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Birthday

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31.10.2002
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Birthday

Birthday

Er löste den gelben Post-it-Marker von seinem Kalender und brachte ihn ein paar Zentimeter abwärts wieder an. Er begann jeden Tag damit, diesen Klebezettel auf den neuen Tag zu setzen. Und wenn er halt wie heute bis nach Mitternacht wach war, so machte er es halt nicht nach dem Aufstehen.
Nur wenige aus seiner Verwandt- und Bekanntschaft kannten diese Sitte. Noch weniger hielten ihn deswegen nicht für verrückt.
Er hatte seine Erklärung, konnte damit das Verstreichen der Zeit visuell beobachten, konnte sofort morgens das Datum behalten. Ausserdem konnte er auch leicht sehen, wenn Termine näher rückten, wenn er sie ebenfalls in den Kalender gemalt hatte.
Die meisten seiner Schulkameraden klebten sich Bilder aus der Bravo, Filmplakate und ihre Lieblingssänger an die Wände. Er investierte jedes neue Jahr ein paar Euro, um einen aktuellen Kalender an seiner Wand zu haben. Für das Geld hätte man schon ein paar Bravo-Poster haben können. Bravo-Poster sind schließlich auch noch nächstes Jahr interessant.

Das Feld über dem neuen Heute war mit einem grünen B beschriftet. Sein Geburtstag/Birthday war somit offiziell vorbei.

Er begann, wie jedes Jahr zu dieser Zeit, über den Tag und die Bedeutung des Tages überhaupt nachzudenken.
'Der Geburtstag ist der Jahrestag der Geburt... Warum gibt es eigentlich keinen Jahrestag der Zeugung? Der Tag ist für die Entstehung doch eigentlich wichtiger als der Geburtstag. Der Tag war wahrscheinlich auch etwas angenehmer und fröhlicher für meine Eltern als der Tag, an dem jede Frau den Mann verflucht, der ihr das angetan hat.
Okay, aber auch ohne meine Geburt wäre ich wahrscheinlich nicht hier. Also ist der Geburtstag doch etwas Besonderes.
Wenn jemand meinen Geburtstag nicht wahrnimmt, sich nicht daran erinnert, existiere ich dann für ihn?'
Es machte ihn nicht nur ein wenig depressiv, dass den ganzen Tag über niemand für ihn angerufen, niemand telefonisch gratuliert hat. Er selbst bemühte sich, ein paar Leute immer an ihrem Geburtstag anzurufen.
'Selbst, wenn man sich kaum noch kennt - wenigstens zum Geburtstag kann man ja anrufen.'
Die Liste der Leute, deren Geburtstag er durch einen Anruf zu würdigen wusste, schmolz jedes Jahr weiter zusammen. Insbesondere kurz nach seinem Geburtstag beschloss er immer wieder, zu einigen Leuten die Kommunikation vollends einzustellen.

Seine Gedanken wurden begleitet von ein wenig Musik. Die CD war brandneu und eben erst ausgepackt. Sie war bereits am Tag davor angekommen, durfte aber erst am Geburtstag, einem Feiertag, geöffnet werden. Er hatte keine Ahnung, von wem sie stammte; der Absender hatte keine Adresse geschrieben. Er wusste auch, dass keiner seiner Bekannten diese Musik hörte, dennoch passte sie irgendwie genau in seine negative Stimmung und hatte daher auch schon den dritten oder vierten Umlauf hinter sich. Auch die Handbemalung des Covers und die verschiedenfarbig handgeschriebenen Titelnamen auf der Rückseite erinnerten ihn an niemanden, den er gut kannte.

Auf dem Schreibtisch lagen neben ein wenig zusammengeknülltem Geschenkpapier und einigen Glückwunschkarten ein paar angerissene Packungen Pralinen.
Er hatte sich zwar schon lange vorher geschworen, keinen Alkohol mehr zu trinken, aber die Bestandteile von Süßigkeiten hatte er schon damals zur Ausnahme erklärt. Eine Ausnahme, von der er jetzt regen Gebrauch machte.
Auch wenn sich der von früher bekannte Alkoholrausch nicht blicken ließ, so fühlte er langsam eine wohlige Wärme in sich aufsteigen. Sie machte es einfacher, noch nicht darüber nachzudenken, wie sehr er sich später deswegen hassen würde.
Zu den offensichtlichen Folgen des leichten Alkohols gesellen sich die Folgen von viel Schokolade sowie die Erkenntnis, dass er einen großen Teil der Süßigkeiten schon vernichtet hatte, ohne ihn wirklich genießen zu können.
Er liebte es, von geschenkten Süßigkeiten wochenlang zu zehren. Er selbst bevorzugte absolutes Billigzeugs, weil er bei seinen Essgewohnheiten eh keinen Unterschied schmeckte. Umsomehr wollte er edlere Genüsse länger ziehen, um sie auch wirklich schmecken zu können.

