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Ausnutzen oder ausgenutzt werden

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02.02.2003
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Ausnutzen oder ausgenutzt werden

Ausnutzen oder ausgenutzt werden

Sommer ist vorbei. Der Winter naht, die Übergangsphase war zu kurz, ich habe die langsamen Veränderungen gar nicht wahrgenommen und jetzt wird mir ruckartig klar, dass es kalt geworden ist.
Früher saßen wir jeden Abend auf dem Hof der Fröbelschule, jetzt sind wir auch noch oft da, doch es ist nicht mehr das gleiche. Die Unbeschwertheit, die wir einst in unseren Herzen trugen, wurde durch Schwermut ersetzt; kein fairer Tausch. Vieles hat sich geändert, aber nicht zwischen uns. Andere sind in unsere Leben getreten, und wenn ich nun von diesen Mädchen höre, empfinde ich Kummer; angenehmen Kummer. Der Wind streift mein Haar mit einem Hauch Melancholie.
Wir sitzen alle zusammen in einer gemütlichen Runde, und du sitzt mir gegenüber.
Ich sehe dich an und kann es nicht fassen: du bist älter geworden... Ich bin älter geworden.
Ich stelle mir die Frage an der nach der ersten Erkenntnis kein Weg dran vorbeiführt:
„Haben wir dazu gelernt? Haben wir uns charakterlich geändert?“
Kann meine Blick nicht von dir nehmen und schweife in Erinnerungen, kaum zuglauben wieviele dunkle und längst vergessene Ecken ich wieder erforsche. Du und Ich, unsere gemeinsame Geschichte. Der Höhepunkt war, als wir uns betrunken im Regen küssten. Ich habe dich geliebt, weil ich es nicht schaffte nur mit dir zu spielen, Du hast mit mir gespielt... aber mich nicht geliebt.
Ausnutzen oder ausgenutzt werden.
Deine dunklen, braunen Augen bohren sich tief in mich hinein und ich muss deinen Blicken immer wieder weichen, denn ich werde schwach.
Ich bin gefühlskalt, manche denken das von mir, ich denke es von dir. Nur wir kennen unsere Vergangenheit, kein anderer weiß von unserem Geheimnis...
„Ich muss hier weg“ Mein einziger Gedanke. Aber ich kann es nicht...
Ich glaube, dass ich stark bin...
Ich fühle mich so stark wie ein Alkoholiker, der im betrunkenen Zustand sich zusammenfantasiert, wie er die Welt aus den Angeln heben könnte. Er kann es auch; er glaubt er kann es...
Was wäre, wenn wir jetzt allein hier sitzen würden?
Ich kenne die Antwort, will aber nicht länger darüber nachdenken.
Dein Blick raubt mir die Ruhe, ich sehe zu den Sternen hinauf und schließe dann die Augen.
Der Himmel ist klar und doch beginnt es leicht zu nieseln. Ich atme tief ein und genieße die angenehme Kühle auf den Lidern. Die Nacht scheint unendlich und ich glaube unsere Leidenschaft füreinander auch. Ich bin unersättlich, wenn es dich betrifft. Ich spüre wie mein Wiederwillen sich beugt. Ich bin zu kraftlos, um gegen die Liebe anzukämpfen. Bin so stark wie ein Alkoholiker; du bist mein Stoff, nur mit dir fühle ich mich stark.
Ich erhebe mich, du erhebst dich. Wir sehen kurz einander an und gehen davon. Ich gehe mit gesenktem Kopf, denn ich weiß was folgen wird, kann es aber nicht verhindern.
Ausnutzen oder ausgenutzt werden.
Stillschweigend laufen wir eine kleine Gasse entlang. Die Häuser sind alt und die Fassade bröckelt. Hier riecht es schmutzig und widerlich, genau wie die Beziehung , die wir zueinander haben.
Wir bleiben stehen, Stirn an Stirn sehen wir uns tief in die Augen.
„Warum tust du das? Du spielst mit mir...“ Ich bin durcheinander.
Es kommt keine Antwort, er grinst nur.
Ausnutzen oder ausgenutzt werden
„Gegen Liebe bist du machtlos“ Mein Gewissen schiebe ich ganz weit von mir und verdränge die Vernunft.
Wie wunderbar die Machtlosigkeit gegenüber der Liebe in Frieds Gedicht klingt:
Was es ist
Es ist Unsinn
Sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
Sagt die Angst
Es ist aussichtslos
Sagt die Einsicht
Es ist was es ist
Sagt die Liebe
Es ist lächerlich
Sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
Sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
Sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
Sagt die Liebe

