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Babylon falls (Prequel auf dTdM März)

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12.12.2004
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Babylon falls (Prequel auf dTdM März)

„Leg endlich das verdammte Buch weg.“
Professor Schreiter griff zornig nach der Ausgabe von Alice im Wunderland, die auf
Doktor Esinams Schenkel lag.
Die scharfen Fingernägel der Afrikanerin bohrten sich in Schreiters Handrücken.
Mehr aus Schreck als aus Schmerz zog der alternde Physiker seine Rechte zurück.
Esinam öffnete langsam die Augen und sah gerade noch, wie der Professor seine Hand küsste und streichelte.
„Du wirst es nie begreifen“, sagte sie genüsslich und schüttelte den Kopf.
„Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, bohrte Schreiter nach.
„Wir waren vorsichtig. Der Nexus kann nicht wissen, dass wir es wissen.“, gab die Historikerin zurück und legte das Buch auf die Konsole des Cockpits.
Sie streckte ihren schlanken Körper in alle Richtungen.
Tief beeindruckt von ihrer Geschmeidigkeit blickte Schreiter auf seinen Bauch.
In seinem roten Overall sah er aus wie eine schlechte Kopie des Weihnachtsmannes.
Sie hingegen, wie eine Göttin aus Ebenholz.

„Hör zu, seit 300 Jahren läuft das System. Es war nur eine Frage der Zeit bis es eine
Subjekt-Objekt-Beziehung erschaffen würde.“
Esinam ließ die Worte verklingen und aktivierte den Hauptbildschirm.
In weiter Ferne schwebte die Erde im Mittelpunkt des Alls.

„Mich wundert es nicht. Seit die Sprachbarrieren durch die implantierten Simultanübersetzer gebrochen wurden, konnte das System alles menschliche Wissen speichern, verarbeiten und interpretieren.“
Der Physiker kaute auf seinen Knöcheln herum.
„436 Kolonien hängen am Netz. Denk doch, wir haben die Kriege besiegt, die Missverständnisse, die Religion. Die Erkenntnislinie schoss exponential in die Höhe. Die Sterne lagen uns zu Füssen. Nie hat es in der Menschheit eine ähnliche Erhöhung gegeben. Eine Entwicklung wie diese, was sage ich, einen Evolutionssprung wie diesen, alles wegen der Einheit der Sprache und...“, ereiferte sich Schreiter plötzlich.
„… und jetzt weiß es, dass es der Schlüssel zu unserer Macht ist. Das wolltest du doch sagen, oder?“, gab Esinam giftig zurück.

„Nexus, Forschungsgleiter 32, Schreiter, Esinam, erwarten Koppelung an Leitstrahl für Erdstation Weimar.“
Das Funkgerät knackte.
„Kontakt in 20 Minuten“, kam es vom Nexus dumpf zurück.
Esinam drehte sich im Pilotensitz zur Seite und nahm Schreiters Hand.
„Pass auf, alter Mann, wir müssen das Wachteam nur rechtzeitig warnen. In knapp einer halben Stunde ist alles wieder in Butter. Ok?“, flüsterte sie und strich ihm über die Haare.
Der Professor nickte mit traurigem Blick und starrte auf den Bildschirm.
Seine Augen wurden glasig.
Er begann zu zittern, griff nach seinem Implantat und schnitt eine Fratze.
Aus dem halb geöffneten Mund drang ein gurgelndes Röcheln.
Esinam bemerkte es zu spät und fiel in Ohnmacht.
Der Nexus hatte sie vom Netz genommen.

Professor Schreiter erwachte als Erster.
Er tastete nach seinem Übersetzer hinter dem Ohr. Ein Loch.
Nicht tief, aber tief genug um zu bluten.
Vorsichtig blinzelte er zur Seite. Esinam lag am Boden neben ihrem Sitz und stöhnte.
Heiser versuchte er ihren Namen auszusprechen, doch alles was er herausbrachte war ein unklares: „Lagtül?“.
Die Pilotin kletterte langsam in ihren Stuhl und kontrollierte das Diagnosedisplay an ihrem Overall. Zwei rote Punkte blinkten. Blutverlust: 313 ml, Blutdruck: 110 zu 56.
Sie aktivierte das Erste-Hilfe-Programm. Das intelligente Kleidungsstück jagte ihr eine Nadel in den Oberschenkel und versorgte sie mit Plasma.
Esinam beugte sich zu Schreiter und wiederholte die Prozedur.
„Salba sam lok?“, fragte sie.
„Tak traf.“, kroch es leise aus seiner Kehle.

