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Bambi

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29.08.2018
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Bambi

Bambi:

Lars fuhr auf der Landstraße in seinem alten Polo. Er fuhr recht schnell – über dem Tempolimit – aber die Sicht und Strecke war gut. Da waren nur er, die Straße und die dichten Bäume rechts und links, durch die gelegentlich Lichtstrahlen fielen. Er musste an seine Fahrprüfung denken und an all die Sachen, die er dafür hatte lernen müssen. Wildwechsel. Dachte er und kicherte. Hier war kein Wild. Höchstens die ein oder andere Maus, und die würde keine Gefahr darstellen. Auch von Nebel war nichts zu sehen. Das alles hatte er lernen müssen. Es fiel ihm leicht. Lernen war eine seiner Stärken, und so hatte er sich auch nie Gedanken gemacht wegen des Führerscheins. „Das dauert nur einen Monat“, hatte er sich gesagt, und es immer weiter aufgeschoben. Jetzt, nach Ende seines BWL Studiums, hatte Lars Zeit genug. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße. Die Sicht war klar und die Strecke frei. Er sah in den Rückspiegel. Auch da nichts. Er überlegte, wann er das letzte Auto gesehen hatte. Das musste kurz vor dem Ortsausgang gewesen sein. Vor ungefähr einer halben Stunde. Als Lars darüber nachdachte, fiel ihm auf wie allein er hier war, und schaltete das Radio ein. Werbung. Er seufzte und schaltete weiter. Doch die Musik, die lief, war nicht besser als Werbung. Eine Weile fuhr er in Stille, nur das gleichmäßige Rauschen der Straße erfüllte den Wagen. Beklemmt schaltete Lars erneut das Radio ein, in der Hoffnung auf bessere Musik. Es empfing ihn jedoch nur die monotone Stimme eines Radio Sprechers: „Und Vorsicht auf der Strecke zwischen Bücksdorf...“ er wurde aufmerksam. Bücksdorf war das 500 Seelen Dorf, in dem er geboren war, und in das er jetzt zurückgezogen war. Er war in ein Loch gefallen, zwischen Studium und Beruf, hatte sich nicht rechtzeitig um einen Job gekümmert und musste deshalb zurück ins Dorf, das er so hasste. Deshalb war er jetzt auf dem Weg nach „… Hannover. Hier ist ein Unfall vor der Ausfahrt Schleenstein.“ Richtung Hannover? Dahin war er grade unterwegs. Aber Schleenstein war noch eine Weile hin. Trotzdem löste diese Nachricht etwas in ihm aus, und er nahm den Fuß leicht vom Gas. Lars betrachtete die Schönheit der Umgebung. Die dichten, bemoosten Bäume, die Farne die den Boden bedeckten. Und Bambi, das auf der Fahrbahn stand. Große braune Augen, die ihn scheu aber neugierig anstarrten. Eine feuchte Stupsnase und formschönes Fell. In dem Bruchteil einer Sekunde, der sich anfühlte wie Minuten, betrachtete Lars das Reh in all seiner Schönheit. Dann zuckte er zusammen, als wäre er in die Tiefe gefallen, die sich kurz vor dem Einschlafen unter einem öffnet, und drückte Kupplung und Bremse durch, wie er es in der Schule gelernt hatte. Er presste die Hände gegen das Lenkrad und kurz vor den Aufprall sah er, wie das Reh Richtung Abhang hüpfte. Trotzdem krachte es. Er wurde in seinem Gurt nach vorne geworfen und der Wagen drehte sich mit der Hinterachse, und kam quer auf der Straße zum Stehen. Lars blinzelte ein paar Mal. Für einen Moment war es absolut still. Er hielt den Atem an. Dann leerte seine Lunge in einem langen, geschrienen „Scheiße“. Er zitterte leicht, als er den Sicherheitsgurt löste und die Tür öffnete. Beim Aufstehen knickte er fast ein, seine Beine waren wie Gummibären. Aber nicht die gelben, die mag ich nicht, dachte er und kicherte. Es war ein leeres Kichern, dass sich schauerlich von der Szene abhob. Er ging vorne um sein Auto und sah Bambi. Ausgestreckt auf der Fahrbahn. Eine Blutlache hatte sich um das Reh gebildet, das 5 Meter entfernt vom Auto lag. Lars ging einige Schritte auf das Reh zu, dann stutzte er und blieb stehen. War das