Warum muss die Liebe in der Realität dann nur so grausam und kalt sein?
Ständig schießen mir die Zeilen durch den Kopf, während wir einander ansehen. Am liebsten würde ich ihm das Gedicht vortragen. Sinnlos. Er würde mich nicht verstehen, und noch schlimmer: Ich würde mich vor ihm zum kompletten Idioten machen. Das Gedicht mag etwas für naive Romantiker sein. Vielleicht bin ich eine; du bist keiner.
Ein Schaudern läuft mir über den Rücken und mein ganzer Körper erzittert. Du wendest dein Gesicht ein wenig schräg nach links und der Moment bis unsere Lippen sich endlich berühren, scheint in Zeitlupe abzulaufen.
Seine Zunge fühlt sich noch immer so rau an wie damals bei unserem ersten Kuss, als wir betrunken waren. Jetzt bin ich ganz liebestrunken. Du bist mein Stoff.
Der Kuss ist Wahnsinn und nun merke ich, was ich bei anderen Jungen vermisst hatte: Das Kribbeln im Bauch.
Du entziehst dich mir allmälich und siehst mich gleichgültig an. Es nieselt noch immer und die Haarsträhnen hängen mir wirr im Gesicht; ich komme mir vor wie ein begossener Pudel.
Du spielst mit mir und ich liebe es, wenn du das tust!
Er dreht sich von mir weg und geht; er geht einfach, ohne ein Wort.
Ich wünschte, ich könnte so mit ihm spielen. Er ist der einzige bei dem ich es einfach nicht schaffe. Wenn ich es schaffen würde, wäre er dann noch so anziehend für mich???
Ich kenne auch diese Antwort und beginne vor Verzweiflung laut zu lachen, ein schrilles Lachen, wie von einer Verrückten.
Ich muss eine kleine Masochisten sein, denke ich, als ich mir mit dem Fingernagel über den Unterarm fahre.
Der Kratzer beginnt zu bluten.
Liebe: Mein Fleisch und mein Blut zur Schlachtung meiner Selbst
Ich fühle mich gekränkt, erfreue mich dennoch am Schmerz meines Arms; am Schmerz meiner Seele. Ich fühle mich wirklich krank, empfinde meine Gedanken als pervers.
Ich kann nichts dagegen tun.
Auf meinem Weg hat sich ein Satz fest in meinem Kopf verankert, auf unnormale Weise empfinde ich Erregung, je öfter ich ihn im Stillen wiederhole:
Ausnutzen oder ausgenutzt werden
Ausnutzen oder aus genutzt werden
Ausnutzen oder ausgenutzt werden
...

 

Eine wunderbare Geschichte, die Du hier geschrieben hast. Es gibt hier wirklich nichts auszusetzen. Man kann sich dank deiner Gemütsbeschreibungen hervorragend in das Wesen Deiner Hauptfigur hineinversetzen, und wenn man selber noch nie in einer ähnlichen Lage war, dann weiß man ab jetzt wie sich so eine ungleiche Liebe anfühlen muß. Wirklich schön.

mfg stille Feder

 
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Zum Inhalt:

