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Begegnung

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10.10.2001
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Begegnung

Eriks Glieder waren in sich zusammengesackt.Es schien als hielten unsichtbare Fäden seinen Körper aufrecht und dirigierten ihn über den dämmrigen Korridor. Die Tür des 13. Zimmers öffnete sich, als hätte sie grad auf ihn gewartet, von selbst. Da stand sie – ein zierliches Mädchen und doch ging Kraft und Größe von ihr aus. Wie eine sagenhafte Prinzessin aus einer fantastischen Welt wirkte sie. Kindlich – aber von fernen Wissen erfüllt. Das nachtschwarze Haar umspielte ihre Silhouette und tanzte einen zaghaften Tanz im Wind, der durch das geöffnete Fenster drang.Sie stand da und doch schien es als sei sie unendlich fern. Als Erik näher kam, sah er, dass das einzige, was dieses Mädchen trug, der Mantel aus milden Licht war, in dem sie die Himmelswächter hüllten, die durch das Fenster hereintraten. Zu seiner eigenen Verwunderung wunderte ihn dieser bloße Anblick der fernen Prinzessin nicht. So als habe er dies Bild schon irgendwo einmal gesehen. Mit dem Rücken stand sie zu ihm und doch sah- nein er spürte vielmehr, dass sie lächelte. Wie ein warmer Lufthauch zog ihr Lächeln durch den Raum und streifte sacht Eriks Wange. Da fiel ihm die Angst vom Leib und das Herz begann zu brennen.
Dieses Gefühl rauschte vom Herzen aus durch seinen ganzen Körper. Ein Gefühl an der Grenze zwischen unendlichen Schmerz und absoluter Glückseeligkeit. Im einem Moment glaubte er der Schmerz überwiege und seine Stimme setzte reflexartig zu einem entsetzlichen Schrei an. Doch im nächsten Moment flutete eine Welle des reinsten Glücks durch seinen Körper. Ein Glück, das er noch nie zuvor hatte empfunden oder sich je hätte träumen lassen, dass es dies überhaupt gibt. Wie wenn grenzenlose Träume in seinen Adern pulsierten. Wie wenn Blütenblätter seine Sinne betäubten. Als wenn endloses Nachtgeflüster in seinen Ohren rauschte. Ja - wie die Sanftheit der ewig dunklen Nacht selbst, die er schon einmal hatte er ahnen können. Nur jetzt um ein solch Vielfaches intensiver, dass ihm die Zahl fehlte, um diesem Gefühl eine Grenze setzen zu können. Es war schier grenzenlos. Er dachte nicht mehr. Er fühlte einzig. Erik wurde von der Gewalt, mit der dieses unglaubliche Gefühl auf ihn hernieder brach, in die Knie gezwungen. Er warf sich der Fremden vor die Füße und heulte haltlos in die Nacht. Es brach aus ihm, wie es im Hochsommer aus den schwangeren Wolken bricht, nachdem die Sonne ihnen wochenlang das Wasser zur Last hinauf getrieben hatte. Plötzlich, ohne Vorwarnung und bar jeder Beherrschung. Was es für Tränen waren, ist schwer zu erklären Er weinte weder aus Trauer noch aus Freude. Es waren vielmehr Tränen seines Herzens, dass so plötzlich in solch unerhörte Bewegung geraten war, dass ihm als Antwort nichts als diese Tränen eingefallen war. Es war schlicht für solch einen Moment nicht ausgerüstet und zeigte nun die stärkste Gefühlsregung, die es zu zeigen im Stande war.

