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Biological Crisis

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06.06.2016
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Biological Crisis

Das Licht der untergehenden Sonne drang rötlich schimmernd durch die Baumkronen der hochgewachsenen Bäume.
Der Waldboden war übersät mit herabgefallenen Blättern und an einigen Stellen sprießten niedrige Büsche.
Es roch nach Moos, Baumharz und verschiedenen Wildkräutern.
Kein Tier war zu sehen.
Die gespenstische Stille wurde jäh von einem Knacken durchbrochen und ein junger Mann in Lederjacke und ausgewaschener schwarzer Jeans zwängte sich durch das Unterholz auf eine Lichtung. Seine Sonnenbrille spiegelte das Tageslicht wieder, als er die Mitte der Lichtung erreichte und tief ein und wieder aus atmete.
Jetzt traten auch zwei sehr ähnlich aussehende Männer in flecktarn Anzügen aus dem Wald heraus und sahen sich erstaunt um. Ihnen folgte eine junge Frau mit grimmigem Gesicht und bildete damit den Abschluss dieser kleinen Gruppe. Jeder trug mehrere kleine oder große Waffen bei sich. Die flecktarn Männer trugen jeweils zwei Sturmgewehre, die junge Frau zwei Pistolen an ihrem Körper. Der Mann in Lederjacke hatte sich auch ein Gewehr auf den Rücken geschnallt, nur das zweihändige Schwert daneben war doch etwas Besonderes neben den ganzen Feuerwaffen.
Erschöpft ließ sich einer der Männer auf den Waldboden fallen. „Wie lange sollen wir eigentlich noch durch diesen verdammten Wald stiefeln, Solomon?“, fragte er den Mann in Lederjacke. Ruhig drehte der sich um, aber die Frau stellte sich zwischen ihn und dem Mann auf dem Boden. „Jetzt hör endlich auf dich zu beschweren!“, blaffte sie den Mann an und ihr Gesicht lief langsam rot an, „Jack, erzähl doch bitte deinem Bruder noch einmal, was da draußen los ist!“ Sie schüttelte sich und man merkte ihr an, dass ihr dieser Ausbruch doch etwas peinlich war. Solomon stand einen Augenblick nur still, da, dann wandte er sich der Frau zu. „Scarlett, beruhig dich. Jakes Frage ist durchaus berechtigt. Ich habe das ganze Gestrüpp auch satt. Leider ist das der einzige Weg zum Stützpunkt, wenn wir ihn unbeschadet erreichen wollen. Zwischen all den Bäumen sind wir gut versteckt und damit relativ sicher vor Infizierten.“ Jake sah zwischen Scarlett und Solomon hin und her, dann fiel sein Blick auf Jack und wie auf Kommando fing der an zu jammern. „Klar, sicher ist es. Aber auch so wahnsinnig eintönig! Immer nur Bäume, hier und da ein Strauch und wenn wir Glück haben hängen da zur Abwechslung noch giftige Beeren dran. Seit dem wir losgegangen sind, sehen wir immer das Gleiche!“
„Seid doch froh, ihr Idioten! Wäre es euch lieber, ihr müsstet euch mit Horden von Infizierten herumschlagen? Ich hoffe, du weißt noch, was passiert, wenn dein Blut mit dem Speichel dieser Monster in Berührung kommt. Es reicht schon ein kleiner Biss!“, schrie Scarlett die beiden Brüder an. Doch beide rechten nur trotzig ihre Köpfe nach oben. „Ja ja, wissen wir, aber…“
Lautes Kreischen, gefolgt von tiefem Knurren ließ alle augenblicklich verstummen. Jetzt mischte sich noch das Trampeln von Füßen in die schreckliche Symphonie aus männlichen, weiblichen und Kinderschreien. Sie kamen näher. Vom Ende der Lichtung her riss der Vorhang aus Blättern und Gestrüpp auseinander und etwa zwanzig Männer, Frauen und Kinder stürzten in Todesangst auf die Vier zu, gefolgt von etwa einem Dutzend rotgesichtiger Kreaturen.