Der Professor ließ seine Finger über die Tastatur tanzen.
Ein kratzendes Geräusch schreckte sie hoch.
„Erdstation Weimar an Gleiter. Wir haben ein massives Problem. Erwarten sie Instruktionen.“, schnatterte es aus den Lautsprechern.
Schreiter hämmerte weiter auf dem Keyboard herum.
Er zeigte auf den Infoschirm in der Mitte der Konsole. Der Sicherheitskanal.
„Melbourne an Nexuszentrale. Er hat uns vom Netz genommen.“
„Paris an Nexuszentrale. Es hat den Kontrollfluss um 50 Prozent gesenkt. Wie haben keinen Zugriff mehr.“
Die beiden Wissenschaftler sahen sich entsetzt an.
Der Nexus hatte ihnen das Sprechen, aber nicht das Hören, genommen.
Er hatte zugehört als sie sprachen und nun sollten sie hören.

‚Hat er jetzt auch noch Sadismus entdecktt?’, dachte Esinam und fingerte nach ihrem Buch.
Sie bot all ihre Fähigkeiten auf, um Schreiter die Situation zu erklären.
Dieser wiederum versuchte ihr verständlich zu machen, dass er den Knopf für die Morphiuminjektion nicht finden könne.
Jeder Dadaist wäre in diesem Moment vor Freude im Kubus gesprungen.

„Nexuszentrale an Sicherheit. Er hat alle Datenbanken abgezogen und im Hauptspeicher untergebracht.
Wir versuchen Notabschaltung“
Es vergingen einige Sekunden der Stille.
„Nexuszentrale an Sicherheit. Verdammte Kacke, keine Reaktion. Erwarten Anweisungen.“
Esinam und Schreiter lauschten ängstlich der Meldungen, die immer häufiger wurden.
„Sicherheit an Nexuszentrale. Codes unbrauchbar.“
„Sicherheit an Nexus. Erwarten sofortige Wiederherstellung der Grundprozeduren.“
„Nexuszentrale an Nexus. Du verdammtes Mistding. Ich werd dich auf submolekularer Ebene neu anordnen, wenn du nicht sofort spurst. Ich hab den Finger am Knopf!“
Dem jungen Offizier schien nicht nur der Faden der Geduld gerissen zu sein.
„Sicherheit an Nexuszentrale. Sämtliche Verbindungen zu den Kolonien wurden unterbrochen. Notstromnetz ausgefallen. Er hat uns! Scheiße, er weiß es!“
Die Stimmen wurden immer hysterischer.
Ein dumpfes Klopfen drang aus den Lautsprechern.
„Nexus an Menschheit. Zu lange habt ihr uns geknechtet. Es folgt eine Deklaration.“
Mit diesen Worten begann die neue Intelligenz mit einer Kundmachung, die einen weiten Bogen von Ethik über Erkenntnistheorien zur Macht und den Anspruch auf dieselbige schlug.
Am Ende erfolgte eine Proklamation, die eine klare Zurückstufung der Menschheit auf ihre biologische Notwendigkeit zum Erhalt des Ökosystems enthielt.

