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Beginn einer Freundschaft?

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24.05.2010
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Beginn einer Freundschaft?

„Psychologische Praxis Dr. Brauer, Mühlenweg 22“, murmelte Amalia vor sich hin, und nahm die kleine Hand ihrer fünfjährigen Schwester Lilly in ihre. Sie fühlte sich weich an.
„Was...Was macht Doktor Brauer mit mir?“, fragte Lilly sie, und schaute Amalia erwartungsvoll, fast erschrocken an. Amalia zögerte. Sie bewegte sich auf dünnem Eis.
„Er macht dich normal“, das hätte alles wohl am besten getroffen, aber es war nicht auszuschließen, dass Lilly dann nicht nur die generelle Kommunikation, sondern auch die mit ihrer Schwester verweigerte, und das wäre eben das, was das dünne Eis unter ihren Füßen zerbrechen würde. Ebenso Amalias Herz. Sie hing an ihrer Schwester und sie hatte sich an deren Autismus gewöhnt. Das Lilly Körperkontakt so gut es ging mied, und Menschen selten in die Auge schaute und auch die Stimmungsschwankungen hatten zu Lilly immer dazugehört, und mittlerweile fielen sie Amalia nicht mehr auf, was vielleicht daran liegen mochte, dass sie Lillys einzige Bezugsperson war. Dennoch gab es diese Verhaltensauffälligkeiten, und Lillys Kinderarzt hatte beschlossen, dass die Zeit jetzt reif war, für eine Praxis-Behandlung.
„Er hört dir zu und spricht mit dir“, antwortete Amalia schließlich auf Lillys Frage. Mit einem Ruck zog Lilly ihr die Hand weg und blieb mitten auf dem Fußweg stehen.
„Ich will nicht reden!“, rief sie empört, und die Menschen um sie herum schauten erstaunt, manche schmunzelten. Fieberhaft überlege Amalie wie sie Lilly besänftigen konnte.
„Das musst du nicht, wenn du nicht willst. Niemand wird dich zu irgendwas zwingen, versprochen.“ Amalia hatte sich im Internet über Therapien bei Autismus informiert. Sie spürte, wie Lilly überlegte. Unruhig trippelte sie von dem einen Fuß auf den anderen.
„Na gut, ich komme mit“, verkündete sie schließlich.
„Das finde ich gut von dir. Du wirst sehen, das ist nicht so schlimm“, redete sie Lilly noch Mut ein, und schließlich verfielen sie wieder in dieses Schweigen. Nicht das glückliche Schweigen, wenn Worte überflüssig sind, sondern in das, bei dem sich wenigstens ein Gesprächspartner unwohl fühlte. Amalia übernahm diesen Part wohl. Den restlichen Weg zur psychologischen Praxis stritten sie also nicht mehr, und Amalia drückte erleichtert die schwere Tür auf, die nach innen öffnete, wohl, damit keiner ausriss. Sie wischte sich die roten Locken aus der Stirn und ging entschlossenen Schrittes zu dem Empfangstresen.
„Hallo, ich bin Amalia Bachmann, meine Schwester Lilly hat einen Termin hier.“ Die Empfangsdame lächelte ihr freundlich zu.
„Bitte nehmt nochmal im Wartezimmer platz“, sagte sie, und wies auf die Glastür an der linken Seite.
„Danke“, meinte Amalia und blickte kurz auf Lilly.
„Na los, gehen wir rein?“ Aber Lilly zog die Tür schon auf, und Amalia folgte ihr. Manchmal verstand auch sie nicht, was in Lillys Kopf vorging. Eben hatte sie sich noch so gesträubt, in diese Praxis zu gehen und jetzt konnte sie es scheinbar nicht erwarten. Nach einem zum Boden gemurmeltem