Sie huschten wie Eidechsen über den Boden, die Gliedmaßen unnatürlich verrenkt, die Mäuler weit geöffnet, sodass spitze Zähne sichtbar wurden. Und trotzdem, man konnte noch erkennen, was diese Abnormitäten früher gewesen waren. Menschen .
Jake sprang zurück auf die Füße und griff nach seiner Waffe. „Scheiße, das sind eine ganze Menge Infizierter!“
Wie erstarrt standen Solomon, Scarlett und Jack da und sahen den Flüchtenden zu, wie sie quer über die Lichtung auf sie zu hasteten. Eine schmächtige Frau verlor ihr Gleichgewicht und klatschte der Länge nach auf den Boden. Niemand aus der Menge kümmerte sich um sie. Wie blind rannten sie alle weiter, nur weg von den Infizierten. Augenblicklich hatten zwei der Monster die Frau gepackt und rissen ihr ganze Fleischstücke aus dem Rücken heraus und verschlangen sie. Als sie bemerkten, dass ihrer Meute den Anderen folgte, ließen sie von der Frau ab und huschten hinter ihren Artgenossen her.
Die Frau lag reglos auf dem Boden und ihr Blut sicherte langsam in den Boden, als mit einem Mal ein Ruck durch ihren Körper ging und sie anfing, aus voller Kehle zu schreien. Ihre Knochen begannen zu knacken, ihre Haut wölbte sich und die Schreie verwandelten sich
in tierisches Knurren und Heulen. In mitten der Schmerzen drehte sie sich in Richtung der Vier und schrie „Bitte, tötet mich, BITTE!“ Erst jetzt kam wieder Bewegung in die Gruppe. Scarlett zog ihre Pistolen und Jack zielte bereits mit seinem Gewehr auf die vorderen Reihen der Infizierten. Jake wandte sich an Solomon, doch der war verschwunden. Mit atemberaubender Eleganz wand er sich durch die panischen Menschen und eine Sekunde später kniete er neben der Frau auf dem Boden. Sie zuckte noch immer unkontrolliert und starrte Solomon nur noch mit glasigen Augen an, während ihr gesamtes Gesicht purpurrot anlief. Solomon löste sein Schwert aus der Scheide. „Es wird ganz schnell vorbei sein“, flüsterte er, dann holte er aus und die Klinge durchtrennte den Hals der Frau.
Die Menschen waren währenddessen hinter Scarlett Jake und Jack in Deckung gegangen und gemeinsam schossen sie auf die Welle an Infizierten, die sich ihnen entgegen stürzte. Schnell lagen die ersten sechs durchlöchert von Kugeln auf der Seite und schließlich konnten sie die Infizierten zum Rückzug zwingen.
Erleichtert und erschöpft lehnte sich Scarlett an einen Baum. Sie bemerkte nicht, wie ein großer Schatten sich hinter ihr langsam näherte. „Scar, verdammt, pass auf!“ Aber es war zu spät. Der Infizierte stand nun direkt vor Scarlett, bereit auf sie los zu springen und riss sein grausiges Maul auf. Scarlett war gelähmt vor Angst und unfähig sich zu verteidigen starrte sie dem Letzten entgegen, dass sie in diesem Leben noch sehen sollte.
Doch als der Infizierte zubiss, hörte Scarlett nicht ihrer Knochen brechen.
Solomon stand vor ihr, den rechten Arm im Maul der Bestie und sein Blut lief dessen Mundwinkel hinunter. Mit der freien Hand packte Solomon den Infizierten am Hals und ließ ihn gegen den Baum krachen. Sein rechter Arm kam frei, baumelte aber nur lasch herunter. Der Infizierte war völlig benommen und kauerte auf dem Boden. Solomon drehte sich kurz zu Scarlett um, die Augen noch immer hinter der Sonnenbrille verborgen. Ein entsetzter Aufschrei ging durch die verbliebenen Menschen und auch die restlichen drei der Gruppe starrten ihn fassungslos an. Aber es geschah nichts. Kein Schmerz, keine Verrenkungen, keine Mutation. Solomon schüttelte seinen rechten Arm und ließ die Knochen knacken. Im selben Augenblick verschlossen sich alle Wunden und gesunde helle Haut lag deutlich sichtbar unter den Resten seines Jackenärmels.