Nachdem alle Kerzen ausgeblasen, alle Töpfe geschlagen und alle Teller gespült waren, hatte er sich abends nun doch getraut, online zu gehen.
Er erwartete "das schlimmste": Unmengen von Werbe-Mails, die ihm anlässlich seines Geburtstages irgendwas aufschwatzen wollen, Peggys "Ich habe ein ganz besonderes Geschenk, Du musst nur diesen Dialer starten, um es zu bekommen.", ein paar automatisch erstellte Mails von Kollegen aus dem Netz, und vielleicht auch die eine oder andere ernst gemeinte Glückwunschmail.

GMX versprach zwei Wochen umsonst Premium Service, wenn er danach auch schön Grundgebühr zahlt.
Fertig.
Er suchte die Mails nochmal durch, aber abgesehen von dem normalen Mailfluss war nunmal nichts gekommen.
Drei ICQ-Fenster gingen auf, alle Nutzer schon lange wieder offline. Er kannte die drei, wusste jedoch, dass sie den Tag dort gelesen haben müssen. Die Inhalte waren austauschbar und er konnte den Monolog "Huch - das Fenster sagt mir ja, dass da jemand Geburtstag hat. Kenn ich den? Besser mal eben eine Nachricht schreiben." auch jetzt noch leise hören.

Er fing an, seinen Schreibtisch von dem Geschenkpapier zu befreien. Möglich, dass er darunter noch eine Packung Pralinen finden würde, aber auch nachdem sein Mülleimer um ein paar mehr Zentimeter überfüllt war, konnte er nichts weiter finden. Langsam überlegte er sich, ob er seinen Eltern eine Flasche irgendwas aus dem Kühlschrank klauen sollte.
Er beschloss, sich ins Bett zu legen. Schließlich war es nur ein Geburtstag. Kein Grund, sentimental zu werden, in seinem Alter war ein Jahressprung noch kein Grund, sich alt zu fühlen und der "guten alten Zeit" hinterherzuheulen.

Sein Blick fiel auf sein Mobiltelefon. Das SMS-Zeichen war aktiviert.
Stimmt... das hatte er vergessen 'Wer sich über Handy erinnern lässt, kann doch auch direkt per Handy gratulieren. Die moderneren haben eh schon ein "Herzlichen Glückwunsch zum..." als Vorlage definiert.'
Es gab nur eine neue Nachricht, abgeschickt dreißig Minuten nach Beginn des B-Tages.
Er las sie mehrfach. Sie hatte genau im gleichen Stil gratuliert, wie er es Monate zuvor bei ihrem Geburtstag getan hat. Nur kam ihm ihr Gruß noch viel schöner vor. Das war nix, was vorgefertigt ist, das war nix, was man auf einer Mobiltelefontastatur schnell schreiben kann.

Mit einer kleinen Träne im Auge schaltete er das Licht aus.

 

Hi TCC!

Deine Story hat mir gut gefallen. :D

Hatte eine bestimmte Atmosphäre und beinhaltet Kritik an der heutigen Gesellschaft.

Schön fand ich das Ende, dass es doch noch Leute gibt, die auf vorgefertigte Sachen verzichten und dem jeweiligen "Geburtstagskind" eine größere Freude machen, als die herzlosen Messages.

Noch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

Er hatte seine Erklärung, konnte damit das Verstreichen der Zeit visuell beobachten, konnte sofort morgends das Datum behalten.

morgens


Auch wenn sich der von früher bekannte Alkoholrausch nicht blicken liess, so fühlte er langsam eine wohlige Wärme in sich aufsteigen.

ließ


Liebe Grüße,
Jasmin
:D

 

Geschrieben von Kristin
eine nette, wenn auch etwas banale Erzählung. Leider stilistisch noch nicht so der Hammer, aber daran lässt sich ja arbeiten!
Zum Beispiel schreibst Du:

-------------------------------------------------------
Und wenn er halt wie heute bis nach Mitternacht wach war, so machte er es halt nicht nach dem Aufstehen.
-------------------------------------------------------
Das ist ne ziemlich unschöne Wortwiederholung, zudem ist "halt" an keiner der beiden Stellen wirklich notwendig. Zumal es sich hier um Umgangssprache handelt, nicht um Schriftdeutsch.


Ich hab das an der Stelle extra so geschrieben, weil das halt eine Mischung zwischen Erklärung und seiner Gedanken ist (passiert in meinen Texten öfter, ist dann so eine Mischung zwischen Vogel- und Ich-Perspektive)... und somit gar nicht Schriftdeutsch sein soll, sondern sozusagen "Umgangs-Denk-Sprache"...
Auch die Wiederholung von halt im Sinne von "ist ja egal" ist damit volle Absicht.

