öffentlichen Telefonzellen. Die kabellose Kommunikation hatte diese altertümlich anmutenden Häuschen schon beinahe gänzlich zum Verschwinden gebracht, doch war eine Kontaktaufnahme mittels VoC, Voice over Cable, wie dieses alte Telefonnetz heute genannt wurde, die einzige einigermaßen abhörsichere Möglichkeit, mit jemandem zu reden. Und abgehört durfte dieses Gespräch unter gar keinen Umständen werden … Aus dem Gedächtnis tippte er eine Nummer. Genau viermal ließ er das Klingelzeichen weggehen, dann legte er auf und wählte erneut. Drei weitere Piepser … und am anderen Ende wurde abgehoben. Mit Ausnahme des leisen Knackens war kein Laut zu hören.

„Mayday. Mayday. Mayday.“ Von Wolkensteins Stimme klang leicht belegt, als er den interplanetaren Notrufcode aussprach, der für diese Situation ausdrücklich vereinbart war.

„Heute Abend, mein Sohn“, kam die prompte Antwort. Kein Name, keine Begrüßung. Die Stimme klang tief, sonor und ungeheuer selbstsicher. Der schwarze Magier höchstpersönlich, kein Zweifel. „Zur Geisterstunde am Orte der Feen.“

Geisterstunde … also Mitternacht, das war klar. Und auch der „Ort der Feen“ war nicht schwer zu erraten, trug doch das Haus des Magiers die weithin sichtbare, direkt über dem Eingang in Stein gemeißelte Bezeichnung „Burg der Feen“.

Von Wolkenstein war pünktlich zur Stelle. Selten zuvor hatte er so viel Wert darauf gelegt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein … und er fand sogleich Einlass. Das Ambiente war ebenso vertraut wie gemütlich, und bei einem Glas Wein kamen die Männer sogleich zur Sache.

„Woody, alter Krieger. Was führt dich in meine bescheidene Hütte?“ Olaf, genannt der Okkulte, alias der schwarze Magier, verzog sein tief gebräuntes Gesicht zu einem sonnigen Grinsen. Sein breitschultriger Körper, stattliche eins neunzig groß, war in einen legeren schwarzen Umhang gehüllt, unter dem ein dunkelblaues Seidenhemd hervorblitzte. An einer langen Halskette baumelte ein aus Silber geschmiedeter Druidenstern.

„Ich hab da ein kleines Problem, Olaf. Diese Sache mit den Magnetstürmen und all das Zeug … na du wirst’s ja schon gelesen haben. Die Nachrichten sind voll davon.“

„Yep, hab’s gehört. Und was soll ich bei der Sache?“

„Mir helfen, die Ursache für dieses unerklärliche Phänomen zu finden und zu beseitigen.“

„Sonst nichts?“ Der Sarkasmus in Olafs Stimme war unüberhörbar.

„Olli, das ist eine verdammt ernste Angelegenheit. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Und wenn ich nichts dagegen tue … nächstes Jahr sind Wahlen. Da hab ich doch nicht die geringste Chance, wenn ich noch nicht mal so einem interplanetaren … ähm … Magnetsturm die Stirn bieten kann. Na und vom Rest ganz zu schweigen … die bisher angerichteten Schäden sind ja auch keine Kleinigkeit. Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich brauche deine Hilfe.“

Olaf der Okkulte nahm einen großen Schluck aus seinem Weinglas. „Ahh … einfach köstlich, dieser edle Tropfen. Chateau Lalune, Zweitausendzehner. Uralt.“ Er blickte versonnen zu Boden. Dann hob er den Kopf, hielt seine Augen aber locker geschlossen, so als würde er sich auf etwas konzentrieren, was nur er selbst wahrnehmen konnte. Sekunden verstrichen … eine Minute. Und noch eine. Oder zwei.

Als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme ernst. „Jahh … da ist eine Menge Energie im Raum, Woodrow vom Steine der Wolken. Sieht leider gar nicht gut aus. Begehrst du mehr darüber zu erfahren?“

„Ich bitte darum“, kam es kleinlaut zurück. Die Stimme des Terranischen Präsidenten klang jetzt wirklich besorgt.