Hinter ihm war ein Grunzen zu hören und Solomon machte eine Drehung und stiefelte auf den Infizierten zu. Wieder packte er ihn am Hals und hob ihn scheinbar mit Leichtigkeit von den Füßen. Der Infizierte zappelte und traf mit seiner Pranke Solomons Kopf, sodass er seine Sonnenbrille verlor. Die Augen des Infizierten weiteten sich ungläubig, dann kam eine gebrochene Stimme aus seiner Kehle: „Wer…oder…was…zur Hölle…bist du?“ „Was ich bin?“; fragte Solomon und seine Stimme war so kalt wie Eis, „Das, willst du verdammt nochmal nicht wissen.“ Es war beinahe so, als würde der Infizierte von einem roten Schleier eingehüllt, als Solomon plötzlich zudrückte und sein Genick brach.
Er ließ den schlaffen Körper auf den Boden fallen, dann drehte er sich wieder um. Weitere entsetzte Schreie folgten. Scarlett hatte Solomon noch nie ohne seine Sonnenbrille gesehen. Nun verstand sie auch warum. Sein rechtes Auge war das eines Menschen, blau wie das Meer. Doch sein linkes hatte eine reptilienartige Pupille und schien rot zu glühen. Unter den Menschen schien sich Panik zu bilden und Jake und Jack versuchten, beruhigend auf sie einzureden, während Scarlett fassungslos Solomon anstarrte.
Eine lange Narbe zog sich über seine linke Gesichtshälfte, seine Augen lagen tief in den Höhlen. Beinahe kam es ihr so vor, als veränderte sich noch während sie ihn beobachtete sein Gesichtsausdruck. Jetzt sah er sehr müde aus. Müde und verletzlich. Alle Versuche, die Menschen zu beruhigen hatten wohl keine Wirkung gezeigt, den hinter Scarlett begannen einige Rangeleien, dann brachen zwei Männer zwischen Jake und Jack hervor und die Gruppe stürmte wie wild geworden über die Lichtung, zurück in den Wald. Jack schüttelte den Kopf.
„Könnt ihr mir erklären, was das jetzt sollte?“
„Sie haben Angst. Diese ganze Situation hier ist ihnen zu viel geworden. Sie sehen in dem, was sie nicht kennen und das nicht so reagiert, wie sie es erwarten eine Gefahr. Es tut mir leid, ich hätte das nicht tun dürfen“, Solomons Stimme war leise und Scarlett fragte sich, ob den anderen auch dieser leichte Unterton aufgefallen war.
„Vergiss es!“, Jake klopfte Solomon aufmunternd auf den Rücken, „Du hast Scar gerettet und Mann! Wie zur Hölle hast du das angestellt? Das war soo cool!“
Solomon hielt verblüfft inne. „Ihr…ihr habt keine Angst vor mir? Ihr findet mich nicht abstoßend?“
Die beiden Brüder grinsten „Abstoßend fanden wir dich schon immer, aber wenn du das mit deinem Auge meinst, da sind wir nur unglaublich neugierig. Die Geschichte wollen wir unbedingt hören!“
Scarlett seufzte und Solomon verzog den Mund zu einem fast unmerklichen Lächeln. Dann bückte er sich und hob seine Sonnenbrille vom Boden auf. Sie war schmutzig und an den Bügeln klebte etwas Blut. Er wischte die Brille an den Resten seines Ärmels ab, dann setzte er sie auf und drehte sich zu Scarlett, Jake und Jack um.
„Ich werde euch alles erklären. Aber nicht jetzt. Wir müssen den Stützpunkt noch vor Einbruch der Nacht erreichen. Dann sollt ihr meine Geschichte erfahren, wobei ich bezweifle, dass ihr alles hören wollt.“
Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung und ging auf das Ende der Lichtung zu. Die beiden Brüder beeilten sich, ihm zu folgen, doch Scarlett zögerte. Sie betrachtete die vielen toten Infizierten um sie herum, schüttelte sich plötzlich, als würde sie aus einer Trance aufwachen und lief ihrer kleinen, merkwürdigen Gruppe nach – in den dichten Wald hinein.