-------------------------------------------------------
Noch weniger hielten ihn deswegen nicht für verrückt.
-------------------------------------------------------
Überkomplizierte Formulierung. "Fast alle hielten ihn deswegen für verrückt" fände ich klarer.
Naja... auch hier ist die Wiederholung (bzw immer-kleiner-Werdung) Absicht.
"Fast alle" klänge IMHO schon wieder so, als ob das auch die (vielen) Leute umgreift, die nichts von seinem Kalender wussten.

Da gibt es noch einiges in Deiner Geschichte.
Mach' Dich doch mal an eine Überarbeitung!

Dass schon Deine Kritik nur die ersten beiden Absätze umfasst, lässt da auch noch einiges befürchten...

Dabei war das schon überarbeitet... Ehrlich gesagt, will ich auch am grundsätzlichen Stil einer Geschichte nichts mehr ändern, wenn sie einmal fertig ist (Konservierung des "Originals")... und viele Sachen, die bemängelt werden, sind einfach Absicht...

Ich weiss, das sagt wahrscheinlich fast jeder zur Kritik, aber "Ich habe halt meinen eigenen Stil." ;-)

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Kritik/Verbesserungsvorschläge !

Wenn Du Hilfe brauchst - einfach schreien ;)
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAhhhhhhh... :-D

Beste Grüsse,

TCC

 

Geschrieben von Kristin
-------------------------------------------------------
Dabei war das schon überarbeitet... Ehrlich gesagt, will ich auch am grundsätzlichen Stil einer Geschichte nichts mehr ändern, wenn sie einmal fertig ist (Konservierung des "Originals")... und viele Sachen, die bemängelt werden, sind einfach Absicht...
-------------------------------------------------------

Entweder Du erzählst die Geschichte aus der Perspektive Deines "Helden" und setzt Wortwiederholungen dann als Stilmittel ein - oder Du bemühst Dich um eine einigermaßen "saubere" Schriftsprache. Meine Meinung.
Aber so wie sich das im Augenblick liest, ist es nicht Fisch und nicht Fleisch. Es ist keine eindeutige Umgangssprache, und es ist keine eindeutige Schriftsprache. Deshalb fallen die Wiederholungen sehr unangenehm ins Auge. Zumindest mir.

Ich halte es doch für eine gute Möglichkeit, den Leser für einen Moment kurz einmal in die Gedanken der Charaktere eintauchen zu lassen. Ich halte das auch für interessanter als das eher klassische "er dachte: 'bla'. sie dachte: 'blabla'".
Im Normalfalle ist das ja meist so, dass der Leser als Entität neben den Charakteren unsichtbar im Raum schwebt, jedoch fast immer nur um die Charaktere herum. Solche Gedankenflüge halte ich da einfach für sinnvoll. Ich denke auch, dass das Geschichten, mit "eingeblendeten" Gedankengängen zwischen mehreren Characteren etwas 'schneller' wirken lassen kann.

Wie gesagt... "Mein Stil."

Und zur Konservierung des Originals:
Du kannst eine neue Version Deiner Geschichte auch gerne als Antwortposting auf die Originalversion posten, dann können Deine Leser die Änderungen auch nachvollziehen.
Aber so wie's mir augenblicklich scheint, liegt Dir ja nichts an einer Änderung.
Richtig... ich will ja nicht mehrere "echt" verschiedene Versionen einer Geschichte haben, wovon ich dann hinterher nicht weiss, welche denn nun echter, realer oder die Richtige ist.

Aber das ist halt meine Meinung...

Liebe Grüsse,

TCC

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo TCCPhreak!

Eine ganz nette Geschichte, die Du da abgeliefert hast - bis auf einige stilistische Stellen, die mir nicht so gefallen.
Dazu möchte ich Dir aber noch sagen, da ich ja Deine Kommunikation mit Kristin auch verfolgt habe, daß ich, wenn ich stilistische Verbesserungen vorschlage, immer auf den persönlichen Stil des Autors achte und mich bemühe, meinen eigenen dabei nicht einfließen zu lassen. Vielleicht tust Du Dir ja jetzt leichter, sie anzunehmen oder zumindest drüber nachzudenken... ;)
Schließlich sind wir ja hier auf kg.de, damit wir uns verbessern, und ein stures "Ich ändere nichts" würde wohl einige davon abhalten, Dir zu schreiben. - Du mußt ja deshalb keineswegs jeden Änderungsvorschlag 1:1 übertragen, aber block bitte nicht mit "Das ist mein Stil" ab. Wie gesagt, will ich Dir nichts von Deinem persönlichen Stil nehmen, aber diesen so gut es geht verbessern helfen.
Wird Dir von jemandem eine Stelle zur Verbesserung vorgeschlagen, mußt Du ja auch überhaupt nicht in der vorgeschlagenen Richtung ändern, sondern kannst es Deinem Stil gerecht auf Deine Art umformulieren. Aber daß die Stelle kritisiert wird, sollte Dir schon ein paar Gedanken wert sein, denn wenn sie auffällt, hat sie was. ;)

