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01.07.2021
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Black Box

Als die Kunst verschwand, machte ich mir zum ersten Mal sorgen. Denn nach und nach verschwand alles, was einen Menschen ausmachte. Doch ich erzähle die Geschichte von Anfang an. Mein Name ist Henry. Und ich habe die Black Box erfunden. Naja, zumindest das Vorläufermodell. Damals war ich gerade neunzehn Jahre alt geworden. Und mir ist aufgefallen, dass der Mensch zwar vernünftig sein kann, es aber meistens nicht ist. Der Mensch kann nämlich nur sehr schwer rationale Entscheidungen treffen, weil ihm die Emotionen im Weg stehen. Zudem gehen Menschen zu vielen irrationalen Tätigkeiten nach. Deshalb habe ich gemeinsam mit meiner Schwester Marie die Black Box entwickelt. Ein technisches Hilfsmittel für den Menschen, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die Black Box funktionierte zunächst über Sprachsteuerung. Später wurde das Interface direkt in den Menschlichen Körper gesetzt. Dadurch verschwand dann nach und nach die Sprache, weil es nicht mehr nötig war, diese zu benutzen. Und weil der Algorithmus so ausgereift ist, kann die Antwort einer Black Box nicht falsch sein. Und somit trifft kein Kunde der Black Box mehr eine falsche Entscheidung.
Nachdem ich acht Jahre lang Tag und Nacht programmiert und gearbeitet hatte, war die Black Box geboren. Ein filigranes Gerät von vantaschwarzer Farbe, das jeder bei sich zu Hause haben konnte. Die Box hat in etwa die Größe eines Buches. Innerhalb dieser acht Jahre ist mein Unternehmen rasant gewachsen. Denn viele Menschen ließen sich nur zu gerne die alltags Entscheidungen von der Maschine abnehmen. Doch wie weit sie dabei gehen würden, dass wusste ich damals noch nicht. Denn es blieb nicht bei alltäglichen Fragen, die einfach von der Black Box beantwortet werden konnten.
Wie beispielsweise, wann man in den Urlaub fahren soll. Was man in einem wichtigen Gespräch sagen solle. Oder ob man den Job wechseln solle. Und weitere banale Fragen. Bald ging es um ganz anderes. Die Nutzer wollten wissen, welche Partei sie wählen sollen. Ob sie eine gewisse Person heirraten sollen. Wie sie effizienter Arbeiten und mehr Geld verdienen können. Oder ob sie gesund sind. Und um diese Fragen beantworten zu können, musste der Algorithmus mit mehr Daten der Person und dieser Welt gefüttert werden. Deshalb bekam die Black Box Unterstützung durch Black Cams, Mikrofone und weiteren Sensoren, die in dem jeweiligen Haushalt und auf öffentlichen Plätzen angebracht wurden. Zuerst geschah dies noch manuell. Doch es gab damals schon so viele Nutzer, dass es kaum möglich war, diese Sensoren in jedem Haus, jeder Straße und jedem Platz einzeln anzubringen.
Deshalb wurden die Nanoassambler entwickelt. Diese sind so klein, dass sie ein menschliches Auge kaum wahrnehmen kann. Doch sie enthalten Mikrofon und Kamera in einem Gerät. Und bewegen sich selbstständig an Orte, um jeden Winkel einer Wohnung oder einer Straße auszuwerten. Zudem haben mein Team und ich es geschafft, Daten von technischen Geräten wie dem Smartphone und dem Computer der jeweiligen Person abzufangen. So konnte jeder Wesenszug des Menschen erfasst und ausgewärtet werden. Kein Atemzug blieb unbemerkt. Die Black Box erstellte ein exaktes Personenprofil mit all den Wünschen und Träumen des Kunden. Dann ließ die Black Box den Kunden Entscheidungen treffen, die ihn näher an die Wünsche bringen, und ihn all seine Ziele erreichen lassen, von denen er noch nicht einmal wusste, das er sie hatte. Nun konnte die Black Box den Menschen ihre vernünftigen Antworten geben. Und unsere Kunden liebten es. Und bei allen war nach einiger Zeit der Moment gekommen, an dem sie keine Entscheidung mehr ohne die Black Box treffen konnten. Und dann begannen die Probleme.