 

Hallo kaitotiko,

Ein paar Dinge sind mir beim ersten Lesen aufgefallen.

Seine Sonnenbrille spiegelte das Tageslicht wieder,
Wenn das Abendlicht schon rötlich durch die Kronen schimmert, sollte selbst auf einer Lichtung nicht mehr genug Licht vorhanden sein, um sich auf der Sonnenbrille bemerkbar zu spiegeln.

Vom Ende der Lichtung her riss der Vorhang aus Blättern und Gestrüpp auseinander
Das würde bedeuten, der Vorhang aus Blättern reißt vom Ende der Lichtung her auf, und der Riss breitet sich in Richtung der Gruppe aus. Das ist aber wohl nicht gemeint.

„Scheiße, das sind eine ganze Menge Infizierter!“
Richtig ist glaube ich: "[...]das ist eine ganze Menge Infizierter". Da es ja nur eine Menge ist. Bin mir aber nicht zu 100% sicher.

und verschlangen sie.
Meines Wissen richtig: verschlungen sie
Mit atemberaubender Eleganz wand er sich durch die panischen Menschen und eine Sekunde später kniete er neben der Frau auf dem Boden. Sie zuckte noch immer unkontrolliert und starrte Solomon nur noch mit glasigen Augen an, während ihr gesamtes Gesicht purpurrot anlief. Solomon löste sein Schwert aus der Scheide. „Es wird ganz schnell vorbei sein“, flüsterte er, dann holte er aus und die Klinge durchtrennte den Hals der Frau.
Müsste er dafür nicht durch die Reihen der "infizierten"? Denn schließlich sind diese ja weiter hinter den fliehenden Menschen her.

hörte Scarlett nicht ihrer Knochen brechen.
ihre Knochen


Noch ein paar weitere Anmerkungen:
- Das Layout lässt sich noch etwas verbessern. Zumindest erschließt sich mir nicht immer warum Absätze eingefügt werden.
- Teilweise sagst du exakt was passiert, statt es zu beschreiben. An der ein oder anderen Stelle kann man durch Beschreibungen die Geschichte noch deutlich ausschmücken.
- Die Reaktion der Gruppe auf Solomons Aussehen finde ich persönlich nicht sonderlich glaubwürdig. Zumindest ist es nicht, was ich als Reaktion unter den Umständen erwarten würde.

Grüße
Henrik

 

Hallo kaitotiko,

das liest sich nicht wie eine Kurzgeschichte, sondern wie ein Ausschnitt aus einem Roman. Vielleicht wärest du in der entsprechenden Sektion besser aufgehoben?

Nichtsdestotrotz ein paar Anmerkungen:

1. Bei Sprecherwechsel immer einen Zeilenumbruch machen. In der momentanen Formatierung ist es einfach anstrengend zu lesen.

2. Du drückst dich mitunter recht umständlich aus. Viele Sachen sind einfach überflüssig. Ein paar Beispiele:

Das Licht der untergehenden Sonne drang rötlich schimmernd durch die Baumkronen der hochgewachsenen Bäume.

Jeder, der schonmal einen Sonnenuntergang gesehen hat (also ... jeder), weiß, dass sich das Licht am Abend ins Rote verschiebt. Und Bäume sind meistens hochgewachsen. Es bringt also nichts, das hier zu erwähnen.

Der Waldboden war übersät mit herabgefallenen Blättern und an einigen Stellen sprießten niedrige Büsche.

Was ist die Referenz für niedrige Büsche? Wie sehen hohe Büsche im Vergleich dazu aus? Oder normale? Kurzum: Lass das "niedrige" doch einfach weg, tut der Beschreibung keinen Abbruch.

Ihnen folgte eine junge Frau mit grimmigem Gesicht und bildete damit den Abschluss dieser kleinen Gruppe.

