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Bild und Wirklichkeit

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16.01.2019
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Anmerkungen zum Text

Eine meiner ersten Kurzgeschichten.

Bild und Wirklichkeit

Jon saß auf seinem Bett und betrachtete das Bild an der Wand. Zwei Kleinkinder! Oder doch nur eins? Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe würden sich Andere fragen. Nein, er wusste es besser! Arni! Ein lautes Seufzen ! Das Bild war eine der wenigen Erinnerungen an die Zeit, in der noch alles gut war. Der Unfall hatte alles zerstört. Sein geordnetes Leben, seine Familie, alles. Er schaute an sich herunter, seine kurze braune Bermuda endete knapp über dem Knie, zumindest links. Rechts sah er die Folgen einer lauen Sommernacht vor fast sechs Jahren. Was wäre passiert wenn...? Nein, das durfte er nicht denken. Seit Jahren kamen ihm die gleichen Gedanken. Die Vergangenheit ruhen lassen, dass hatte der Psychologe Rico gesagt. Aber er war nicht Rico, er war Jon. Sein Bruder hatte sich damals Hilfe gesucht um damit umzugehen, er selbst wollte nicht. Er wollte vergessen und verdrängen. Irgendwie weiterleben und die Vergangenheit hinter sich lassen. Nicht einmal Abschied konnten sie damals nehmen, sie mussten es hinnehmen und nach Deutschland gehen. Zu ihrer Mutter, einer Frau die sie kaum kannten. Sie hatte ihn, seine Brüder und seinen Vater alleine gelassen. Erst vier Jahre später sahen sie ihre Mutter wieder, er und Rico. Arni nicht! Jon erinnerte sich ungern. Ab diesem Moment veränderte sich alles! Die Sprache, das Leben, die Familie ! Jon hatte gelernt mit all dem umzugehen.
Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Das Bett, der Schreibtisch, der Schrank! All das wurde von Tag zu Tag normaler! Einen Monat lebte er nun schon hier, nicht mehr bei seiner Mutter. Sie musste in die Klinik eingewiesen werden. Geschlossene! Hoffentlich würde jetzt alles besser werden! Sein Zimmergenosse war nett, das Essen lecker und die Betreuer kümmerten sich um ihn und die Anderen. Sein Vater wäre glücklich was aus ihm geworden ist. Stipendium! Er konnte es selbst kaum glauben! Wie würde es jetzt weitergehen? Die nächsten Wochen, Monate, Jahre? Was passierte wenn seine Mutter wieder entlassen würde? Musste er dann zu ihr und ihrem neuen Mann zurück? Nein, soweit wollte er nicht denken. Er schüttelte den Gedanken und stand auf. Langsam bewegte er sich zum Fenster. Draußen war es neblig und er erinnerte sich an damals zurück, als das Bild entstand.

 

Hallo @Gerja13

willkommen im Forum. :)
Schön, dass du direkt deine erste Geschichte gepostet hast.

Allerdings weiß ich nicht so recht, wo ich hier ansetzen soll, da es leider keine wirkliche Geschichte ist. Sie ist sehr kurz, hat keine Handlung und keinen Plot.

Jon saß auf seinem Bett und betrachtete das Bild an der Wand. Zwei Kleinkinder! Oder doch nur eins? Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe würden sich Andere fragen. Nein, er wusste es besser! Arni!

Das finde ich noch gut, an sich trägt einen diese Szene ganz gut in die Geschichte ... die dann aber nicht folgt. Jemand erinnert sich an einen Unfall und stellt sich dann ans Fenster. Das ist leider viel zu wenig. Es klingt eher wie der erste Teil einer Kurzgeschichte.

Langsam bewegte er sich zum Fenster. Draußen war es neblig und er erinnerte sich an damals zurück, als das Bild entstand.

Ich mag offene Enden, aber das ist zu offen. ;) Hier würde die Story ja eigentlich erst richtig Fahrt aufnehmen. Was geschah damals? Wie kam es dazu?

Er schaute an sich herunter, seine kurze braune Bermuda endete knapp über dem Knie, zumindest links.

Diesen Satz fand ich noch gut.

Ich glaube, du hattest eine Idee, die du gleich zu einer Geschichte machen wolltest, aber du hast sie dir nicht richtig ausgedacht. Auf der Basis kann ich daher leider nicht viel zu deiner Story sagen, tut mir leid. Da muss mehr Speck dran. ;)

Oh, und einige Ausrufezeichen sollten auch weg. Das sind viel zu viele Ausrufezeichen! ;)

Viele liebe Grüße, PP

 

Hallo @Gerja13

willkommen im Forum. :)
Schön, dass du direkt deine erste Geschichte gepostet hast.