Reh nicht viel größer als Bambi? Seltsam. Er ging näher ran und betrachtete das Tier. Es war Bambi ähnlich, aber war größer und nicht annähern so schön, vor allem war der Bereich um den Hals herum von rostbraunem Blut verklebt. Und die Öffnung in der Kehle hatte Bambi auch nicht. Wo bei diesem Exemplar ein klaffendes, rotes Loch war, hatte Bambi einen anmutigen Hals. Komische Wunde, dachte Lars. Aber vielleicht war ein Stück von der Karosserie abgesplittert. Dann kam es Lars in den Sinn: dies war die Mutter von Bambi. Erschossen von einem Splitter. Er verzog das Gesicht über die Situation. Vielleicht hatte er beide erwischt, dachte er und musste unwillkürlich kichern. Bei seinen Videospielen war es ihm recht, wenn er zwei auf einmal erwischte, aber Bambi hätte er da gerne aus dem Spiel gelassen. Nun stand er da, auf halben Wege zwischen dem Auto und dem toten Reh. Trotz der traurigen Situation, konnte er sich das Lachen nicht verkneifen, als er an eventuelle Bonuspunkte dachte. Sollte er unter dem Auto nachschauen und dort möglicherweise den verdrehten und geschändeten Körper Bambis entdecken, der unter seinem Auto verteilt war? Er musste wohl, sagte er sich und ging auf alle Viere. Er holte kurz Luft und blickte dann unter seinen VW. Vorne war kein Reh. Aber etwas lag an seinem linken Hinterreifen. Was es war, konnte er jedoch nicht erkennen. Also stapfte er mit nun etwas sichereren Schritten um sein Auto. Da traf es ihn wie ein Zug: Sicherung der Unfallstelle. Scheiße. Es war ihnen rauf und runter gepredigt worden, und doch hatte er es vergessen. Was soll's, dachte er schulterzuckend, ist gleich noch genug Zeit. Als er an der Fahrertür vorbeitrat sah er etwas. Unter dem Hinterrad ragte ein Körper heraus. Nicht Bambi. Sondern ein Mensch. Lars keuchte und segnete dann den Asphalt mit dem Nudelauflauf, den er zu Mittag hatte. Er stützte sich mit der Hand am Wagen ab während er sich ein zweites und drittes Mal übergab. Seine Augen füllten sich mit Tränen, Teils wegen der Magensäure, Teils wegen dem Anblick. Man konnte nicht viel sehen. Nur ein paar Beine in einer Jeansschlaghose, die hinter dem Kotflügel endeten. Einige Momente vergingen, bis Lars sich wieder gefangen hatte. Gegen alle Stimmen in seinem Kopf ging er weiter auf das Hinterrad zu. Sein neuer Anblick war schlimmer als erwartet. Unter dem Reifen lag eine Frau. Ihr blondes Haar hing über die Schultern und war ebenso mit Blut verkrustet wie das von Bambis Mama. Ihr gesamter Oberkörper war grade mal so dick wie ein Taschenbuch. Zu ihren Seiten quollen Organe aus ihr raus. Die Stelle wo der PKW sie überrollt hatte, war deutlich zu erkennen. Ihre Arme lagen schlaff neben ihr und ihre toten Augen in dem Kopf auf dem Hals, aus dem ein Stück fehlte, starrten ihn kalt und schwer an Lars schnappte nach Luft. Seine Beine gaben nach. Der Würgereflex setzte wieder ein und bittere Galle schoss ihm die Kehle hoch. Erneut stiegen ihm die Tränen zu Augen und er ließ sich zur Seite rollen, und lag zusammengekauert neben der Frau und weinte. Sein Kopf war leer. Sein Magen auch. Dafür war sein grüner Sweater voll mit Kotze, die sich farblich gut eignete, um den Sweater zu dekorieren. Dann hörte er etwas durch sein Weinen. Ein Klacken wie von Anzugschuhen. Zunächst war es ihm egal, es schien aus weiter Entfernung zu kommen, doch es kam näher und wurde lauter. Lars blinzelte durch die Tränen hindurch, sah den bewölkten, blauen Himmel und die braunen Augen Bambis, die ihn anschauten. Er blinzelte noch ein paar Mal Weile. Er wollte grade den Mund aufmachen, da tat Bambi dasselbe. Der geöffnete Kiefer schnappte vor und auf Lars zu. Er würgte einmal und beobachtete verdutzt, wie sein Blut im Rhythmus seines Herzens aus seiner Lunge spritzte, und Bambi, das vor ihm stand, seine Kehle im Mund und Blut auf der Stupsnase.