Doch fühlte er sich dieses Augenblickes nicht würdig. Wie gern hätte er gezeigt, was er dort in diesem sagenhaften Augenblick empfundenen hatte. Es zerriss ihm schier das Herz diesem Augenblick so dürftig – ja unwürdig beantwortet, worüber ziehen zu lassen. Verzweiflung schlich ihm ins Herz. Dort warf sie ihre Wurzeln, um mit giftigen Ranken sich ihren Weg hoch in Richtung Kopf zu bahnen und mit aller Gewalt sich um seine Kehle zu schnüren. Sie presste ihm die nun Blut durchzogenen Augäpfel aus ihrer Höhle. Vor seinen Augen verschwamm die Welt. Reflexartig kämpfte Erik gegen das Gefühl an. Warf sich entschlossen und mit aller Kraft gegen die Verzweiflung. Er schnappte so tief es die Kehle zuliess nach dem kostbaren Gas. Doch dann hielt er inne. Was tat er da eigentlich? Das Leben gewährte ihm endlich den ersehnten Frieden. Ohne jede Anstrengung konnte er nun seine heimliche Sehnsucht befriedigen und sich in die sanften Wogen der Ewigkeit werfen. Er hatte schon vor Zeiten die Hoffnung in die Welt verloren – hatte seine Liebe am Leben dem Tode geschenkt. Und was könnte es Schöneres geben, als in Erinnerung an die Welt, das Funkeln reinen Glückes mit zu nehmen? Ja – er war sich sicher. Das Leben wollte sich mit diesem letzten Moment seines Daseins mit ihm versöhnen. Es wollte, dass er das Schönste im Herzen mit in die Ewigkeit nimmt, dass das Leben zu bieten hat. Deswegen hatte es ihn nicht früher gehen lassen!

Mayana wurde von einer Art pfeifenden Krätzen aus dem Mondlicht gerissen. Es dauerte eine Weile bis ihre Augen das öde weiß ihres Krankenzimmers als wahr erkennen wollten. Sie erschrak als sie den Haufen Mensch zu ihren Füßen erblickte. Der Körper des Jungen bäumte sich in unrhythmischen Zuckungen auf und nieder. Mit zittrigen Händen hockte sie sich zu ihm hinunter. Vorsichtig drehte sie seinen Kopf, um in sein Gesicht sehen zu können. Sein Gesicht war tief rot und sie konnte die Hauptschlagader seines Kopfes sehen, wie sie verzweifelt versuchte Leben durch den sterbenden Körper zu pumpen. Auch die Lunge angelte mit aller Entschlossenheit nach einem Halt in der Welt und saugte mit kräftigen Zügen nach dem kostbaren Lebensgas. Doch fiel es ihr von Zug zu Zug schwerer – ihr Ätzen ertönte zu hysterischen Hilfeschreien. Auf einmal erstarb der Kampf und ein mildes Lächeln glitzerte über das Gesicht des Erstickenden. Die Lippen formte so etwas wie: „ Versöhnen wir uns.“ Und dann sackte der Körper ihr stumm in den Schoß. Mayana war wie gelähmt. „Erik!“ hörte sie sich rufen. „Erik –geh nicht!“ Im gleichen Augenblick, in dem sie sprach, wunderte sie sich über ihre Worte. Woher kannte sie diesen Jungen? Sie fand keine Antwort, doch ihr ganzes Fühlen hatte in diesem Augenblick nur diesen einen unbändigen Wunsch – dass dieser Fremde in ihrem Schoss sie nicht verlassen möge.
„Nein – das darf nicht sein!“ flehte ihr Herz, während bittere Tränen von ihrem Gesicht auf ihre nackten Schenkel tropften. Sie hatte nie gelernt, wie man einen Sterbenden von seinem Vorhaben abhalten konnte. Sie war hilflos – haltlos! Es war ihr wie in ihren Kinderträumen – wo sie von Geisterhand gepackt aus einem lächelnden Augenblick in ein kaltes, düsteres Blau geworfen wurde. Ein Blau ohne Boden – durch das sie hinab fiel. Hinab ohne Ziel –ohne Ende. Sie erwachte damals stets von ihrer Mutter geweckt mit Angst erstarrten Augen, die meist für Tage nicht in ihre alte Form zurückfanden. Der Fall war für Mayana schon immer der Inbegriff der Furcht gewesen und sie hatte ihr Leben lang gebetet dies nie außerhalb des Traumes erleben zu müssen. Nun aber fiel sie nach langer Zeit des Friedens erneut und wieder packte sie diese hemmungslose Furcht, wie sie eigentlich nur Kinder im Stande sind zu fühlen. Diesmal fehlte die sanfte Stimme ihrer Frau Mama, die sie mit Kraft ihrer Liebe den Klauen der Angst entriss. So hämmerte die Angst gnadenlos und ungebremst an Mayas kleines Herz. Doch da hatte ihr Herz selbst, dem etwas entgegen zu setzten. Das unbändige Verlangen nach diesem Jungen –Erik. Ohne dass sie ihr Handeln selber verstand, riss sie dem Jungen das Hemd vom Leib und warf sich an seine Brust. Ihre Tränen rannen auf Eriks Gesicht – über seine Lippen. Instinktiv tastete ihre linke Hand nach der Seinen. Die Rechte glitt seine Brust entlang und hielt bei seinem Herzen inne. Ihre Lippen senkten sich zu den Seinen nieder. Sie hoffte inständig er möge ihren Herzenswunsch spüren und erhören.