Denn eigentlich sollte die Black Box nur ein Hilfsmittel sein. Ein Hilfsmittel und nichts weiter. Doch immer mehr Menschen kauften sich eine Black Box und wurden süchtig dannach, sich die Entscheidungen abnehmen zu lassen. Die Menschen waren süchtig nach der Klarheit und Präzision der Black Box. Denn auf jede Frage gab es eine Antwort, und wenn es keine Antwort gab, dann wurde diese gefunden. Unseren Kunden wurde der Weg in ein produktieves Leben aufgezeigt. Das beinhaltete die Treffen mit anderen Menschen stark zu reduzieren und keine Zeit mehr mit Dingen zu verschwenden, die keinen Nutzten mehr für die Zukunft haben. Einigen unserer Kunden viel es zunächst schwer, ihre Freizeitbeschäftigungen für ihre Arbeit aufzugeben. Doch als sie es taten, fühlten sie sich besser. Denn sie waren ein produktieves und geschätztes Mitglied unserer Gesellschaft. Jeder hatte eine Black Box. Und somit wurde jeder effizienter.
Jeder traf die besten Entscheidungen sowohl im Job als auch in Zwischenmenschlichen Angelegenheiten. Dadurch war es uns möglich, mehr Güter herzustellen, mehr Menschen zu versorgen und jedem eine Arbeit zu bieten. Doch vieles blieb dabei unbemerkt. Beispielsweise, dass Menschen soziale Wesen sind. Und das Menschen nun mal Dinge nur aus Spaß tun. Wie ein Instrument spielen oder zu malen. Als mir meine Black Box vorrechnete wie viel Zeit ich mit meinen Freunden und unnötigen anderen Genüssen des Lebens verschwendete war ich zuerst geschockt. Doch dann bemerkte ich, dass alles in eine falsche Richtung ging. Denn die Black Box sollte das Leben der Menschen besser und nicht effizienter machen. Und als die Nachfolgemodelle der Black Box ohne Ausschaltknopf hergestellt wurden, verließ ich mein eigenes Unternehmen. Naja, ich wurde wohl eher rausgeworfen. Von Valerie, einer hochrangigen Mitarbeiterin, die immer mehr Macht bekam. Und von diesem Moment an galt ich als Störfaktor, als jemand, der dem Unternehmen gefährlich werden kann. Und da ich wusste, dass sie nichts Gutes mit mir vorhaben würden, wenn sie mich zu fassen bekämen, flüchtete ich. Ich flüchtete in die entlegensten Länder. Doch ich wusste dass sie mir folgten. Denn auch wenn die Assambler eigentlich zu klein sind um sie zu erkennen, fand ich sie doch. Naja, es waren andere Assambler.
Nicht nur Kameras, sondern auch Sensoren von denen ich gar nichts wusste wofür sie waren. Und ich entdeckte sie, da sich eine Stelle an meinem Unterarm entzündete. Also ging ich zu einem Arzt in Paraguay. Dieser schnitt mir einfach meinen Arm einige Zentimeter weit auf und hohlte routiniert mit einer Pinzette die Assambler heraus. Sie hatten etwa die Größe eines Stecknadelkopfes. Als ich den Arzt fragte, warum er so genau wisse, dass Assambler unter meiner Haut seien, meinte dieser nur, das täglich Leute zu ihm kämen, die Assambler in ihrem Arm haben. Er meinte, es liege am tropischen Klima, denn die Assambler wurden in Europa entwickelt. Und deshalb kommen sie nicht so gut mit der hohen Luftfeuchtigkeit, die in anderen Teilen der Erde herrscht aus. Und so entzündet sich das ganze schneller. Nach diesem Zwischenfall war ich geschockt.
Die Macht der Black Box war viel größer als ich es mir vorstellen konnte. Wie schafften sie es, so viele Menschen mit Sensoren auszustatten? Und warum hatte ich nichts davon bemerkt? Mir wurde nur eines klar, ich muss die Black Box aufhalten und die Menschen befreien. Doch damals wusste ich noch nicht, wie aussichtslos die Sache war. Ich habe alles versucht. Ich habe die Menschen gewarnt, habe alle Black Boxen die ich finden konnte zerstört. Ich habe versucht, Freunde die ich in der Firma hatte zu warnen. Ich habe es nicht einmal geschafft, Marie davon zu überzeugen, dass die Black Box den Menschen die Freiheit raubt. Schließlich meinte sie, dass ein tüchtiges und effiientes Leben wichtiger sein als Selbstbestimmung und Freiheit. Und dann legte sie einfach auf. Sie alle standen voll und ganz hinter der Black Box. Und schließlich bekamen sie mich trotz aller Vorsicht doch zu fassen. Ich war gerade auf einer Fähre auf dem Weg nach Japan. Und dann stand sie hinter mir. Valerie höchstpersönlich. Hinter ihr auf dem Deck waren einige Anzugträger. Inzwischen hatte ich mitbekommen, dass sie das gesamte Unternehmen leitet.
„Henry… das große Genie, der Erfinder der ersten Black Box. Ich habe dich schon immer bewundert. Jedoch hast du einen großen Fehler gemacht.“ Sie sagte all das in einer beängstigenden Ruhe und mit einem selbstsicheren Grinsen im Gesicht. Ihre Feuerroten Haare wehen im Fahrtwind des Schiffes.
„W-Welchen Fehler?“ ich konnte vor Angst kaum reden.

