nilius
Guest
B612
Zwei Klänge die ich war nehme. Zwei die diesen Raum füllen. Inmitten all der fallenden Blättern, sind es die beiden, die ich war nehme, die ich beobachte, die ich verfolge. Ich begleite sie auf ihren Weg hinab, zu ihrem Ziel, vielleicht zu ihrer Bestimmung. Die Fragen die sie nie stellen würden, die frage ich, für sie in ihrem Namen weil ihre Zeit nicht reichen würde. Meine, ja meine schon. Ich habe Zeit, ihre Zeit, die die sie nicht haben, nicht hatten, nicht haben werden, also Zeit die ich tausche, einlöse, oder gerne gebe weil ich sie habe. Ich weiß das sie auf ihrem kurzem Weg wissen wollen, begreifen wollen ja verstehen wollen warum und weshalb. Wieso und ja eigentlich so bitter, so endgültig. Aber es liegt in der Natur der Sache das der Fall nicht unendlich sein kann, er muß endlich sein, er muß sich fügen im Kreis der Dinge, die sich da fügen zu einem Ganzen. Weil das Ganze ein Teil des Neuen ist, das sich wiederum ergänzt, um ein Teil des Ganzen zu sein, dass sich immerfort so nennen wird. Abschluss bedeutet nicht entgültig, es ist ein Teil des Fertigen, des Vollendeten, des Ganzen, was aber wiederum nur ein Teil des ist, ja wie wollen wir es nennen, des Überhaupt.
So würde ich formulieren, was ich bei Dir fand. So kurz ich anwesend bin, diesen Augenschlag der Zeit, der ein Leben bedeutet, der mit unseren Worten eine Ewigkeit Name trägt, und so wichtig und tragend ist, aber dennoch so unbedeutend für das Überhaupt, so hab ich Dich gewonnen für mein Herz. Jede zukünftige Generation, so auch sie das gleiche fühlt und auch verstehen kann was ich jetzt in jenem Moment für Dich empfinde, was millionenfach empfunden und was noch millionenfach gefühlt werden wird, was so groß und so unfassbar wie Luft sich anfüllt, aber jeder erkennen wird, dies, und genau dies macht es aus, ein Teil des Überhaupt zu sein. Du bist mein fallendes Blatt, welches ich begleite, Deine Schönheit in meinen Augen ist das Zweite.
Du hast gesagt, ein Moll ist nicht in Deinen Gedanken. Aber ein Moll hat jetzt schon das Überhaupt, für wenn, das zeigt uns der Augenblick. Es ist da, vor uns wie ein steinernder Strand der auch nach uns so sein wird. Und ein anderes Paar wird dort stehen wo wir standen, werden sich bedeutend fühlen, so wie wir taten. Sie werden lesen eine Zeile die unsere war, die dann aber ihre geworden ist weil sie das gleiche fühlen, sie werden ergänzen und wir werden fließen so wie das Leben nun mal ist. „ So ist es nun mal..“ Worte mit denen du Dich nicht abfinden konntest. Wenn sich Deine Rose legt auf mein Gesicht, werden genau diese trauernd glücklich wiederhallen, weil das Leben nun mal so ist. Du bist mein fallendes Blatt und ich bin Dein Begleiter. Ich lehne mich zurück mit dem Kopf am Fels und schreie Deinen Namen, damit dieser Ort erfährt, das der Name vor uns, neben uns und nach uns, der Selbe ist.
Der Rausch dieses Ortes, wird immer eine Ode an das sein, was wir gefunden haben. Du brauchst dem nur zuzuhören und Du brauchst nicht mehr zu warten....
In wenigen Momenten hört es auf. Ein kurzer Schlag der Zeit wird beenden was ein Leben ward. Dieser Takt der Zeit kann mehr als ihm gewahr, er kann Nichten, er kann so grausam sein, obwohl er doch so viel vermag, vermochte. So wie er gab, so konsequent er nimmt. Ich lehne mich zurück und schließe meine Augen, denke an den sanften klang des Lebens, an die Oboe im grünen Gras, an das Cello bei steinerdem Strand, an das Lächeln Deiner Jugend, an das warme Gefühl in Deiner Nähe und an die Unendlichkeit die vor uns lag. Ich lehne mich noch einmal zurück, fühle Deinen Kuss den Du mir flüchtig gabst, sehe noch einmal in Deine Augen die mir so viel versprachen. Es scheint so lange her und doch mein Glas ist noch halb voll, mit Deiner Lust aufs Leben, mit Deiner Vision voll Wellen an diesem geheimnisvollen Ort. Wenn wir beide Asche sind, wir nie gewesen, wir doch berichten hier ein Stein an diesem Strand. Und nur der, der hören will, wird fühlen was wir vor jahrtausenden gefühlt.
Leb wohl mein Blatt, .... Dein Begleiter