Zurück blieb eine harmonische Stille. Lars‘ alter Polo. Der Ford der Frau, der den Hang heruntergerollt und zwischen den Bäumen verschwunden war. Und Bambi, das zwischen den Körpern her hüpfte, während es auf das verheißungsvolle Rauschen eines weiteren, herannahenden Autos wartete.

 

Hola @LeSchaf,

ich habe Deinen Text gelesen und will Dich wissen lassen, dass es für mich die reinste Katastrophe war. Ich halte es für unsinnig, zu diesem zusammenfantasierten Unsinn irgendetwas zu sagen – einen im Forum üblichen konstruktiven Kommentar kann höchstwahrscheinlich niemand zu dieser ‚Geschichte’ schreiben.

Was der Mensch in seinem Kämmerlein schreibt, ist seine Sache, aber wenn er damit an die Öffentlichkeit geht, muss er in respektvoller Weise an die Leser denken – was Du mir zumutest, ist wirklich grotesk.

José

 

Hej @LeSchaf ,

und herzlich willkommen hier bei Wortkrieger.

Ich hab deinen Text auch gelesen. Schon nach der ersten Einstellung.
Diese Form ist jetzt weniger schwer lesbar, aber weil du keine Absätze nutzt immer noch mühsam. Ich könnte mich besser auf den Inhalt einlassen, wenn ich mich nicht so sehr konzentrieren müsste, in der Spur zu bleiben.

Vielleicht kannst du ja daran noch etwas ändern und fischst mehr Leser und somit mehr Kommentare. Als hilfreich hat es sich auch erwiesen, wenn man selbst unter anderen Geschichten seinen Eindruck hinterlässt. Deinem Profil nach hast du ja sowieso vor, welche zu lesen.

Viel Spaß hier und ein freundlicher Gruß, Kanji

 

Hätte Walt Disney seinerzeit gewusst, von wem "Bambi" stammte, er hätte vor amerikanischer Prüderie die Finger davongelassen,

liebe/r/s LeSchaf -
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts (ohne Ironie, mein ich ernst!),

aber Salten bin ich so nah bei @josefelipe,wie in diesem Falle, der und die sich liest als ein "Bambi, eine Lebensgeschichte aus dem Walde".

Mag sein, dass Dir der Name (Felix) Salten nichts mehr sagt. Und dennoch behaupte ich: wenigstens zwei Titel des Herrn S. kennstu! Da wäre zuvörderst zu nennen das genannte Bambi , 1942 durch Walt Disney verfilmt und als Trickfilm (!) gerade zum amerikanischen Staatsschatz mutiert, und als zweites dem nach einem Wort von Oswald Wiener "einzigen deutschsprachigen Werk von Weltgeltung in seinem Genre", der Josefine Mutzenbacher (von wem auch immer verfilmt).

Den Geheimnisverrat hat kein geringerer als Karl Kraus begangen ...

Schlechter Start - aber die liebe Kanji hat ja schon einen ersten Hinweis gegeben und ich bin ziemlich herzlos gegen mich selbst und werd dann auch noch mal schau'n .. .Jetzt muss ich erst die Treppe putzen. Wie leben schließlich in einer arbeitsteiligen Welt.

Also, nicht den Kopf hängen lassen und was tun -
ich die Treppe, Du den Text

Tschüss und ein schönes Wochenende vom

Friedel

 

Hallo @LeSchaf,

und herzlich willkommen bei uns.

