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Begegnungen

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24.11.2019
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Begegnungen

Umkleidekabine. Schlüssel in den Spint. Nummer merken, Nummer merken.
An der Glastür vorbei -kurzer Blick. Es wird nicht besser. Egal. Es ist wie es ist, wem soll ich denn überhaupt noch gefallen, gefallen wollen.
Mein Hirn gefällt mir - immerhin.
Hinein in das entspannende Solebad und floating , nichts denken müssen, blauer Himmel, wohlige Wärme , die Luft riecht nach Herbstlaub mit einem leichten Hauch von Chlor. Menschen in meinem Alter um mich herum, zuweilen ein Enkelkind mit dabei, sie unterhalten sich, sind sich vertraut. Mein Blick fliegt über die vorwiegend weißen Köpfe und bleibt an einem genüsslich in die Sonne blinzelndem Graubart hängen. Die Brille auf der Nase, wie witzig, genau wie ich, die ich ohne das Ding auf dem Kopf nirgendwohin gehe, weil ich es hasse, angestrengt und trotzdem sinnlos auf Geschriebenes zu blinzeln.

Es ist ein wirklich schöner Nachmittag, seit einer Stunde genieße ich nun schon die Sole, den whirlpool, eine Massage. Und dann auch noch die Sonne. Wirklich entspannend. Da drüben auf der anderen Seite geht es einer Frau genau wie mir, sie ist zwar auch allein, scheint sich aber wohl zu fühlen. Ob die frei ist? Kein männlicher Beschützer in Sicht. Sie sieht sympatisch aus. Ob ich sie mal anspreche?

Sein Gesicht sieht sympathisch aus, hohe Stirn, ich kann grau-blaue Augenblicke erhaschen.
Ja, das wäre mal ein Typ, aber wer weiß. Jedenfalls kommt nicht irgendeine Gefährtin daher geschwommen. Auch allein. Hm. Ich riskiere einen Blick in seine Richtung und setze ein ganz ganz vorsichtiges Lächeln auf, drehe mich aber sofort um, denn die Enttäuschung, wenn er nicht reagiert, will ich mir ersparen.

Jetzt geht sie raus, ich schaue doch mal, wohin. Wer weiß schon. Vielleicht…

Feige verlasse ich das Becken und tummle mich in Richtung Schwimmbecken davon.
Ich lasse mich in das Becken gleiten. Neben mir zieht eine sportliche Frau in meinem Alter ihre Bahn. Sie ist rank und schlank, der Körper straft die Falten in ihrem Gesicht Lügen. Ach ja, bei mir ist das eher umgedreht.

Sie schwimmt also. Schön, ich mag sportliche Frauen, allerdings in Maßen.
Sollte ich jetzt doch einfach mal was sagen? Bin so aus der Übung, was sagt man denn da einfach mal so?

Ich aktiviere meine leicht verstaubten Kräfte und kraule zwei Bahnen. Ich will schon aufgeben, da erscheint Graubart auf der Wasseroberfläche. Na, sieh mal an. „Das ist ein Zufall“, lästert meine innere Stimme, die mir immer mal wieder einen gedanklichen Stups in Richtung meines geburtengezeichneten Körpers gibt und mich den Verzehr der letzten Weihnachtskekse tief bedauern lässt.
Aber er ist jetzt da neben mir und vielleicht ist er tatsächlich sehr nett und vielleicht mag er gar keine Sportskanonen. „Vielleicht auch doch, geh raus! Auf nichts einlassen. Dann ist es weniger schmerzhaft.“ Also gehe ich brav ab in die Sauna, geschlossener Bereich, Handtuch schön drumwickeln. Den großen Aufguss gönne ich mir. Er scheint beliebt zu sein, die Sauna füllt sich. Auch die sportliche Dame aus dem Becken ist da und setzt sich neben mich. Kurz bevor der Saunatrainer (oder wie nennt man den?) beginnt, das Handtuch wie eine Fahne in alle Richtungen zu wedeln, kommt Graubart herein, nimmt Platz und blickt mich an. Ich sage mir „Zufall“, schließlich ist die Sauna voll. Aber ganz tief im Herzen, in dem Teil, der noch nicht versteinert ist, da regt sich ein ganz kleines, winziges Gefühl der Hoffnung. Es steckt vorsichtig den Kopf heraus, schaut sich um und krabbelt ans Licht.
Es wäre schon schön, jemanden an der Seite zu haben, jemand, mit dem man sich vertraut inmitten fremder Menschen bewegen kann. Vielleicht geht es ihm auch so. „Vielleicht auch nicht“, spöttelt die innere Stimme, seine Frau ist heute bloß im Golfclub oder beim Friseur“.
Nein, nein, er schaut wirklich interessiert in meine Richtung, ich rutsche ein bisschen aufgeregt hin und her und bemühe mich, meine Beine möglichst zellulitefrei zu drapieren.
Also Sauna mag sie auch, das wird ja immer besser. Wenn sie jetzt noch gut kochen kann oder meine Kochkünste gut findet, dann könnte man’s doch mal riskieren…Aber wie. Na wirklich, ich bin doch sonst nicht auf den Mund gefallen.