So. :)

Was mir gleich zu Beginn nicht so gefällt, ist der Absatz mit den Bravo-Posters. Der Vergleich wirkt etwas seltsam, da sich ja Posters und ein Kalender nicht ausschließen, außer man hat nur maximal einen Quadratmeter Wand zur Verfügung.
Auch die Gegenüberstellung der Kosten von Posters und Kalender ist eigenartig. Ich denke nicht, daß jemand ernsthaft an finanzielle Argumente denkt, wenn er sich den Kauf eines Wandkalenders überlegt.
Beim Satz, Poster wären auch noch nächstes Jahr interessant, mußte ich schmunzeln, da ich gleich an die Halbwertszeit mancher Musiker von heute denken mußte und die Aktualität von manchen schneller wechselt als die Jahreszeiten...
dazu noch:
"5 Euro"
- fünf Euro

"schon ein paar Bravo-Poster für haben können."
- dafür haben können (ich weiß, insbesondere Norddeutsche reden so, aber es ist einfach falsch und mir persönlich stellt es die Haare auf, wenn ich das in Geschichten lese...)

"schliesslich"
- schließlich

Deine Frage, warum es keinen Jahrestag der Zeugung gibt, will ich versuchen, Dir zu beantworten: Erstens steht er in den seltensten Fällen eindeutig fest, da man den Tag des Eisprungs meistens nicht so genau feststellen kann. Außerdem wäre dann der Tag der Befruchtung wesentlich interessanter, denn von der Zeugung bis zur Befruchtung können drei Tage vergehen...
Zweitens hat es wohl auch seine Begründung darin, daß es früher weniger Aufklärung gab. Vor allem die Kirche hätte dann darüber reden müssen, was sie aber bekanntermaßen nicht so gerne tun. Wäre ja auch viel logischer, da doch die Kirche den Beginn des Lebens in der Befruchtung sieht (was sie ja auch in ihren Argumenten gegen Abtreibung immer wieder bestätigen). Aber dann müßten sie auch den Kindern erklären, was das ist und da war es wohl einfacher, die Geburt als das zu feiernde Ereignis heranzuziehen...

Daß jede Frau den Mann verflucht, der ihr das angetan hat, stimmt nicht und ist wohl, wenn es so ist, Zeichen für ein nicht besonders ausgeprägtes Gefühlsleben der Mutter, jedenfalls nicht von sehr viel Liebe für das Kind.

Einige Male hast Du eine Leertaste vor Satzzeichen, wie hier etwa:
"existiere ich dann für ihn ?´"

"`Selbst, wenn man sich kaum noch kennt - Wenigstens zum Geburtstag..."
- wenigstens

"nicht blicken liess"
- ließ

"Er selbst bevorzugte absolutes Billigzeugs"
- Bevorzugte er es wirklich? Ich denke, ein "Selbst gönnte er sich nur absolutes Billigzeugs" trifft es eher, oder? Oder so ähnlich halt... ;)

"wollte er edlere Genüsse länger ziehen"
- wie meinst Du das? Meinst Du "wollte er von edleren Genüssen länger zehren"? (sehe gerade, daß es dann eine Wortwiederholung wäre, aber ziehen ist glaub ich dennoch nicht richtig, klingt seltsam.

"2 Wochen"
- zwei Wochen (bitte Zahlen immer ausschreiben, solange es keine elendlange Buchstabenwurst ergibt)

"Er fing an, seinen Schreibtisch von dem Geschenkpapier zu befreien. Möglich, dass er darunter noch eine Packung Pralinen finden würde, aber auch nachdem sein Mülleimer um ein paar mehr Zentimeter überfüllt war, konnte er nichts weiter finden."
- Insgesamt liest sich die Stelle nicht sehr gut, besonders aber der Teil mit dem Mülleimer. Wie wäre es mit "aber auch, nachdem aller Unrat seinen Mülleimer überfüllte"?

"Schliesslich"
- Schließlich

"was man auf Mobiltelefontastatur schnell schreiben kann"
- auf einer Mobiltelefontastatur

"30 Minuten"
- dreißig Minuten

Den Schluß finde ich übrigens sehr schön und romantisch. Hoffentlich kommen sich die Beiden noch ein bisschen näher, danach schreit jedenfalls dieses Ende. - Da ließe sich sicher eine schöne Fortsetzung schreiben... ;)

Alles liebe,
Susi

 

(Ich verzichte hier mal auf das ewige Quote-Zeugs und verwende stattdessen die E-Mail-Quotes...

