Bis an die Grenzen
„Fick mich“
Er pustete sich die Haare aus dem Gesicht und streckte seinen Arm aus. Behutsam berührte er mich.
„Du hast schöne Brüste“
Meine Augen schlossen sich und er streichelte über meine Brustwarzen, während er näher rückte.
Unsere Oberkörper berührten sich und eine kühle Briese kam durch das Fenster – sie strich zärtlich über unsere nackte Haut.
„Du riechst wie ein frischer Frühlungsmorgen und schmeckst wie Tau auf einem Rosenblatt“
Seine Finger kreisten auf meinem Busen und meine Hand spielte einen vertrauten Takt auf seinen Bauchmuskeln.
„Und du, du willst nur Sex“
Er sah betroffen zur Seite und atmete leise und bedächtig aus.
„Schon lange und verdammt gern. Dein Körper muss sich so gut anfühlen.“
Ich fuhr mit meiner Zunge über meine Zähne und küsste die Haut unter seinem Ohrläppchen. Mein Zeige –und Mittelfinger strichen über sein Kinn, über die dichten, dunklen Haare seines Bartes. Er öffnete seinen Mund und meine Finger glitten zwischen seine Lippen.
Er sah mich herausfordernd an und ich fühlte, wie seine Zunge um meine Finger schlich. Sanft knabberte er mit seinen Zähnen an ihnen. Seine linke Hand zog meine Finger wieder heraus und gab ihnen einen kurzen Kuss.
„Und, fickst du mich nun?“
Seine Augen weiteten sich einen kurzen Augenblick, ich entzog mich wieder seines Mundes und er überwältigte mich. Er lag auf mir, mit seinen Armen über mich gestemmt. Meine Fingernägel vertieften sich in seinem Oberkörper und hinterließen eine dünne, leicht rötliche Spur.
„Ich bin verdammt hart. Du spürst es, du siehst es – hm und ich will dich“
Seine Worte faszinierten mich und ich schüttelte den Kopf. Nun sah er mich schief an und in seinem Blick lag etwas leicht Verrücktes. Dann rollte er sich wieder von mir runter.
Ich stieg vom Bett und spürte die Nässe zwischen meinen Beinen. Während er frustriert an die Decke starrte und er sich davon abhalten musste, selbst Hand anzulegen, ging ich in das Bad. Leise drehte ich den Wasserhahn auf und das kühle Nass prasselte auf meine kalte Haut - ich begann zu frieren. Mit zitternden Händen band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und ging wieder ins Zimmer zurück.
„Kennst du mich?“
Ich verneinte wieder und setzte mich auf einen Stuhl, der dicht neben der Tür stand.
„Ich weiß warum...“
Kurz lachte ich auf und funkelte ihn böse an.
Nun betrachtete ich ihn.
„Dreh dich herum, ich will alles sehen“
Leicht verunsichert legte er sich mit seinem Bauch auf den weichen Untergrund. Meine Augen tasteten ihn intensiv ab. Sie wanderten über seine Füße und Beine und blieben auf seinem Hintern. Bedächtig legte ich meinen rechten Zeigefinger auf meinen Mund und überlegte. Er vermied den Kontakt und ich löste mein Handtuch.
Der Knoten war sehr locker und so stand ich auf.
„Schau mich an“
Sein Kopf lag auf seinen verschränkten Armen und als er mich ansah, überwältigte mich kurz die Angst aber die Lust wollte mehr.
Meine Hände waren in den weichen Baumwollstoff verschwunden und ließen ihn nun auf den Boden sinken. Ich starrte ihn an und verlor mich.
Finger und Hände verselbständigten sich und glitten über meinen Körper. Ich gab ihnen einen flüchtigen Kuss und ließ sie an meinem Hals entlang wandern. Er folgte meinen Bewegungen und blieb still, ganz still.
„Scheiße, sei verflucht für dein makaberes Spiel“
Es berührte mich nicht und ich machte weiter. Fingerspitzen vereinigten sich für eine kurze Weile mit nackter, lüsterner Haut. Sie machten dort Halt, als seine Augen sie nicht mehr verfolgten. Als er sich wegdrehte. Wütend hob ich mein Handtuch auf und schmiss es wieder gegen die Wand. Aufgebracht stieg ich zu ihm auf das Bett und setzte mich auf ihn. Mein Platz war auf seinen Beinen und kurz vor seinem Hintern. Schnell senkte sich mein Kopf und ich küsste sein Steißbein. Meine Fingerkuppen berührten jeden Knochen seiner Wirbelsäule und er spürte mich heiß und feucht auf ihm.
„Ficken ist es. Alles. Mit dir!“
Er atmete tief ein und wieder aus, leicht wurde ich nach oben erhoben und stand dann über ihm. Ohne zu überlegen drehte er sich um und ich nahm meinen Platz ein. Mir fiel nichts ein, ich wusste nur, dass wir Sex hatten. Kurz nachdem füllte er mich aus. Seine langen Finger lagen auf meinen Hüpften und meine Hände sachte auf seiner Brust. Wenn er mich ansah, schaute ich weg und blickte ich in seine Augen, starrte er auf meinen Busen.
„Warum gehen wir uns aus dem Weg?“
Er antwortete nicht – seinem Mund entwichen nur Stöhnlaute. Ich wurde schneller, fordernder. Ich wollte ihn mit Haut und Haar und noch viel mehr.
„Weil…“
Mehr konnte er nicht mehr sagen, ich presste ihm einen harten Kuss auf den Mund und er konnte nur noch schwerer atmen. Meine Zähne hatten ihn gebissen und ein wenig Blut lief aus seinen Mundwinkeln.
Es reichte ihm, er wand all’ seine Kraft auf und ich lag wieder unter ihm. Aggressiv wie noch nie zuvor küsste er mich zurück, verteilte das Blut über meine Lippen. Mein Brustkorb senkte sich immer schneller und er stieß zu. Heftig und verlangend. Ich durfte alles spüren, jede Emotion, die aus ihm herhausbrach.
Unsere Becken trafen sich immer wieder und ich kam nicht, ich konnte nicht, ich wollte nicht. Er genauso wenig. Also ließ er ab und legte sich neben mich.
„Wie lange soll es noch gehen? Jedes Mal…“
Ich drehte mich zu ihm und antwortete: „Wir lieben uns zu viel – viel zu viel und doch spüren wir nichts. Du denkst immer an mich und ich ebenso und trotzdem…“
Zärtlich küsste er mich und seine heißen Tränen vermischten sich mit seinem Blut in einen salzigen, bizarren Cocktail aus Frustration und Lust.
„Werden wir es noch einmal probieren?“
Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete den Regen.
„Vielleicht…“
Noch ein scheuer Blick und ich war tot. Nichts von alldem war wahr, nichts stimmte und passte zusammen und deswegen vergaß er mich wieder. Versuchte es noch einmal und verschwand…