Zu allererst möchte ich dir empfehlen Tags zu setzen, nicht dass einer aus Versehen in dieses Gemetzel stolpert. Das kann durchaus zu Irritationen bei den Lesern führen, die so etwas nicht lesen möchten. Also der Tag „Horror“ wäre auf jeden Fall angebracht.

Die Absätze fehlen, das ist klar und solltest du möglichst schnell ausbessern.

Der Großteil deiner Geschichte ist leider nicht so mitreissend, da man sehr schnell weiß, was einen ungefähr erwartet.

Wildwechsel. Dachte er und kicherte. Hier war kein Wild.
Aber hier weiß ich, dass er einen Unfall mit einem Wildtier haben wird.

Die ganzen anderen Andeutungen machen es für mich nicht spannender, da es dem entspricht was ich erwarte.

Als Lars darüber nachdachte, fiel ihm auf wie allein er hier war,
Hier ist ein Unfall vor der Ausfahrt Schleenstein.

Dann passiert der Unfall tatsächlich und dann kommt es mir vor als würdest du danach nur noch auf Effekte setzen. Der Körper der Frau ist natürlich richtig schön zermatscht, da muss man erstmal kotzen und dann ist der süße Bambifratz auch noch ein kehlenfressendes Monster. Tut mir leid, aber nach The Walking Dead habe ich alle Gedärme schon mal in jeglicher Form gesehen und da zucke ich bei deiner Geschichte nicht einmal mit der Wimper. Weißt du woran das liegt? Ich sehe keinen wirklichen Sinn. Das Blut und das mordende Bambi sind nur für die Geschichte da, denn mehr erfahre ich nicht. Warum tut Bambi das? Wer ist die Frau? Auch Lars bleibt für mich fremd, ich bin nicht traurig als er stirbt.
Die Idee mit einem Klischee zu spielen und es dann aufzubrechen ist nicht schlecht, aber dafür muss das ganze stimmiger sein. Vielleicht magst du dir noch mal ein paar Gedanken machen und die Story von einer andren Stelle aus anfangen. Vielleicht gibt es schon länger Geschichten über dieses Bambi und Lars will Nachforschungen machen.

Die Zusätze mit den Bonuspunkten haben für mich in der Story nicht wirklich Sinn gemacht. Soll das Lars unsympathisch wirken lassen?

Schau dich doch hier etwas um. Es gibt auch viele gute Horrorgeschichten zu lesen und zu kommentieren.


Viel Spaß noch und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hola @LeSchaf,

José schrieb:
einen im Forum üblichen konstruktiven Kommentar kann höchstwahrscheinlich niemand zu dieser ‚Geschichte’ schreiben.
Das schrieb ich, jawohl. Hätte aber nicht gedacht, dass Du mich zwingen würdest, das Gegenteil zu tun:
LeSchaf schrieb:
Geht es hierbei um den Inhalt oder um die Form?
Da muss ich selbstverständlich präziser werden- aber erst heute Abend, nach dem Schwimmerchen.
Melde mich gegen Mitternacht:D.

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Natürlich ist es grotesk, @LeSchaf, ausgerechnet ein Rehkitz - das ja der Inbegriff lieblicher, unschuldiger Harmlosigkeit schlechthin ist - als blutrünstige Bestie agieren zu lassen, aber als Plot-Idee finde ich das jetzt gar nicht mal so unwitzig. (Immerhin ließ sogar @Novak, unsere Grande Dame des gediegenen Horrors, in einer ihrer Geschichten eine Gans(!) einen Gartenhäcksler aufs Scheußlichste zweckentfremden ... Wie überhaupt es deiner Story nicht an einschlägigen Vorbildern mangelt.)