>> Originaltext
> Häferls Kommentar
TCCs Antwort

> Eine ganz nette Geschichte, die Du da abgeliefert
> hast - bis auf einige stilistische Stellen, die mir
> nicht so gefallen.
> Schließlich sind wir ja hier auf kg.de, damit wir
> uns verbessern, und ein stures "Ich ändere nichts"
> würde wohl einige davon abhalten, Dir zu schreiben.
siehe PM... Kritik ist der Sinn... :-)

> - Du mußt ja deshalb keineswegs jeden
> Änderungsvorschlag 1:1 übertragen, aber block bitte
> nicht mit "Das ist mein Stil" ab. Wie gesagt, will
> ich Dir nichts von Deinem persönlichen Stil nehmen,
> aber diesen so gut es geht verbessern helfen.
Naja... ich habe ja auch Angst, dass ich manche Verschläge einfach so abblocke, nach dem Motto "Ich will meine Fehler nicht zugeben, also tue ich so, als wäre das einfach mein Stil." aber es gibt auf jeden Fall auch viele Stellen, an denen ist es mein Stil... und wenn das vielleicht gegen geltene Rechtschreibregeln verstösst oder sich nicht schön anhört/lesen_lässt dann kann das durchaus beabsichtigt sein...

> Wird Dir von jemandem eine Stelle zur Verbesserung
> vorgeschlagen, mußt Du ja auch überhaupt nicht in
> der vorgeschlagenen Richtung ändern, sondern kannst
> es Deinem Stil gerecht auf Deine Art umformulieren.
> Aber daß die Stelle kritisiert wird, sollte Dir
> schon ein paar Gedanken wert sein, denn wenn sie
> auffällt, hat sie was. ;)
siehe oben... wenn sie auffällt (negativ), dann kann das gerade der Sinn gewesen sein... trotzdem freue ich mich natürlich, wenn ich darüber Rückmeldung bekomme...

> So. :)
Packen wir's an...

> Was mir gleich zu Beginn nicht so gefällt, ist der
> Absatz mit den Bravo-Posters. Der Vergleich wirkt
> etwas seltsam, da sich ja Posters und ein Kalender
> nicht ausschließen, außer man hat nur maximal einen
> Quadratmeter Wand zur Verfügung.
Da steht ja auch nicht, dass er *nur* diesen Kalender an der Wand hat... aber er hat halt auch keine Bravo-Poster... was den Rest der Tapete angeht, so wird der Leser darüber grösstenteils im Unklaren gelassen. (zwei Internet-Weltkarten, 3 BWINF-Poster und der Rest aus X-Mag)

> Auch die Gegenüberstellung der Kosten von Posters
> und Kalender ist eigenartig. Ich denke nicht, daß
> jemand ernsthaft an finanzielle Argumente denkt,
> wenn er sich den Kauf eines Wandkalenders überlegt.
ich hatte versucht, damit den Dialog zwischen ihm und seinen Klassenkameraden zu ersetzen...
"Was zahlste denn immer für das Teil ?"
"x Euro"
"WAAAS - da kannste besser ein paar Bravos holen..."

> Beim Satz, Poster wären auch noch nächstes Jahr
> interessant, mußte ich schmunzeln, da ich gleich an
> die Halbwertszeit mancher Musiker von heute denken
> mußte und die Aktualität von manchen schneller
> wechselt als die Jahreszeiten...
Gebe ich Dir vollkommen recht... :-)

> dazu noch:
>> "5 Euro"
> - fünf Euro
einer meiner Lieblingsfehler... aber stimmt schon, Zahlen unterbrechen den Lesefluss...

>> "schon ein paar Bravo-Poster für haben können."
> - dafür haben können (ich weiß, insbesondere
> Norddeutsche reden so, aber es ist einfach falsch
> und mir persönlich stellt es die Haare auf, wenn ich
> das in Geschichten lese...)
Norddeutsch ist weit daneben... ;)

Neue Fassung:
"Für das Geld hätte man schon ein paar Bravo-Poster haben können."

>> "schliesslich"
> - schließlich
ist berichtigt...

> Deine Frage, warum es keinen Jahrestag der Zeugung
> gibt, will ich versuchen, Dir zu beantworten:
> Erstens steht er in den seltensten Fällen eindeutig
> fest, da man den Tag des Eisprungs meistens nicht so
> genau feststellen kann. Außerdem wäre dann der Tag
> der Befruchtung wesentlich interessanter, denn von
> der Zeugung bis zur Befruchtung können drei Tage
> vergehen...
Okay... an den Aspekt hatte ich noch gar nicht gedacht... aber technisch gesehen würde ich wirklich eher den Moment der Zeugung als die Geburt neuen Lebens sehen...