Warum blickt die Frau grimmig drein? Das wirkt eher unfreiwillig komisch. So nach dem Motto, jau, da kommt jetzt ne ganz harte Frau an. Nur dass es bis zu diesem Zeitpunkt gar keinen Grund gibt, grimmig dreinzuschauen. Ich mein, wenn sie jetzt grimmig dreinschaut, muss ich davon ausgehen, dass sie während der gesamten Wanderung grimmig dreinschaut und das stell ich mir ziemlich anstrengend für sie vor. Ist halt so das Bild eines Möchtegern harten Hundes, wie wir es aus diversen Actionfilmen kennen.
Die zweite Satzhälfte könntest du komplett weglassen. Ob sie die letzte ist oder nicht, sehen wir ja dann.

Der Mann in Lederjacke hatte sich auch ein Gewehr auf den Rücken geschnallt, nur das zweihändige Schwert daneben war doch etwas Besonderes neben den ganzen Feuerwaffen.

Du musst uns nicht auf die Nase binden, dass das Schwert etwas merkwürdig wirkt neben den ganzen Schusswaffen. Darauf kommen wir auch noch von selbst.

Überhaupt, immer wieder diese erklärenden Einschübe, mit denen du uns vorschreibst, wie wir etwas zu charakterisieren haben. Das würd ich weglassen.

Mehr Textstellen will ich jetzt nicht raussuchen, aber da sind noch genug. Geh nochmal selbst durch den Text und streich alles Überflüssige raus, alles was zum Verständnis des Geschehens nicht von Bedeutung ist.

3. Der erste Satz ist wichtig. Deiner ist nicht nur wegen seiner Holprigkeit nicht gelungen, sondern auch, weil er mich nicht ansatzweise ins Geschehen zieht. In den ersten Zeilen gibts nämlich gar kein Geschehen bei dir. Das ist nur Beschreibung der Szenerie und das ist ziemlich langweilig. Nimm doch lieber einen direkteren Einstieg und um die Äußerlichkeiten kannst du dich danach immer noch kümmern.

4. Die Figuren kommen ziemlich unecht daher. Du beschreibst sie äußerlich, aber was sie tatsächlich ausmacht, davon kriegen wir nichts zu sehen. Du schaffst es nicht, sie uns nahe zu bringen, sodass wir mit ihnen fiebern. Ihre Dialoge sind plump und dienen eher dazu, uns Informationen an die Hand zu geben, als uns tiefe EInblicke in ihr Innenleben zu geben. Mehr als "blöder Wald", "blöde Infizierte" und "oh, was ist denn mit deinen Augen los?" kommt da nicht.

5. Der Inhalt erscheint mir etwas platt. An dem Prinzip "vier merkwürdige Typen werden von Mutanten angegriffen" hab ich jetzt generell erstmal nichts auszusetzen. Aber wie du den Kampf einläutest, mit dieser Menschenhorde, die da plötzlich auf die Lichtung stürzt, das fand ich schon recht ungelenk. Eine so große Menschenmenge müssen die doch vorher gehört haben. Und dann hab ich mich gefragt, wofür diese Menschenmenge überhaupt gut sein soll. Sie erfüllt nicht den geringsten Zweck in deiner Erzählung, du könntest sie also auch einfach weglassen. Dann würden nur die vier Typen gegen die Mutanten kämpfen und gut ist. Die Reaktion der Menge auf die merkwürdigen Fähigkeiten und das Aussehen von Solomon wirkte auch nur dahin geklatscht. Als wolltest du uns Lesern wieder aufzeigen, wie merkwürdig das doch alles ist. Nur Solomons Freunde, die sind natürlich so cool und aufgeschlossen, dass ihnen das nichts ausmacht.
Überhaupt wirkte die Wende, dass dieser Solomon anders ist als der Rest überhastet. Wir hatten ja noch gar keine Zeit, ihn richtig kennen zu lernen und dann wird schon offenbart, dass er anders ist, und das ganze wird auch noch so verkauft, als sei das jetzt eine Megaoffenbarung, die total spannend und mysteriös ist. Aber bei der Art der Präsentation interessiert mich das halt mal so überhaupt nicht, was dahinter steckt, da ich mich von vorneherein nicht für den Charakter interessiert hab.