Allerdings weiß ich nicht so recht, wo ich hier ansetzen soll, da es leider keine wirkliche Geschichte ist. Sie ist sehr kurz, hat keine Handlung und keinen Plot.

Das finde ich noch gut, an sich trägt einen diese Szene ganz gut in die Geschichte ... die dann aber nicht folgt. Jemand erinnert sich an einen Unfall und stellt sich dann ans Fenster. Das ist leider viel zu wenig. Es klingt eher wie der erste Teil einer Kurzgeschichte.

Ich mag offene Enden, aber das ist zu offen. ;) Hier würde die Story ja eigentlich erst richtig Fahrt aufnehmen. Was geschah damals? Wie kam es dazu?

Diesen Satz fand ich noch gut.

Ich glaube, du hattest eine Idee, die du gleich zu einer Geschichte machen wolltest, aber du hast sie dir nicht richtig ausgedacht. Auf der Basis kann ich daher leider nicht viel zu deiner Story sagen, tut mir leid. Da muss mehr Speck dran. ;)

Oh, und einige Ausrufezeichen sollten auch weg. Das sind viel zu viele Ausrufezeichen! ;)

Viele liebe Grüße, PP


Hallo,
Vielen Dank für deine schnelle und ehrliche Antwort. Ich habe nicht so viel Erfahrung und deine Rückmeldung hilft mir sehr. Ich werde die Geschichte in den nächsten Tagen weiterführen und deine Tipps beherzigen.
LG

 

Hallo @Gerja13 ,

und Willkommen bei den Wortkriegern.

Erstmal: Absätze würden deiner Geschichte echt gut tun. Struktur ist wichtig, um nicht den Überblick über die Handlung zu verlieren.

Zwei Kleinkinder! Oder doch nur eins?

Keine Ahnung. Sollte man doch eigentlich erkennen können?

Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe würden sich Andere fragen.

Ich frage mich, wo das Komma nach Scheibe geblieben ist, und wieso Andere groß ist (bin mir fast sicher, das muss klein).

Rechts sah er die Folgen einer lauen Sommernacht vor fast sechs Jahren.

Moment, er hat beide Beine verloren bei zwei verschiedenen Unfällen? Sehe ich das richtig?

Sie musste in die Klinik eingewiesen werden. Geschlossene
Sein Vater wäre glücklich was aus ihm geworden ist. Stipendium!

Ich wäre schon glücklich, wenn du nach glücklich ein Komma setzt.

Achtung Behauptung: Deine Geschichte ist keine Geschichte. Es ist eine Szene, in der der Prot. vor einem Bild sitzt, über seine Beine und seinen Bruder weint und an seine Vergangenheit denkt. Nichts davon ist irgendwie erlebt. Kennst du das Mantra Show, dont tell? Das hier ist tell in reinster Form. In einer Geschichte führt eine Tat zur nächsten, die Konsequenz einer Handlung bestimmt die nächste. Aber das ist hier nicht der Fall. Die gesamte Handlung wird nicht erlebt, sondern erzählt, und ich glaube, du könntest eine weitaus packendere und spannendere Story schreiben, wenn du dich darauf konzentrierst, wie es zu seiner jetzigen Situation kam, anstatt nur davon zu berichten.

Ich werde die Geschichte in den nächsten Tagen weiterführen und deine Tipps beherzigen.

Eigentlich sollten alle KGs, die hier hochgeladen werden, vollständig und in sich geschlossen sein. Einen Text zu überarbeiten ist kein Problem, aber wenn du ihr dauerhaft erweiterst, bekommst du glaube ich ein Problem mit den Mods...

Liebe Grüße
Meuvind

 
Zuletzt bearbeitet:

Er schüttelte den Gedanken und stand auf.

Aber hallo,

und doch herzlich willkommen hierorts,

liebe/r Gerja13,

Du bist, so vermute ich mal, sehr jung, willst schreiben und möchtest bekannt werden, letztgenanntes immer zugleich ein Versuch und eine Versuchung. Der Versuchung hastu nicht widerstehen können und so haben meine Vorredner eigentlich schon alles zu dieser Kolportage von Lamento gesagt, gegen das das Buch Hiob wie eine Komödchen aus einem himmlisch höllischen Wettbüro erscheinen muss, dass ich mich auf das Sprachliche beschränken kann, was zum Schluss exemplarisch am Zitat geschehen soll, an dem auch die Umkehrung von Schein und Sein (die Ellipse der zwo Kinder sind nicht zwo Kinder, sondern allein die Abbildung derselben, wie ja auch der Text nur das Elend beschreiben kann und ein Wort nicht das ist, was es benennt - außer sich selbst) im Titel nix ändern kann.

Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe[,] würden sich Andere fragen.