Jetzt ist es natürlich eine Sache, sich eine bizarre Handlung auszudenken, eine ganz andere allerdings ist es, das ganze dann auch adäquat umzusetzen. Na ja, und deine Umsetzung finde ich über weite Strecken einfach nicht gut. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich.
Zwar hast du in Ansätzen durchaus so was wie eine differenzierte, glaubwürdige Figurenzeichnung. Tatsächlich ist es ja so, dass einem in Situationen äußerster Bedrängnis absolut unangemessene Gedanken durch den Kopf gehen, bzw. dass man angesichts furchtbaren Schreckens unbeabsichtigt mit dümmlichem Grinsen oder gar mit Lachen reagiert. Manchmal ist unsere Psyche mit gewissen Eindrücken halt schlichtweg überfordert. Insofern liegst du mit z.B. solchen Sachen:

Beim Aufstehen knickte er fast ein, seine Beine waren wie Gummibären. Aber nicht die gelben, die mag ich nicht, dachte er und kicherte. Es war ein leeres Kichern, dass sich schauerlich von der Szene abhob.
… nicht vollkommen daneben. Gleichzeitig aber wirkt der Vergleich halt schon sehr gesucht, quasi wie auf die Pointe hingeschrieben. Obendrein ist die Formulierung Aber nicht die gelben semantisch nicht wirklich das Gelbe vom Ei.

Überhaupt liegt sprachlich/stilistisch da noch einiges im Argen:

Er fuhr recht schnell – über dem Tempolimit – aber die Sicht und Strecke war gut. Da waren nur er, die Straße und ...
Sicht und Strecke sind zwei Dinge, also muss das Verb „war“ im Plural stehen. Das würde dann allerdings mit „waren“ im nächsten Satz kollidieren. (In Wahrheit tut‘s das auch schon in der Singularform. Was nichts anderes heißt, als dass du dich um kreativere Wortwahl bemühen solltest.)
Als Lars darüber nachdachte, fiel ihm auf[,] wie allein er hier war, und schaltete das Radio ein.
Wenn du den eingeschobenen Nebensatz rausnimmst, bleibt das über:
Als Lars darüber nachdachte, fiel ihm auf und schaltete das Radio ein.
Und das nix gut Deutsch.
Es empfing ihn jedoch nur die monotone Stimme eines Radio Sprechers [Radiosprechers]
Bücksdorf war das 500 Seelen Dorf [500-(fünfhundert)-Seelen-Dorf], in dem er geboren war, und in das er jetzt zurückgezogen war. Er war in ein Loch gefallen, ...

Deshalb war er jetzt auf dem Weg nach „… Hannover. Hier ist ein Unfall vor der Ausfahrt Schleenstein.“ Richtung Hannover? Dahin war er grade unterwegs. Aber Schleenstein war noch eine Weile hin.

Auf so was solltest du unbedingt achten. Schon klar, beim PQP brauchst du das Hilfsverb „sein“, aber darüber hinaus solltest du es nicht so inflationär als Vollverb verwenden. (Kreative Wortwahl bedeutet z.B., ausdrucksstarke Verben zu suchen.)
Die dichten, bemoosten Bäume, die Farne[,] die den Boden bedeckten.
und der Wagen drehte sich mit der Hinterachse, und kam quer auf der Straße zum Stehen.
Das Komma hinter Hinterachse ist entbehrlich.
Im Grunde ist auch mit der Hinterachse entbehrlich. Wenn sich der Wagen dreht, dreht er sich nämlich nicht nur mit der Hinterachse, sondern auch mit der Vorderachse, dem Beifahrersitz, dem Rückspiegel, dem Motorblock, dem Reserverad, der Blau-metallic-Lackierung, dem Jausenbrot auf der Rückbank, dem Pannendreieck im Kofferraum usw. Wozu also explizit die Hinterachse erwähnen?
Will sagen: Versuche, präzise zu formulieren.
Dann leerte seine Lunge in einem langen, geschrienen „Scheiße“.
Was leerte seine Lunge? Sich? Eben. Dann solltest du es auch hinschreiben.
Dann kam es Lars in den Sinn: dies [Dies] war die Mutter von Bambi.
Er verzog das Gesicht über die Situation.
Das ist schrecklich umgangssprachlich.
Versuche, präziser und gleichzeitig attraktiver zu formulieren.
mit dem Nudelauflauf, den er zu Mittag hatte.
Du weißt schon: Aussagekräftige Verben suchen.
Er stützte sich mit der Hand am Wagen ab[,] während er ...
Seine Augen füllten sich mit Tränen, Teils [teils] wegen der Magensäure, Teils [teils] wegen dem Anblick [des Anblicks].
Man konnte nicht viel sehen.
Wer? Die Tiere des Waldes? Zufällig vorbeikommende Passanten?
Sein neuer [besser: Der neue] Anblick war schlimmer als erwartet.
starrten ihn kalt und schwer an[.] Lars schnappte nach Luft.
Er blinzelte noch ein paar Mal Weile.
Hä? Wie meinen?
Der Ford der Frau, der den Hang heruntergerollt und zwischen den Bäumen verschwunden war.
Aus Sicht von Lars ist der Wagen den Hang hinuntergerollt.

