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Beichte – Mit der Bitte um Gnade

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24.03.2007
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Beichte – Mit der Bitte um Gnade

Verehrte Gemeinde,
Liebe Schwestern und Brüder,

mein Name ist G. Maier. Ich bin der katholische Pfarrer einer kleinen Gemeinde. Mit Verwunderung werden Sie sich nun fragen, was ein Mann, der sein Leben Gott widmet in diesem Forum zu suchen hat. Die Antwort ist sowohl simpel als auch delikat. Ich möchte heute diese Plattform der neuen Medien als Beichtstuhl nutzen und hoffe nicht zuviel Entsetzen bei Ihnen zu erregen. Es ist der Tag gekommen, an dem nicht ich die Beichte der Sünder entgegennehme. Oh nein allmächtiger Herrgott, heute ist der Tag an dem ich eine Sünde berichten werde und reumütig um Vergebung flehe.

Mein Leben wurde an einem lauen Sommerabend im Jahre 1974 bestimmt. Auf unserem alljährlichen Gemeinde Sommerfest musste ich feststellen, ein Außenseiter zu sein. Ich war übergewichtig und klein; hatte eine dicke Hornbrille (12 Dioptrien) und einen gewaltigen Überbiss. Meine Kopfbehaarung war bereits spärlich und trotz meiner 22 Jahre war ich noch immer jungfräulich. Bald sollte sich herausstellen, dass ich die besten Voraussetzungen für einen Werdegang in der katholischen Kirche hatte. In meiner Ausweglosigkeit studierte ich Theologie.

Mein Leben legte ich von nun an in die Hände Gottes. Freude erntete ich aus dem Verzicht aller Sünden. Die grenzenlose Liebe die ich zu vergeben hatte widmete ich Gott und meine Kraft steckte ich in die Umsetzung kirchlicher Projekte. Vor Gott dem Allmächtigen legte ich mein Zölibat ab und versprach ihm die ewige Treue. Viele schöne Jahre gingen ins Land und aus jeder Entbehrung schöpfte ich mit Gottes Hilfe neue Kraft. Da sich unsere schöne Welt schnell verändert wurde in unserem katholischen Pfarramt die alte Schreibmaschine durch einen Computer ersetzt und seit einiger Zeit haben wir sogar eine eigene Seite im Internet, auf der ich meine kleine Gemeinde der Welt präsentieren darf. Auch im Alter muss man moderne Medien nutzen um die Jugend weiterhin zu erreichen. Da ich Interesse an der alten Uhrmacherkunst zeige, ging ich eines Abends in das world wide web und tippte die Adresse des Uhrenforums in die Tasten. Doch an diesem Abend stellte mich der Herr auf die Probe. Anstatt www.uhren-forum.de schrieb ich mit zitternder Hand www.huren-forum.de. Bald stellte sich heraus, dass diese minimale Verwechslung von Buchstaben eine große Wirkung hatte. Auf der Suche nach alten Uhrwerken fand ich junge Huren die ihre Körper für ein paar Groschen an männliche Sünder verkaufen. Ein Gefühl von Ekel und Wonne überkam meinen Körper. Der Gedanke daran, dass es Frauen gibt, die die von Gott geschenkte Pracht verkaufen, entzückte mich zutiefst. In den Berichten der Sünder konnte man über die Einzelheiten des Paarungsaktes lesen und über Perversionen der Armseeligen Geschöpfe.

Da ich im Zölibat lebe sind meine einzigen sexuellen Ausschweifungen der Anblick meiner Haushälterin. Verschämt blicke ich ihr gelegentlich auf den Hintern wenn sie sich beim Säubern meiner Pfarrstube bückt. Falten erahne ich unter ihrem biederen Gewand, so dass ich schnell wieder die Sünde erkenne und vom Anstand besessen werde. Mit ihren zweiundfünfzig Jahren ist sie ein herzensguter Mensch und die fromme Jungfräulichkeit strahlt aus ihrem alternden Körper.

Doch nun nahm die Tragik seinen Lauf. Besessen von meinem Ausflug ins Hurenforum, quälte mich Tag ein Tag aus der Gedanke an Freudenmädchen. Die Kraft mich dagegen zu wehre wurde stündlich geringer und nicht nur das Fleisch, sondern auch der Geist wurde schwach.