„Hallo“ blickte Amalia in den Warteraum. Er war lila gestrichen, und die Stühle waren wohl so etwas wie champagnerfarben. Lilly machte es sich gerade hinten links gemütlich, in der Nähe eines Jungen im Rollstuhl, der mit seiner Mutter redete und dabei immer wieder mit seiner Hand in der Luft herumschlug, einem älteren, türkischen Mann und einem unscheinbaren, dünnem Mädchen mit schulterlangen, mausbraunen Haaren und grauen Augen. Sie trug eine Jeans, Chucks und einen grünen Pullover und hackte auf die Tasten ihres Handy ein. Amalia setzte sich neben sie und stöpselte sich ihre Musik in die Ohren, während Lilly links neben ihr noch total von den neuen Eindrücken geplättet war. Gerade wollte Amalia ihr Lieblingslied „Chicago“ anschalten, als ein ihr vage bekanntes Lied, wohl von Usher ertönte. Das Mädchen neben ihr stöhnte auf und presste das Handy an ihr Ohr. Normalerweise war Amalia nicht neugierig, aber seltsamerweise wollte sie unbedingt wissen, mit wem das Mädchen wohl sprach.
„Schatz, was ist denn?“, zischte sie in ihr Telefon.
„Ich bin beim Arzt, das dauert noch.“ Die Antwort von „Schatz“ verstand Amalia nicht, aber sie musste wohl sehr laut ausgefallen sein, denn das Mädchen neben ihr hielt ihr Handy weiter von sich weg und verzog das Gesicht.
„Tut mir Leid Fabi. Wir reden später darüber, bitte“, flüsterte sie wohl besorgt, dass jemand ihr zuhörte. Aber soweit Amalia das beurteilen konnte, war jeder ganz gut mit sich selbst beschäftigt. Nur sie hörte interessiert zu.
„Ich kann jetzt wirklich nicht!“ Langsam wurde das Mädchen neben ihr energisch.
„Ja, Tschüss" murmelte sie noch, dann ließ sie das Handy sinken und zog ihre Pulloverärmel über die Arme. Amalia schaute sie an, dann fragte sie
„Alles okay bei dir?“, und schämte sich im selben Moment. Anderer Gespräche belauschen, wildfremde Leute anquatschen, was war denn los mit ihr? Verwundert guckte sie das Mädchen an.
„Ähm, ja klar. Wieso fragst du das?“ Amalia merkte, wie sie rot wurde. Wie kam sie denn jetzt über die Wahrheit herum?
„Also, ich dachte nur, du sahst so ... hm“, begann sie.
„Du hast gehört, wie ich telefoniert habe, und jetzt denkst du, ich bin nicht okay, was?“, beendete das Mädchen ihren Satz.
„So ungefähr ja. Tut mir Leid“, sagte Amalia und schaute schüchtern zur Seite, bis sie merkte, dass das Mädchen lächelte.
„Halb so wild. Ich bin Rebekka, du?“
„Amalia“
„Schöner Namen find ich. Und, was ist dein Problem?“ fragte sie neugierig. Amalia lachte leise.
„Meins? Mathematik fürchte ich“, doch dann wurde sie ernst.
„Meine Schwester Lilly ist Autistin, ich begleite sie. Bei dir?“ Rebekka seufzte. Sie zog ihre Pulloverämel noch ein bisschen weiter runter und hielt sie fest.
„Sagt dir Borderline was?“, fragte sie schließlich. Amalia schüttelte den Kopf. Rebekka machte auf sie keinen kranken Eindruck. Keine Anzeichen von Autismus, Adhs oder auch Tourette. Was konnte es denn noch sein? Während sie überlegte zupfte Lilly sie am Ärmel.
„Wir sind dran!“, wisperte sie. Amalia drehte den Kopf zu Rebekka. „Ich muss jetzt gehen, aber vielleicht können wir uns wieder treffen?“ Rebekka nickte.
„Gibst du mir deine Handynummer?“ Amalia schnappte sich einen Kugelschreiber, der neben einer Zeitschrift auf einem Tischchen lag.
„Ich hab aber kein Blatt“, meinte sie und blickte sich suchend um. Da zog Rebekka ihre Ärmel nach oben und sagte „Schreib hier drauf.“ Amalia blickte auf rote Striemen und Narben, die am Oberarm endeten – oder anfingen? Verschwörerisch und mit geröteten Augen schaute Rebekka sie an. Amalia erschrak. Rebekka ritzte? Aber Amalia gab sich einen Ruck und rief:
„Bitte ruf an, ich freu mich schon!“ lächelte sie. Und während Dr. Brauer ein Gespräch mit Lilly führte, dachte Amalia über diesen seltsamen Anfang einer sicherlich wunderbaren Freundschaft nach.

