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Bitte eine Portion "Was ICH will"

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11.09.2012
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Bitte eine Portion "Was ICH will"

Ich stieß euphorisch die Ladentür auf, ging mit entschlossenen Schritten zur Theke und verlangte nach einer Portion Was ich will.

Der Verkäufer hinter der Theke blieb unbeeindruckt zu den Regalen gewandt und antwortete fast beiläufig: "Bedaure, schon lange ausverkauft. Müsste ich neu bestellen."
"Und warum haben Sie dann noch nicht bestellt?", wollte ich wissen.

Nun drehte sich der gemütlich wirkende Mann doch um, wobei sein wohlgenährter Bauchumfang deutlich die Ladentheke streifte und zeigte auf die ebenso prall gefüllten Regale:
"Sehen Sie selbst, alles vollgestellt mit den Artikeln Was Sie nicht wollen und alternativ Was andere wollen/meinen, dass Sie wollen." Ohne eine Antwort abzuwarten, fügte er hinzu:

"Ein Vorschlag zur Güte: Nehmen Sie erstmal das, was da ist. So schaffen Sie Platz für neue Ware. Außerdem sind diese Artikel um ein Vieles günstiger, einige sogar fast geschenkt."
Ich sah ihm an, dass er sehr stolz auf seine Idee war.

Da ich im Moment keine bessere hatte, nahm ich ein bisschen von Was ich nicht will und eine ganze Menge, da im Überfluss vorhanden, von Was andere wollen/meinen, dass ich will und ging recht zuversichtlich nach Haus, um mich erstmal damit zu beschäftigen.

Die darauffolgenden Ladenbesuche brachten kein anderes Ergebnis mit sich, so dass ich eines Tages ganz überrascht war als man mir schon beim Betreten des Ladens an der Türschwelle freudig entgegen rief: "Es ist soweit! Ich kann jetzt endlich Ihre Bestellung aufnehmen! Also, was wollen Sie?"

Nun hab ich mich solange mit dem Was ich nicht will und Was andere wollen/meinen, dass ich will beschäftigt, dass ich das Was ich will gar nicht mehr richtig definieren kann oder hab ichs sogar einfach vergessen?
So irritiert wie ich war, konnte ich dem bemühten Verkäufer nur ein paar Worte entgegnen: "Mmmh? Gute Frage ..."

"Wie jetzt? Sie wissen gar nicht, was Sie wollen?!", sein Gesichtsausdruck war dabei so vorwurfsvoll, als ob er mir ein schlechtes Gewissen einreden wollte.
Was er auch erreichte, so dass sich meine Erklärung ihm gegenüber wie eine Entschuldigung angehört haben müsste: "Es ist ja nun auch schon eine ganze Weile her ... ich bin mittlerweile mit dem Was ich nicht will und dem Was andere wollen/meinen, dass ich will so sehr vertraut, dass ... "

Ohne, dass ich meinen Satz beenden konnte, kam der Verkäufer nun hinter seiner Theke hervor, breitete seine, in die Hemdsärmel gepressten, Arme einladend aus, als ob er mich jeden Moment tröstend in die selbigen nehmen wollte und sprach mit einem breiten Grinsen in seinem kugeligen Gesicht: "Ach was, nicht so schlimm! Dann nehmen Sie doch noch etwas von dem anderen Zeug, was sich ja merkwürdigerweise wie von selbst in die freien Lücken der Regale drängt.", er klopfte mir aufmunternd auf die Schultern :

"Ihre Zeit wird schon noch kommen und bis dahin ... ", und ergänzte mit einem Augenzwinkern, " ... na, Sie wissen schon."

 

Hallo Franzi66,

bevor es mit Gedanken zum Inhalt losgeht: Die Zeichensetzung in diesem Text ist stellenweise nicht korrekt. Die Regeln dazu findest du auf: http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/W_Rede.htm

Die Hervorhebung durch ^ wirkt seltsam und irritierend. Ich empfehle dir, die entsprechenden Textstellen kursiv zu setzen. Außerdem enthält der Text noch ein paar Tipp- und Flüchtigkeitsfehler.

Als Moral des Textes ist bei mir angekommen: Wer nicht weiß, was er will, bekommt stattdessen das, was andere wollen. Man muss hartnäckig sein, um zu bekommen, was einem entspricht. Aber weil die Welt nur mit dem vertraut ist, was andere wollen, ist es schwierig, die eigenen Wünsche herauszufinden. Das ist ein hübscher kleiner Gedanke.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hej Franzi66,

die Aussage der Geschichte ist unschwer zu erkennen. :)

Ich finde die Idee mit dem Geschäft nicht glücklich gewählt. Der gekaufte eigene Wille, das klingt nicht nach dem, was Du eigentlich meinst und zeigen willst.

Schön hätte ich gefunden, wenn Du auf die Ursachen für die vollen Regale in dieser Geschichte eingegangen wärst.

