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Behindert?

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14.09.2002
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Behindert?

Die Nacht ist vorbei, es geht wieder daran seine alltägliche Pflicht zu tun, das für jeden Schüler allgegenwärtige Monster oder Engel Schule wartet. Die Schule, die vom Staat bezahlte Anstalt welche versucht uns Rohlinge zu etwas nützlichem zu Formen. Ich darf nach dem allmorgendlichen Ritual der Reinigung, mich wieder vor unserem Haus platzieren und auf den Sammeltransport warten. Dieses Ungetüm holt mich jeden Tag, ich kann nichts dagegen machen es kommt einfach. Dazu muss ich sagen, ich würde anders nicht zur Schule kommen. Mir ist es nicht möglich selbst zu laufen oder einfach in einen stinknormalen Bus zu steigen und dorthin zu fahren. Nachdem ich mal wieder viel zu früh unten war und viel zu lange auf das Ungetüm gewartet habe, der einsetzende Regen hat mich aufgeweicht, kommt auch schon das Ding um die Ecke gebogen. Und wirklich, in großen Lettern steht darauf „Behindertentransport“ , das hört sich für mich an wie „fahrbare Gaskammer“ da für mich das Gefühl was einen darin beschleicht dort nie mehr herauszukommen, zwar nicht in diesem Ausmaß aber im entfernten dem in eben dieser entspricht. Das was darauf folgt, die Fahrt an sich bringt mich auch fast um.

Ich weiß die Leute können nichts dafür das sie so sind, aber ich darf allmorgendlich mit einer Mischung aus Geisteskranken, Schwererziehbaren und Typen die einfach nicht still sitzen können und jedem Winken ob sie ihn kennen oder nicht, in diesem Ding sitzen. Das Brutale ist, die Scheiben sind nicht getönt und jeder sieht mich mit diesen Typen und glaubt das ich dazu gehöre. Am liebsten würde ich aussteigen und sagen: „Ich gehöre nicht zu denen!“. Auch wenn immer verlangt und als ideal angenommen wird, man soll tolerant sein, kann ich das einfach nicht. Wenn ich allmorgendlich mit den Typen zusammen sitze, halte ich mich doch für besser und möchte nichts mit denen zu tun haben obwohl ich auch unter dem großen Überbegriff „Behinderter“ stehe. Ich weiß das diese Ansichten sich wiedersprechen. Ich möchte nicht als Behinderter gesehen werden, sehe aber geistig Behinderte als eben diese. Mir gehen eben nur die Blicke der Autofahrer nah denen ich ansehe wie sie durch ihre Unwissenheit ein in allem Umfang eingeschränktes Wesen in ihren Köpfen kreieren. Es ist mir auch klar das man instinktiv einen Unterschied zwischen „normalen“ und Behinderten macht und es nicht möglich ist beide Seiten, so viel man sich anstrengen mag, gleich zu behandeln. Ich kann das auch nachvollziehen da ich gute 18 Jahre als „Läufer“ durchs Leben gegangen bin.

Wenn ich nicht mit den allmorgendlichen anderen Fahrgästen gleichgesetzt werden möchte, heißt das nicht das ich es verdränge Behindert zu sein. Nein, ich bin „nur“ Körperbehindert und möchte nur nicht, wie es mir oft genug passiert, als in allem Umfang eingeschränktes Wesen betrachtet werden. Meiner Meinung nach kann ich aber in meinem Leben der Gesellschaft, von dem was sie mir durch ihre Hilfe und Leistung gegeben haben, etwas zurück geben. Da ich mich nicht zu denen zähle, kann ich auch dieses in vielen Menschen verankerte denken nicht verstehen, das sagt: "Wenn einer im Rollstuhl sitzt ist er auch behindert und ich muss ihm andauernd helfen weil er ja bestimmt im Kopf auch nicht ganz klar ist!". Aber zum Glück gibt es auch ein Ende und die Schule kommt endlich in Sicht und ich bin froh endlich wieder in die Normalität abzutauchen und meinen Tag unter „normalen“ zu verbringen. Die mich auch im –höchst möglichen- Maße wie ihresgleichen behandeln. Der gehasste Wagen fährt davon und bringt die rest Anderen zu ihres gleichen und zu dem was sie als normal betrachten.

 

Hey Jens!

