Er schüttelte den Gedanken und stand auf.
Aber hallo,
und doch herzlich willkommen hierorts,
liebe/r Gerja13,
Du bist, so vermute ich mal, sehr jung, willst schreiben und möchtest bekannt werden, letztgenanntes immer zugleich ein Versuch und eine Versuchung. Der Versuchung hastu nicht widerstehen können und so haben meine Vorredner eigentlich schon alles zu dieser Kolportage von Lamento gesagt, gegen das das Buch Hiob wie eine Komödchen aus einem himmlisch höllischen Wettbüro erscheinen muss, dass ich mich auf das Sprachliche beschränken kann, was zum Schluss exemplarisch am Zitat geschehen soll, an dem auch die Umkehrung von Schein und Sein (die Ellipse der zwo Kinder sind nicht zwo Kinder, sondern allein die Abbildung derselben, wie ja auch der Text nur das Elend beschreiben kann und ein Wort nicht das ist, was es benennt - außer sich selbst) im Titel nix ändern kann.
Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe[,] würden sich Andere fragen.
Das Ausrufezeichen gehört direkt hinter den letzten Buchstaben, Flüchtigkeit, gelingt doch vorher!
(kommt noch mal vor, musstu selber gucken)
Was wäre passiert wenn...?
Die Auslassungspunkte, wie von Dir verwendet, behaupten, dass wenigstens ein Buchstabe am vorhergehenden Wort fehle, da wäre die Ästhetik des Apostrophes rationeller. Aber mir fällt kein passender Buchstabe zu „wenn“ ein (und, ganz nebenbei, da hab ich nicht ganz die Wahrheit gesagt, aber „wenne“ wäre Mittelhochdeutsch oder als "wenn'e" Slang und ein eingentliches "wenn du").
Sein Bruder hatte sich damals Hilfe gesucht[,] um damit umzugehen, er selbst wollte nicht.
Das „um“ erzwingt die Kommasetzung vorm Infinitiv
Zu ihrer Mutter, einer Frau[,] die sie kaum kannten.
Ich mag an sich Ellipsen, aber Relativsätze – das lernt man an sich in der Grundschule, sofern nicht schreiben nach Gehör praktiziert wird – werden auch durch Komma abgegrenzt, egal, ob sie wie hier am Ende oder am Anfang eines Satzgefüges stehen.
Die Sprache, das Leben, die Familie !
Steckt da eine Symbolik in der Freistelle vor Ausrufezeichen und nicht nur Flüchtigkeit?
Jon hatte gelernt[,] mit all dem umzugehen.
All das wurde von Tag zu Tag normaler!
Da bin ich aber beruhigt, dass die Dinge langsam die Norm erfüllen
Wurd schon drauf hingewiesen: die „anderen“ klein!
Sein Vater wäre glücklich[,] was aus ihm geworden ist.
Neben dem Komma ist das ein Satz, bei dem – wie beim Eingangszitat – was fehlt. Könnte es das Verb „wissen“ sein, der Art "..., wenn er wüsste, was aus ihm ..."?
Was passierte[,] wenn seine Mutter wieder entlassen würde?
Als Konjunktiv II korrekt, als Indikativ wäre Futur I zu empfehlen „Was wird passieren, wenn … entlassen wird?“, wobei auch das historische Futur wegen der Konditionalisierung (schönes Wortmonstrum) möglich ist „was passiert, wenn … entlassen wird“
Nein, soweit wollte er nicht denken.
„Soweit“ nur als Konjunktion zusammen, als unbestimmte zeitl./örtl. Angabe immer auseinander. Mein Tipp: Schreib so weit immer auseinander, verringert die Fehlerquote von 0,9 auf 0,1 …
Zurück zum Eingangszitat
Die Gedanken sind frei, schon allein, weil sie körperlos sind. So lassen sie sich auch nicht greifen, sondern bestenfalls be-greifen. Körper kannstu schütteln vom kleinsten Sandkorn (obwohl das wahrscheinlich eher unfassbar sein wird) bis zum Globus im eigenen Kinderzimmer, Naturgewalten erschüttern eher. Den Ort/Körper, wo die Gedanken entstehen, kannstu schütteln, aber meistens schüttelt er sich über Unzulänglichkeiten.
Im Verwandten-, Bekannten- oder Freundeskreis mag der mündl. Vortrag gelingen. Das gesprochene Wort ist flüchtig, kaum der Zunge entflogen flie(„c“)ht es zum einen Ohr rein und zum andern wieder raus. Die Schriftform offenbart gleich einer Fußfalle jeden Schnitzer. Da hastu einiges vor Dir … sofern Du die Mühe auf dich nehmen willst (und kannst, ist ja auch ein zeitliches Phänomen). Für Rechtschreibung und Zeichesetzung, also das, was die Rechtschreibreform so beackert, empfehl ich Duden.de zu verwenden. Wort/Begriff eingeben und Du erhältst neben der amtlichen Rechtschreibung Auskunft über Bedeutung und Herkunft des Wortes (bei Zeichensetzungsproblemen eben den Begriff - meinetwegen "Komma" eingeben, und Du erhältst das gesamt Umfeld so aktuell ie nur möglich. Denn die Rechtschreibreform ist ja noch lange nicht ausgesessen. Lertrns wurde noch das große "ß" eingeführt. Nun fragstu dich mit Recht, welches Wort denn mit ß beginne. Und rechthastu, keines. Es ging darum, dass Namen, die in Großbuchstaben geschrieben werden (also zumeist auf Werbewirkung aus sind) wie etwa "Schlößer" nicht mehr auf doppel-s angewiesen sind.
Wie dem auch sei, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was hätte der auch von einem gebrochenen Genick?
Also, wird schon werden, meint der
Friedel