Tja, LeSchaf, da gibt's noch eine Menge dran zu arbeiten. Also spitze den Bleistift und kremple dir die Ärmel hoch.

Willkommen hier.

offshore

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Vielen Dank für die Empfehlung @Kanji.

LG LeSchaf

Hallo @Nichtgeburtstagskind,

vielen Dank für das konstruktive Feedback, es hat einige Anstöße gegeben, und wird hoffentlich dazu beitragen, dass die Geschichte lesenswert oder zumindest lesbar wird

LG

@ernst offshore:
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast mir diese Fehler mitzuteilen. Ich werde mein Bestes geben diese in Zukunft zu vermeiden.
Und der Punkt aussagestarke und kreative Wortwahl wird ab jetzt gründlicher umgesetzt.

Vielen Dank und LG

 

Hola @LeSchaf,

José schrieb:
Da muss ich selbstverständlich präziser werden- aber erst heute Abend, nach dem Schwimmerchen.
Melde mich gegen Mitternacht.

Es gewittert, bin schon früher zurück. Also:
Sehr wichtig sind tags, und hättest Du ‚Horror’ getagt, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Deinen Text anzurühren. Aber nun ist es passiert und ich muss mich erklären.
Nach den ersten Sätzen war klar, dass Du kein Anfänger bist. Im mittleren Teil aber waren mir zu viele Stellen, bei denen ich dachte: Wenn der schreiben kann, dann hat er hier gepfuscht.

Ich finde es schlimm, wenn Autoren ihre Texte einstellen, ohne sie so gründlich wie möglich zu überarbeiten. Das ist ihre Aufgabe und nicht die der Kommentatoren.

Zwischenzeitlich hat sich dennoch ein Kommentator gefunden, der sich dieser Fleißarbeit angenommen hat.

Ich denke, LeSchaf, Du siehst an der Länge dessen Kommentars, was man besser machen könnte / müsste.

Aber zum Inhalt möchte ich noch etwas sagen:

Komische Wunde, dachte Lars. Aber vielleicht war ein Stück von der Karosserie abgesplittert. Dann kam es Lars in den Sinn: dies war die Mutter von Bambi. Erschossen von einem Splitter.

Ah, danke für die Aufklärung, lieber Autor, aber der Splitter kann sich erst beim / nach dem Crash bilden, also kann er nicht die Todesursache sein. Als Leser weiß ich nicht, was die Ursache des Zusammenstoßes ist, denn Bambi ist den Hang hochmarschiert und sonst war nichts zu sehen.

Als dann noch die tote Frau auftaucht, war ich überzeugt, dass der Autor nach dem Motto ‚Reim dich oder ich fress dich’ eine Gruselgeschichte im Sinn hat – so mit all den Feinheiten wie Kotze, viel Blut, herausgequetschten Organen usw.

Okay, so kann man vielleicht anspruchslose Leute ans Gruseln bringen (Was ich bezweifle. RTL 2 und Konsorten sind da besser aufgestellt). Aber wenn’s literarischer Horror sein soll, darf’s gerne bisschen feiner gewoben sein. Aber bleiben wir beim Text:

Nur ein paar Beine ...
ein Paar Beine
>ein paar Äpfel= mehrere

Zu ihren Seiten quollen Organe aus ihr raus.

Die Stelle wo der PKW sie überrollt hatte, war deutlich zu erkennen.
Muss nicht nochmals erwähnt werden, denn vorher steht:
Ihr gesamter Oberkörper war grade mal so dick wie ein Taschenbuch.