Der Titel Deiner Geschichte hat mich neugierig gemacht, verspricht ja eine interessante Thematik.

Aber aufgrund der äußeren Form fiel es mir erstmal schwer mich auf den Inhalt zu konzentrieren. Ein paar Absätze hätten mir das Lesen erleichtert, vielleicht magst Du ja nachträglich noch welche einfügen.

Auch über die ersten beide Sätze bin ich gleich gestolpert.

Die Nacht ist vorbei, es geht wieder daran seine alltägliche Pflicht zu tun, das für jeden Schüler allgegenwärtige, manchmal Monster, manchmal Engel wartet.
Der erste Teil ist klar, aber was bedeutet der Rest? Meinst Du, dass auf jeden Schüler das Allgegenwärtige wartet? Aber was ist damit gemeint? Auch die Bedeutung von Monster und Engel geht mir in diesem Zusammenhang ab.


Die Schule, die vom Staat bezahlte Anstalt welche versucht uns Leergut etwas Wissen einzuhelfen.
Ist die Schule das Allgegenwärtige? Wenn Du es so meinst, würde ich die Sätze umstellen. So musste ich wirklich nachgrübeln was Du mir sagen willst, war für den Lesefluss nicht unbedingt hilfreich.
Und das Wort "einhelfen" ist mir unbekannt.

großen Lettern steht darauf „Behindertentransport“, das hört sich für mich an wie „fahrbare Gaskammer“.
Mhh.. Der Vergleich ist für mich nicht schlüssig. So eine extrem negative Assozation hätte ich gern etwas näher erläutert.
Außerdem scheint es für mich nicht realistisch, dass auf einem Bus über die gesamte Breitseite "Behindertentransport" steht, aber so entnehme ich es Deinem Text.

aber ich darf allmorgendlich mit einer Mischung aus Geisteskranken, Schwererziehbaren und Typen die einfach nicht still sitzen können
Ziemlich heftige Kombination von Schülern. Bei uns ist es so, dass es verschiedene Schularten gibt - für jedes Klientel die bestmöglichste Einrichtung. Zum Beispiel die Schule zur individuellen Lernförderung, zur individuellen Lebensbewältigung, zur Erziehungshilfe, zur individuellen Sprachförderung, für Körperbehinderte, für Sehgeschädigte, usw.
Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass all diese Schüler, denen ja völlig unterschiedliche Diagnostiken zu Grunde liegen, zur gleichen Schule gehen, was ein gemeinsamer Schulbus ja impliziert.

Rollstuhl heißt nicht behindert, Rollstuhl heißt nur Räder anstatt Beine.
Doch, Rollstuhl heißt mit einer (Körper-)Behinderung zu leben. Und ich finde das Wort "Behinderung" auch nicht schlimm, bedeutet ja schließlich nur, dass man von etwas gehindert wird.
Natürlich kommt es auch immer aud die Bilder an, die man bei diesem Wort im Kopf hat. Leider gibt es auch heute noch Leute, die dann nur an sabbernde Menschen denken, die ohne fremde Hilfe nicht überlebensfähig sind. Aber es liegt an uns mit diesen Vorurteilen aufzuräumen und zu zeigen, dass Behinderte normal sind. In dem Punkt hat uns Skandinavien viel voraus.

Der Satz würde mir besser gefallen, wenn das behindert durch verhindert ersetzt wäre.
Und so auch die Aussage der Geschichte. Ich fände es schön, wenn deutlicher wird, dass man zwar behindert sein kann, aber dadurch nicht verhindert ist ein Teil des normalen Lebens zu sein.

So ganz klar ist es mir als Leser nicht was Du erzählen willst. Auf der einen Seite sagst Du, dass der Protagonist nicht behindert ist und forderst somit eine normale Behandlung. Auf der anderen Seite schämt er sich, dass er mit anderen Behinderten gesehen wird, kann seine Forderung also selbst gar nicht erfüllen.
Wäre sicher interessant, wenn Du diesen Widerspruch deutlicher hervorhebst.

Dieser Widerspruch fiel mir auch in der Art wie Du erzählst auf. Sehr negativ behaftete Wörter wie "Anstalt" statt "Schule, der Bus wird "Ungetüm" genannt, die Schüler "Leergut", usw. Für mich weigert sich der Protagonist sein Leben zur Normalität zu machen. Er lebt dadurch auf, dass er sich gegen sein Stigma wehrt und bestätigt es aber genau durch diese Weise.