Ein lautes Seufzen !
Das Ausrufezeichen gehört direkt hinter den letzten Buchstaben, Flüchtigkeit, gelingt doch vorher!
(kommt noch mal vor, musstu selber gucken)

Was wäre passiert wenn...?
Die Auslassungspunkte, wie von Dir verwendet, behaupten, dass wenigstens ein Buchstabe am vorhergehenden Wort fehle, da wäre die Ästhetik des Apostrophes rationeller. Aber mir fällt kein passender Buchstabe zu „wenn“ ein (und, ganz nebenbei, da hab ich nicht ganz die Wahrheit gesagt, aber „wenne“ wäre Mittelhochdeutsch oder als "wenn'e" Slang und ein eingentliches "wenn du").

Sein Bruder hatte sich damals Hilfe gesucht[,] um damit umzugehen, er selbst wollte nicht.
Das „um“ erzwingt die Kommasetzung vorm Infinitiv

Zu ihrer Mutter, einer Frau[,] die sie kaum kannten.
Ich mag an sich Ellipsen, aber Relativsätze – das lernt man an sich in der Grundschule, sofern nicht schreiben nach Gehör praktiziert wird – werden auch durch Komma abgegrenzt, egal, ob sie wie hier am Ende oder am Anfang eines Satzgefüges stehen.

Die Sprache, das Leben, die Familie !
Steckt da eine Symbolik in der Freistelle vor Ausrufezeichen und nicht nur Flüchtigkeit?
Jon hatte gelernt[,] mit all dem umzugehen.
All das wurde von Tag zu Tag normaler!
Da bin ich aber beruhigt, dass die Dinge langsam die Norm erfüllen
... und die Anderen.
Wurd schon drauf hingewiesen: die „anderen“ klein!
Sein Vater wäre glücklich[,] was aus ihm geworden ist.
Neben dem Komma ist das ein Satz, bei dem – wie beim Eingangszitat – was fehlt. Könnte es das Verb „wissen“ sein, der Art "..., wenn er wüsste, was aus ihm ..."?

Was passierte[,] wenn seine Mutter wieder entlassen würde?
Als Konjunktiv II korrekt, als Indikativ wäre Futur I zu empfehlen „Was wird passieren, wenn … entlassen wird?“, wobei auch das historische Futur wegen der Konditionalisierung (schönes Wortmonstrum) möglich ist „was passiert, wenn … entlassen wird“

Nein, soweit wollte er nicht denken.
„Soweit“ nur als Konjunktion zusammen, als unbestimmte zeitl./örtl. Angabe immer auseinander. Mein Tipp: Schreib so weit immer auseinander, verringert die Fehlerquote von 0,9 auf 0,1 …

Zurück zum Eingangszitat

Die Gedanken sind frei, schon allein, weil sie körperlos sind. So lassen sie sich auch nicht greifen, sondern bestenfalls be-greifen. Körper kannstu schütteln vom kleinsten Sandkorn (obwohl das wahrscheinlich eher unfassbar sein wird) bis zum Globus im eigenen Kinderzimmer, Naturgewalten erschüttern eher. Den Ort/Körper, wo die Gedanken entstehen, kannstu schütteln, aber meistens schüttelt er sich über Unzulänglichkeiten.

Im Verwandten-, Bekannten- oder Freundeskreis mag der mündl. Vortrag gelingen. Das gesprochene Wort ist flüchtig, kaum der Zunge entflogen flie(„c“)ht es zum einen Ohr rein und zum andern wieder raus. Die Schriftform offenbart gleich einer Fußfalle jeden Schnitzer. Da hastu einiges vor Dir … sofern Du die Mühe auf dich nehmen willst (und kannst, ist ja auch ein zeitliches Phänomen). Für Rechtschreibung und Zeichesetzung, also das, was die Rechtschreibreform so beackert, empfehl ich Duden.de zu verwenden. Wort/Begriff eingeben und Du erhältst neben der amtlichen Rechtschreibung Auskunft über Bedeutung und Herkunft des Wortes (bei Zeichensetzungsproblemen eben den Begriff - meinetwegen "Komma" eingeben, und Du erhältst das gesamt Umfeld so aktuell ie nur möglich. Denn die Rechtschreibreform ist ja noch lange nicht ausgesessen. Lertrns wurde noch das große "ß" eingeführt. Nun fragstu dich mit Recht, welches Wort denn mit ß beginne. Und rechthastu, keines. Es ging darum, dass Namen, die in Großbuchstaben geschrieben werden (also zumeist auf Werbewirkung aus sind) wie etwa "Schlößer" nicht mehr auf doppel-s angewiesen sind.

Wie dem auch sei, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was hätte der auch von einem gebrochenen Genick?

Also, wird schon werden, meint der

Friedel

 

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