So, das reicht erstmal. Tut mir Leid, dass ich nichts Positiveres zu vermelden hab. Greif erstmal an der Basis an, indem du Zeilenumbrüche einfügst. Dann streich alles überflüssige. Und dann widme dich nochmal den Figuren und dem Plot. Lies dir deinen eigenen Text ruhig auch mal laut vor, dann fällt dir vielleicht eher auf, wie unnatürlich die Dialoge klingen.

Frohes Schaffen wünsche ich dir. Kopf hoch!
Mix

 

Hallo HenrikS und Mix,

vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Schade, dass es euch nicht gefallen hat.

- Das Layout lässt sich noch etwas verbessern. Zumindest erschließt sich mir nicht immer warum Absätze eingefügt werden.

Bei Sprecherwechsel immer einen Zeilenumbruch machen. In der momentanen Formatierung ist es einfach anstrengend zu lesen.

Richtig.
Das ist zum größten Teil dem geschuldet, dass ich bis jetzt nur Fließtext geschrieben habe. Ich werde in Zukunft darauf achten.

das liest sich nicht wie eine Kurzgeschichte, sondern wie ein Ausschnitt aus einem Roman. Vielleicht wärest du in der entsprechenden Sektion besser aufgehoben?

Die Geschichte war in ihrer ersten Fassung nur als Kurzgeschichte gedacht, deshalb habe ich sie in diese Sektion gepostet.

Du drückst dich mitunter recht umständlich aus. Viele Sachen sind einfach überflüssig.

Ich beschreibe anfangs die Umgebung. Für mich ist doch noch ein Unterschied zwischen beispielsweise hüfthohen Tannen oder Redwood Bäumen. Deshalb habe ich es hier so genau genommen.
Dass der Großteil recht holprig klingt kann ich dennoch nicht leugnen.

Überhaupt, immer wieder diese erklärenden Einschübe, mit denen du uns vorschreibst, wie wir etwas zu charakterisieren haben. Das würd ich weglassen.

Das werde ich berücksichtigen.

Der erste Satz ist wichtig. Deiner ist nicht nur wegen seiner Holprigkeit nicht gelungen, sondern auch, weil er mich nicht ansatzweise ins Geschehen zieht. [...] Das ist nur Beschreibung der Szenerie und das ist ziemlich langweilig.

Dass der Anfang nicht flüssig ist stimmt.
Mir war es wichtig, einen Kontrast zu der folgenden Handlung aufzubauen, "Die Ruhe vor dem Sturm", wenn man es so nennen möchte.

Dass die anschließende Handlung dem augenscheinlich nicht entspricht, wie ich nun erfahren habe, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar.

Die Figuren kommen ziemlich unecht daher. Du beschreibst sie äußerlich, aber was sie tatsächlich ausmacht, davon kriegen wir nichts zu sehen. Du schaffst es nicht, sie uns nahe zu bringen, sodass wir mit ihnen fiebern.

Wie schreibe ich es besser, ohne das Ganze in die Länge zu ziehen?
Bitte versteh mich nicht falsch, du hast Recht, nur habe ich Schwierigkeiten, das Innenleben eines Charakters zu beschreiben, wenn ich die dritte Person als Erzählperspektive benutze.

Und dann hab ich mich gefragt, wofür diese Menschenmenge überhaupt gut sein soll.

Die Horde erfüllt einzig und allein den Zweck, diese eine Frau zurück zu lassen.
Mir gefiel der Teil selbst nicht besonders.
Hierzu muss ich mir noch etwas Anderes einfallen lassen.

- Die Reaktion der Gruppe auf Solomons Aussehen finde ich persönlich nicht sonderlich glaubwürdig.

Nur Solomons Freunde, die sind natürlich so cool und aufgeschlossen, dass ihnen das nichts ausmacht.

Hätte ich nicht so in der Charktervorstellung gepatzt, würde die Reaktion - zumindest bei den beiden Brüdern - Sinn ergeben.

Um ehrlich zu sein, ich wusste, dass ich noch einiges zu verbesern habe.
Dass die Rückmeldungen dann so verheerend sein würde hat mich offengesagt überrascht.

Vielleicht sollte ich zusätzlich an meiner Selbsteinschätzung arbeiten.