Insgesamt wirkt die Geschichte konfus auf mich. Die Intention zu schreiben, bleibt mir verborgen, der Inhalt ist verworren und für mich nicht ganz klar. Wie schon anfangs gesagt, fehlt mir eine durch Absätze gegebene äußere Strukturierung und auch einige kleine Fehler, besonders bei Satzzeichen, stören.

Ugh

 

Hallo JensF110

dein Text ist für mich keine Kurzgeschichte, ich empfinde ihn so, als ob du damit ein Teil deiner Probleme aufarbeiten willst. Dabei sind mir deine Intentionen nicht ganz klar: a.) du bist echt selbst behindert und denkst wirklich so, wie geschrieben oder b.) du möchtest auf seltsame Art und Weise auf die in der Öffentlichkeit fehlende Differenzierung unterschiedlichster Behinderungen aufmerksam machen.

Sollte a.) zutreffen ist deine "Stellungnahme" ein Schlag ins Gesicht eines jeden normal denkenden Menschen, der nur einen Funken Mitgefühl für Mitmenschen aufbringt, die nicht über alle "normalen" Fertigkeiten verfügen. In diesem Falle, wiegt dein Text in Verbindung mit deiner eigenen Behinderung umso deplazierter, abstruser, abstossender.

Sollte b.) zutreffen rate ich dir dringend ihn zu überarbeiten, weil der Verdacht besteht, der Fall a.) könnte zutreffend sein.

Mag sein, dass du völlig anders geartete Intentionen hattest beim Schreiben. Wenn ja, hast du nicht erreicht, das dem Leser nahe zu bringen.

 

Hallo JensF110!
Auch mir ist nicht ganz klar was Du mit dieser Kurzgeschichte sagen willst, zumal Du Dir wiedersprichst. Sollten aber eben diese Wiedersprüche in Deiner Geschichte beabsichtigt sein und daraufhindeuten dass Dein Protagonist sich nur für nicht geistig behindert hält und es am Ende doch ist (aufgrund der Widersprüche in seinen Gedankengägen), dann ist Dir die Geschichte gelungen.

Diese Theorie ist zugegeben sehr gewagt. Und ich möchte auch nicht behaupten das jedem inneren Wiederspruch eine geistige Behinderung zu Grunde liegt.
Es erscheint mir aber doch sehr merkwürdig und wiedersprüchlich, dass ein körperlich Behinderter geistig Behinderte mehr oder weniger verabscheut und andererseits auch die Leute, die so wie er auch geistig Behinderte verabscheuen, verabscheut. (Entschuldigung für diesen Satz).

Oder soll die Idee der Geschichte sein, das Deine körperlich behinderte Hauptperson geistig Behinderte deswegen verabscheut, weil er mit ihnen von den Leuten, die er verabscheut weil sie so wie er geistig Behinderte verabscheuen, auf eine Stufe gestellt wird?

Oder verabscheut er sich am Ende selbst und verabscheut deshalb auch die die geistig Behinderte verabscheuen, wie auch er sie verabscheut?

Aber eigentlich kann von verabscheuen garnicht die Rede sein.

In diesem Sinne verabscheude ich mich

 

Hallo Jens,

ich werde auf deine Kurzgeschichte antworten, als würde ich auf einen "Offenen Brief" antworten.
Jens! Wollen wir beide es einmal als "Offenen Brief" sehen, und die Kurzgeschichte einmal außer Acht lassen?

Zuersteinemal möchte ich Dir sagen, daß Deine Gedanken und Gefühle erlaubt sind!
Es gibt keine verbotenen Gefühle!
Dein Wunsch Dich unter "Normalen" aufzuhalten ist verständlich, menschlich, natürlich!
Möglicherweise ist Dir entgangen, daß du dich unter Normalen aufhälst. Es ist normal Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, seelischen Handicaps zu begegnen.
Normal sind die Autofahrer, versuche ihre Unwissenheit zu akzeptieren, vielleicht kommst du irgendwann an einen Punkt, an dem es dich nicht mehr stört.

Es mag für dich wie Hohn und Spott klingen, wenn ich dir sage, daß du nicht in einer "fahrbaren Gaskammer" sitzt. Leider könntest du dann nicht mehr beschreiben, wie es ist darin zu sitzen!