... ihre toten Augen in dem Kopf auf dem Hals
, aus dem ein Stück fehlte, starrten ihn kalt und schwer an (Punkt) Lars schnappte nach Luft.
Das Fette liest sich furchtbar, aber bei gründlicher Korrektur hättest Du das selbst gemerkt.

Ebenso hier:
Er blinzelte noch ein paar Mal Weile.

Wildwechsel. Dachte er und kicherte.
... die mag ich nicht, dachte er und kicherte.
... dachte er und musste unwillkürlich kichern.
... konnte er sich das Lachen nicht verkneifen, ...
Eine wahre Frohnatur, beneidenswert. Kann man machen, als Kontrast zum Horror, aber viermal ist zu viel.
Eine Blutlache hatte sich um das Reh gebildet, das 5 Meter entfernt vom Auto lag.
Stell Dir den Fünf-Meter-Turm im Schwimmbad vor: So weit entfernt liegt das Reh vom Polo?

Unterm Strich fehlt mir etwas Entscheidendes: der Sinn. Bambi ist ein Bluthund, ein fleißiger – die Straßen waren beinahe autofrei, gute Arbeit! Hat bei dieser Karambolage leider seine Mutter eingebüßt – wieso und warum weiß ich nicht. Plötzlich die überfahrene Frau mit blauem Ford. Sind die beiden kollidiert – aber dann läg sie nicht unter seinem Hinterrad.

Genug gemotzt – Moment: Es fehlen sehr viele Kommas. Weshalb mir dieser Text an vielen Stellen nicht gefällt, hat mit dem Eindruck zu tun, der sich mir beim Lesen aufdrängt: Die Geschichte scheint mir nicht sorgfältig genug überarbeitet zu sein, mir scheint sie hastig, beinahe in einem Rutsch heruntergeschrieben, vielleicht mit der Idee, einen Test im Forum zu machen. Es gab Vergleichbares vor wenigen Tagen mit der KG von @Elraptor: Statt gelobt wurde kritisiert – und das war’s.

Oh, Moment, Moment! Gerade kommt Deine Antwort auf die vorherigen Komms:

Ich werde mein Bestes geben diese in Zukunft zu vermeiden.
Und der Punkt aussagestarke und kreative Wortwahl wird ab jetzt gründlicher umgesetzt.

Uj, da hätte ich Dir beinahe Unrecht getan. Denn wenn das so ist, dann haben wir eine interessante Zeit vor uns!

Das freut mich wirklich, beste Grüße!

José

 

Hallo @josefelipe, danke, dass du dir doch die Zeit genommen hast, etwas zu meinem Text zu sagen.
Ich merke mittlerweile auch an vielen Stellen was dem Leser fehlt und auch die Menge an Fehlern die ich gemacht habe.
Sehr hilfreich waren die ganzen Zitate, die du angebracht hast, dank denen lassen sich diese ich sage mal Unfeinheiten gar nicht übersehen.
Das Niveau war nicht sehr hoch angesetzt, wie gemerkt wurde, aber ich bin zuversichtlich, dass mit dem ganzen Feedback dieses gehoben werden kann, und die KG eventuell doch noch etwas wird.

Nächstes mal wird zudem der Horror Tag verwendet, damit es nicht wieder vorkommt, dass es zu Verwechselungen kommt.

LG und vielen lieben Dank

 

Hallo @LeSchaf
und willkommen!

Ich fand die Geschichte eigentlich gar nicht so schlecht. Sie ist über weite Strecken gut geschrieben, aber wirkt insgesamt nicht wirklich ausgearbeitet bzw. logisch. Ich denke aber, dass da eine richtig spannende Geschichte draus entstehen könnte, wenn du sie überarbeiten und vertiefen würdest.

Den Einstieg fand ich über weite Strecken gelungen, der hat mich erstmal neugierig gemacht. Obwohl ich

LeSchaf schrieb:
Lars fuhr auf der Landstraße in seinem alten Polo.
als ersten Satz ein wenig zu oberflächlich und nichtssagend finde. Vielleicht ein klein wenig mehr ins Detail gehen, z.B. dem Polo eine Farbe geben und der Landstraße eine Jahreszeit. Nur mal so als Vorschlag.
Ich würde die Einleitung aber mit:"Lernen war seine Stärke" beenden. Danach kommst du für meinen Geschmack zu sehr ins Labern, und die Info mit dem Führerschein und dem Studium finde ich unwichtig.