Eine Frau trifft, wie bereits mehrmals in der Vergangenheit, auf einen Mann, der sie magisch anzieht. Die Leidenschaft für einander hat im Laufe der Jahre nicht nachgelassen, sondern hält immer noch an, obwohl die Beziehung der Beiden nicht unproblematisch erscheint. Sie sind verstrickt in ein „dunkles“ Geheimnis, ihre unerlaubten Küsse führen bei der Prot. zu Gewissensbissen. Weshalb der Austausch von Zärtlichkeiten heimlich stattfinden muss, wird im Verlauf des Textes nicht erklärt, wäre aber m. E. wichtig, um ein wenig Licht in die undurchschaubare Motivation der Erzählerin zu bringen, die aus eigener Perspektive berichtet. Von einseitiger Liebe ist da die Rede, von Abhängigkeit. Der Mann spielt mit den Gefühlen der Frau, sie leidet und genießt gleichermaßen. Paradox? Nicht unbedingt. Ist sie eine Masochistin? Der letzte Abschnitt deutet darauf hin, wobei diese minimale Selbstverletzung des Körpers in keinem Verhältnis steht zu ihrem mentalen Masochismus (Erregung durch psychischen Schmerz). Für sie gibt es lediglich zwei Alternativen: Ausnutzen oder ausgenutzt werden, herrschen oder beherrscht werden. In wieweit der Leser diese Aussage wertet, mag ihm überlassen bleiben. Mitleid gegenüber der Frau mag sich nicht einstellen, dazu bleibt ihr Verhalten zu wenig nachvollziehbar.

Zum Text:

Andere sind in unsere Leben getreten, und wenn ich nun von diesen Mädchen höre, empfinde ich Kummer, angenehmen Kummer.
Sind in das Leben beider(!) nur Mädchen getreten? Weshalb wird dieser Kummer als angenehm empfunden?
Deine dunklen, braunen Augen bohren sich tief in mich hinein ...
Hilfe! Bohrende Augen!
“Ich muss hier weg“ Mein einziger Gedanke.
Das ist de Facto NICHT ihr einziger Gedanke.
Ich fühle mich so stark wie ein Alkoholiker, ... Er kann es auch; er glaubt er kann es ...
Nein, er kann es eben nicht. Er glaubt, er KÖNNTE es.
Hier riecht es schmutzig und widerlich, genau wie die Beziehung, die wir zueinander haben.
Beziehungen riechen nicht.
Stirn an Stirn sehen wir uns tief in die Augen.
Vier Augen schielen sich an. Keine Spur von Romantik!
Er würde mich nicht verstehen, und ... Vielleicht bin ich eine, du bist keiner.
und:
Seine Zunge fühlt sich ... Du bist mein Stoff.
und:
Du spielst mit mir ... Er dreht sich von mir weg ...

Dieser Wechsel der Perspektive verwirrt den Leser unnötig und wirkt auf die mühsam aufgebaute „Dramaturgie“ eher störend. Auch die Einbringung des Gedichtes (sich mit fremden Federn schmücken) von S. Fried kommt mir äußerst fragwürdig (Urheberrechte) vor, zumal die Prot., von der Situation offenbar verstört, derart viele komplexe Zeilen kaum durchgehen wird. Eine kurze Redewendung oder ein markanter Satz erscheinen da plausibler.


Anhang
Zur Rechtschreibung:

Kann meine Blick nicht von dir nehmen und schweife in Erinnerungen, kaum zuglauben ...
... meinen ... zu glauben ...
Ich spüre wie mein Wiederwillen sich beugt.
... Widerwillen ...
Ich muss eine kleine Masochisten sein, ...
... Masochistin ..

Im Text enthaltene Kommafehler wurden von mir nicht aufgelistet.

Zum Stil:

... und jetzt wird mir ruckartig klar, ...
...schlagartig ...
Ich stelle mir die Frage an der nach der ersten Erkenntnis kein Weg dran vorbeiführt.
..., an der nach der gemachten Erkenntnis kein Weg vorbeiführt.
“Ich muss hier weg“ Mein einziger Gedanke.
Wörtliche Rede bei eigenen Gedanken? Außerdem fehlende Zeichensetzung und falsche Satzfortführung.
Ich fühle mich so stark wie ein Alkoholiker, der im betrunkenen Zustand sich zusammenfantasiert, ...
..., der sich in betrunkenem Zustand ...
Wir sehen kurz einander an ...
Wir sehen einander kurz an ...
Vielleicht bin ich eine, du bist keiner.
Vielleicht bin ich romantisch (veranlagt), du bist es nicht.

