@Fliege
Hallo, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast die Geschichte zu lesen. Tatsächlich ist sie (zumindest sprachlich) alles andere als rauh und widerspricht dem Ziel, welches ich in meinem Profil angegeben habe. An manchen Stellen habe ich es tatsächlich etwas zu gut gemeint und den Honig viel zu dick aufgetragen. Bei der nächsten Überarbeitung werde ich deine Hinweise zur Kenntnis nehmen und sie mit einarbeiten.
Er ist da einfach unter diesem Baum bis zum heutigen Tag liegen geblieben, ja? Oder doch doppelte Verneinung und er konnte sich zwingen?
Naja fast. Er konnte sich nicht davon abhalten nach Hause zu gehen. So hätte ich es besser formulieren können. Das erzählende Ich befindet sich in einem Spannungsfeld. Der Frühling kommt zurück und damit auch seine Lebensfreude. Hinter ihm liegt ein langer grauer Winter, in welchem er eingesperrt war und die Blüten vermisst hat. Jetzt gibt es, zumindest für die Zeit seiner Spaziergänge, wieder schöne Momente.
Diese Stelle soll den Grundkonflikt der Figur darlegen. Er ist kein fröhlicher Mensch. Er ist zerfressen von inneren Parasiten und flüchtet sich im Frühling in den Park, verbringt dort ganze Tage in den Wiesen, einfach nur um nicht wieder nach Hause zu müssen.
Der Satz ist auch so ... ach Gottchen und ehrlich gesagt, braucht der Text den gar nicht, denn seine Liebe zu den Bäumen wird im nächsten Absatz ja völlig klar.
Ja, hast Recht. Fliegt raus.
Hä? Neu oder alt oder ganz anders gemeint? Keine Ahnung. Vielleicht auch einfach streichen, weil es doch sehr verwirrend ist.
Vielleicht werde ich es streichen. Mal schauen. Ich verstehe jedenfalls die Verwirrung.
Er kehrt zurück in seine alte Heimat, welcher er aber eine Weile entfliehen konnte. Er hat zwischenzeitlich woanders unterkommen können. Jetzt muss er in seine "neue" Heimat, welche er aber schon von früher kennt. Deshalb ist es auch seine alte Heimat.
Ich habe es mir so vorgestellt, dass er über den Winter eine Kurzzeitbeziehung hatte und woanders gewohnt hat. Jetzt endete die Affäre und er muss zurück in seine verhasste Wohnung.
Aber vielleicht finden andere etwas. Ich kann ja nur für mich sprechen und darauf musst Du keinen Pfifferling geben.
Ich bin dankbar für deine Meinung. Auch wenn du mit der Geschichte selbst nicht viel anfangen konntest, hast du mir dennoch ein paar gute Tipps gegeben. Danke dafür.
Tja, was will der Text mir sagen? Die Bäume sind Freunde, weil sie nicht über sein Äußeres urteilen? Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht
Das soll der Text nicht sagen. Dieser Frühling ist der letzte, den der Ich-Erzähler je erlebt hat.
Irgendwas ist irgendwann nach dem Videotelefonat passiert. Was passierte, weiß ich selbst nicht. Aber er hat es nicht überlebt.
Als er sich beim Videotelefonat selbst sieht, zeigt sich die Selbstwahrnehmung des Erzählers. Er hasst sich. Er findet sich grässlich, unausstehlich und widerlich. Deshalb sieht er, wie sich Ungeziefer aus seinem Auge frisst und all die anderen ekelhaften Dinge.
Ziel der Geschichte ist nicht irgendeine Moral zu vermitteln. Es ging mir vielmehr darum in einer eher experimentellen Weise über die belebende Wirkung des Frühlings zu schreiben. Der Erzähler blüht auf in dieser Jahreszeit. Aber auch der Frühling und die Bäume sind nicht in der Lage, den Erzähler langfristig aufzumuntern und ihm zu helfen.
Es ist durchaus gewollt, dass die Geschichte den Leser mit vielen offenen Fragen zurücklässt. Allerdings habe ich dafür wohl an den falschen Punkten zu viel Verwirrung gestiftet.
Beim nächsten Mal werde ich mir etwas mehr Zeit nehmen und die Geschichte besser planen. Diese hier entstand sehr spontan, aus einer Laune heraus und leicht übermüdet im Bett. Zu Beginn wusste ich selbst nichtmal wo ich mal enden werde. Das kam alles erst im Schreibprozess - vermutlich ist dabei einiges an Gedanken, die zum Verständnis der Geschichte beitragen könnten, verloren gegangen.
