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Beobachtung...

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01.06.2002
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Beobachtung...

Er wurde beobachtet, den ganzen Morgen lang, doch er bemerkte es nicht.
Wie sollte er es auch merken?
Er war beschäftigt mit seinen Gedanken an sie.
Sie sah ihm zu, sah ihn wie er den gleichen Weg ging, den sie immer zusammen gegangen waren.
Sah, wie er den Pferden hinter her schaute.
Früher hatten sie immer davon geträumt, einfach aufzuspringen und davon zu reiten in ihr gemeinsames Glück.
Sah, wie der Tau an seinen Beinen Spuren hinterlies und wie er plötzlich losrannte.
Sie verfolgte ihn mit ihren Blicken, doch er bemerkte es nicht.
Wie sollte er es auch merken?
„Kopf hoch, mein Liebling, dachte sie.
Du musst stark sein.“
Stark genug Dein Leben weiterzuleben.
Sie sagte die letzten Worte sehr laut, doch er hörte sie nicht.
Wie sollte er sie auch hören?
Sie spürte ein Klopfen in ihrem Herzen, so viel hatte sie ihm zu sagen.
Von ewiger Liebe würde sie sprechen, von großer, inniger Liebe.
Doch dafür war es zu spät.

Er konnte sie nicht hören, wie sollte er ihre Worte auch vernehmen?
Sie verfolgte ihn, als er den Weg zum Haus zurück ging, ihr Haus, das nur ihnen beiden gehört hatte.

In dem sie sich ein Nest der Zuneigung geschaffen hatten.
Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich sicher gefühlt, an seiner Seite war sie sicher.
Sie sah seine traurigen Augen, flüsterte ein paar Worte.
„Du musst stark sein, lebe Dein Leben, lebe es weiter, werde glücklich, Du musst loslassen, auch wenn Du noch Liebe für mich empfindest.“
Es war zeit für sie zu gehen, sie musste Abschied nehmen, eine schwere, tödliche Krankheit hatte sie vor einem Jahr jäh aus dem Leben gerissen, noch ein letztes Mal sah sie in seine Augen und flüsterte die Worte: „Ich werde immer bei Dir sein.“

Sie hauchte einen Kuss in seine Richtung und pustete ihn näher an ihn heran.
Ihr Kuss verwandelte sich in einen wunderschönen Schmetterling, der seicht und langsam auf seinem Arm landete.
„Auf Wiedersehen...“, hauchte sie und sah ein letztes Mal in seine Augen.
Sie sah ein Lächeln auf seinen Lippen, denn er wusste von wem der Gruß kam und was er zu bedeuten hatte.

 

Hi Babsi,
und erstmal herzlich willkommen auf kg.de!

Ehrlich gesagt gefällt mir diese Geschichte nicht so gut. Dass der Protagonist von seiner toten Frau beobachtet wird, ist schnell erahnt.
Die Idee, von einer unsterbliche Liebe zu erzählen, ist sicherlich gut. Aber hier ist es besonders wichtig, dass diese Liebe auch für den Leser erfahrbar wird, und das kann ich für mich selbst nicht feststellen.
Versuch doch die Gefühle und Gedanken des Mannes deutlicher heraus zu arbeiten. Lass uns miterleben, wie sehr er seine Frau liebt und vermisst.

Gut gefallen hat mir allerdings, dass die Geschichte nicht mit dem Selbstmord des Mannes endet. Die Grundrichtung der Story gefällt mir also schon gut. Nur ist sie in dieser Form eben noch ein wenig "flach".

Außerdem frage ich mich, warum Du nicht in Romantik/Erotik gepostet hast, da würde die Geschichte meiner Meinung nach besser hinpassen.

Ugh

[ 01.06.2002, 20:55: Beitrag editiert von: Bibliothekar ]

 

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