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Baby Badoo
Baby Badoo krabbelt ins Obergeschoss des Einfamilienhauses und steht vor der Entscheidung, ob das linke oder das rechte Zimmer das begehrenswertere sein wird. Was Baby Badoo nicht weiß, ist dass im rechten Raum nur Ramsch liegt und der Boiler steht. Links hingegen ist Mamas und Papas Schlafzimmer, viel interessanter. Baby Badoo krabbelt nach links, denn die Linksmanöver liegen Baby Badoo. Ein Glück ist der Raum offen, sodass Baby Badoo gemütlich reinkann. Niemand da. Blaues Licht erleuchtet das Zimmer, manchmal geht es und kommt aber wieder. Tolles Blau. An der Wand hängen Fotos von Mama und Papa und einem winzigen Etwas. Ist das etwa Baby Badoo? Unmöglich, denn Baby Badoo ist ja viel größer als das, was da auf dem Bild ist. Baby Badoo wird erst Jahre später das Konzept von Zeit kennenlernen, noch ist das Jetzt Baby Badoos einzige Realität. Neue Dinge erkunden, Mamas auf dem Boden liegende Bürste in den Mund nehmen, Haare mjam, so muss das Leben sein. Welch beneidenswerter Enthusiasmus.
Eine Frau erscheint hinter Baby Badoo - Bürste noch im Mund - und nimmt es in die Arme. Baby Badoo kennt die Frau nicht, es weint. Aber auch nur kurz, denn die Frau lacht mit ganz großen Augen und so will Baby Badoo nun auch mit ganz großen Augen lachen. Sie trägt ein blaues Etwas unter einem noch blaueren Etwas, das weiße Etwas auf dem Kopf steht ihr. Mit seinem Kopf fest an ihrer Brust, geht die Frau die Treppen runter. Im Erdgeschoss liegt Mama am Boden, sie schläft mit offenen Augen. "Heyyyyy wie geht's kleiner?", ruft Papa, Arme hinter dem Rücken, Baby Badoo zu. Drei Männer in denselben Blaus wie die Frau in Blau. So viel Blau. Baby Badoo freut sich über Papas Ruf und lacht, doch die Frau in Blau verdeckt mit ihrer Hand Baby Badoos Augen, alles schwarz. Sie verlassen das Haus, draußen ist es kalt und zwischen den Fingern von Fraus Hand sieht Baby Badoo überall blaues Licht. So schön.