Wie auch immer. Danke für deine Zeit, schöne Woche noch!
Herb
@Lukas Nue
Hallo Lukas, auch dir danke ich für dein Zeit und fürs Lesen!
Ich konnte einiges aus deinem Kommentar mitnehmen.
Fangen wir mal vorne an. Mit dem Satzt habe ich zwei Probleme. Zum einen finde ich der Einschub "die mein Leben beendeten" stört ein bisschen den Lesefluss, und das sofort am Anfang der Geschichte. Zum anderen denke ich, du solltest der Geschichte erstmal ein bisschen Platz zum Atmen geben und den Lesenden den Hauch einer Chance, sich in das Setting einzufinden, bevor du anfängst, irgendwelche Doppeldeutigkeiten einzubauen. Ich würde das einfach weglassen.
Denke, dass du Recht hast. Die Lesenden werden ziemlich abrupt ins Geschehen geworfen.
Du vermisst also ein paar Sätze in denen die Stimmung und die äußeren Umstände vermittelt werden. Verstehe ich das richtig?
An irgendeiner Stelle möchte ich aber erwähnen, dass der Erzähler während dieses Frühlings stirbt. Darauf baut für mich die gesamte Geschichte auf.
Das finde ich ein bisschen unnötig, ich meine sind die Blätter irgendwie wichtig, oder haben eine Doppeldeutigkeit, die ich nicht verstehe? Wenn nicht, würde ich den Satz einfach weglassen, wenn du in dennoch stehen lässt, dann würde ich die Klammern durch Kommata austauschen und das "an denen ich es konnte" durch etwas Spezifischeres ersetzen (warum konntest du es nicht?)
Die Blätter haben keine Doppeldeutigkeit. Es sind nur Blätter und sie sind schön.
Der Absatz kommt dennoch raus. Ist zuviel des Guten.
Hier würde ich mich entscheiden, sind es deine Freunde oder nicht.
Es sind seine Freunde.
Unter ihm. Hört sich so schöner an. Danke!
Da kann man mehr rausholen. Du könntest eine Metapher einbauen, dass Bäume ja auch Schatten werfen oder so, wenn du schon so viel über Bäume redest
Darüber musste ich schmunzeln. Ich werde darüber nachdenken
Check ich nicht, da reicht mein metaphorischer Sinn nicht für aus.
Siehe meine Antwort an
@Fliege
Ich würde nach "nicht so weit" einen Punkt oder sowas machen. Damit das mehr unterstrichen wird und nicht in dem langen Satz untergeht.
Gute Anmerkung. Stimme dir zu.
Irgendwie zu wenig. Freust du dich, oder nicht, und besonders wie und warum freust du dich. Würde ich ein bisschen mehr ausschmücken.
Naja, der Erzähler freut sich schon darüber. Scheinbar ist es eine Person, die er gerne hat, aber der Zeitpunkt ist möglicherweise nicht passend. Es gibt viele mögliche Gründe, warum er sich "ein wenig" darüber freut.
Ich werde drüber nachdenken, ob ich das verändern möchte.
Tja, und bei dem Satz habe ich dann aufgegeben :S Soll das als Kontrast nochmal dienen, oder soll das darauf anspielen, dass sie dich doch als toll ansieht, oder soll es zeigen das die Welt sich weiter dreht, auch mit deinen (inneren) Verletztungen?
Nö, nichts der gleichen. Da steht keine größere Bedeutung hinter. Es wird nur gesagt, dass die Bäume blühen und, dass das Leben zu dieser Zeit einigermaßen erträglich wurde. Ich mochte diesen letzten Satz eigentlich, da der Anfang wieder aufgegriffen wird und der Leser daran erinnert wird, dass der Erzähler inzwischen tot ist.
Sorry, wenn sich der Kommentar jetzt sehr kritisch anhört, ist alles nur mein Geschmack und sind alles nur Vorschläge, die zum Drübernachdenken anregen sollen.
Dafür bin ich hier. Wenn ich liebe Worte im übermaß brauche, gehe ich woanders hin.
Danke, dass du deine Gedanken mir mir teilst.
Schöne Woche wünsche ich dir ebenfalls.
Ich bin noch nicht ganz mit dem Forum vertraut. Ist es gewünscht Überarbeitungen nochmal als Kommentar zu teilen?
Liebe Grüße