Alles schön und gut, bloß gucken bringt jetzt auch nichts. Raus aus der Saune, kalte Dusche für mich und das kleine Gefühl und dann Ruheraum. Er spricht mich nicht an, alles klar.
Ich ziehe mich an, gehe zu meinem klischeebeladenen roten Auto, fahre auf den Parkplatz des nebenbei gelegenen Supermarktes.

Sie fährt noch einkaufen, also jetzt oder nie, ich muss jetzt was machen, sonst ist sie weg. Also los! Der rote Wagen ist ja nicht zu übersehen.

Ich will gerade die Tür öffnen, da sehe ich im Licht der Parkplatzlampe Graubart aus seinem Auto steigen. Also das ist definitiv kein Zufall mehr, jubelt die kleine Hoffnung und hält der inneren Stimme den Mund zu. Er geht auf mich zu. Die kleine Hoffnung hüpft auf und ab.
Und er geht an mir vorbei. Zwei Wagen weiter steigt gerade die Schwimmerin mit dem Sportskörper aus. Er geht zu ihr, hilft ihr aus dem Wagen (als ob die das bräuchte!) und ich höre von fern: „Hallo, ich wollte Sie schon die ganze Zeit im Bad ansprechen…“
Die kleine Hoffnung geht in die Knie, die innere Stimme enthält sich jeglichen Kommentars. Ist auch nicht nötig.

 

Hallo @gretchenamspinnrad & herzlich Willkommen bei den Wortkriegern,

Deine Geschichte ist sehr verwirrend und unübersichtlich geschrieben. Ich bin mir nicht sicher, aber wechselt dabei die Erzähl-Perspektive von Mann auf Frau und umgekehrt? Wenn ja, es bringt - bestimmt nicht nur mich - aus dem Lesefluss.

Ich glaube, dass es mit zwei, von einander unabhängige, Geschichten besser gelungen wäre, die Personen zu beschreiben und sie darzustellen.
Der Leser hat sich gerade in die erste Person eingefühlt, kommt schon ein Wechsel auf die zweite. Das ist sehr schade, weil der Leser bei der Hälfte genervt und überfordert aufgibt.

LG Betze

 

Hallo Betze, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich werde nochmal überarbeiten, es war die erste Fassung und eher ein Experiment.

 

Hallo @gretchenamspinnrad & auch von mir ein herzliches Willkommen.

Ich muss @betzebub da Recht geben. Deine Geschichte ist sehr chaotisch und oft kommt man an Stellen, bei denen man nicht mehr weiß wer jetzt eigentlich spricht.

Ich verstehe auf jeden Fall, was du versucht hast und halte es grundsätzlich für eine gute Idee, nur die Umsetzung ist eben nicht ganz gelungen. Eventuell würde es schon helfen die Erzählperspektive zu ändern.

LG Paifyr :)

 

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