Bin mal kurz weg - auf dem Weg zu Mir selbst
Das Corona-Virus ließ Sie in ein tiefes Loch stürzen. Jeglicher Ausweg schien erfolglos. Eine junge Frau, Die zum Zeitpunkt 17 Jahre alt war und die 11. Klasse eines Gymnasiums besuchte, hatte verzweifelt das Leben aus den Augen verloren. Happy End oder Tragödie? Ein unauflösbares Rätsel.
Es kam schleichend, eine noch nie zuvor erlebte Leere, welche den gesamten Körper erfüllte. Ein so fremdes Gefühl, weit weg vom realen Befinden. Mit dem ersten Wimpernschlag am Morgen verschwand jegliche Lebensfreude. Das Aufstehen aus dem Bett, eine Qual - an manchen Tagen schlichtweg unmöglich. Sie schaffte es meist, sich im Laufe des Morgens aufzuraffen, um sich zumindest vom Bett bis hin zum Schreibtisch zu bewegen. In die Tiefen des Handys verlor Sie sich dann oft über mehrere Stunden. Es gab Ihr ein Gefühl von Sicherheit, sich in diesen Momenten nicht mit der Außenwelt auseinandersetzen zu müssen. Diese unschönen Gewohnheiten wurden für die junge Frau schnell zur Routine. Dazu wies Sie Treffen mit Freunden ab und verbannte auch sonst jedes einzelne Hobby aus Ihrem Leben, welches Sie noch Wochen zuvor mit viel Leidenschaft belebte. Die große Leere inmitten Ihres unschuldigen Körpers, ließ ein Gefühl von Derealisation zurück. Immer häufiger sehnte Sie sich nach Ihrer ,,alten“ Persönlichkeit. Sie war einmal eine selbstständige, belebte und lebensfrohe junge Frau, welche den Optimismus des Lebens stets als Grundhaltung annahm. Nach einigen Wochen der völligen Isolation, gestand Sie sich ein, es könne auf keinem Fall So weitergehen, eine Lösung müsse her. Nachdem Sie sich mit Ihren Gefühlen ihrer Familie anvertraute, verspürte Sie nach langer Zeit wieder ein Gefühl von Zuversicht. Es war der erste Lichtblick aus diesem tiefen Loch, der zuvor undenkbar gewesen war. Auf diesem Weg fand Sie nach und nach zu ,,einem“ Leben zurück. Es war nicht IHR zuvor dagewesene perfektes Leben, vielmehr wurde aus Ihr eine starke und belastbare Frau, welche in der Lage war, ein vollkommenes Leben zu führen, Niederschlägen jedoch genauso gewachsen war und seitdem, in egal welcher Situation, zu Ihrer Person zurückfand.
Das dieses Gefühlsbild, dieser krankhafte Zustand der Seele einen Namen hat, war für die junge Frau nie relevant. Sie hielt ab dem dem ersten Zeitpunkt des Befindens daran fest, dass die Suche eines Ausweges, einzig und allein davon abhängig war, inwiefern Sie selbst daran glaubte, es zu schaffen. Und Sie schaffte es, der Kampf war gewonnen!
Eine seitdem viel intensivere Bindung zum Leben, verhalf Ihr dazu, all Ihre Ziele mit Anmut zu verfolgen und sich von Niederlagen nie mehr einschüchtern zu lassen. Ganz im Gegenteil, jede einzelne Niederlage machte Sie um ein vielfaches stärker. Nur derjenige, welcher einen Rückschritt als Schwäche empfindet, wird sich davon kränken lassen und tatsächlich zurückfallen. Sie war sich sicher, es ist der niemals endende Glaube an das Glück, für welchen es sich Tag täglich zu kämpfen lohnt.