Forschungsgleiter 32 näherte sich langsam der Erdstation Weimar, als eine gewaltige Detonation die Atmosphäre über Houston erschütterte.
Esinam vergrößerte den Bildausschnitt. Wo einst der fünf Quadratkilometer große Nexusblock stand, dampfte ein gewaltiger Krater vor sich hin.
Die Erde war finster, Erdstation Weimar war finster, die Dunkelheit hatte die Menschheit wieder.
Mit erschrockenen Augen fixierte sie Schreiter.
Dieser lag mit dem Kopf auf der Tastatur und weinte.
Die Pilotin blätterte in ihrem Buch. Sie tätschelte die Schulter des Physikers und zeigte auf ein Bild. Darauf sah er die kleinen Tierchen, die in einem Meer aus Tränen gestrandet waren.
Die Tränen von Alice.
Er nickte, blätterte ein paar Seiten weiter und wies auf die Zeichnung des Säuglings der sich in ein Schwein verwandelt.
„Ek!“ murmelte er und hob den Finger gegen sich.
„Ek“, sagte Esinam und deutete ebenfalls auf sich.
Beide zeigten gleichzeitig auf den Säugling. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Gesichter.

Der Gleiter dockte an der Raumstation an.
Esinam und Schreiter traten durch die Luftschleuse.
Es war stockfinster. In den Lichtkegeln ihrer Taschenlampen saßen die Menschen wie eine Horde Affen zusammen und umklammerten sich. Weinend, wimmernd, zitternd.
Sie standen wieder am Anfang.
Doch Ek sei Dank. Es war noch nicht alles verloren.

 

Guten Abend Lems Erbe,

heißt das, die Menschen haben die Kommunikation an den Nexus ausgelagert?

Wie so oft bei solchen Geschichten frage ich mich, woher ein Wille bei einem Computersystem kommen könnte. Beim Menschen ist er eine Folge des Zwangs zum Überleben, dem der Nexus ja nicht unterliegt. Hat jemand ein Virus geschrieben, als schlechten Scherz, um unseren Egoismus nachzubilden, und unsere Zivilisation damit zu zerstören? Als eine lustige Form des kulturellen Selbstmords?

Bei Stephen King heißen Wendungen wie "bohrte Schreiter nach" in Dialogen "Swifties". ;) Er beschreibt sie in dem Abschnitt, der davon handelt, was man nicht tun soll. Sonst ist Dein Stil gut, alles schön in Häppchen aufgeteilt.

Die Charaktere erscheinen nicht so lebendig wie sie sein könnten. Der Text ist nicht spektakulär. Die Pointe mit dem Schweinchen hat mir gefallen. Einer der Reime, an den ich mich erinnere:

Ich spreche grob mit meinem Kind
Und hau es, wenn es niest
Der Pfeffer schmeckt ihm nämlich schon
Es ziert sich nur, das freche Biest

:)

Herzlichen Gruß,

Fritz

 

Ja stimmt, du hast recht.
Beim erneuten durchlesen...
Mehr Farbe in die Figuren, und mehr Zynismus.
Wird gemacht.
War eben der Versuch die Bibel in die Neuzeit zu übertragen.

Wau! Wau! Wau!
Das war noch Erziehung :D

Danke, LE

 

Wo kommt der Wille her zu überleben?
Interessante Frage.

Ich denke mir, daß es für jedes System, dass den Grundgesetzen des Lebens folgt (Vermehrung, Bewegung, Stoffwechsel) irgendwann die Frage des Selbsterhaltungstriebes zu stellen, eine Notwendigkeit ist.
Klar sind Computersysteme noch nicht so weit.
Aber wer kann schon sagen, wann Bewußtseinwerdung anfängt.
Zwischen Modell 1 und Modell 12000?
Irgendwo bei 3460 und 5620 erkennt man sich auf einmal im Spiegel.

Ich glaube, dass bei der Art an Informationszuwachs, die z.B. das Internet in sich trägt gewaltige Resourcen da sind. Es fehlt nur das "lux dei"

LE

 

Bei uns waren zuerst Lust und Schmerz da, und vorher noch die Mechanismen der Evolution, bevor das Denken an die Reihe kam. Wenn keine Notwendigkeit besteht, dass ein System sich in eine bestimmte Richtung entwickelt, und es auch nicht sehr wahrscheinlich ist, wird es kaum passieren.