Darüber hinaus werden sehr viele Sätze mit „Ich“ begonnen, was auf den Leser sehr aufdringlich und unausgegoren wirkt. Da gibt es sicherlich elegantere Lösungen.


Fazit: Leider spricht mich dieser Text in seiner jetzigen Form wenig an, da er eher der Bestandsaufnahme einer kranken Beziehung gleicht, als einer mitreißenden Liebesgeschichte. Ich rate zu einer Überarbeitung, damit eine Identifikation mit der Erzählerin ermöglicht wird. Gute Ansätze - auch im stilistischen Bereich - sind vorhanden.


Antonia (für den Kritikerkreis)

 

Kritikerkreis??
*uff* Schön, aber in deine Kritik bringst du deinen persönlichen Geschmack ein, das finde ich sehr unpassend! Nur weil dies keine typische Romantik-Story ist, heißt es nicht, dass sie schlecht ist, nur weil dir der Blickwinkel solch einer Beziehung nicht gefällt!
Also zu erst einmal: Das sind Jugendliche, keine Erwachsenen oder sitzen Erwachsenen an Schulhöfen rum?
Ich finde es nicht relevant zu erklären, warum der Austausch von Zärtlichkeiten heimlich stattfindet! Eigentlich ist das auch logisch, schließlich ist dies keine Beziehund, die der Norm entspricht, sie ist einfach zu charakterisieren: geheim(!), schmutzig und bedrückend.
Ja sie ist eine Masochistin, aber es ist diese Beziehung die eine aus ihr macht.
In dem Text steht ja auch, dass diese "Affäre" schon lange andauert und sie nach dieser endlosen Zeit der Quälerei, sie diesen Schmerz letztendlich als angenehm empfindet.
Eine Gegenfrage: Schließen sich denn physikalischer und mentaler Masochismus aus?!
Ich denke das gehört eng zusammen (frag mal meinen Psychiater, ernsthaft.)
Du sagst, dass es dir nicht möglich ist Mitleid für das Mädchen zu empfinden, aber das ist ja auch gar nicht die Absicht! Ich wollte kein Mitleid erzeugen!
Daher denke ich, dass diese Kritikpunkte unpassend sind, letztendlich weißt du ja nicht, was von mir beabsichtigt war und was nicht.
Wenn du nicht verstehst, warum das Mädchen (nicht die Frau!) einen angenehmen Schmerz empfindet bei dem Gedanken, dass andere Mädchen in sein Leben getreten sind, dann verstehst du die ganze Beziehung nicht! Und ich denke, dass das eher dein Problem ist, solche Gefühle und ungewöhnlichen Beziehungen nich nachvollziehen zu können.
Das, was mich aber am meisten ärgert, sind deine Kommentare zu den Metaphern! Augen können bohren, noch nie was von METAPHERN gehört?!
In diesem einen Moment ist es ihr EINZIGSTER Gedanke, dass sie weg muss. Aber eben nur in diesem Moment!
"Hier riecht es schmutzig und wiederlich, genau wie die Beziehung die wir zueinander haben" DAS IST EINE METAPHER! Dafür, dass du im Kritikerkreis bist, weißt du aber verhältnissmäßig wenig...
Du willst mir beweisen mit Hilfe der aufgezählten Zitate, dass keine Romantik erzeugt wird. Und weißt du was: ES SOLL KEINE ROMANTIK ERZEUGT werden!
Selbst als sie sich küssen, gibt es keine romantischen Gefühle zwischen ihnen, wie gesagt die Beziehung ist schmutzig.
Das ist kein Perspektivenwechsel! Die Perspektive bleibt die Ich-Perspektive. Der Junge wird nur manchmal mit "Du" und manchmal mit "Er" angesprochen. Wenn von "Du" die Rede ist, sollten das ihre Gedanken sein! Das war nur ein Versehen dies nicht deutlich gemacht zu haben.
Ich schmücke mich nicht mit fremden Federn, schließlich ist der Name des Autors genannt! Ich sag ja nicht, dass es von mir ist!
Außerdem der heißt nicht S. Fried, sondern Erich Fried!
Wenn du den Autor nicht einmal kennst, solltest du mich nicht darauf hinweisen!
Ja zugegeben die Rechtschreibfehler sind ein Makel, auch die Kommafehler, allerdings musst du sie nicht alle nach der Reihe aufzählen! Ich weiß, dass man Masochistin mit "i" und nicht mit "e" schreibt, daraus lässt sich wohl folgern, dass sich unter den Rechtschreibfehlern auch teilweise nur einfache Tipp-Fehler verbergen.
Nur weil dir mein Stil nicht gefällt, heißt das nicht, dass deine Verbesserungsvorschläge im allgemeinen besser sind! Mir gefallen deine Vorschläge zur Stilverbesserung nicht.