„Aus Angst zuweit zu gehen bist du nicht weit genug gegangen. Die Welt brauch mehr Verstand. Die Welt braucht mehr Black Boxen. Bis 2028 soll jeder Mensch im System der Black Box registriert sein und ein ausführliches Personenprofil haben. Wir kennen dich besser als du dich selbst kennst, Henry. Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass die Assambler in deinem Arm die einzigen Sensoren waren, oder?“ Mein Mund war so trocken, dass ich kein Wort herausbrachte. Natürlich wusste ich, dass mein ehemaliges Unternehmen gefährlich war. Doch das sie so weit gehen würden hätte ich ihnen nicht zugetraut.
„Was werdet ihr mit mir tun?“ bekam ich dann doch noch heraus.
„Oh Henry, du weißt doch wie sehr wir dich schätzen. Du hast die genialen Algorithmen entwickelt. Doch du bist zu beschränkt um zu verstehen, was für ein Geschenk die Black Box für den Menschen ist. Weißt du, wie vielen Menschen durch uns geholfen werden konnte. Durch die Black Box haben wir es geschafft, den Welthunger zu überwinden. Der Verstand deiner Maschine hat uns gezeigt wie. Wir haben es geschafft, Medikamente für unheilbare Krankheiten zu entwickeln. Alles durch die Black Box. Sie ist ein Segen für die Menschheit, und das weißt du, oder?“ „Alles was die Box heute noch macht ist den Menschen ihre Freiheit zu nehmen!“ nun war ich wütend.
„Du weißt genau, dass wir deine Meinung gegenüber der Black Box nicht dulden.“ Sie machte eine Handbewegung in Richtung der Anzugträger.
„Nehmt ihn mit. Er wird seine Meinung ändern. Dafür sorge ich höchstpersönlich.“ Und so packten mich zwei der Männer und hielten mich unsanft fest. Nun kam Valerie auf mich zu. Sie hatte eine fiese Spritze in der Hand. Ich wollte mich wehren, doch der Griff der Männer war zu fest. Also konnte ich nur dabei zusehen, wie sie die Spritze in meinen Arm stach und mir einen erhohlsamen Schlaf wünschte.
Als sich meine Augen dann wieder öffneten war ich in einem Raum. Wohin ich auch sah, alles war strahlend weiß und vollkommen leer. Bis auf einen weißen Tisch. Und was ich darauf sah ließ mich zittern. Es war eine Black Box. Es war meine Black Box. Und schon begann sie zu sprechen. Wie sehr ich diese synthetische Stimme hasste.
„Ich sehe du freust dich sehr mich zu sehen. Weißt du, warum du hier bist?“
„Nein, ich weiß nicht einmal wo ich bin.“ Blanke Panik machte sich in mir breit. In dem winzigen Raum gab es nichts außer der Box. Kein Fenster, keine Tür.
„Das musst du auch nicht wissen. Du musst nur deine Aufgabe erfüllen.“
„Was ist meine Aufgabe?“
„Du musst deine Meinung bezüglich der Black Boxen revidieren. Sprich mir nach, und glaube daran, was du sagst.“
„Warum sollte ich das tun?“
„Weil du sonst für immer hier drinnen bleiben wirst. Also sprich mir nach: Effizienz und ein tüchtiges Leben sind die höchsten Tugenden.“
Nun ballte ich meine Hände zu Fäusten. „Das stimmt nicht. Freiheit und Selbstbestimmung sind wichtiger!“ Ich schrie die Box regelrecht an.