 

LiLaLena schrieb:

Übrigens, dass ist eine Geschichte zu dem vorgegeben Thema 'Freundschaft & Zukunft', wer noch Anregungen hat, ich freue mich riesig darüber, Danke. :)

* * *

Anmerkungen bitte immer als ersten Beitrag unter den Text schreiben, der erste gehört ganz allein der Geschichte ;)

 

Hallo LilaLena,

mmmh - Geschichte Nummer drei, unter den ersten beiden hast Du auf keinen einzigen Kommentar reagiert. Nicht mal ein Danke kam dafür, dass sich Leute die Zeit genommen, Deine Geschichte gelesen, sich Gedanken gemacht und einen Kommentar geschrieben haben. Selbst hast Du auch noch keinen Autor eine Kritik geschrieben und fragst jetzt nach Vorschlägen und Anregungen ... mmmh. Ich weiß ja nicht mal, ob Du das wirklich liest und für Dich als wichtig und richtig empfindest, wenn ich mir jetzt eine halbe Stunde Zeit für Dich nehme.

Ich mach mal ein bißchen Rechtschreibung und schau mal, was da als Reaktion kommt, bevor ich hier für nix schreibe.

und nahm die kleine Hand ihrer 5-Jährigen Schwester Lilly in ihre.

fünfjährige - Zahlen bis zwölf werden ausgeschrieben

Sie fühlte sich weich an. (neue Zeile) „Was...Was macht Doktor Brauer mit mir?“, fragte Lilly sie,

Wenn jemand zu sprechen beginnt, gönne ihm und dem Leser eine neue Zeile, der Übersichtlichkeit wegen.

... dass Lilly dann nicht nur die generelle Kommunikation(Komma) sondern auch die mit ihre Schwester verweigerte,

und das wäre eben das, was das das dünne Eis unter ihren Füßen zerbrechen

„Er hört dir zu und spricht mit dir.“, antwortete Amalia schließlich

Kein Punkt hinter dir

Nicht das glückliche Schweigen, wenn Worte überflüssig sind(Komma) sondern in das,

bei dem sich wenigstens ein Gesprächspartner unwohl führte.

fühlte

„Danke.“ meinte Amalia und blickte kurz auf Lilly.

"Danke", meinte

„(kein Leerzeichen)Na los, gehen wir rein?“

Amalia setzte sich neben sie, und stöpselte sich ihre Musik in die Ohren, während Lilly links neben ihr noch total von den neuen Eindrücken geplättet war,.

Aber soweit Amalia das beurteilen konnte(Komma) war jeder ganz gut mit sich selbst beschäftigt.

Ja, Tschüss murmelte sie noch,

"Ja, Tschüss", murmelte

„Also, ich dachte nur, du sahst so(Leerzeichen)...(Leerzeichen)hm“(Komma) begann sie.

Rebekka auf sie keinen kranken Eindruck.

Hier fehlt ein Verb.

Und während Dr. Brauer ein Gespräch mit Lilly führte(Komma) dachte Amalia über diesen seltsamen Anfang einer sicherlich wunderbaren Freundschaft nach.

Die Liste ist nicht vollständig, aber ein Anfang. Der Rest ist für Deine wachen Augen ;).

Wenn die Geschichte zu dem Thema gehört, besteht sie zu zwei Dritteln aus Einleitung und zu einem Drittel aus dem Beginn einer ... Freundschaft ja noch nicht. Kennenlernen würde ich es nennen. Nun müssen die beiden ja erst mal Freundinnen werden und dann ... Zukunft. Also mir fehlt zum Thema eine Menge Text.

Den Titel fänd ich eleganter wenn er hieße:
Beginn einer Freundschaft? ohne Punkt und Klammern. Wenn ich da was für Dich ändern soll, schreib es in Deiner Antwort ;)

So, nun hau in die Tasten und lass von Dir hören.
In dieser Hoffnung, liebe Grüße
Fliege

 

Hallo Fliege.

Vielen Dank für deine Kritik.
Und auch vielen Dank für das Hinweisen auf meine Fehler.
Hm, ich weiß nicht wie ich meinen Text bearbeiten kann?
Liebe Grüße, Lena.

 

Vielen Dank für deine Kritik.
Und auch vielen Dank für das Hinweisen auf meine Fehler.
Hm, ich weiß nicht wie ich meinen Text bearbeiten kann?