LeSchaf schrieb:
das gleichmäßige Rauschen der Straße.
Fand ich etwas schief. Die Straße selbst rauscht ja nicht. Der Wagen rauscht.

LeSchaf schrieb:
Beklemmt schaltete Lars erneut ...
Ich würde mich entweder für "beklemmt" oder "erneut" entscheiden. Beides ist mir zu viel.

LeSchaf schrieb:
Lars betrachtete die Schönheit der Umgebung.
"die Schönheit" würde ich weglassen. Du beschreibst ja im nächsten Satz, wie es aussieht.

Dann kommt der Unfall. Und den finde ich wirklich gut beschrieben. Ich kann Lars absolut nachvollziehen, seine Reaktionen, Gefühle und Gedanken. Und die Beschreibung von Mama Bambis Tod ist herrlich zynisch, das hat mir gefallen. Das Kichern könntest du mMn aber auch an der einen oder anderen Stelle reduzieren. Sonst wirkt dss nicht mehr wie Schock, sondern psychopathisch.

Aber die Story drumherum bleibt platt, sorry. Plötzlich liegt da eine Frau unterm Auto, mit deren Auto er offenbar zusammengeprallt ist. Ohne es zu merken. Na ja. Das ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Irgendwie müsste die Frau vorher schon mal ins Spiel kommen. Auch, dass ihr Oberkörper so dick wie ein Taschenbuch war, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. War die halb verhungert? Oder zweigeteilt durch den Unfall bzw. in Stücke gerissen? Der Vergleich mit dem Taschenbuch scheint mir hier nicht stimmig.

Dann wechselst du ab und zu die Erzählperspektive. Eigentlich erzählt ja Lars die Geschichte, ich leide ein Stück weit mit ihm mit, aber dann sagt er plötzlich, dass die Kotze sich als gute Deko für den Sweater eignet. Denkt er das in dem Moment? Wieder ein kurzer irrer Moment? Ich würde schreiben: Lars denkt, dass ... sonst klingt es für mich, als würde jemand anders die Geschichte erzählen.

Dass er sich zur Seite rollt, ist auch komisch. Wirft er sich auf den Boden und rollt sich ab wie bei einem Schusswechsel? Dazu müsste er erstmal in die Hocke gehen.

Und das Horror-Bambi kommt mir auch zu plötzlich. Wie meinen Vorkommentatoren fehlt mir hier auch ein Sinn, wieso passiert Lars das? Er fährt ja einfach nur die Landstraße lang, flieht vor nix, es kündigt dich kein Unheil an, nichts. Der nicht vorhandene Wildwechsel könnte z.B. ein Zeichen sein. So klingt es erstmal, als ob Lars ein bisschen blöd ist, dass er nicht weiß, das Wildwechsel auf Straßen wie dieser üblich ist.

Das wars erstmal von mir.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag von Chai

 

Hallo @Chai,

schön zu hören, dass die Geschichte, wenigstens in Teilen, etwas zu bieten hatte.
Die Plätte der Story hätte wohl noch ein wenig vermieden werden können, wenn ich meine Gedanken besser ausgeführt hätte.
Es hätte so aussehen sollen: Bambi tötet seine Mutter (der Sinn dafür fehlt nach wie vor, das ist eine große Schwäche leider und wird auch in der nächsten Version entfernt), dann kommt es zum Crash der Frau / sie hält an, um nach dem Reh zu schauen. Bambi tötet die Dame und ihr Wagen rollt den Hang hinunter. Dann kommt Lars. Sieht Bambi und will den Aufprall verhindern. Bambi hüpft zu Seite und den Aufprall den er spürt, ist die Frau, die er überfährt (deshalb ist ihr Brustkorb so dünn).
Das ganze war schrecklich erzählt, aber dank des vielen Feedbacks habe ich jetzt - glaube ich - einen Plan wie man das Ganze sinnvoller erzählen kann.

Danke sehr für die Rückmeldung und LG

 

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