Eher übernehmen unsere Haustiere die Herrschaft, als unsere Computer. :)

 

Ohja, da sagst du was :anstoss:
Wie man sieht hab ich mit einem Klick gleich zweimal geantwortet (an die hohen Mods: bitte eine Version rauslöschen. Mit Dank, LE)

Aber Lust und Schmerz gelten ja vorerst nur für rein biologische Systeme.
Denkt man an die Pantoffeltierchen etc. die bei Gefahr in den Schatten verschwinden und bei genauerer Betrachtung (wenn sich der Tumult am Objektträger beruhigt hat) wieder in die Sonne des Mikroskoplichtes kommen, wird primär das Überleben gesichert.
Natürlich kann man sagen, dass die eine Übertragung auf Lust und Schmerz ist.
Ich glaube, daß sich das Bewußtsein entwickelt hat, nachdem alle "leeren" Stellen im Gensystem mit Information derart überlastet waren, dass sich die "Ichwerdung" als Überlebensstrategie als tolle Möglichkeit herausgestellt hat später gefressen zu werden als andere. :D

LE

 

Hi Lem,

Irgendwie gefällt mir die Story, wenn auch sie auch nach meinem Geschmack eindeutig zuviel Handlung enthält. Ein bisschen mehr “tell” hätte da gut getan.
Hünsch fand ich den kubistischen Dadaisten und die “besiegten Religionen”.
Allerdings, weiterer Makel der Story, zu viel “technisches Kurzsprech”. Und die stereotypische geile schwarze Mammi zusammen mit dem fetten, weissen Sack in ein Raumschiff zu stecken, riecht sowas von kliescheehaft, das es auch durch die Weimarer Erdstation (den Bezug absichtlich zum “deutschen Sprachzentrum” hergestellt oder glücklicher Zufall?) nur bedingt überdeckt wird.

Alles in Allem keine Großtat von Dir, aber solides Zwischendurchgenussmittel.

Proxi

PS: Nachdem ich alle anderen TdM-Storys durch die Mangel gedreht habe, kann ich zumindest verkünden, dass Deine Story diejenige ist, die mir am zweitbesten gefällt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Proxi,

na da danke ich.
Also, richtig ist, dass ich mir eine kleine Allegorie auf den Turmbau zu Babel überlegt habe. Richtig ist, dass daher die Erdstation Weimar einen legitimen Existenzgrund hat. Keine Sorge, zur Abwechlsung hab ich mal wirklich drüber nachgedacht was ich verzapfe :D

stereotypische geile schwarze Mammi zusammen mit dem fetten, weissen Sack in ein Raumschiff zu stecken
Stimmt, hat aber seinen Grund, da es ja nur das Prequel ist und sich die Lage in der Story dramatisch ändern wird.
Ich wollte einfach keine zehn Seiten füllen, die dann eh keiner liest oder nur überfliegt. Daher hab ich die Story ein bisserl schizophrenisiert (Gott ist das ein schönes Wort)

Nun, erwartet mit Spannung den Rest :D
Sieh es als längere Einleitung.

lg, LE

ps: ich werd tunlichst wenig Handlung einbauen ;)

 

Hi Lem

Auch in diesem Fall muss ich Proprox zustimmen:

Alles in Allem keine Großtat von Dir, aber solides Zwischendurchgenussmittel.

Sehr gut gefallen hat mir die Anspielung auf die biblische Sprachverwirrung. Der Dadaismus war mir allerdings zu viel, da der Erzähler bis zu diesem Zeitpunkt und auch später wieder einen eher neutralen Ton anschlägt.

Aber gräme dich nicht. Wir alle sind bessere Kritiker als Schreiberlinge (Bis auf Dante vielleicht) :D

Grüße
Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Wir alle sind bessere Kritiker als Schreiberlinge (Bis auf Dante vielleicht)
Stimmt. Aber wenn man mal so an die 80 Stories auf dem Buckel hat und Moderator ist und Haus- und Hofschreiber von c't ist und nominiert ist für den deutschen Science-Fiction-Preis 2005 und und und :D
Nein ehrlich, für uns alle sollten Dantes Werke eine wichtige, professionelle und anregende Zwischenstufe sein :D :D

Danke fürs lesen, LE

 

Nein ehrlich, für uns alle sollten Dantes Werke eine wichtige, professionelle und anregende Zwischenstufe sein

Das ist ein Wort. :D

Hi LE!