Was du kritisierst: Dass sich mein Text wie die Bestandsaufnahme einer kranken Beziehung anhört.
JA DAS IST SIE DOCH AUCH!
DAS SOLL SIE AUCH SEIN!
Daher war der Kritikpunkt meiner Ansicht nach, voll daneben!
Ich wollte keine konventionelle Liebesgeschichte schaffen, sondern eine andere Art von Beziehung aufzeigen, (die es, auch wenn du es vielleicht nich wahrhaben willst, auch gibt!)

Ok, du kannst dich nicht damit identifizieren, das heißt nicht, dass es solche Beziehungen nicht gibt!
Dann hast du so etwas eben noch nicht erlebt, ich schon.
Dies ist die Geschichte meiner großen Liebe, ernsthaft.

 

Du kannst sagen, dass dir die Geschichte persönlich nicht gefällt, aber dies als Kritik zu verwenden ist ziemlich unprofessionell!
Trotzdem wäre ich sehr gespannt auf eine Antwort von dir.

 

Hallo Yvonne,

da ich hier im KK die Aufgabe habe zu moderieren, empfehle ich Dir dringend in Deiner Antwort so sachlich zu bleiben, wie Antonia in ihrer Kritik (Editier-Button!). Ich kann Dir versichern, dass Antonia weiß, was Metaphern sind.

Zitat:
"Hier riecht es schmutzig und wiederlich, genau wie die Beziehung die wir zueinander haben" DAS IST EINE METAPHER! Dafür, dass du im Kritikerkreis bist, weißt du aber verhältnissmäßig wenig...

Auch wenn Du es großschreibst: Es ist eben keine Metapher, sondern ein Vergleich, außerdem ein schlechter.
(„wiederlich“ - widerlich: Wer solche Tippfehler macht, sollte auch anderen ein „S“ verzeihen).

Ich kann ja verstehen, wenn Dir die Kritik nicht gefällt, aber sie ist höflich, sei es bitte auch.
(Dient der Professionalität).

Antonia wird Dir sicher noch antworten, meine Antwort nur deshalb schon jetzt, weil ich wahrscheinlich morgen nicht im Forum sein kann.

Also, dann alles Gute,

tschüß… Woltochinon

 

@ Woltochin (hoffe ich hab das jetzt richtig geschrieben)
Ja, vielleicht hätte ich nicht gerade ausfällig werden sollen, tut mir auch leid, aber wenn in eine Kritik auch Subjektivität einfließt, finde ich das nicht richtig, bzw. ist das für mich kein Punkt den man kritisieren sollte.
Ok, dann ist es ein Vergleich und keine Metapher (das mit den bohrenden Augen ist aber eine..), was ich aber auch nur damit sagen wollte, es ist doch nicht falsch bildliche sprache in eine Geschichte einzubringen.
Wenn du sagst, dass sie Metaphern kennt, warum kritisiert sie dann die Stelle mit den "bohrenden Augen" ???