Keiner der Gehenden kann einen Rollstuhlfahrer (ich hoffe ich darf es so nennen) nachempfinden. Aber du solltest jedem gestatten ihre Meinungen an dich ranzulassen.

Ich sage Dir, daß du dich von mir in nur sofern unterscheidest, daß du deine eigenen Gedanken, deinen Körper, deine Empfindungen hast und nicht meine.

Ich möchte aber an dieser Stelle noch etwas graesslicher, gnadenloser werden. Tauschen will ich nicht mit dir, obwohl ich verpassen würde, daß sich Sinne und Sichtweisen im Laufe des Lebens zum positiven ändern werden.

Eines jedenfalls kannst du nicht erwarten, daß wir kommentarlos deine "Kurzgeschichte" begrüssen, allerdings auch nicht verdammen.

Würde mich freuen, wenn Du mit der Hälfte meiner Zeilen etwas anfangen könntest!

Liebe Grüsse Archetyp

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Jens!

Warum kann ich nicht umhin auf deine Geschichte zu reagieren? Wahrscheinlich weil ich soviel Verbitterung, wenn nicht sogar Hass herausgehört habe, denn das ist doch das eigentliche Thema deiner Geschichte?
Vor allem der Vergleich mit der Gaskammer und der herabwürdigenden Behindertenklassengesellschaft, eingeteilt nach körperlich oder geistig behindert, haben mich sehr irritiert.
Wer immer in diesem Bus ohne Tönung fährt, er sitzt da drinnen weil seine Lebenssituation es erfordert. Aber doch sicher auch um sein Leben mit Menschen zu teilen, egal wer diese sind. Ich finde es traurig seinen Horizont nur auf einen Bus mit Aufschrift zu reduzieren und sich mit einer Schlechtauslese vermengt zu sehen, der man nicht angehören will. Wir alle sitzen da im gleichen Boot und sollten uns in all unserer Verschiedenheit achten. Und ich frage mich, ob es vielleicht auch irgendwo in unserem Leben unbewusst einen gelben Bus gibt mit dem wir nichts zu tun haben wollen, dessen Insassen wir meiden und ausgrenzen.
Denn die Normalen, denen deine Schlüsselfigur angehören will, sind oft weit mehr durchgeknallt als jene von denen sich der Protagonist abgrenzen möchte. Und auch diese Menschen denen er unterstellt, dass sie nichts zurückgeben von dem was sie erhalten, schenken ihren Eltern und Freunden einen liebevollen Händedruck oder ein Lächeln. Von dem was sie haben geben auch sie. Dass ihnen nicht mehr zur Verfügung steht haben sie sich genauso wenig ausgesucht wie er oder sie den Rollstuhl.

Lieben Gruß an dich - schnee.eule

 

Hey Jens!
Ich hab gerade aus Zufall gesehen, dass Du die Geschichte editiert und das Ende verändert hast. Mach doch das nächste Mal ein kurzes Posting dazu, sonst bemerkt es keiner.
Überhaupt würde ich mich (und die Anderen sicher auch) über eine Rückmeldung von Dir freuen. :)

Ugh

 

Hi Jens

Ich möchte dich hier etwas in Schutz nehmen. Denn die Angriffe gegen deine Betrachtungsweise sind nicht folgerichtig. Ursache dürfte eine unzulässige Gleichsetzung von Autor und Erzähler sein.
Erzählt wird hier aus der Perspektive eines vielleicht 14-jährigen Schülers. Dieser ist gefrustet, weil er im Rollstuhl sitzt. Da es sich bei dem Erzähler um einen pubertierenden Knaben handelt, macht es wenig Sinn, ihm geistige Unreife vorzuwerfen - 14-jährige sind unreif!
Wenn ich z.B. einen Tag im Leben eines Skinheads schildere, dann macht es wenig Sinn, sich über rassistische Äußerungen zu mokieren. Man kann dagegen sein, Geschichten aus der Perspektive eines (rechtsradikalen) Skinheads zu schildern, aber man kann nicht dagegen sein, dass dieser rassistisch ist oder redet.
Zudem wird ja offen gesagt, dass die Ansichten widersprüchlich sind:

Ich weiß das diese Ansichten sich wiedersprechen. Ich möchte nicht als Behinderter gesehen werden, sehe aber geistig Behinderte als eben diese.
Oder wurde das nach den Kritiken editiert, dann bitte ich natürlich um Entschuldigung.