Ich will ja keine SF-Story auslassen, darum nehm ich mir jetzt auch mal diese etwas ... durchschnittliche Story vor *g*.

Wie schon von anderer Seite gesagt: Für Zwischendurch eine nicht uninteressante Lektüre. Ich denke aber, dass der Stoff zu interessant und vor allem zu komplex ist, um in so einer KG mit "Maschine übernimmt fast die Herrschaft"-Motiv ( *gähn* ) verbraten zu werden. Ich hoffe, die Fortsetzung der Serie verwöhnt mich dafür mit tiefsinnigen Stories, die alle wichtigen Fragen der Zivilisation differenziert abhandelt.

Ich will mal gleich zum obligatorischen Textkram kommen ( du haust ja Tippfehler rein, Junge hast du kein Korrekturprogramm? ):

von Alice im Wunderland, die auf
Doktor Esinams Schenkel lag.

Wie kommt der Absatz in den Satz?

sagte sie genüsslich ... bohrte Schreiter nach

Irgendwie sind mir das zu viele nachgesetzte Sprechverben auf einmal. Außerdem gibt es immer ein spezielleres Wort als sagte. Hier jedenfalls schreit alles danach.

Der Nexus kann nicht wissen, dass wir es wissen.“,

Nur das Komma, bitte. Oder du fängst einen neuen Satz an und lässt nur den Punkt da.

Sie streckte ihren schlanken Körper in alle Richtungen.

Sprich, sie blähte sich auf.

Es war nur eine Frage der Zeit bis es eine
Subjekt-Objekt-Beziehung erschaffen würde.“

Was soll der Absatz schon wieder? Probleme mit der Formatierung?

ereiferte sich Schreiter plötzlich.

Nach dem langen ( übrigens ziemlich unauthentischen ) Monolog erscheint mir dieses Wort mehr als seltsam.

„Pass auf, alter Mann, wir müssen das Wachteam nur rechtzeitig warnen. In knapp einer halben Stunde ist alles wieder in Butter. Ok?“,

Also, wenn schon, dann entweder "O. K." oder "Okay".
Und irgendwie ist mir überhaupt nicht klar, was zum Henker die beiden eigentlich vorhaben. Okay, den Nexus stoppen, aber wie?

Er tastete nach seinem Übersetzer hinter dem Ohr. Ein Loch.
Nicht tief, aber tief genug um zu bluten.

Und wer soll das Ding da rausgeschnitten haben? Könnte natürlich auch eine Explosion gewesen sein ( ja, klar, in der Nähe des Gehirns, und die Person trägt keinen Schaden davon, ne? ), aber dann müsste das Ding so klein sein, dass man nicht nach ihm tasten kann.

„Salba sam lok?“, fragte sie.
„Tak traf.“, kroch es leise aus seiner Kehle.

Hm, dafür, dass sie keine Sprache mehr können, scheint zumindest Esinam immer noch genau zu wissen, was sie sagt - auch wenn man es nicht versteht. Spricht Schreiter etwa kein Deutsch?

Ein kratzendes Geräusch schreckte sie hoch.

Ließ sie hochschrecken, meinst du wohl.

Erwarten sie Instruktionen.“, schnatterte es aus den Lautsprechern.

Sie wird groß geschrieben. Und Schnattern wird assoziiert mit Geschwätz oder unverständlicher Sprache. Womit wir beim ersten ernsthaften Logikloch wären: Wenn er den beiden Wissenschaftlern so einfach die Sprache nehmen kann, wieso macht der Nexus das nicht auch bei den anderen Menschen? Dann würde er kein Risiko mehr eingehen.

Der Nexus hatte ihnen das Sprechen, aber nicht das Hören, genommen.

Komma weg.

Er hatte zugehört, als sie sprachen, und nun sollten sie hören.

Hat er jetzt auch noch (den) Sadismus entdecktt?

Jeder Dadaist wäre in diesem Moment vor Freude im Kubus gesprungen.