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Yvonne,

freut mich, wenn wir uns wieder in aller Ruhe begegnen…
Gegen bildhafte Sprache hat niemand etwas, natürlich gibt´s da immer unterschiedliche Meinungen, wann etwas gelungen ist.
Ich kann natürlich nicht für Antonia antworten.
Was Deine Frage mir gegenüber mit der Subjektivität angeht: Ich bin der Ansicht, dass man die Subjektivität in der Beurteilung eines Textes etwas verringern kann, wenn man gegenseitig akzeptierte Normen vereinbart. Je weniger man dies tut, umso größer ist der Interpretationsspielraum, also die Subjektivität der Beurteilung. Viele Autoren gehen dieses `Risiko´ ein, weil sie möglichst frei schreiben wollen.
Vielleicht magst Du auch hier noch etwas lesen.

Bis dann,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Yvonne - Noriko.
Nun, Deine Geschichte, besser gesagt, die geschichte einer nicht Gesellschaftlich als "Normal" anerkannten Liebe hatte was für sich.
Sie ist ein kleiner Ausschnitt, und vielleicht ein noch zu kleiner.
es kann einem Leser( damit meine ich nicht mich) durchaus schwerfallen, sich in Protagonistin und Antagonisten hinein zu versetzen. darum (muss) diese geschichte an Ihm/Ihr vorbeigehen, eben, weil es "nur" eine Momentaufnahme aus einer anderen realität als der gewohnten ist.
ich gebe zu, ich habe mich nicht so sehr mit der geschichte auseinandergesetzt, dass ich so ausführlich wie Antonia darauf antworten könnte... Vielleicht lässt du die Geschichte ein paar Tage, oder Wochen ruhen, und schaust sie dir dann nochmal mit den Augen eines nicht-verstrickten/ miteinbezogenen an, und beginnst sie zu ergänzen???
Nur ein Vorschlag.
Für mich persönlich war die geschilderte Thematik nur zu gut nachvollziehbar, wenn auch nicht aus eigenem Erleben heraus.
Darum sind und bleiben Geschichten, die anderen die Möglichkeit geben ihren inneren Sichtkreis zu erweitern wichtig und nötig.
Sie sind aber für den, der sie schreibt auch ein zwingendes Muss! Nämlich das Muss der größtmöglichen Sorgfalt.
Und die hat noch keinem ( Autoren) je geschadet.
Lieber Gruß
Lord

 

Hallo Yvonne-Noriko!

Nun, da gibt es offensichtlich einige Missverständnisse, meine Kritik betreffend.

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass eine Kritik niemals objektiv sein kann, da jeder Kritiker mit einer ganz persönlichen Erwartungshaltung an den jeweiligen Text herangehen wird. Ich sehe mich nicht als Maß aller Dinge und habe deshalb darauf hingewiesen, dass die Einschätzung Deiner Geschichte meiner Sichtweise entspricht.
Es geht auch nicht darum, ob ich mir eine solche Beziehung vorstellen kann oder nicht, sondern um Deinen Text und dessen Aussage. Hier taucht bereits das erste Missverständnis auf. Rubrik: Romantik/Erotik. Ist die Geschichte romantisch? Nein. Ist sie erotisch? Nein.

Leider spricht mich dieser Text in seiner jetzigen Form wenig an, da er eher der Bestandsaufnahme einer kranken Beziehung gleicht, als einer mitreißenden Liebesgeschichte.
Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass Deine Geschichte schlecht ist, oder dass mir der Blickwinkel einer solchen Beziehung nicht gefällt. Sie hat lediglich meine Erwartungen nicht erfüllt. Schmutzige „Beziehungs-Kisten“ kenne ich selbst zu genüge, und dass Liebe blind und unzurechnungsfähig machen kann, ist mir ebenfalls bekannt.