Grüße
Kaito

 

Hi nochmal, kaitotiko,

kaitotiko schrieb:
Die Geschichte war in ihrer ersten Fassung nur als Kurzgeschichte gedacht, deshalb habe ich sie in diese Sektion gepostet.

Also hast du nichts weiteres mit diesem Text geplant? Denn du löst hier ja nichts auf. Wir erfahren nicht, was es mit den Infizierten auf sich hat und das Ende ist ja quasi ein halber Cliffhanger. Da wird ja angekündigt, dass später aufgeklärt werden soll, was genau es mit Solomon auf sich hat. Deswegen liest sich das ganze für mich ein bisschen wie das erste Kapitel eines Romans.

kaitotiko schrieb:
Ich beschreibe anfangs die Umgebung. Für mich ist doch noch ein Unterschied zwischen beispielsweise hüfthohen Tannen oder Redwood Bäumen. Deshalb habe ich es hier so genau genommen.

Das Problem ist ja, dass du es eben nicht genau genommen hast. Im Text steht etwas von "hochaufragenden Bäumen" und "niedrigen Büschen". Das ist nicht genau. Genau wäre es, wenn du von meinetwegen Ahornbäumen oder Eichen oder Kiefern oder so sprechen würdest. Und von Heidelbeersträuchern oder sowas. Dazu vielleicht noch Moos, das die Steine überzieht usw usf. Das wäre dann genauer und würde dir eher dabei helfen, dein Ziel zu erreichen, eine idyllische Stimmung zu erzeugen.


kaitotiko schrieb:
Mix schrieb:
Die Figuren kommen ziemlich unecht daher. Du beschreibst sie äußerlich, aber was sie tatsächlich ausmacht, davon kriegen wir nichts zu sehen. Du schaffst es nicht, sie uns nahe zu bringen, sodass wir mit ihnen fiebern.
Wie schreibe ich es besser, ohne das Ganze in die Länge zu ziehen?
Bitte versteh mich nicht falsch, du hast Recht, nur habe ich Schwierigkeiten, das Innenleben eines Charakters zu beschreiben, wenn ich die dritte Person als Erzählperspektive benutze.

Du hast hier einen auktorialen Erzähler gewählt. Davon bin ich kein Fan. Du springst mal in diese Figur, mal in jene. Das wirkt alles ziemlich beliebig. Bestimmt kann man auch mit dem auktorialen Erzähler eine tolle Geschichte aufziehen, aber mein Fall ist es nicht. Mit dem personalen Erzähler könntest du deine Ziele meiner Meinung nach besser erreichen. Da suchst du dir eine deiner Figuren aus und schreibst konsequent aus ihrer Sicht. Die anderen Charaktere erleben wir dann nur aus den Augen dieser Figur, aber das ist nicht schlimm. Diese Charaktere musst du uns dann durch ihr Handeln und durch ihre Worte näher bringen. Quasi wie beim Ich-Erzähler, nur mit etwas größerer Distanz zum Protagonisten.

Wenn du dich verbessern willst, solltest du dranbleiben. Ist ja nicht schlimm, wenn ein Text nicht gelingt. Kann man ja dran arbeiten.

Liebe Grüße
Mix

 

Danke, Mix, dass du dir noch einmal Zeit für mich genommen hast.
Eigentlich hätte ich morgen in Ruhe geschrieben, aber Epi*pha*nien soll man kundtun, so hat mir das zumindest einmal jemand gesagt.

Mir ist es schon fast peinlich, dass es mir während des Schreibens und zwei Überarbeitungen nicht aufgefallen ist.
Vielleicht habe ich mich zu sehr am Original von 2012 orientiert.

Logisch, dass Figuren keine Tiefe bekommen, wenn sich der Autor selbst nicht entscheiden kann, welche Perspektive er wählen will. Ich hatte und habe keinerlei Erfahrungen mit der auktorialen Erzählweise, so war es hier unabsichtlich.

Jetzt da mir klar ist, wo der Hase im Pfeffer liegt, kann ich genau dort ansetzen.

Danke nocheinmal.

 

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