Dem Frieden so nah, sank Erik in die sanften Federn der Schwingen des dunklen Engels, der nun bereit war ihn in den letzten Schlaf zu geleiten. Die Anstrengung, die eben noch an seiner Seele gezerrt hatte, um ihm am Leben zu halten, wich nun der sanften Umarmung der totalen Entspannung – der letzten und absoluten Entspannung. Die Lippen formten ein dankbares Lächeln, das nun seinerseits dem Leben, die Aussöhnung anbot. Er wollte das Leben nicht mit Hass im Herzen verlassen und streckte die Hand. Auf einmal brannte ihm die Brust, als wütete ein Waldbrand auf ihm. Dieser verlangte mit aller Kraft seine Aufmerksamkeit. Seine Flammen züngelten auch nach seinem Gesicht und rannen wie Lava von den Wangen hinunter zum Kinn. Ein fordernder Griff packte erst die ausgestreckte Hand und umschloss dann sein Herz. Sanft aber bestimmt und fest entschlossen ihn nicht mehr loszulassen. Dann kitzelte es zärtlich über seine Lippen als hätte der erste Flügelschlag eines gerade erst entpuppten Schmetterlings seine Lippen gestreift und seine Lungen füllten sich gegen seinen Willen mit dem frischen Luftzug, den der Flügelschlag dieses Frühlingsboten ihm einflösste. Zögernd öffnete er die Augen und blickte geradewegs in Mayanas verheulte, aber nun auch unglaublich erleichterten Augen. Als er nun endgültig sein Herz an die Fremde verlor, sah er was schöner war als das eigene Glück und sei es noch so rein – so ehrlich gefühlt Das Funkeln ihres Glückes, dass er beim Erwachen erblickte, brannte sich so gleich tief in sein Herz und er fand nie wieder etwas vergleichbar Zauberhaftes.