Es kam der Tag an dem ich aus meiner Kutte schlüpfte und mit dem Auto die Grenze in das benachbarte Tschechien passierte. Mit vor Scham errötetem Haupt zeigte ich dem Beamten meinen Ausweis und fuhr einige Kilometer in ein Land, das voller Sünde schien. Prostitution und Glücksspiel waren allgegenwärtig. Schon bald erblickte mein Auge einen Laden der käuflichen Liebe, der so ganz nach meinem Geschmack war. Der klangvolle Name Paradies stand mit roten Buchstaben über der Eingangstür. Wie Adam auf der Suche nach Eva, wollte ich hier von der Frucht der Versuchung probieren. Nach meinem eintreten setzte ich mich auf ein speckiges Sofa und die heilige, wohl nicht mehr jungfräuliche, Maria setzte sich zu mir. Ihr runder hintern erzählte mir paradiesische Geschichten aus einem fernen Land. Ein Land in dem es den Männern erlaubt war, diese runde Wollust zu streicheln und zärtlich mit den Lippen zu berühren. Ein Land in dem sich Mann und Frau den irdischen Trieben hingeben durfte ohne eine Konsequenz zu fürchten. Es wurde mir Einlass ins Paradies gewährt. Maria war Eva, ich war Adam und mein schlechtes Gewissen hatte die Schlange in sich verschlungen, die bekanntlicherweise im Garten Eden ihr Unwesen treibt. Nun bin auch ich nur ein Mensch aus Fleisch und Blut, die Taschen voll mit Spendengeldern. Gutes sollte ich von diesem Gelde tun und ich tat es auch. So glaubte ich in dieser Stunde der Trunkenheit mir etwas Gutes zu tun, doch als der Rausch sich dem Ende neigte verstand auch ich in welch böse Falle ich getappt war. Maria wohnte in einem Kämmerchen der Versuchung. Bei rotem Licht und mystischen klängen legte ich mich in Ihr Schlafgemach. Ihre Lippen umschlossen mein Zepter und in dem Bruchteil einer Sekunde entluden sich Jahrzehnte des Zölibats. Verwundert kniete sie vor mir und der Saft meiner Lenden lief ihr aus den Mundwinkeln. Entsetzt über das gerade geschehene ergriff sie ein Taschentuch und ich die Flucht. Wie ein reuiger Hund, mit quietschenden Reifen, geprellter Zeche und offenem Hosenstall, raste ich davon. Im Auto betend und gleichzeitig fluchend, sah ich wie mein Leben an mir vorüber zog.

Wochen der Gebete und schlaflose Nächte folgten. Wutausbrüche und Randale, bei denen ich diese Höllenmaschine namens Computer an die Wand warf und danach mit Füßen trat, waren an der Tagesordnung. Der Teufel hatte sich Zutritt zu meiner Seele geschaffen und der Kontakt zu Gott brach völlig ab. Besessen von Fleischeslust brauchte ich einen Menschen dem ich mich anvertrauen konnte. Schwester Isolde kam mir in den Sinn. Sie war eine fromme gottesfürchtige Nonne die in ihrem Dasein schon mit viel Schmach und Schande konfrontiert wurde. Wenn es einen Menschen auf der Erde gibt dem ich mich anvertraue, dann Schwester Isolde. So besuchte ich die fromme Schwester zum Nachmittags Tee und erzähle ihr von dem was mir widerfahren war. Die Strafe Gottes kann grausam sein, jenes lernte ich an diesem Nachmittag. Mit bösen Blicken hörte ich Isolde, dass erste Mal in meinem beschämenden Leben, laut fluchen. Einen Tritt in den Unterleib konnte ich nur knapp mit einem beherzten Sprung nach hinten verhindern. Zu allem Unglück stürzte die Nonne dabei zu Boden und lag Breitbeinig vor mir. Gott sei Dank verletzte sie sich nicht bei ihrem Sturz. Als ich mich über sie beugte um ihr wieder auf die Beine zu helfen, blickte ich in ein angstverzerrtes Gesicht. Vergewaltigung!!! Vergewaltigung!!! Schrie es aus ihrem Mund. Zwei Schwestern eilten ihr mit blassen Mienen zur Hilfe und stützten die gebrechliche Frau.

Nun hat man mir nahe gelegt meine Sünde hinaus in die Welt zu schreien und somit aus der Schande die mir widerfährt Erlösung zu finden. So flehe ich euch an Liebe Schwestern und Brüder: vergebt mir meine Sünde! Voller Erkenntnis bitte ich um Gnade. Oh Herr verzeihe einem Schaf, das erst zu spät den Weg zur Herde zurückgefunden hat. Sei gnädig und gib mir ein Zeichen wenn du mich, oh Herr, wieder bei dir aufnimmst.

Mit der Bitte um Gnade

Pfarrer G. Maier

 
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Hallo H.Storch,

wie sich das gehört zu Anfang erst einmal ein herzlicher Willkommensgruß.

Dann aber hurtig an die Arbeit.

Was mir zunächst an deiner Geschichte auffällt, ist eine Reihe orthografischer/formaler Unschönheiten:

Das geht los mit

Mit Verwunderung werden Sie sich nun fragen, was ein Mann, der sein Leben Gott widmet in diesem Forum zu suchen hat.

der sein Leben Gott widmet KOMMA in diesem Forum zu suchen hat

und endet mit

somit aus der Schande die mir widerfährt Erlösung zu finden.

somit aus der Schande KOMMA die mir widerfährt Erlösung zu finden.