> Zweitens hat es wohl auch seine Begründung darin,
> daß es früher weniger Aufklärung gab. Vor allem die
> Kirche hätte dann darüber reden müssen, was sie aber
> bekanntermaßen nicht so gerne tun. Wäre ja auch viel
"nicht so gerne" ist ausgesprochen freundlich forumliert...

> logischer, da doch die Kirche den Beginn des Lebens
> in der Befruchtung sieht (was sie ja auch in ihren
> Argumenten gegen Abtreibung immer wieder
> bestätigen).
Ich denke, bei der Kirche ist ziemlich viel Logik verloren... aber ich denke, für diese Diskussion gibt es andere Threads...

> Aber dann müßten sie auch den Kindern erklären, was
> das ist und da war es wohl einfacher, die Geburt als
> das zu feiernde Ereignis heranzuziehen...
Das war auch mein Gedanke dabei gewesen... wobei die Kinder wahrscheinlich beides in der gleichen Aufklärung erfahren werden... auch wenn sie schon jahrelang den Geburts-Tag feiern...

> Daß jede Frau den Mann verflucht, der ihr das
> angetan hat, stimmt nicht und ist wohl, wenn es so
> ist, Zeichen für ein nicht besonders ausgeprägtes
> Gefühlsleben der Mutter, jedenfalls nicht von sehr
> viel Liebe für das Kind.
Das war hier primär auf die Schmerzen bei der Geburt bezogen. Soviel ich weiss (bin da aber *praktisch* unerfahren), sind da für einige Momente die Schmerzen so gross, dass man sämtliche Liebe für Kind, Vater etc vergisst... und auch nur dadurch, dass der Körper enorme Mengen von Glückshormonen zur Überdeckung ausstösst, sind sie überhaupt auch nur ansatzweise erträglich.

> Einige Male hast Du eine Leertaste vor Satzzeichen,
> wie hier etwa:
>> "existiere ich dann für ihn ?´"
Ist das falsch ?
Ist das falsch?
Wenn das Leerzeichen fehlt, wirkt das Fragezeichen irgendwie so angeklebt. Auch, wenn das ja zum Text gehört, sieht das irgendwie komisch aus...

Naja, wenn das falsch ist, werde ich mal schauen, dass ich das noch korrigiere. Aber ich halte es grundsätzlich (auch wenn es den Regeln widerspricht) für möglich, dann nämlich, wenn die Frage einen Gedankengang betont, der erst zu einer Frage wird, wenn der Rest des Satzes schon gedacht wurde. Mit dem Leerzeichen würde dann halt dieser Moment dargestellt, bis zu dem der Satz noch keine Frage ist...

>> "`Selbst, wenn man sich kaum noch kennt -
>> Wenigstens zum Geburtstag..."
> - wenigstens
abgeändert.

>> "nicht blicken liess"
> - ließ
hier habe ich mal eine generelle Frage zur Korrektur. Den Fehler habe ich ja schonmal angekreidet bekommen und bisher habe ich dann auch das, was ich geändert habe, nur in meiner privaten Kopie geändert.
Soll ich das denn auch in dem Text hier korrigieren ?... In dem Moment sieht das ja so aus, als ob die Korrekturvorschläge sich auf Fehler beziehen, die nicht da sind...

>> "Er selbst bevorzugte absolutes Billigzeugs"
> - Bevorzugte er es wirklich? Ich denke, ein
ja.
Es ist doof, wenn man teures Zeug geschenkt bekommt, wenn man doch weiss, man wird es wahrscheinlich so weghauen, wie Aldi 29Cent-Schoki.

> "Selbst gönnte er sich nur absolutes Billigzeugs"
> trifft es eher, oder? Oder so ähnlich halt... ;)
Das *nur* wäre in dem Fall ebenfalls nicht wahrheitsgemäß...

>> "wollte er edlere Genüsse länger ziehen"
> - wie meinst Du das? Meinst Du "wollte er von
> edleren Genüssen länger zehren"? (sehe gerade, daß
> es dann eine Wortwiederholung wäre, aber ziehen ist
> glaub ich dennoch nicht richtig, klingt seltsam.
naja... das kommt doch einfach von "lang ziehen"... die Frage ist, ob ein Genuss sich ziehen lässt.

>> "2 Wochen"
> - zwei Wochen (bitte Zahlen immer ausschreiben,
> solange es keine elendlange Buchstabenwurst ergibt)
he, GMX hat das auch nur als Zahl geschrieben... ;-)
ist auch geändert... ist ja schliesslich kein Zitat...

