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Aus dem Leben eines Welpen

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18.07.2021
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Aus dem Leben eines Welpen

Brrr...ist das kalt, und was sind das für komische Stimmen? Mhhh...die warme Zunge, die mich das saubermacht ist aber sehr angenehm. Ich glaube, das ist meine Mama. Die riecht auch wie meine Mama. Schön eingekuschelt und sauber schlafe ich erstmal ein. Als ich wach werde, merke ich, dass mein Bauch ganz doll grummelt. Das fühlt sich nicht schön an. Ich habe eindeutig Hunger! Also loskrabbeln und die Zitze suchen. Ahhh...schon besser. Leckere Milch! Das tut dem Bäuchlein gut. Schon wieder diese komische Stimme. Sie klingt wirklich nett und die Hände streicheln mich so liebevoll und behutsam. Das ist schön!

Einige Tage später kann ich meine Augen öffnen. Nun sehe ich den Menschen zu der netten Stimme. Es ist eine Frau. Sie sieht nett aus und sie kümmert sich ganz lieb um mich. Die mag ich!

Jetzt muss ich aber langsam mal die Gegend erkunden. Meine Beine tragen mich noch nicht wirklich, aber ich versuche mein Bestes. Es klappt mit jedem Tag ein bisschen besser. Bald schon stolpere ich ganz gekonnt durchs Wohnzimmer. So heißt dieser Raum wohl. Das sagen zumindest die Menschen um mich herum. Da sind noch zwei nette Männer und zwei liebe Jungs. Alle haben mich unwahrscheinlich lieb, das merke ich. Sie reden immer ganz ruhig und herzlich mit mir und streicheln mich immer so schön. Manchmal heben sie ich auch hoch. Das mag ich sehr. Sie sind so schön warm und kuscheln mich herrlich in ihren Arm. Ihren Geruch kenne ich schon. Den merke ich mir. Nie werde ich ihn wieder vergessen.

Ich höre sie immer einen Namen sagen:"Bernie". Ich glaube, das bin ich. Ein schöner Name. Er gefällt mir. Ich habe meine Menschen sehr lieb. Nun kann ich auch schon richtig rumflitzen und toben. Das macht vielleicht Spaß! Nur die Schuhe darf ich nicht fressen. Das finde ich total doof. Die schmecken doch so schön nach meinen Menschen. Blöd! Aber ich muss es wohl lassen, sie schimpfen nämlich immer mit mir, wenn ich es wieder getan habe. Einfach zu verlockend diese Schuhe!

Ich bin schon ganz schön groß geworden. Außer meiner Mama gibt es hier noch eine Hundedame. Die schimpft mich manchmal aus, wenn ich Blödsinn anstelle, aber in ihrem Herzen hat sie mich verdammt lieb. Sie heißt Bella. Groß ist diese Bella. Größer als meine Mama Selly.

Es sind schon wieder einige Wochen vergangen. Jetzt bin ich schon größer als Bella. Damit bin ich nun der größte Hund in dieser herrlich verrückten Familie. Das macht gar nichts, denn alle wissen, dass ich "der Kleine" bin. Wohl, weil ich der Jüngste von allen bin. Das ist manchmal ganz schön cool. Denn ich kann mir immernoch ein paar mehr Albernheiten leisten, als Bella und meine Mama Sellly.

Ich liebe meine Familie. Ich bin froh, dass ich hier geboren bin und will nie woanders leben. Wir haben sehr viel Platz und einen riesigen Garten. Da spiele ich für mein Leben gerne mit meinen beiden "Mädels"! Die beiden Menschenjungs spielen auch viel mit mir. Das gefällt mir sehr. Vor allem, wenn wir Fußball spielen. Da krieg ich mich vor Freude kaum noch ein.

Danke, dass ich bei Euch leben kann. Ich hab Euch alle ganz doll lieb!

Euer Bernie

 

Hallo Schnuppe,

und herzlich Willkommen im Forum. So ein kleiner Hund kann schon schnell ein Herz erobern und auch inspirieren, das kann ich gut verstehen. Aus deinem Text spricht viel Überschwang und Begeisterung. Dennoch funktioniert er für mich als Kurzgeschichte nicht. Ich denke, dass er für die Kinder der betroffenen Familie interessant sein kann, aber es fehlen ein paar Punkte, die sie auch für andere LeserInnen interessant machen.

