Ausbruch
Ich werde also alles aufschreiben was ich denke. Also quasi ...
HIMMMEL WAS FÜR EIN WORT!!! QUASI!!! Wo hab ich das denn wieder her? Ich habe nämlich die schreckliche Angewohnheit, sprachliche Besonderheiten von jedem, mit dem ich spreche für ein Weile – oder, Himmel, für immer!!! – aufzunehmen. Zum Beispiel sage ich manchmal : Ja klaro! Mit aufsteigender Betonung. Das habe ich von einem depperten 15jährigen. Oder UR. Urcool. Urviel. Urnett. Urlieb. Urschön. Urlangsam. Aber ich glaube fast, das ist jetzt bei allen so. UND: BRUHAHA. Das hab ich glaub ich von Dagmar Chidoule. Aus ihrem Millie-Buch das ich mal gelesen hab. Aber, uj oj aj, ich wollte ja ...
Also so viel wie ein Tagebuch wird das hier sein. Tagebuch. Ich mag Tagebücher. Sie schauen immer so schön und so geheimnisvoll aus und so unglaublich ... na ja ... vielversprechend. Irgendwie, das Wort „Tagebuch“ klingt wie eine rote Rose auf einem Schwarz-Weiß-Foto und wie Tintenfass in Form von einem Ahornblatt. Und wie ein Junge auf einem Fahrrad mit einer Briefträgertasche. Ich bin unheimlich ... wie heißt das Verb von Nostalgie? Nostalgisch? Oder ist nostalgisch ein Adjektiv? Ich bin blöd in Deutsch. Ja, ja, blöd. Eigentlich habe ich ja überhaupt keine Probleme damit, und überhaupt mit Sprachen, ich gehöre zu den Glücklichen, die eine reiche Fantasie, einen guten Ausdruck UND! – die Fähigkeit, ein falsch geschriebenes Wort daran zu erkennen, dass es falsch AUSSIEHT. (Das war jetzt keine Angeberei... !!!) Ja und Grammatik ... Ich habe ja eh eine gute, aber die Regeln. Weil ich sie nicht lerne hab ich in Deutsch immer ein hin und her gut. Und lernen tu ich sie nicht weil ich sie nicht brauche. Und wenn mich die Deutschlehrerin fragt, „Anastassia, sag mir, was ist das Imperativ“ dann weiß ich immer nur die halbe Antwort. Weil ich auch ohne Imperativ richtig schreibe. Aber, für Latein ist die Grammatik unheimlich wichtig, und ich armes Würstchen, das in Deutsch so blöd war und zwei Jahre lang keine Grammatikregeln gelernt hat, muss jetzt damit beginnen. Ich sag ja ich bin blöd in Deutsch.
Jetzt hab ich euch mit meinen Schulproblemen vollgequatscht, die ja eigentlich gar keine sind. Denn irgendwie es gibt ja größere Probleme als das „Oh Mist jetzt hab ich ein Heft ohne Korrekturrand gekauft“ Problem. Schule ist ja eigentlich dafür gedacht, uns das Leben besser zu machen. Und, zugegeben, wenn manche Einzelheiten, die wir lernen müssen, gar nicht so wichtig für unser späteres Leben sind, wie zum Beispiel das Verhalten von Mistkäfern wenn sie sich über den ganzen Mist mächtig freuen, trotzdem kommt man jetzt ohne Ausbildung nicht weiter. Bin ich nicht klug? Auf solche Fragen antworte ich immer mit „Nein, ganz im Gegenteil“. Aber ich wäre unheimlich gerne schlagfertiger. Wenn in diesen Psychotests die Frage „Fallen ihnen die richtigen Worte oft erst nach einem Streit ein?“ dann kreuze ich immer „trifft voll zu“ oder so an. Weil ich überhaupt, wenn ich mich mit jemandem streite, erst ein System entwickeln muss, das zu dem Betreffenden passt, und dazu muss ich erstens den Betreffenden gut kennen und zweitens mich oft mit ihm gestritten haben. Und das trifft nicht so oft zu, wie es sich anhört. Und deshalb bin ich, ein eh ziemlich schlagfertiges Mädchen, immer ... immer ziemlich down nach einem Streit und tröste mich damit, dass ich ein ausgeklügeltes System entwickle ... Ich hör mich wohl peinlich genau an, was? Bin ich manchmal, aber nur manchmal. Öfter bin ich nämlich schlampig und leichtsinnig. Schlampig: schlecht! Leichtsinnig: schlecht! Aber man sollte ja nichts zu ernst nehmen. Ausgenommen ein paar traurige Sachen. Also man sollte optimistisch sein. Was heißt man sollte sein? Ich hoffe ich bin, sollte da stehen! Da gibt es ja dieses wunderbare Buch von Ellinor Porter: Pollyanna und das handelt genau davon. Ihr solltet es mal unbedingt lesen! Unbedingt! Von keinen Dingen be! Jipiie! Tralala! Bruhaha! Apfelpudding mit Kirschensirup! Lasst die Münzen klingen! Portae iam patet! Mama has a chicken, Mama has a cow! But she is MY Mama and so I`ll kill them now!
Gratuliere, ihr habt gerade einen Vulkanausbruch meiner Persönlichkeit er und über lebt! Hey Pippi Langstrumpf! Come down Valerie! Bärbalu lässt grüßen, Ätschilibetschili. Gute Nacht!