Wortlos blickten sie einander an. Die Zeit schien still zu stehen. Ihr nackter Körper zitterte über dem Seinen. Erik wusste nicht, ob es Kälte oder Angst war, die sie erzittern liess, aber er verspürte das eindringliche Verlangen es von ihr zu nehmen. So umarmte er sie so behutsam er es vermochte. Teils um es ihr ein wenig schwerer zu machen ihn ohne ein Wort zu verlassen, aber zum größten Teil, um ihr dieses Zittern zu nehmen. Sie musste sich ihm nicht erklären, denn es gäbe keinen Grund, der ihn nicht veranlasst hätte ihr den Schutz seiner Umarmung zu gewähren. Auch fürchtete er sie nach dem Grund zu fragen, weil sein Herz zu sehr bangte dieses Wesen zu verschrecken, auf dass es in die Dunkelheit flüchten würde –fort von ihm. Sie sank ihm erschöpft aber immer noch zitternd in die Arme. Seine Hand streichte ihr zärtlich durch das dunkele Haar und er erfreute sich dabei selbst an dem sanften Kitzeln, das bei der Berührung von seiner Hand aus durch seinen Körper fuhr. Wie ein Katzenjunges schmiegte sie sich vertrauensvoll enger an seinem Leib. Von dort, wo sie seine Haut berührte, trieb sie ihm wallende Hitze in dem Leib, die ihm schier, den Verstand zu rauben drohte. Erik wagte nun kaum mehr zu atmen, schon gar nicht sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Zu kostbar schien ihm dieser zerbrechliche Augenblick. Er hoffte die Welt würde anhalten und ihm im Hier und Jetzt auf ewig verweilen lassen. Er überließ sich voll und ganz diesem einen Moment und fühlte in seiner tiefsten Einfachheit – wie ein Kind voller Unschuld und Aufrichtigkeit genoss er ihre Nähe.

Mayanas Atem wurde ruhiger. Das Zittern ließ ab von ihr. Sie entschlief mit einem weichen Lächeln der Behaglichkeit auf ihren Lippen. Erik aber wurde nicht müde die Schlafende einfach nur anzusehen. Wie ihr nachtschwarzes Haar in glänzenden Wogen über ihren Rücken wallte. Wie sanft sich ihre feinporige Haut wie aus blasser Seide an ihren Körper schmiegte. Wie ihre langen Wimpern im Takt ihrer Träume zuckten. Wie vornehm die blasse Narbe ihr rechtes Auge schmückte - fast wie ein Apostroph der gerade auf dieses eine Auge noch einmal höflichst aufmerksam machen wolle. Er sah sich jedes einzelne Haar ihrer akkuraten Brauenbogen an und stellte fest, dass einige Häärchen aus der Nähe betrachtet verschmitzt aus der Reihe tanzten. Sein Blick rutschte von ihren Brauen über den seichten Schwung ihres Nasenrückens und landete auf ihrer Spitze, die sich neugierig nach oben reckte. Ihre Nase hatte einige zierliche Züge, doch im Ganzen betrachtet wirkte sie vorn etwas knubbelig – fast drollig- aber durchaus liebenswert. Erik Lippen spitzten sich ein wenig als er ihre Nase betrachtete und einigen Sekunden rang er mit dem Gedanken sie zu küssen oder wenigstens das drollige Spitzchen mit einer einzigen Fingerspitze nur zu berühren. Aber er widerstand der Versuchung um des Augenblickes willen. Denn für keine Versuchung der Welt war er bereit diesen Augenblick früher als notwendig ziehen zu lassen. Ihm fiel auf, dass die Innenwinkel ihrer Augen in Richtung Nasenspitze deuteten, wo gegen die Außenwinkel auf die Ohrspitzen verwiesen. Sie waren also leicht schräg wie zwei Rutschbahnen zum Nasenrücken geformt. Im Gedanken schwang er sich auf die Spitze ihres linken Ohres, die ungewöhnlich spitz nach oben zulief, so dass er Mühe hatte sich auf ihr halten zu können. Er beugte sich vornüber und stellte zu seiner Belustigung fest, dass sie kein Ohrläppchen besaß. Das was man hätte gerade noch Ohrläppchen nennen dürfen, war mit dem hinteren Teil ihres Kieferknochen verbunden und bildete so mehr eine Einheit mit dem Ohr als einen baumelnden Zipfel wie es eigentlich hätte sein müssen. Er riss sich vom Anblick ihres nur mit Phantasie erahnbaren Ohrläppchens fort und sprang auf den Außenwinkel ihrer Augen. Rutschte mit aufjauchzenden Herzen zur Nase hinunter. Der Schwung warf ihn über die Nasenspitze hinaus und er plumpste geradewegs in die samtigen Kissen ihres Lippenrots – Kirschrot um genau zu sein.
Als er so in ihrem Lächeln auf und ab federte, überkam ihm ein unangenehmer Gedanke, der ihn zu gleich aus seiner Phantasie zurück auf den harten Linoleumboden des Zimmer 13 riss. War er etwa verrückt geworden? Ging er doch tatsächlich in ihrem Gesicht spazieren! Für einige Augenblicke – so musste er sich selbst eingestehen – hätte er schwören können, er wäre tatsächlich auf ihrem Gesicht spazieren gegangen. Auf ihrer Ohrspitze hatte er seine Knie wackeln und zittern gespürt. Als er in die schwindelnde Tiefe zu ihren Ohrläppchen herab geblickt hatte, hatte er da nicht dieses flaue Gefühl im Magen gehabt, das ihm in großen Höhen immer überkommt? Und diesen dumpfen Schmerz der durch sein Gesäß zog als er mit Schwung dem Nasenrücken aufsaß – ja den konnte er doch noch immer spüren! War er nun auf ihrem Gesicht spazieren gegangen? Oder ist es das, was man Halluzinationen nennt? War er denn vollends verrückt geworden? Gefallen hatte es ihn jedenfalls – nein mehr als das. Es schien ihm realer und lebenswerter als jede Realität, die er zuvor erlebt hatte. Was tat dieses Mädchen mit ihm? Oder was tat er wegen ihr? Müde des Denkens sank er zu ihr hinunter. Ließ sich in sein Fühlen zurücksinken und verbannte seine zerstörerischen Gedanken. Wie ein regungsloses Menschenknäuel lagen sie zu Boden des 13ten Zimmers der Nervenheilanstalt St. Petrosus – am Rande der Welt. Sie schlafend in ihm verschränkt. Er wachend um sie geschlungen, in einer Art der Entspannung, die ihm viel tiefer ging als jeder Schlaf, den er je gekostet hatte. Eine Entspannung, die ihm ans Herz griff und seiner Seele Frieden bot. Erik genoss sie – gleich ob Wahn oder Normalität, Phantasie oder Realität , Liebe oder Halluzination – denn sein Herz fühlte aufrichtig und klar –gleich wie man es nennen möge.