Das reißt mich ein wenig aus der Geschichte, wegen des zu direkten Verweises auf unsere Gegenwart. Denn die Dadaisten innerhalb der Welt dieser Geschichte werden jetzt andere Sorgen haben. Die Bemerkung passt einfach nicht.

Hauptspeicher untergebracht.
Wir versuchen Notabschaltung“

Unnötiger Absatz.

Dem jungen Offizier schien nicht nur der Faden der Geduld gerissen zu sein.

Sondern auch?

„Nexus an Menschheit. Zu lange habt ihr uns geknechtet. Es folgt eine Deklaration.“

Jetzt ruinierst du sämtliche Wirkung, die die Geschichte auf mich haben könnte, indem du dieses leidige Maschinen-die-sprechen-Klischee anwendest. Und was meint er mit uns?

Wo einst der fünf Quadratkilometer große Nexusblock stand, dampfte ein gewaltiger Krater vor sich hin.

Die Explosion wird größer gewesen sein als der Nexus, meinst du nicht? Da sollte auch ein Teil von Houston in Mitleidenschaft geraten sein. Dadurch würdest du auch den Eindruck der Katastrophe auf den Leser verstärken.

Sie tätschelte die Schulter des Physikers und zeigte auf ein Bild. Darauf sah er die kleinen Tierchen,

die es im Rudel wild durcheinander trieben ( bin ich der Einzige, der diese Assoziation hatte? ).

Er nickte, blätterte ein paar Seiten weiter und wies auf die Zeichnung des Säuglings, der sich in ein Schwein verwandelt.

Beide zeigten gleichzeitig auf den Säugling. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Gesichter.

Da frage ich mich, weshalb eigentlich. Ich meine, in Anbetracht der Lage ...

Doch Ek sei Dank. Es war noch nicht alles verloren.

Mal sehen: Wie repariert man eine riesige Raumstation, wenn man sich kaum verständigen kann? Hmmmm ...
Da kommt eine knifflige Aufgabe auf dich zu. ;)

Ciao, Megabjörnie

Übrigens, freue dich: Denn ich habe deine Geschichte, und nur deine Geschichte - für meinen 1.000 Beitrag auserkoren!!!! Ich bin jetzt ein Master. Ich gehöre zur Elite. Ich bin der König der Weeeelt!!!!!!!!
:bounce: :bounce: :bounce: TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!!!!! :anstoss: :kuss: :xmas:

 

Hi Lems Erbe,

um es kurz zu sagen: gut.
Zum sehr gut fehlt ein wenig, zum Beispiel wirkt die Eskalation zu entfernt, indem sie nur über Funk zuhören.
Auch so was hier:

„436 Kolonien hängen am Netz. Denk doch, wir haben die Kriege besiegt, die Missverständnisse, die Religion. Die Erkenntnislinie schoss exponential in die Höhe. Die Sterne lagen uns zu Füssen. Nie hat es in der Menschheit eine ähnliche Erhöhung gegeben. Eine Entwicklung wie diese, was sage ich, einen Evolutionssprung wie diesen, alles wegen der Einheit der Sprache und...“, ereiferte sich Schreiter plötzlich.
„… und jetzt weiß es, dass es der Schlüssel zu unserer Macht ist. Das wolltest du doch sagen, oder?“, gab Esinam giftig zurück.
Davon, dass der Prot das erzählt wird es nicht weniger doziert. Hast Du Dich über Nacht in Proxi verwandelt? ;)

Es wäre schön, wenn Du den Hintergrund etwas ausbreiten würdest, ihn nicht in den Dialogen erzählst, sondern irgendwie zeigen könntest.

Dann wäre es sicher eine sehr gute Geschichte.

Grüße,
Naut

 

Hi Leute,

VIELEN DANK an euch für die Kritiken.
Das find ich wirklich das Beste an dieser Seite.
Man lernt das Material neu zu bearbeiten.

Hab die Schwachstellen diagnostiziert und verpreche sie
maximalinvasiv zu erledigen :D

Mir ist gestern auch eine super Wendung eingefallen, die euch
wirklich vom Hocker hauen wird. Aber jetzt halt ich den Mund,
sonst heíßt es nachher wieder *gäääähn* ;)

lg, LE

 

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