Nächstes Missverständnis: Ja, ich dachte tatsächlich, dass es sich bei den Beiden um Erwachsene handelt und nicht um Jugendliche. Und zwar deshalb:

Die Unbeschwertheit, die wir einst in unseren Herzen trugen, ...
und
... du bist älter geworden ... Ich bin älter geworden.
und
... wie viele dunkle und längst vergessene Ecken ...
Es waren die Worte „einst“, „älter“ und „längst“, die mich auf die falsche Fährte führten. Du selbst schreibst in Deinem Kommentar:
In dem Text steht ja auch, dass diese „Affäre“ schon lange(!) andauert und sie nach dieser endlosen(!) Zeit der Quälerei, sie diesen Schmerz letztendlich als angenehm empfindet.
Die Frage, ob auch Erwachsene an Schulhöfen rumsitzen kann ich übrigens mit „ja“ beantworten. Mein bester Freund Thomas und ich haben bis vor wenigen Jahren im Hof der Schickhardt-Schule Tischtennis gespielt. Na ja, vielleicht gibt es nicht so viele bekloppte Erwachsene ...

Das nächste laut Deinem Statement:

Eine Gegenfrage: Schließen sich denn physikalischer und mentaler Masochismus aus?! Ich denke das gehört eng zusammen ...
Lies doch bitte meinen Beitrag richtig!
Ist sie eine Masochistin? Der letzte Abschnitt deutet darauf hin, wobei diese minimale Selbstverletzung des Körpers in keinem Verhältnis steht zu ihrem mentalen Masochismus ...
Ich habe nichts ausgeschlossen.

Zu Deinem Satz:

Ich finde es nicht relevant zu erklären, warum der Austausch von Zärtlichkeiten heimlich stattfindet!
Für mich als Leserin ist dies sehr wohl relevant, da mir jede Information über die Hintergründe der Beziehung wichtig erscheinen. Dazu frei nach Erich Fried:

Es ist ein Geheimnis
Sagt der Text
Es ist unvollständig
Sagt die Leserin
Es ist wie es ist
Sagt die Autorin

Apropos Verwechslung der Buchstaben beim Vornamen des Dichters: Sie erfolgte durch eine ungesteuerte Gedankenfolge meinerseits. „E. Fried“ wurde durch „S. Freud“ ersetzt – eine Freud´sche Fehlleistung sozusagen. Pardon!

Zu den „bohrenden Augen“: Blicke können stechend oder bohrend sein, Augen jedoch nicht. Versuche doch bitte, Dir dieses Bild vor Augen zu führen! Eine Metapher? Eben nicht!

Um noch einmal auf das Wort „Erwartungs-Haltung“ zurückzukommen: Was erwartest Du von einer Kritik? Tippfehler wurden bislang nicht korrigiert, meine stilistischen Anmerkungen gefallen Dir nicht, und die inhaltlichen Aspekte lehnst Du rundweg ab.
Es tut mir Leid, Deinem Anspruch nicht genügt zu haben.


Alles Gute
Antonia

 

Ok, dann ist es ein Vergleich und keine Metapher (das mit den bohrenden Augen ist aber eine..), was ich aber auch nur damit sagen wollte, es ist doch nicht falsch bildliche sprache in eine Geschichte einzubringen.
Wenn du sagst, dass sie Metaphern kennt, warum kritisiert sie dann die Stelle mit den "bohrenden Augen" ???

Hallo -

in der Tat ist die Sache mit dem Schmutz keine Metapher, sondern ein Vergleich... auch sonst geht es um kleine Ungenauigkeiten. Blicke sind bohrend, nicht Augen - bei "Augen" könnte man sich vorstellen, dass sie mit der Bohrmaschine... wie gesagt: peanuts, aber deshalb bringts ja auch was, sich hier auszustellen.

Ebenfalls glaube ich, dass Kritik auch immer subjektiv ist - weil sie nicht von einem Objakt verfasst wird in der Regel.

Mich hat deine Geschichte nicht angesprochen, trotz interessanter Ansätze fehlte mir ein 'Konflikt' oder eine Handlung.

Viele Grüße,
Robert

 

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