 

Hi Anna!

Den Namen hab ich den hauptsächlich ausgewählt, weil mir der Klang so gut gefällt. Ne richtige Bedeutung hat der jetzt nicht. Ist aus der römischen Sagenwelt, glaub ich. Mayana ist aus einer Liste aventurischer Elfennamen des Rollenspiels DSA.

Erstmal danke für Deine offene Kritik.
Hab schon befürchtet, dass es Schwierigkeiten mit dem Plot geben wird, da es sich zugegebener Maßen gar nicht um eine Kurzgeschichte handelt, sondern um einen Auszug aus dem 4. Kapitels meines noch nicht ganz fertigen Romanversuchs. Jetzt kannst Du Dir natürlich vorstellen, dass ich meine zwei Protagonisten nicht wirklich im vierten Kapitel schon streben lassen kann, so dass beide zwangsläufig diese Begegnung mehr oder weniger überlebt haben. ;)
Natürlich darf der Leser an dieser Stelle gar nicht aufgeklärt werden, sonst müsste er ja nicht weiterlesen. Die Verwirrung, die Du beschreibst soll an dieser Stelle auch erzeugt werden, aber ich gebe Dir Recht, dass es für eine Kurzgeschichte äußerst unangebracht ist.Ich kann an dieser Stelle nur Besserung geloben und versprechen nur noch echte Kurzgeschichten unter dieser Seite zu veröffentlichen.
Ich wollte halt auch mal was veröffentlichen, um durch die Kritik anderer meinen Stil zu verbessern, aber mit Kurzgeschichten hab ichs gar nicht so.Ich habe tatsächlich einen leichten Fabel für Posie. Aber ich glaube man kann auch beides verbinden, oder? Es gibt Dinge, denen kann man eben nur in einer lyrischen Überspitzung nahe kommen kann und die Liebe gehört für mich gewiss dazu. In diesem Ausschnitt ging es eben, um das was ich gern die bedingungslose Liebe nenne und die weiß ich nicht anders als poetisch zu beschreiben. Ob Du nun zu prosaisch oder ich zu poetisch bin? Weiß nicht- vielleicht beides oder keins davon. Geschmacksfrage! Wie würdest du denn, denn Moment beschreiben, in dem sich zwei Seelen unsterblich ineinander verlieben? Das fänd ich jetzt mal interessant – wie sowas prosaisch aussieht!
Wenn Du nun trotz der Tatsache, dass ich Dir diesen Text fälschlicher Weise als Kurzgeschichte untergejubelt habe, an einer Aufklärung interessiert bist. Werde ich dies natürlich auch gerne tun.

