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Aus dem Tagebuch eines Atheisten
Atheist im Selbstzweifel
Ja, ich bin ein Atheist - wenn nicht sogar Vater vieler Atheisten. 9. Klasse, Realschule, Religion: Was war das für ein Wohlgefühl, als dieser rote Zettel an der Wand hing. Nein, ich glaube an keinen Gott. Nein, es gibt kein höheres Wesen. Nein, Christen sind nicht dumm, sie haben nur keinen Sinn für das Weltbild. Weltbild? Die Welt als ein Bild, ein Bilder voller fröhlicher und trauriger Menschen. Und ich bin einer von ihnen. Fröhlich? Traurig? Was war ich und was bin ich? Ja, ich weis was ich war: Ein Revolutionär. Es war immerhin mein roter Zettel der an dieser Wand hing, der einzige rote Zettel, auf dem jeder Lesen konnte warum ich nicht an einen Gott glaubte. Glaube? Ja, sicher gab es auch viele weiße Zettel, neutrale Zettel, Enthaltungen. Doch wie viele wurden rot als ich begann zu argumentieren, wie viele wurden in Blut getränkt? Wie viele folgten meinem Weg, als ich ihnen zeigte das es Spass machen kann anders zu sein? Schwimmt gegen den Strom, allein des Kraftaufwands wegen. Kraft? Die habe ich verloren, doch es gibt keinen Gott der mir Kraft gibt - ich bin ein Atheist. Ich muss ein Atheist sein, würde ich nicht sonst meine "Religion" verraten, die ich so gepriesen habe? Ich muss euch sagen, es ist nicht einfach, das Leben als Atheist. Du wirst gefragt: "Glaubst Du an Gott?" und antwortest: "Nein, ich glaube an keinen Gott, und auch an keinen Teufel". Doch ist nicht still und heimlich alles eine Lüge? Komm, lasst uns beten... Nein, nicht zu Gott, lasst uns das Schicksaal anbeten. Oder vielleicht doch lieber die Zukunft, oder den Zufall? Denn ich bin es, der Atheist.