>> "Er fing an, seinen Schreibtisch von dem
>> Geschenkpapier zu befreien. Möglich, dass er
>> darunter noch eine Packung Pralinen finden würde,
>> aber auch nachdem sein Mülleimer um ein paar mehr
>> Zentimeter überfüllt war, konnte er nichts weiter
>> finden."
> - Insgesamt liest sich die Stelle nicht sehr gut,
> besonders aber der Teil mit dem Mülleimer. Wie wäre
> es mit "aber auch, nachdem aller Unrat seinen
> Mülleimer überfüllte"?
Das würde doch wiederum einschliessen, dass sein Mülleimer vorher nicht überfüllt war, und dass es sich dabei nur um Unrat und um kein bisschen Doch-rat handelt...

Wenn ich ehrlich bin, beim zweiten lesen gefällt mir die Stelle auch nicht so gut, insbesondere, weil dass "aber auch nachdem sein..." nur mit einem Komma von dem Teil davor getrennt wird, obwohl da ja eine deutliche Zeitspanne zwischen liegen sollte...
Andererseits soll man einen neuen Satz (nach einem Punkt) ja auch nicht mit einem "Auch" oder "Doch" anfangen lassen... oder ?

>> "Schliesslich"
> - Schließlich
jepp

>> "was man auf Mobiltelefontastatur schnell schreiben
>> kann"
> - auf einer Mobiltelefontastatur
Stimmt... das passt auch nicht in seine Denkweise...

>> "30 Minuten"
> - dreißig Minuten
da wundere ich mich schon. Bisher dachte ich immer, man solle Zahlen nur bis zu einer bestimmten Zahl ausschreiben (zwölf oder fünfzehn, wenn ich mich recht erinnere.)... bis zu welcher Wortlänge ist das denn noch okay ?.

> Den Schluß finde ich übrigens sehr schön und
> romantisch. Hoffentlich kommen sich die Beiden noch
> ein bisschen näher, danach schreit jedenfalls dieses
> Ende. - Da ließe sich sicher eine schöne Fortsetzung
> schreiben... ;)
Ich weiss nicht, wie Du Dir "ein bisschen näher" vorstellst...
Im normalsprachlichem Sinne muss ich Dich wahrscheinlich enttäuschen, seit dem Geburtstag ist sie 6 Jahre jünger und wohnt am anderen Ende von Deutschland...
Allerdings ist da eine gewisse Verbindung da, die ich nicht als normalsprachliche Liebe deklarieren würde...

Ich hatte aber zum bisherigen Zeitpunkt nicht geplant, dass in Geschichten zu packen.

Beste Grüsse,

TCC

 

Puh, TCC, da hast Du Dir aber eine ganz schön ausführliche Antwort angetan... Da muß ich mich ja glatt bedanken, daß Du auf alles so detailliert eingehst! :)

Das mit den Satzzeichen ist schon wichtig, daß die direkt am Wort dran stehen. Erstens tut es jemandem, der es richtig gewöhnt ist, in den Augen weh und zweitens kann es sonst sein, daß das Satzzeichen beim Zeilenumbruch in die nächste Zeile rutscht. ;)

Die Zahlen schreibt man in Geschäftspost nur bis zwölf aus. Aber das hier ist ja keine Geschäftspost und da liegt es mehr am optischen Bewerten, ob eine Zahl ausgeschrieben zu lang ist oder nicht.

Daß aus dem Schluß keine Fortsetzung wird, finde ich jetzt direkt schade, hätte mir das so romantisch vorgestellt... ;)

Alles liebe,
Susi

 
Zuletzt bearbeitet:

Jetzt ist mir die ganze Zeit dieser Satz im Kopf herumgegeistert, ich hab gewußt, ich hab vergessen ihn zu beantworten, wußte aber nicht mehr, wo er war. Jetzt hab ich mich auf die Suche gemacht und ihn gefunden - verzeih die späte Antwort... ;)

hier habe ich mal eine generelle Frage zur Korrektur. Den Fehler habe ich ja schonmal angekreidet bekommen und bisher habe ich dann auch das, was ich geändert habe, nur in meiner privaten Kopie geändert.
Soll ich das denn auch in dem Text hier korrigieren ?... In dem Moment sieht das ja so aus, als ob die Korrekturvorschläge sich auf Fehler beziehen, die nicht da sind...
Bitte, ja, ändere die Sachen natürlich auch hier auf kg.de, rechts unten bei jedem Posting findest Du den "Bearbeiten"-Button.

Daß sich dann Teile von Kritiken auf geänderte Stellen beziehen, macht ja nichts, man sieht ja dann bei der Geschichte, daß sie editiert wurde. (Ich werde dieses Posting extra editieren, damit Du es siehst, unten.)