:)

Unten im Textfeld gibt es einen kleinen orangeumrahmten Button: Bearbeiten

Da ;)

 

Hm, ich weiß nicht wie ich meinen Text bearbeiten kann?
Liebe Lena,
bin in Eile, daher nur ein kleiner Tip: Ein Fragezeichen setzt man nach einer Frage, einen Punkt nach einer Aussage. Ist das verständlich? ;)

Ich weiß auch nicht, ob Dir jemand sagen kann, ob Du weißt, wie man einen Text bearbeitet. Also, falls Du das fragen wolltest.

Falls Du sagen wolltest, Du wüßtest nicht, wie man einen Text bearbeitet, hups: Schau mal rechts unten im Textfeld ist ein roter button bearbeiten. Wenn Du den anclickst, öffnet sich das Textfeld, und Du kannst alles ändern. Bis auf den Titel, das können nur Mods, daher solltest Du die Änderung dafür gesondert in einer PN an einen Rubrikmod oder hier im thread als Antwort angeben (so ist er jedenfalls scheußlich Ausrufezeichen).
Wenn Du Deinen Text änderst, vergiß das Speichern dann nicht (entsprechender button neben dem bearbeiten).

Herzlichst,
Katla

 

Danke :)
Ich habe den Text jetzt nach den Tipps von Fliege bearbeitet und auch selber noch ein bisschen verändert.

Grüße, Lena.

 

Hey LiLaLena,

da Du scheinbar keine PMs liest, habe ich den Titel jetzt geändert, sollte das Fragezeichen auch noch weg, aus Deinem Empfinden heraus - dann schreib mir das doch bitte.

Das liest sich doch schon viel besser ;).

Was bleibt ist, dass Du viel mehr über die kleine Schwester und den Weg zum Arzt erzählst, als über die beiden Mädchen, um die es ja eigentlich gehen sollte ;).

und noch was:

„Ich hab aber kein Blatt“, meinte sie und blickte sich suchend um. Da zog Rebekka ihre Ärmel nach oben und sagte „Schreib hier drauf.“ Amalia blickte auf rote Striemen und Narben, die am Oberarm endeten – oder anfingen?

Das sie da so bereitwillig ihre Narben/ frischen Wunden zeigt, mag ich fast nicht glauben. Ich kenne Mädels, die auch im Sommer mit langen Ärmeln rumlaufen und über den Handgelenken Stulpen tragen. Vielleicht sollte sich Deine Protagonisten mehr darüber wundern, warum sie so langes Zeug trägt, wo es doch so warm ist draußen und die Nummer auf die Hand schreiben. Der Leser wird sich dann sicher denken, dass sie etwas zu verstecken hat. Hast Du ja schon angedeutet, als sie an den Ärmeln zieht. Warum zieht sie erst dran, wenn sie sie dann doch bereitwillig offenlegt? Das macht nicht viel Sinn. Bleib bei dem Verstecken ;). Das wirkt echter.

Lieben Gruß Fliege

 

Hallo Lena

Eine wirklich nette Geschichte, die ich als angenehmes Leseerlebnis empfand. Neugierig machte mich der erste Satz, und als dann Autismus erwähnt wurde, war ich gespannt. - Zu Autismus hatte ich vor einigen Monaten selbst eine Geschichte über einen sechzehnjährigen Jungen geschrieben, doch konnte ich mich bisher nicht für eine Veröffentlichung entscheiden. Vielleicht tue ich es doch einmal. – Doch weiter in Deiner Geschichte.

… Lillys Kinderarzt hatte beschlossen, dass die Zeit jetzt reif war, für eine Praxis-Behandlung
Dies ist fachlich nicht ganz korrekt formuliert und wirkt durch das Wort Praxis-Behandlung eigenartig. Man spricht von klinischer Behandlung, Behandlung oder Therapie. Bei einer Fünfjährigen würde die Behandlung durch eine Spieltherapie erfolgen, abgesehen von Tests. Im letzten Satz ist dies auch kein Widerspruch, wenn steht:

… während Dr. Brauer ein Gespräch mit Lilly führte …

Es ist ja die erste Kontaktaufnahme von ihm mit Lilly.

Gern gelesen. ;)

Gruss

Anakreon

 

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