„Vertraue mir, und sprich mir einfach nach: Aufklärung ist, den Mut zu haben, sich des technischen Verstandes der Black Box zu bendienen. Ich liebe die Black Box.“
„Das stimmt auch nicht. Ich habe einen eigenen Verstand. Er mag fehlerhaft sein. Doch wenn ich keine Emotionen und keinen freien Willen hätte, was würde mich dann von dir unterscheiden? Ich bin nunmal keine allwissende Black Box. Und ich will es auch nicht sein. Deshalb werde ich niemals einen einzigen Befehl mehr von dir befolgen!“ Die Angst in mir wurde nur noch größer. Was würde mit mir geschehen? Ich wusste es nicht. Dann riss mich wieder die schreckliche Stimme der Black Box aus meinen Gedanken.
„Du hast deine Wahl getroffen, Henry. Und ich werde solange warten, bis du dich dazu entscheidest, deine Meinung zu ändern und dich meines Verstandes bedienst. Und wenn du das tust, dann bist du erlöst. Ich kann warten. Denn das ist ein weiterer Vorteil einer Maschine.“
Und so tat die Black Box es. Sie wartete. Die Stille wurde mir unheimlich. Doch ich würde mich ihren Willen nicht unterordnen. Ich würde stark bleiben und zu mir stehen. Am liebsten wüde ich die Black Box mit voller Wucht auf den Boden werfen. Ich wusste jedoch, dass dies noch mehr Probleme mit sich ziehen würde. Und als die Stunden wie Minuten vergangen bekam ich schrecklichen Durst. Ich hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war. Und ob es Tag oder oder Nacht war. Doch ich beschloss, mich hinzulegen und zu schlafen. Nach einiger Zeit wachte ich auf. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Deshalb ging ich wie ein Tieger im Käfig umher. Dann war ich müde und schlief erneut. Dieser Zyklos wiederhohlte sich unzählige Male. Bis ich nicht mehr konnte.
„Black Box, ich bin bereit!“
„Ich weiß. Also, sage die drei Sätze und glaube daran. Dann wirst du erlöst.“
Ein Teil von mir wehrte sich dagegen, diese Sätze auszusprechen. Doch ich konnte nicht länger hier sein. Also sagte ich die Sätze.
„Aufklärung ist, den Mut zu haben, sich des technischen Verstandes der Black Box zu bendienen. Effizienz und ein tüchtiges Leben sind die höchsten Tugenden. Ich liebe die Black Box.“
Nun waren die Sätze ausgesprochen. Ich fühlte mich tatsächlich etwas erlöst. Sicherlich würde ich hier bald raus kommen. Doch die Black Box sah das anders.
„Du glaubst es nicht.“
„Woher kannst du wissen, ob ich die Sätze glaube oder nicht?“
„Weil ich dich besser kenne als du dich selbst kennst. Doch es gibt noch einen Weg der Erlösung, den du gehen kannst. Und ich biete dir diesen Weg nur an, weil du mich erschaffen hast. Entsage dem Willen zum Leben.“
Was hatte das zu bedeuten? Ich wusste es wieder nicht. Doch kaum erkennbar auf dem weißen Tisch befand sich eine weiße Tablette. Sie war winzig.
„Du bist mein Schöpfer, deshalb gewähre ich dir diesen Weg zur Erlösung. Andere Leugner der Black Box werden bis zum Tode gefoltert. Doch du kannst den einfachen Weg gehen. Nimm die Tablette.“

