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Ausgelöscht

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08.04.2003
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Ausgelöscht

Sie kauert unter dem Tisch.
Ein Raum - klein und grau - ein Fenster - eine Tür.
Vor dem Fenster hängt eine kaputte Jalousie: Trübes Licht.
Sie singt, weil sie Angst hat unter ihrem Tisch.
Und schaut dabei zur Tür. "Sej elaludtam... sej elaludtam..."
Sie wartet darauf, dass Mama kommt um mit ihr nach Hause zu gehen.
Draußen Schlacht, Lärm. Sie traut sich nicht, die Jalousie zu heben, denn draußen ist alles voll Blut und Leichen.
Die Tür geht auf; ein junger Mann in Uniform mit einer Waffe.
"Nicht schi..." Schuss.

 

Naja ... sehr kurz. Also, nicht nur kurz, sondern sehr kurz. Zu kurz.
"Sej elaludtam" ist ... ungarisch, oder? Mea culpa, wenn ich mich irre. :shy:
Spielt die Geschichte während des Dritten Reiches? Den Eindruck habe ich. Oder ein anderer Krieg?
Aber die Szene ist so beliebig. Dieses Mädchen ist eine von Millionen und nichts hebt sie aus der Masse heraus. Kein Charakterzug, keine Beschreibung ihres Aussehens, keine Andeutung über ihre Vergangenheit.

Beim Ende bin ich mir nicht ganz sicher - wer schießt, der Soldat oder das Mädchen? Wäre ja denkbar, dass die verzweifelten Eltern dem Kind eine Waffe dagelassen haben. Allerdings würde ich mir dann noch irgendeinen Hinweis darauf wünschen ... vielleicht dass sie mit den Händen irgendetwas umklammert und der Leser zunächst an ein Stofftier denkt, oder irgend so etwas.
Oder hat tatsächlich der Soldat geschossen? - Wäre auch möglich, denn dass das Mädchen kein deutsch spricht ist ja nicht gesagt. Hm, das ist mir noch zu uneindeutig.

Ginny

 

Zuerst mal vielen Dank für die schnelle Reaktion! Die Geschichte darf ruhig übertragbar sein, sie ist gar nicht dazu gedacht, ein einziges Schicksal unter vielen zu beschreiben. Und du hast recht, es ist nicht eindeutig genug, danke für den Hinweis, ich kümmere mich darum. Dryad

 

Hallo Dryad!

Ja, man kann sich schon ein Schicksal hineindenken, und darüber nachdenken. So gesehen hast Du die Essenz der Geschichte aufgeschrieben.
Allerdings wäre es da meiner Ansicht nach schon besser, wenn Du die Aussage auf Deutsch schreiben würdest, denn sonst versucht man die Sprache zuzuordnen und fragt sich dann, worauf sich die Geschichte beziehen mag.

Mit Ungarisch nehme ich an, hat Ginny schon ganz gut getippt. Mit Vergangenheitsformen werd ich zwar aus dem kleinen Langenscheidt nicht schlau, aber es könnte sowas heißen wie "Mir scheint (bzw. Ich ahne), ich bin eingeschlafen" - wäre schön, wenn Du die Frage auch beantwortest. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Das Lied "Sej elaludtam" kenne ich von Obscura, es ist ein sehr melodisches Stück, das mir persönlich immer Angst oder miese Laune vertreibt. Es ist ungarisch, das stimmt, aber nur am Rande ist es auch dazu gedacht einen ungefähren lokalen Rahmen zu geben. Dass das Mädchen von einschlafen singt, soll auch klar unterstreichen in welchem Zustand sie sich befindet, sie wünscht sich quasi einschlafen zu dürfen. Und böserweise darf sie das am Ende auch.
Ich hatte auch nicht direkt an den Zweiten Weltkrieg gedacht, aber es spielt zweifelsohne zu der Zeit. Die Geschichte beruht auf einem Traum, der hier Ausdruck fand. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht gleich genauer darauf eingegangen bin. Die Frage, wer dann aber den Schuss abfeuert hat sich geklärt oder? Wichtig ist für mich nur, dass es um keine bestimmte Person geht, es ist in dem Sinne nur Nachahmung von Handlung, keine Wiedergabe von Realität. Vielen Dank für die Antwort! Ich freue mich, dass ich damit weiterarbeiten darf. :)

 

Hallo Dyrad,

hm... ist dein Text nicht eher etwas für die Rubrik Experimente? Oder Seltsam? Keine Ahnung, ich kann mit so etwas nicht viel anfangen – zumindest nicht im Bereich Horror.
Zuviel Interpretationsspielraum, keine Charakterisierung – für mein Empfinden ist der Text viel zu kurz. Ich vermisse Handlung.
Natürlich ist die umrissene Situation realitätsnaher Horror, aber ich muß jetzt erst mal wieder zum Spiegel und mir das Fragezeichen von der Stirn rubbeln.

Gruß,
Somebody

 

Nanu, stand die Geschichte nicht vor ein paar Tagen noch unter "Gesellschaft"? :confused:
Da hätte ich sie eigenlich auch belassen ...

 

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