Das Ausbessern der Fehler erhöht ja dann die Lesefreude für die nächsten Leser, sie sollen sehen, wie Deine Geschichte immer besser wird. ;)

Alles liebe,
Susi

 

(Tut mir Leid, dass diese Antwort nicht mehr so ausführlich ist, wie das letzte Mal, als ich sie geschrieben habe und sie durch den Crash verloren ging...)

Geschrieben von Häferl
Das mit den Satzzeichen ist schon wichtig, daß die direkt am Wort dran stehen. Erstens tut es jemandem, der es richtig gewöhnt ist, in den Augen weh und zweitens kann es sonst sein, daß das Satzzeichen beim Zeilenumbruch in die nächste Zeile rutscht. ;)
hmm... scheinbar habe ich mich bisher noch nicht daran gewöhnt... werde aber mal in nächster Zeit darauf acht geben...
die Sache mit dem Zeilenumbruch muss ich - als alter Logiker - natürlich akzeptieren...

Die Zahlen schreibt man in Geschäftspost nur bis zwölf aus. Aber das hier ist ja keine Geschäftspost und da liegt es mehr am optischen Bewerten, ob eine Zahl ausgeschrieben zu lang ist oder nicht.
und wieder was gelernt... :-)

Daß aus dem Schluß keine Fortsetzung wird, finde ich jetzt direkt schade, hätte mir das so romantisch vorgestellt... ;)
Tur mir leid... ich bin einfach nicht so romantisch veranlagt... aber sicher lich wird man romantische Elemente immer wieder in meinen (auch noch folgenden) Texten finden..

hier habe ich mal eine generelle Frage zur Korrektur. Den Fehler habe ich ja schonmal angekreidet bekommen und bisher habe ich dann auch das, was ich geändert habe, nur in meiner privaten Kopie geändert.
Soll ich das denn auch in dem Text hier korrigieren ?... In dem Moment sieht das ja so aus, als ob die Korrekturvorschläge sich auf Fehler beziehen, die nicht da sind...
Bitte, ja, ändere die Sachen natürlich auch hier auf kg.de, rechts unten bei jedem Posting findest Du den "Bearbeiten"-Button.

Daß sich dann Teile von Kritiken auf geänderte Stellen beziehen, macht ja nichts, man sieht ja dann bei der Geschichte, daß sie editiert wurde. (Ich werde dieses Posting extra editieren, damit Du es siehst, unten.)

Wie das aussieht, hatte ich schon bei anderen Texte gesehen... trotzdem nochmal Danke !
Mir ging es nur darum, dass dann ein Leser hinterher sich wundert, dass er solche Fehler nicht beim Lesen gefunden hat... Schliesslich steht da ja nur, DASS der Beitrag verändert wurde, jedoch nicht, wo genau...

Das Ausbessern der Fehler erhöht ja dann die Lesefreude für die nächsten Leser, sie sollen sehen, wie Deine Geschichte immer besser wird.
Naja... aber Leser, die zum ersten Mal darauf schauen, sehen ja nicht, wie die Geschichte besser wird, sondern wie sie jetzt besser IST...
Trotzdem muss ich Dir auch da wieder Recht geben... ich werde den Text dann bei Gelegenheit nochmal korrigieren (in der Originaldatei) und dann hierhin kopieren...
Aber das kann noch dauern... nicht sauer sein...

Beste Grüsse,

TCC

 

Hallo TCC!

Wenn Du Wert darauf legst (und das finde ich gar nicht schlecht), daß man die Veränderungen verfolgen kann, kannst Du die neue Version auch ins nächste Posting kopieren und mittels "Direktlink" oberhalb der ersten Version der Geschichte darauf hinweisen. ;)

Alles liebe,
Susi

 

Jetzt hab ich da grad gelesen, und muß auch andere mitschmunzeln lassen:

seit dem Geburtstag ist sie 6 Jahre jünger
:lol:

 

Geschrieben von Häferl
Wenn Du Wert darauf legst (und das finde ich gar nicht schlecht), daß man die Veränderungen verfolgen kann, kannst Du die neue Version auch ins nächste Posting kopieren und mittels "Direktlink" oberhalb der ersten Version der Geschichte darauf hinweisen. ;)
Mir ist da noch eine andere Idee gekommen, von der ich allerdings nicht weiss, wie erlaubt sie ist...

Ich wollte die "alte" Version zippen, und dann per Link Interessierten zur Verfügung stellen... aber technisch könnte das als ein Werbe-Link aufgefasst werden...

Jetzt hab ich da grad gelesen, und muß auch andere mitschmunzeln lassen:
seit dem Geburtstag ist sie 6 Jahre jünger
Ich glaube, das muss ich nicht unbedingt erklären, oder? es zeigt doch eigentlich nur meine abstruse Denkweise und erklärt damit den manchmal seltsamen, daraus entstehenden Geschichtenstil... ;)

Bestr Grüsse,

TCC

 

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