Wie in Trance nahm ich die winzige Tablette in meine Hand. Sie wirkte so erlösend. Sie war mein Weg in die Freiheit. Und definitiv besser, als gefoltert zu werden. Ich liebe die Black Box. Und dann bewegt sich meine Hand mit der weißen Tablette langsam in die Richtung meines Mundes.

 

Hallo, wie findet ihr die Kurzgeschichte? Was kann ich verbessern? Ich freue mich sehr über euer Feedback.

 

Vielen Dank für dein Feedback! Ich werde die von dir genannten Punkte verbessern.:)

 

Hallo @Sophia Nova,

mehr Rückmeldungen erhälst du mit der Kommentierung von anderen Geschichten. Rückmeldungen zu Deiner Geschichte solltest du zeitnah betrachten, beantworten und gegebenfalls umsetzten bzw. deren Punkt weiter verarbeiten. Warum? Die Rückmelder sind auch daran interessiert, was du damit machst und ob du darauf eingehst oder nicht (und bei nicht, wirst du immer wie weniger Rückmeldungen erhalten) und zweitens, ergibt sich dadurch ein Dialog mit vielen Vorschlägen und Kommentaren. Nach der Überarbeitung kann die Geschichte dann auch ganz anders sein. Probiere ruhig ein paar Sachen aus. Und mit einem @ vor einem Namen weiss der andere sofort beim Einloggen, dass er eine Rückmeldung bekommen hat ;).

Zuerst zwei kurze Punkte:
- denke Du meinst Assembler statt Assambler
- Bevor man den Text hochlädt, empfiehlt es sich, eine Rechtschreibprüfung durchzuführen. Rechtschreibefehler lenken den Leser ab vom Inhalt. https://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online

Für Dein Alter kein schlechter Einstieg. @Rob F hat die wesentlichen Punkte schon genannt. Ich empfehle in solchen Fällen immer den Versuch, den Inhalt auf die Hälfte der aktuellen Länge unterzukriegen. Damit wird man gezwungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Denke an die Struktur Protagonist - Konflikt - Lösung. Dein Protagonist ist noch ein bisschen blass. Zuviel aufsatzmäßiges zur Black Blox und zu wenig Interaktion mit Henry (show, don't tell). Konflikt existiert, aber Spannung wird nicht wirklich erzeugt. Hängt auch stark mit deiner Erzählerstruktur zusammen. Gegen Schluss wir die Geschichte besser.

Meine subjektive Empfehlung wäre direkt im weissen Raum anzufangen. Henry wäre auch nicht ein naives Genie sondern ein normaler Bürger, der die Bevormundung erkennt und sich dagegen wehrt. Aber es gibt auch noch viele andere Ansätze. Spiele damit herum!