Manchmal, wie ihr es ja gerade gelesen habt, bekomme ich unheimlich große Lust, irgendwelche verrückten Dinge aufzuschreiben. (Zum Beispiel habe ich in meinem Physikheft stehen - statt: „... entdeckte Rutherford ein neues Atommodell. ...“ , „entdeckte Rutherford ein neues Atommodell! Hurra! ...“) So wie gerade vorhin. Nur so: Apfelpudding mit Kirschensirup kommt davon, das ich gerade vorhin ein Rezept für englischen Apfelpudding, also eigentlich KUCHEN, gelesen habe, und Kirschensirup war immer auf dem Grießpudding drauf, den mir meine Mama gekauft hat, wenn er im Angebot war. Lasst die Münzen klingen ... es ist mir schleierhaft, wieso ich gerade darauf gekommen bin. Ich bin komisch. Das ist übrigens mein Lieblingswort. Na ja, so kann man es nicht sagen, aber ich verwende es oft. Zum Beispiel für Personen. Eine meiner Freundinnen regt sich dann immer auf und versucht, mir genau das Gegenteil zu beweisen. Das versucht sie ziemlich oft ... aber egal. Dabei ist komisch für mich keine Beleidigung, sondern eher ein Wort wie „unverständlich“, aber mit einer gewissen Portion an ... also, ich meine, wenn ich jemanden als „komisch“ bezeichne, dann meine ich nicht „SO ein komischer Kauz“, sondern „diese Person tut Dinge, die ich nicht erklären (oder verstehen, oder begreifen ...) kann, aber ich finde es in Ordnung und sie kann manchen was sie will“. Etwas mehr als komisch fand ich das Verhalten meiner Freundin, der ich zu Weihnachten, das wir übrigens gemeinsam feierten, eine grandiose Geschichte schrieb und ihr widmete. Ich brauchte an die fünf Stunden dafür, hatte eineinhalb Tintenpatronen verbraucht, vierzig A4 Blätter, die mich nicht wenig gekostet hatten, und diese Liste könnte man noch fortsetzen, aber ich bin ja nicht so schrecklich kleinlich, dass ich jetzt alles aufzähle, und das Wichtigste war natürlich, dass ich sie vom ganzen Herzen geschrieben hatte, denn das ist ja das wichtigste an Geschenken. Und ich schrieb sie während der Weihnachtsfeier, anstatt dass ich mit ihr und meiner Schwester etwas Lustiges machte, fertig. Und was machte sie? Sie tuschelte hinter meinem Rücken über mich, sie und meine Schwester taten sehr geheimnisvoll vor mir, als hätten sie etwas zu verbergen, machten sich irgendwelche komischen Zeichen und ... ja. Das Eigentliche ist, dass sie mir nichts, aber auch gar nichts zu Weihnachten geschenkt hat. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, obwohl man Geschenke, die wirklich vom ganzen Herzen sind, nicht zu kaufen braucht, sondern im Nu gebastelt oder so hat, aber darüber war ich nicht böse, nein. Das Komische ist ja, dass sie ihrer Schulfreundin zwei total süße Glücksbringer schenkte, die sie beide extra für diese Schulfreundin gekauft hatte. Nicht dass ich so viel Wert darauf lege, viele Geschenke zu bekommen oder so, aber ich finde, sie hätte sich überlegen sollen ... ist ja auch egal. Also, das war ein Beispiel, was ich mehr als komisch finde, also „ein Verhalten, das ich mir nicht erklären kann und das – wie ich denke viel besser hätte sein können, aber vielleicht gibt es ja auch noch eine Erklärung dafür“.
Mir fällt nichts mehr ein. Ich habe jetzt irgendwie keine Lust, zu schreiben. Will jetzt Musik hören. Ach. Will jetzt, werde jetzt, habe jetzt ... diese Satzanfänge klingen verdammt nach Idikó von Kürthy, die „Mondscheintarif“ geschrieben hat. Eines meiner Lieblingsbücher. Ich hab es mindestens vier Mal gelesen. So wie „Ich ein Tag sprechen hübsch“ von David Sedaris. Ich zähle nur die Bücher zu meinen Lieblingsbüchern, die ich immer wieder lesen kann und es genieße, obwohl ich genau weiß, was noch so passieren wird. Und das geht wiederum (fast) nur bei Büchern mit einer ordentlichen Portion Humor. Humor. Ich würde sooo gern mehr Humor haben als jetzt. Das lässt sich aber machen. Ich muss nur schlagfertiger werden. Ups. Wollte ja Musik hören. Robbie Williams. Hab gerade einen neuen Ohrwurm. „Supreme“. Find ich gut, das Lied. Obwohl meine Mama die CD schon mindestens drei Jahre hat. „Oh, it seemed forever stopped today, all the lonely hearts in London caught a plane and flew away, and all the best women are married and all the handsome men are gay – you feel deprived … “ Mein Englisch wird immer besser. Ich bin gerade draufgekommen, dass ich, obwohl ich es noch nie wo gehört habe, weiß, dass das Wort “handsome” auf Deutsch “vorhanden” oder „zu kriegend“ heißt. Ich liebe die Englische Sprache. Die Hälfte von den Wörtern, die ich kenne, schöpfe ich aus den Liedern. Lieder sind für mich sehr wichtig und auf Englisch am besten zu singen. Englisch klingt so locker. She said I know what it is to be dead. Die Beatles sind die einzigen, deren beliebiges Lied man vier Monate hindurch jeden Tag drei Stunden lang auf Endloswiederholung hören kann und welches man danach hören kann, ohne sich Watte in die Ohren zu stopfen. Es ist traurig, aber von den ungefähr vierhundert Beatleslieder kenne ich nur dreißig. Plus ungefähr zehn nur vom Text und nicht von der Melodie her. Cold Turkey zum Beispiel, oder And Your Bird Can Sing. Aber die anderen dreißig kann ich dafür auswendig. Haha. Ich muss meine Beatleskenntnisse wieder auffrischen. Meepmeep. Nur so.