 

Hallo nochmal! Wie versprochen der Versuch einer Aufklärung:

Das Ganze spielt hauptsächlich in einer Psychiatrie. Wenn Du vielleicht nochmal den Anfang liest, fällt Dir auf, dass Erik ja erst in Mayanas Zimmer geht und somit nicht im gleichen Zimmer untergebracht ist. Beide sind somit Patienten, aber nicht unbedingt krank.

Erik leidet laut Diagnose neben manisch-depressiven Verstimmungen an psychosomatsichen Asthmaanfällen und für Mayanas psychiotische Schübe fehlt eigentlich bislang jede Erklärung. Wobei ich natürlich nicht behaupte, dass die Diagnose nun auch richtig sei.
Im Gegenteil – ich glaube nicht, dass eine Erlebenswelt, die von meiner abweicht, normaler oder reale ist, als die meine. Denn letztendlich leben wir alle isoliert in einer Erlebenswelt, die durch unsere subjektive Wahrnehmung bis zur Unkenntlichkeit verzerrt ist, so dass keiner glaubhaft über die Realität urteilen kann.

Wenn du nun wissen willst wer oder was Mayana nun ist. Kann ich dir nur sagen, dass sie in Eriks verrückter oder vielleicht doch normaler Betrachtung, eben dieses zauberhafte Fabelwesen ist. Das ein anderer vielleicht in ihr ein normales Mädchen sehen könnte, dass von Erik gnadenlos hochstilisiert wird, wieder ein anderer einfach nur eine Verrückte in einer Irrenanstalt. Da du aber fragst, nehme ich an, dass deine subjektive Wahrnehmung von der Welt nicht zulässt, dass sie - so wie sie beschrieben ist – existiert. Also kannst du sie gerne als eine ganz normale Verrückte einer Irrenanstalt sehen, die in den Augen eines weiteren Verrückten zu einer Märchengestalt mutiert. Ich halte sie für genauso real oder irreal wie alles andere was ich kenne, denn mir ist bewusst, dass das ,was ich sehe, nie das sein kann, was ist.
Und offen gesagt, es gibt schlimmere Dinge in der Welt, die meinem Verstand nach nicht seien können oder dürfen, die man aber dennoch anstandslos glaubt.

Erik stirbt nicht. Wenn du dich auf die Mitte beziehst, wird er ja quasi von Mayana wiederbelebt. Wenn du dich auf das Ende beziehst - dort meine ich mit Entspannung, seine nun mehr bedingungslose Liebe, die sich zugegeben dem vorher beschriebenen Tod metaphorisch etwas ähnelt.

Was nun das Alter der beiden für eine Rolle spielt, weiß ich jetzt nicht. Aber sagen wir er ist 20 und sie 16 oder so.

Alle Klarheiten jetzt beseitigt?

Freut mich zu hören, dass du der Poesie auch nicht abgeneigt bist. Dann werde ich die Sache mit der Überfüllung nochmal überdenken.

