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13.11.2001
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Langsam bewege ich mich durch die mit Menschen angefüllte Straße.Ich schaue nach Links, sehe eine junge Frau mit Kinderwagen. Bilder schiessen mir durch den Kopf. Die Frau mit ihrem Kind auf dem Heimweg, ein großer LKW, Tod, eine riesige Blutlache und der zerfetzte Kinderwagen am Straßenrand.
Ich gehe weiter schaue mich wieder um, diesmal sehe ich einen etwa fünfzehnjährigen Jungen. Die langen
Baggypants schlurfen auf dem Boden. Wieder durchzucken mich Bilder. Er geht in ein Geschäft, klaut eine CD, wird erwischt, findet sich Jahre später in einem Jugendgefängnis wieder, umgeben von Gewalt. Die Realität reißt mich wieder zu sich.
Mein Weg führt mich in ein Kaufhaus. Dort wieder Bilder, diesmal von einer Frau mitte dreißig. Ihr Mann schlägt sie Krankenhausreif, bricht ihr den Arm, sie findet einen neuen Freund, ihr Liebhaber, ihr Mann erwischt sie beide, Tod.
Ich schalte meine Gedanken aus kaufe rasch die neue Hose die ich in den Händen halte und bewege mich nach Hause.
Erschöpft lasse ich mich in meinen Sessel fallen, und zünde mir eine Zigarette an. Kurze Zeit später gehe ich ins Bad, will mir etwas Wasser ins Gesicht spritzen.
Dann sehe ich in den Spiegel, Bilder....

[Beitrag editiert von: nightboat am 04.02.2002 um 14:40]

 

Huuuih... Könnte man ja fast in "Horror" stellen... :eek:

Tja, eine sehr kurze Geschichte, aber deswegen nicht weniger eindrucksvoll. Ok, sie hat mich nicht umgehauen, aber die Idee finde ich sehr gut, und wenn man sie nicht prägnant umsetzt würde sie wahrscheinlich auch einiges verlieren und wäre nicht so wirkungsvoll. Im Gegenteil, nur dadurch kann der Leser diese "Bilder" nachvollziehen weil sie sich ja ebenfalls in Sekundenschnelle im Kopf abspielen.

Das Ende kommt vir allem gut, es gefällt mir dass es so plötzlich aufhört und man nicht erfährt was genau der Erzähler dort für "Bilder" sieht; das Grauen ist beim Leser noch größer wenn er es sich selber ausmalen kann/muss.

Fazit: Mit wenigen Worten eine Geschichte erzeugt die beim Leser noch eine Weile nachwirkt und ihn beschäftig. Ist doch prima...! :)

Allerdings solltest Du den Text nochmal überarbeten; den Titel brauchst Du nicht zweimal nennen; mal fehlt ein Leerzeichen hinter dem Punkt, mal stimmt die Groß-und Kleinschreibung nicht...das fällt besonders auf weil der Text ja so extrem kurz ist.
Und statt

etwas Wasser ins Gesicht reiben
fände ich "ins Gesicht spritzen" besser, so etwas erfrischt eigentlich mehr...
Aber hat mir gefallen! :)

[Beitrag editiert von: Ginnyrose am 04.02.2002 um 14:07]

 

Hallo nightboat

Yo! Kurz, und knackig.
Nicht aufhören zu sehen, und über das zu schreiben was Du siehst.

Lord

<cogito ergo sum> ;)

 

Hallo,

dann will ich mal meine Schuld begleichen. ;)
@Gérard: Die Sicht die der Protagonist durch die Bilder hat ist absuichtlich sehr einseitig gehalten damit die Pointe klar und grauenhaft bleibt. Denn er könnte ja sonst irgendetwas sehen ds keineswegs schlimm ist. Es ist ja geziehlt so gestellt das er immer nur die Tode oder Katastrophen der anderen Menschen und letztlich auch von sich selber sieht.

Ich hoffe das beantwortet deine Frage.

Zu der Rechtschreibung. Die ist halt schlecht denn die Kommasetzung war bei mir schon immer übel. :)

Allen Kritiken und Meinungen vielen Dank. Ihr helft mir besser zu werden.

Mit freundlichem Gruß

Jens alias nightboat

 

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