"Mmmh? Gute Frage...."
Leerzeichen vor den Punkten und drei davon genügen

LG
Ane

 
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Hallo Ane,
ersteinmal vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort!

die Aussage der Geschichte ist unschwer zu erkennen. :)

Mit deiner Aussage erkenne ich, dass die Geschichte mehrere Aussagen beinhaltet. ;) Mich würde sehr interessieren, wie du diese Geschichte interpretierst.

Ich finde die Idee mit dem Geschäft nicht glücklich gewählt. Der gekaufte eigene Wille, das klingt nicht nach dem, was Du eigentlich meinst und zeigen willst.

Ja und nein. In einem Geschäft/Laden wird ge- und verhandelt. Manchmal haben wir Glück und machen ein "Schnäppchen", manchmal müssen wir "draufzahlen", um das zu bekommen, was wir möchten, wie im richtigen Leben. Ich wollte mit der Geschichte nicht zum Ausdruck bringen, dass man seinen eigenen Willen oder seine gesetzten Ziele so einfach "kaufen" kann. Wäre es andem, dann hätte ich diesen Laden ja nur einmal betreten müssen.
Und jetzt komme ich zu den "vollen Regalen", welche erstmal "abgearbeitet" werden müssen. Alles Dinge, die andere oder die Gesellschaft insgesamt von dir verlangen, sie zunächst zu tun, bevor überhaupt "eine neue Bestellung" getätigt werden kann.

Hallo Berg,
auch dir ein herzliches Danke!

Es ist einfach nur schön, wenn die eigene Geschichte bei den Lesern unterschiedliche Interpretationen hervorruft! Zumal diese Geschichte einem kleinen spontanen Gedanken entsprungen ist.
Deine Interpretation gefällt mir sehr.

Ein weiterer wäre, dass sich die Menschen auf ihrem Weg zu ihren eigenen kleinen und großen Zielen oft verlaufen, da sie sich zu sehr mit den Wünschen und Zielen anderer beschäftigen.
Die anderen handeln dabei nicht in böser Absicht. Sie sind davon überzeugt, zu wissen, was du wirklich willst und schaffen es u.U., dich davon ebenso zu überzeugen.

Aber wie schon erwähnt, nur ein weiterer ...

Nicht auszudenken, ersetze man die Portion Was ich will durch Einfach nur glücklich sein. ;)

Die Fehler und misslungenen Markierungen werden noch korrigiert.

Liebe Grüße Franzi

 

Hallo, Franzi!

Ich finde deine Geschichte wirklich gut. Persönlich fand ich auch das Szenario mit dem Geschäft sehr gut und habe mich nicht am "kommerziellen" Faktor (gekauftes Glück) gestoßen. Vermutlich weil auch nie wirklich vom Geld die Rede war. In meinem Kopf stellte sich da eher ein symbolischer "Konsum" aus der ehemaligen DDR ein. "Haben wir nicht, nehmen Sie das."
Und die "150g Mitleid, gemischt, in der Tüte", die der Verkäufer ihr am Schluß entgegenbringt wirken auch sehr schön :)

Rundum: mir hat es gefallen.

 

Hallo Franzi66,

ich finde deine Idee gut, das, was du sagen willst.
Allerdings funktioniert die Geschichte bei mir nicht. Das liegt an den Schlag-Phrasen, mit denen du die "Produkte" belegst.

Ich versuche mal, es zu erklären.
Er kommt rein, verlangt "eine Portion Was ich will".
Das ist ausverkauft [Frage: Hat er es vorher schon ein mal gekauft, oder ist es das erste Mal?], und man bietet ihm andere Produkte an.
Plötzlich kann bestellt werden, und man fragt ihn "Also, was wollen Sie?"
Die logische Antwort wäre Was ich will.
Punkt.
Statt dessen muss der Prot. jetzt über genaue Definitionen nachdenken und merkt, dass er das nun nicht mehr kann.
Die genauen Definitionen waren zu Beginn gar nicht gefragt, es ist ein eindeutiges Schlagphrasen-Produkt, dieses Was ich will. Und deshalb müßte er auch einfach genau diese drei Worte sagen, und er bekäme, was er will. Er denkt diese drei Worte ja sogar, also könnte er sie problemlos aussprechen.

Da hängt die Geschichte für mich.

Würde er bei der unerwarteten Bestellmöglichkeit ums Verrecken nicht mehr wissen, wie das Produkt hieß, das er früher kaufen wollte [o.ä.], dann bekäme die Handlung die nötige Stringenz.

Du hast das zu unbedacht lösen wollen, denke ich.
Die Idee ist gut, die Geschichte auch ... nur diese Kleinigkeit zerstört das alles. Schade.
Über das Setting im Laden kann man sich streiten, denn gerade das Was ich will kriegt man in keinem Geschäft. :)

Liebe Grüße,
PSS

 

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