 

Hallo Sandra!

Danke für die wunderbare Art der Sprache, die du für deinen Text gewählt hast.
Als ich "Begegnung" gelesen habe, war es wie die Erinnerung an das Gefühl, das ich vorhin hatte, als ich "In dieser Nacht" für eine Freundin geschrieben habe:


Als ich heute abend mit ihr in Mannheim war, fühlte ich mich in jedem Augenblick hundertprozentig wohl - einfach so angenommen, wie ich bin. Ich nahm sie in den Arm, fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und genoß das Gefühl, mit jemandem zusammen zu sein, dem ich nichts beweisen mußte.

"Nature Boy" von Bowie durchströmt mich jetzt wie frisches Blut:

"There was a boy, a very strange and gentle boy.
They say he wandered very far, very far over land and sea..

And then one day, one magic day he passed my way
and while we spoke of many things, fools and kings,
This he said to me:
The greatest thing is just to love and be loved in return"

Liebe ist ein sehr seltsames Ding, ein Kind der Magie, launisch, unberechenbar und manchmal rein wie Quellwasser.
Der Himmel war schwarz über uns auf der Rückfahrt, doch ich konnte die Sterne durch die Wolken hindurch sehen.

Und ich wußte, dass Liebe etwas völlig anderes ist als das, was wir glauben...dass Liebe ein unbezähmbares, ozeanisches Gefühl der grundlegenden Einheit ist, die uns alle am Leben hält, auch wenn wir träumen in dieser Nacht.

 

Hab schon befürchtet, dass es Schwierigkeiten mit dem Plot geben wird, da es sich zugegebener Maßen gar nicht um eine Kurzgeschichte handelt, sondern um einen Auszug aus dem 4. Kapitels meines noch nicht ganz fertigen Romanversuchs.

Ja, ähem, vielleicht gibt es ja irgendwo die Seite www.auszügeausdenviertenkapitelnochnichtganzfertigerromane.de

Wenn man den Plot des ganzen Romans erklären muss, damit man diesen Abschnitt begreifen kann, das ist dann doch etwas fehl am Platze, irgendwie.

 

Hi BeautifulExperience!

Ich seh schon wir verstehn uns!
In der Sprachwahl haben wir was gemeinsam! :)
Ich mag es einfach, wenn man fühlen kann, was der Autor schreibt. Das kann man bei Dir!

Muß direkt mal mehr von dir lesen.

 

Re: Ben Jockisch

Ähmm- hatte ich nicht schon erwähnt, dass ich einsehe, dass das jetzt nicht ganz so gepasst hat?
Hatte erstmal gedacht das versteht man vielleicht auch so. Aber wir haben bereits festgestellt, dass dem nicht so!
Danke für den Tip mit der Seite! Sinn? Zuviel Zeit?

 

Hi Sandra!

Ja, wir verstehen uns tatsächlich :-)!
Und es ist schön, das einfach so sagen zu können.
Ist schon seltsam, dass man manchmal einfach sofort spürt, wenn man mit jemandem "auf einer Wellenlänge" liegt, und Gefühle in Worten zu transportieren, und so andere mitempfinden zu lassen, was man spürt, ist etwas sehr Schönes.
Ich liebe es, wild zu schreiben, möglichst ohne allzu viel mentale Kontrolle, und mit Worten alles zu berühren, was ich fühle, was ich sehen und mir vorstellen kann. Nur dann habe ich das Gefühl, dass Geschichten wirklich lebendig werden können.

"Begegnung" ist eine sehr lebendige Geschichte.

 

@Dejanira: Sorry! Entschuldige bitte!

- - - - -

Ich liebe es, wild zu schreiben, möglichst ohne allzu viel mentale Kontrolle, und mit Worten alles zu berühren, was ich fühle, was ich sehen und mir vorstellen kann. Nur dann habe ich das Gefühl, dass Geschichten wirklich lebendig werden können.