Als zweites finde ich für den gewählten Inhalt die Ich-Perspektive irgendwie störend. Das wird besonders deutlich an Stellen, wie:

Ich war übergewichtig und klein; hatte eine dicke Hornbrille (12 Dioptrien) und einen gewaltigen Überbiss. Meine Kopfbehaarung war bereits spärlich und trotz meiner 22 Jahre war ich noch immer jungfräulich.

Und schließlich gleitet die Geschichte in reichlich niedere Sphären ab:

Nun bin auch ich nur ein Mensch aus Fleisch und Blut, die Taschen voll mit Spendengeldern. Gutes sollte ich von diesem Gelde tun und ich tat es auch.

Das ist eine derartig platte Form von Kirchenkritik, die weder originell noch lustig ist.

Dass du von der Thematik relativ wenig Ahnung hast, demonstrierst du auch mit Stellen, wie:

Es kam der Tag an dem ich aus meiner Kutte schlüpfte ...

bzw. durch die Idee, ein Pfarrer könnte seine Beichte im Internet ablegen wollen.

Der nachfolgende Rest ist gestrickt nach dem Motto "schlimmer geht's immer"

Verwundert kniete sie vor mir und der Saft meiner Lenden lief ihr aus den Mundwinkeln. Entsetzt über das gerade geschehene ergriff sie ein Taschentuch und ich die Flucht.

Sorry, dass ich deiner Satire nicht viel positives abgewinnen kann, eine Möglichkeit zu reumütiger Nachbesserung bzw. Wiedergutmachung literarischer Sünden besteht allerdings jederzeit.

Einen schönen Abend noch,

AE

 

Hallo H. Storch,

zunächst heiße ich dich hier auf kurzgeschichten.de herzlich willkommen!

Ich hoffe, du wirst dich hier auch noch, nachdem du meine Kritik gelesen hast, wohl fühlen. Sie soll dich zumindestens nicht vergraulen.


Dein Text hat mir gar nicht gefallen.

Zum einen sind etliche Rechtschreibfehler enthalten.
Wenn du nochmals gründlichst drüberliest und auf Rechtschreib- und Interpunktionsfehler achtest, kannst du garantiert einige Fehler selbst finden und beseitigen.
Zum anderen frage ich mich, ob dieser Text wirklich schon eine Satire ist.

Der Plot, Pfarrer vergnügt sich sexuell mit Prostiuierten, ist irgendwie schon so furchtbar ausgelutscht und gängig, dass mir allenfalls der Gedanke käme, es handelt sich um eine Realsatire.
Dazu ist aber die Umsetzung viel zu bieder. Du schilderst die Tat, stellst das alles ins Satireforum und schwupps solls ne Satire sein?
Mir reicht das nicht.

Ich versuch es dir vielleicht anders zu erklären:
wenn man verheiratet ist, soll man nicht fremdgehen. Ist es schon der Sachverhalt für eine Satire, wenn du als Autor beschreibst, dass es doch jemand tut?
Man soll seine Zähne regelmäßig putzen. Ist das der Stoff für eine Satire, wenn du beschreibst, wie jemand dieses Gebot missachtet?
Es ist verboten bei Rot über die Kreuzung zu fahren. Wird so eine Tat bereits zum Satirematerial, wenn man so etwas beschreibt?

Und ähnlich sehe ich es mit dem Pfarrer. Klar, er soll nicht...:zensiert:, aber er tut es. Na und?

Interessant hätte es werden können, wenn du diese Tat zur Grundlage nimmst und darauf aufbauend die Satire stattfindet. Z.B. Pfarrer vergnügt sich mit einer Prostituierten, aber verweigert jeder Hure die Beichte, weil er sie für ewig in den Abgründen der Hölle verloren hält. Er geht vielleicht sogar regelmäßig zur genau dieser Prostituierten, aber regt sich über ihre Frömmigkeit auf. Ab diesem Zeitpunkt käme ich schon eher auf die Idee, dass es eine Satire ist. Dann hättest du nicht direkt die Tat, sondern die Doppelmoraligkeit des Pfarrers aufs Korn genommen.
Hoffe, ich habe es ein bisschen besser erklären können.

Und drittens hat mir an deiner Geschichte die Breite nicht gefallen. Es handelt sich schließlich um einen Plot, der irgendwie etwas Alltägliches an sich hat. Diese Idee dann noch so ausführlich dargestellt vorzufinden, hat mich enttäuscht, denn der Handlungsverlauf ist irgendwie vorhersehbar und am Ende ist man enttäuscht, alles durchgelesen zu haben, ohne, dass man irgendetwas Überraschendes gefunden hätte.

Vielleicht würde der Text besser in die Abteilung Alltag passen?


Lieben Gruß
lakita

 

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