„Es wird dir nicht gefallen, Woody.“

„Nun sag’ schon, Olli. Lass’ dich nicht so lange bitten.“

„Die Schwarze Lady ist wieder unterwegs - sie hat Kurs auf unser Sonnensystem genommen!“

* * *​

Diese Antwort war absolut katastrophal.

Bevor Woodrow von Wolkenstein sein Amt als Präsident der Terranischen Föderation angetreten hatte, hatte er unter anderem auch einen Nachweis seiner Kenntnisse in Solarer Geschichte zu erbringen gehabt. Von daher wusste er nur zu gut, dass mit dem Auftauchen der Black Lady immer irgendwelche gravierenden Unannehmlichkeiten verbunden waren … Doch weder ihre Herkunft noch ihre Absichten konnten jemals geklärt werden. Fest stand nur eines: Der Ablauf der Geschehnisse folgte stets demselben Muster. Rätselhafte Phänomene traten auf, richteten globale Verwüstungen an – und verschwanden wieder, so unerklärbar wie sie gekommen waren. Und immer meldeten sich danach tausende von Zeugen, die darauf beharrten, in ein UFO entführt worden zu sein und eben jene Lady höchstpersönlich zu Gesicht bekommen zu haben. Wirklich beweisbar waren diese behaupteten Vorgänge nicht – aber die Aussagen wiesen so viele Übereinstimmungen auf, dass sie unmöglich frei erfunden sein konnten.

Und jetzt, ausgerechnet in seiner Amtszeit ... jetzt war es wieder einmal so weit. Feuer war am Dach! Es musste schleunigst gehandelt werden, aber niemand hatte einen Plan. Und da es ohnehin nicht mehr schlimmer kommen konnte, berief der Terranische Präsident die Terranische Regierung zu einer Sitzung ein. Diese beschloss einstimmig, dass der Terranische Sicherheitsdienst seine bislang ergebnislose Arbeit fortsetzen solle, und ging wieder auseinander.

Die Regierung war wenig hilfreich. Der Sicherheitsdienst ebenso wenig. Der Präsident war, wieder einmal, ganz auf sich allein gestellt. Und er fasste einen Entschluss ...

Pfeifend und betont lässigen Schrittes verließ der Präsident seine Amtsvilla, schlenderte ein paar Straßen weiter und verschwand in einer der wenigen noch verbliebenen öffentlichen Telefonzellen … und vereinbarte auf die bereits bekannte Weise ein neuerliches Treffen mit Olaf, dem Okkulten. Dem schwarzen Magier.

Die Begrüßung fiel in gewohnter Herzlichkeit aus. Von Wolkenstein trug sein Anliegen vor ... und bekam eine Antwort.

„Es gibt jemanden, der dir vielleicht helfen kann … Woody, verdammt sollst du sein, wenn das nicht strikte unter uns bleibt. Wenn meine Fans das erfahren, bin ich geliefert. Niemand wird mehr etwas von mir wissen wollen, wenn bekannt wird, über welche Kontakte ich verfüge. Ich, der schwarze Magier!“

„Nun sag’ schon, Olli. Ich werde schweigen wie ein Grab. Zumal doch für meine Wähler das Gleiche zu gelten scheint wie für deine Fans … keiner darf es je erfahren. Wir sitzen im selben Boot.“

„Also gut. Es gibt da einen Eleven, einen angehenden Zauberer der Weißen Magie … hat noch keinen Namen, da zu jung. Du weißt ja – einen Namen bekommt er von seiner Gilde erst dann verliehen, wenn er sich einen verdient hat. Ähnlich wie der erste Stern bei euren Rekruten. Aber ich kann dir seine Registrationsnummer geben. Talentierter Bursche! Ein Telepath, der es sogar geschafft hat, in MEINE Gedanken vorzudringen. Äußerst befähigt, der Youngster. Garantieren kann ich natürlich für gar nichts … aber wenn es einer schafft, mit der Schwarzen Lady Kontakt aufzunehmen und mit ihr zu verhandeln, dann er. Rüste ihm ein großes, schnelles Raumschiff aus. Gib ihm alle Vollmachten – Was riskierst du schon dabei? Schließlich gilt es, die Erde zu retten!“

Gesagt, getan … Der Präsident informierte Regierung und Sicherheitsdienst über sein Vorhaben. Die Zivilisten reagierten mit wohlwollendem Interesse, die Militärs mit unverhohlener Skepsis. Aber keiner stimmte dagegen.