:D :D :D

Endlich weiß ich, wie ich Deine Geschichten lesen muß! Verstand abschalten und fertich is... Jo, Boris! Du bist der Beste! Erstaunlich nur, daß du es schaffst, eine perfekte Rechtschreibung an den Tag zu legen! Ja, schon gut... bin halt der Arsch...

 

Hi Boris ( so heißt du doch oder?)!

Freut mich, dass du das auch so siehst! Wir scheinen ähnlich wirre Gedanken zu haben. ;-)
Find ich super angenehm – so was passiert nicht all zu oft!

Ich würd gern wissen, wieso du so anonym hier auftrittst? Fast scheint es so, als würdest du für deine Gedanken nicht gerade stehen wollen. Andererseits kann ich mir das bei dir fast gar nicht vorstellen! Aber wieso dann?

 

Hi Sandra!

Dass ich erst jetzt auf dein Oktoberposting antworte, liegt einfach daran, dass ich monatelang nicht hier war bei kurzgeschichten.de. Dadurch hab ich dein letztes Posting gar nicht mitbekommen, sonst hätte ich viel früher geantwortet. Der Zufall wollte es, dass "anju" (oder so ähnlich) heute etwas zu "Initiation" geschrieben hat, wo er auf unseren Gedankenaustausch anspielte, und da hab ich hier mal nachgeschaut.
Warum ich keinen Bock mehr auf hier hatte, schreibe ich dir gerne mal in einer Email, falls es dich interessiert.

Ja, wahrscheinlich haben wir ähnlich "wirre" Gedanken, und vielleicht kommen wir sogar aus demselben Dschungel (das vermute ich fast :) !).

Was mein anonymes Auftreten angeht, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Autor seinen Geschichten und auch der Fremdwahrnehmung seiner Geschichten (bei mir im Falle von "Love Train") im Wege stehen kann. Im "Buch der Träume" habe ich mich in einem ziemlich langen Prozeß via "Deadline" meiner selbst entledigt, um das auszudrücken, was ich jetzt in meinem Profil stehen habe und woran ich fest glaube:

Die Geschichte ist es, die zählt, nicht derjenige, der das Glück hat, sie zu finden. Der Zauber liegt dort, wo die Geschichte ihren Ursprung hat, im Buch unserer Träume. Und noch faszinierender finde ich den Gedanken, dass vielleicht auch wir nur in Träumen von anderen bestehen - ja, dass wir uns vielleicht gegenseitig träumen und uns durch diese Träume eine Realität verleihen, die uns objektiv nicht zukommt.

Ganz lieber Gruß an dich!

 

Hallo Annette!

Da hast Du Dich aber mal ganz weit ins Archiv begeben, um die Geschichte wieder auszugraben!

Dafür und für Dein "mildes Urteil" auf jeden Fall vielen Dank! Schon witzig, wenn nach zwei Jahren eine Geschichte plötzlich wieder auftaucht!

Du hast völlig recht, dass die Sprache viel zu dick aufgetragen ist - da mag sie noch so schön sein. Auch der Inhalt ist eigentlich nicht in sich schlüssig, da es keine echte Kurzgeschichte ist. Aber der Mensch ist ja Gott sei Dank lernfähig!

Nun ja - ich hoffe diese "Jugendsünde" verschwindet jetzt auch ganz schnell wieder im Archiv!

Ganz lieben Gruß zurück

Sandra

 

Hallo Boris!

Nein-ich schäme mich grundsätzlich nicht für meine Texte, auch nicht wenn ich im Rückblick später manches anders sehe.
Ich finde den Gesamttext aus dem diese Geschichte stammt auch immer noch gut und die Sprache im Gesamtzusammenhang angemessen. Aber als Kurzgeschichte ist das Ganze nun mal untauglich. Das hat nix mit schämen zutun.

Und auch Einsicht will gelernt sein!

Gruß Sandra

 

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