Die Gedanken scheinen mir realistisch zu sein. Irritiert hat mich nur die Stelle im Bus. Ein 18-jähriger geht mit geistig Behinderten zusammen zur Schule? Kann ich nicht nachvollziehen, ebenso wie die Aufschrift "Behindertenwagen".

Der Herr Bibliothekar hat ja schon einige Fehler aufgezählt. Der erste Satz ist immer noch kompliziert und der Rest enthält ein paar Tippfehler. Habe aber jetzt keine Lust die aufzuzählen, denn manche melden sich nie wieder, wenn sie einmal negative Kritken bekommen, und dann ist alles für die Katz.


mfg

Stefan

 

Jens! Eine Sache noch!

Du erwartest, daß du von den Menschen nicht klassifiziert wirst. Mir ist es erst nicht aufgefallen, aber Du klassifizierst dich mit der Namensgebung schon selbst Jens F110
Nimm´es raus!

danke stefan

 

Danke für die Kritik,

ich wollte außerdem darauf aufmerksam machen das ich den Text editiert habe da mir viele gute Vorschläge gemacht wurden, wofür ich auch dankbar bin. Ich schreibe noch nicht lange mit Publikum, sonst nur für mich und zum abreagieren, darum kommen mir die Vorschläge gerade recht. Zu dem Beitrag von schnee.eule, deine Ansichten sind in einer perfekten Welt wünschenswert in der alle tolerant sind und keine Vorurteile haben, aber wenn man nicht tagtäglich die Peinlichkeiten und auch körperlichen Angriffe solcher Menschen, die sich meistens nichts dabei denken wenn sie das tun, ausgesetzt ist kann man leicht von eingeschränktem Horizont und mangelnder Achtung zu denen sprechen. Aber wer, der damit nichts zu tun hat, wie ich es ja habe, kann einen objektiven Einblick und Erfahrungen mit solchen Menschen haben. Es ist wirklich nicht Leicht dies zu ertragen und nicht leicht diese Leute zu achten und sie nicht zu verachten.

 

Hallo Jens !

Da hast du vollkommen recht, wenn du meinst, ich bin mit einer idealistischen Betrachtungsweise an deine Geschichte herangegangen. Ich habe aber auch eingeräumt, dass ich in meinem Leben ebenfalls sicher Momente habe, in denen ich meine Toleranz vergesse, dabei andere Menschen hoffentlich aber nicht verachte, sie vielleicht aber doch unbewusst ausgrenze. Deine Geschichte ist ein Denkanstoß dies für mein Leben mal zu hinterfragen.

Mein ehrlicher Wunsch wäre, dass du das was du erlebst mit jenen Menschen, was du kurz anreisst in deiner Antwort an mich, erzählst. Denn dann könnte man sich hineinfühlen und wird nicht einfach mit Verachtung konfrontiert. Das WARUM empfindet dieser Mensch so, wäre interessant zu erfahren. Dich und deinen Alltag kennenzulernen, würde mir erst den bisher fehlenden Einblick gewähren den du mir vorhältst. Das wäre etwas aus dem wir beide vielleicht etwas lernen könnten. Du durchs Schreiben und ich durchs Lesen. Wäre das eine Überlegung wert für dich?

Herzlichen Gruß schnee.eule

 

Hi JensF110,
die Gefühle, die du beschreibst, kenne ich gut. Manchmal stehe ich an der Kinokasse, sehe die anderen, die sich auch eine Karte kaufen wollen. Ich denke: "Zu diesem Haufen gehöre ich nicht." - und sehe mir den Film trotzdem an. Ich bleibe freiwillig unter Leuten sitzen, zu denen ich nicht passe, bei denen ich mich sonst nicht wohl fühle. Und stell dir vor! Manchmal ist der Film saublöd! Pech gehabt!

Trotzdem darf ich mich nicht "besser" fühlen. Diesen Eindruck habe ich von dem Behinderten in deiner Geschichte. Warum sträubt er sich, mit den anderen in einem Bus zu sitzen? Keine Ahnung! In einem Zug des ÖPNV (und anderswo) beschleicht mich manchmal das dringende Gefühl, unter lauter Bekloppten zu sein - und jeder andere denkt das auch von mir. So what?
Grüße von Emma

 

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