Der Aufenthaltsort des jungen Telepathen war schnell ausfindig gemacht. Innerhalb eines Tages saß er mit dem Präsidenten an einem Tisch - und nahm dessen Auftrag mit Vergnügen an, da er sein Studium der Weißen Magie ohnehin gerade beendet hatte und auf der Suche nach einem geeigneten Job war.

* * *​

Je mehr der Telepath sich mit dem Problem befasste, umso lieber nahm er sich der Sache an. Nach und nach gelang es ihm, sich die erforderlichen Details anzueignen … und erkannte schon bald, dass diese Schwarze Lady eigentlich gar nicht BÖSE war, sondern immer und immer nur verkannt wurde. Und er richtete sich darauf ein.

Unverzüglich wollte er sich auf den Weg machen … und tatsächlich kam schon bald der große Tag des Aufbruchs. Der Telepath - dank seiner Ausbildung darauf trainiert, stets reinen Sinnes zu sein - meditierte, auf dass die Kraft mit ihm sein möge! Gerade das Bewusstsein, dass nur noch er die Erde retten konnte, verlieh ihm volle Zuversicht in das Gelingen seiner schwierigen Mission. Er überlegte, was er wohl alles mitnehmen sollte … Viel benötigte er nicht, denn die Kraft war ja mit ihm. Bloß vorsichtshalber packte er noch ein paar Sachen mit ein, die vielleicht nützlich sein konnten. Als seine sensiblen Fingerspitzen über das kühle, blanke Metall des Instruments strichen, das er im Hinblick auf den speziellen Zweck seiner Mission mit in sein Reisegepäck aufnahm, fühlte er ohne jeden Zweifel, dass gerade dieses gute Stück von Ausschlag gebender Bedeutung sein würde. Noch einmal vergewisserte er sich, ob es auch gut verstaut war … und verspürte ein ungeheuer beruhigendes Gefühl. Die Expedition konnte beginnen.

Nach einem kurzen Ausrüstungsstopp auf der Raumstation ORION, wo er sich mit dem nötigen Proviant versorgte, ging es unverzüglich weiter. Ziel: der Jupiter-Orbit. Aus dieser Gegend kamen die stärksten Signale der Lady - dort musste er sich der Begegnung stellen.

* * *​

Die Magnetstürme wurden immer heftiger und drohten das Raumschiff schier zu zerschmettern. Die Situation wurde auch für den begabten Telepathen immer auswegloser ... doch gerade jetzt konzentrierte er sich auf seine ureigensten Fähigkeiten. Konsequent setzte er alles daran, mental in Kontakt zu treten mit der "Botin der Finsternis", wie die Schwarze Lady in den historischen Quellen auch öfters genannt wurde.

UND DA - - - - Er konnte es selber kaum fassen! Doch da war Resonanz. Die geheimnisvolle Energie aus den dunklen Weiten des Universums traf ihn mit aller Wucht. Sein Schädel drohte zu bersten ... sein Kreislauf war am Kollabieren ... Wahnsinnsströme gebündelter Energie griffen nach ihm ...

Und dann ... dann empfing er eine Botschaft.

Eine Botschaft der Schwarzen Lady.

Und sie lautete:

"Hallo Kleiner, nett dich zu treffen hier draußen. Hoffe doch, du hast auch dein Spekulum dabei, eh?"

In diesem Moment wusste der Telepath, dass seine intuitiv getroffene Entscheidung, das kühle, blanke Metall des Instruments mit in sein Reisegepäck zu nehmen, goldrichtig gewesen war.

E N D E​

© by stardust

 

Hi, Stardust

So jetzt war ich schneller als die anderen:...hahaha
Mir gefällt die Geschichte, wie die anderen auch, sehhhhrrrr gut.
wenn du die originale BL-Episode I als, sozusagen, politische Sicht dazuwischen packst, wäre das doch noch interessanter, meiner Meinung nach. Ansonsten gefiel mir die Geschichte, auf Grund der Schreibweise und Spannung.
Mach so weiter

:-) rey

 

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