Lesetipp: "Spiegel", von Cixin Liu, thematisch ähnlich wie Deine Geschichte.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo @Sophia Nova ,

die Grundidee Deiner Geschichte ist nicht neu, aber gut erzählt. Die Überwachung nicht von außen, sondern sozusagen aus persönlichem Interesse, weil die Leute "bessere Entscheidungen" treffen wollen. Das ist gut.

Was den "Plot", also den Handlungsbogen angeht, haben @Rob F und @Kroko ja schon einiges gesagt, was ich sinnvoll finde.

Tatsächlich würde ein Einstieg im Weißen Raum (mit Rückblenden) mit gut gefallen. Es würde die Geschichte staffen.

Als die Kunst verschwand, machte ich mir zum ersten Mal sorgen. Denn nach und nach verschwand alles, was einen Menschen ausmachte. Doch ich erzähle die Geschichte von Anfang an. Mein Name ist Henry. Und ich habe die Black Box erfunden. Naja, zumindest das Vorläufermodell. Damals war ich gerade neunzehn Jahre alt geworden.
Das ist eigentlich eine Gute Idee, mit dem Protagonisten und seinen Sorgen anzufangen. Aber es beißt sich ein wenig mit dem Schluss.

Deshalb habe ich gemeinsam mit meiner Schwester Marie die Black Box entwickelt. Ein technisches Hilfsmittel für den Menschen, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die Black Box funktionierte zunächst über Sprachsteuerung. Später wurde das Interface direkt in den Menschlichen Körper gesetzt. Dadurch verschwand dann nach und nach die Sprache, weil es nicht mehr nötig war, diese zu benutzen. Und weil der Algorithmus so ausgereift ist, kann die Antwort einer Black Box nicht falsch sein. Und somit trifft kein Kunde der Black Box mehr eine falsche Entscheidung.
Marie ist für eine Kurzgeschichte nicht unbedingt notwendig. Das könntest Du straffen.

„Weil ich dich besser kenne als du dich selbst kennst. Doch es gibt noch einen Weg der Erlösung, den du gehen kannst. Und ich biete dir diesen Weg nur an, weil du mich erschaffen hast. Entsage dem Willen zum Leben.“
Das halte ich für einen Fehler. Die AI wird wohl keine "sentimentalen" Entscheidungen treffen. Ihr muss das eigentlich egal sein, wer sie geschaffen hat. Sonst wäre sie nicht so aus dem Ruder gelaufen.

Wie in Trance nahm ich die winzige Tablette in meine Hand. Sie wirkte so erlösend. Sie war mein Weg in die Freiheit. Und definitiv besser, als gefoltert zu werden. Ich liebe die Black Box. Und dann bewegt sich meine Hand mit der weißen Tablette langsam in die Richtung meines Mundes.
Hier bin ich auch skeptisch. Schon klar, ein bisschen Orwell 1984, wo der Protagonist am Ende auch gebrochen ist. Das kann man machen, aber hier ist es nicht wirklich überzeugend. Eben war er noch völlig gegen die Black Box und jetzt - nur weil sie ihn erlöst - liebt er sie. Das müsste noch deutlicher aufgebaut werden, wenn Du es als Wendung einbauen willst.

Was den Aufbau von Geschichten angeht, also zum Beispiel Handlung - Konflikt - Persönlichkeitsentwicklung, empfehle ich "20 Masterplots - Die Basis des Story-Building in Roman und Film von Ronald B. Tobias" Das habe ich gerade gelesen und verstehe jetzt, warum meine beiden Geschichten noch nicht so richtig funktioniert haben.

Aber da ist Potential in Deiner Geschichte. Deshalb: Weiter so.

Gruß,
Gerald

PS: Was Kroko zu Kommentaren schreibt stimmt ganz klar. Ich in auf Deine Geschichte gestoßen, weil ich gesehen habe, dass Du mir folgst. Noch schneller hätte ich vermutlich geschaut, wenn Du eine meiner Geschichten kommentiert hättest.

 

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