Sie klingt wirklich nett und die Hände streicheln mich so liebevoll und behutsam.
ie sieht nett aus und sie kümmert sich ganz lieb um mich.
Da sind noch zwei nette Männer und zwei liebe Jungs. Alle haben mich unwahrscheinlich lieb, das merke ich.
Ich habe meine Menschen sehr lieb.
Ein Hund kommt in eine nette Familie und alle haben ihn lieb und er ist glücklich. Das ist langweilig. Du brauchst einen Konflikt.
Nur die Schuhe darf ich nicht fressen. Das finde ich total doof. Die schmecken doch so schön nach meinen Menschen.
Hier gäbe es eine Chance auf einen Konflikt, aber hier kommt ein wichtiger Aspekt beim Geschichten schreiben ins Spiel: "Show, don't tell" Damit solltest du dich befassen, wenn du weiter schreiben willst. Hier wäre die Gelegenheit für eine Szene, in der du mir zeigst, wie scharf der kleine Welpe auf die Schuhe ist. Wie sie aussehen, nachdem die Frau sie geputzt, anprobiert und wieder hingestellt hat, wie sie sich mit einem Kleid vor dem Spiegel gedreht hat, wie er sich nähert, als sie kurz weggeht, weil das Telefon klingelt, wie er seine Zähne hineinschlägt, wie sich Schritte nähern, den Schrei von der Frau, die sonst immer so hoch säuselt, wenn sie ihn krault, jetzt klingt sie auf einmal so, als wenn sie jault, usw. nur als Beispiel, ich will die Szene vor mir sehen und daraus selber schließen, dass die Menschen nicht begeistert sind, wenn er Schuhe frisst. Ich will ein bisschen mit dem Hund bangen, da muss etwas auf dem Spiel stehen, bevor alles wieder gut wird.
Die schimpft mich manchmal aus, wenn ich Blödsinn anstelle, aber in ihrem Herzen hat sie mich verdammt lieb.
Das ist auch einfach eine Behauptung.
Damit bin ich nun der größte Hund in dieser herrlich verrückten Familie.
Auch eine Behauptung, die ich nicht glaube. Zeig es mir, wo die Familie herrlich verrückt ist. Bisher ist es eine liebe, nette Familie, die ihn immer streichelt.
Denn ich kann mir immernoch ein paar mehr Albernheiten leisten, als Bella und meine Mama Sellly.
Auch hier. Interessant würde so ein Text erst, wenn der Hund wirklich etwas anstellt, was ich miterleben kann. Außerdem tauchen in dem kurzen Text insgesamt sehr viele Personen und Tiere auf, das lädt auch dazu ein, da inhaltlich so drüber zu huschen, ohne dass man zu irgendeiner Figur eine Beziehung aufbaut.
Gut wäre auch, Wortwiederholungen zu vermeiden. Ich glaube "lieb" und "nett" taucht öfter auf.
Ich glaube, selbst für sehr kleine Kinder müsste man das etwas interessanter machen.
So, liebe Schnuppe, das war jetzt viel Gemecker, aber vielleicht hilft es dir irgendwie weiter. Und es ist natürlich nur meine subjektive Meinung. Es hilft auch sehr, andere Texte zu kommentieren. Dabei lernt man viel und erhält auch selber mehr Kommentare.

Ich wünsche dir noch viel Spaß hier.

Liebe Grüße von Chutney

 

Natürlich muss ein Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate hier vorbeischauen – und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Ein nicht nur für „hündische“ Verhältnisse „fortgeschrittenes“ Kleines, dass vollständige Sätze spricht, zumindest jenseits einsilbiger Laute, und sogar schreibt – und das vor seiner 16. Woche! Wann hätte sich das je die Krone der Schöpfung, ein nackter Affe, je zu schaffen vorgestellt,

liebe Schnuppe -

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Was im kleinen Familien- oder Bekanntenkreis funktionieren mag, geht hier ziemlich daneben. Das gesprochene Wort ist flüchtig, kaum der Zunge entsprungen gehts ins eine Ohr rein und zum andern wieder raus, da interessiert die Grammatik nur in schwersten und hörbaren im Sinne von „verständlichen“ Verstößen (wobei Dialekt und Soziolekt ja auch noch ihre Rollen spielen) und die Anekdote mag auch “funktionieren“. Eingefangen in Zeichen und Schrift offenbart sich jeder Schnitzer über @Chutney liebevoll hinwegsieht. Aber selbst ein Hund muss lernen, ohne Leine laufen zu können (Du merkst schon, was ich von der allgemeinen Leinenpflicht halte).

Aber zu Deinem Text!

Gut, in gutsituierten Verhältnissen kann ein 5jähriger schon korrekt geformte Sätze von anderen unterscheiden. Aber ein Hündchen mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von neun bis 14 Jahren (je nach Größe und sozialen Verhältnissen …), das in seiner Entwicklung auf nahezu einsilbige Imperative und Gestik beschränkt bleibt, eher nicht.

Natürlich muss es da zu Problemen kommen, wie hier bereits

Brrr...ist das kalt, und was sind das für komische Stimmen?
Wo die Auslassungpunkte mit dem Ausruf und ersten vollständigen Wort zu trennen sind, zusammen bedeuten sie, dass da mindestens ein Buchstabe fehlt – was nicht der Fall ist. Also je eine Leertaste am Anfang und am Ende der Punkte … und noch einmal

Mhhh...die warme Zunge, …
wobei ich mich frag, wie das „Mhhh“, insbesondere die Dehnungs-h’ ausgesprochen werden. Lautschriftlich käme bestenfalls ein [m:] zustande

Beide zuvor genannten Probleme gibt’s auch hierorts

Ahhh...schon besser.

Schön eingekuschelt und sauber schlafe ich erstmal ein.
„erst mal“ immer auseinander, weil eigentlich ein verkürztes „erst einmal“.

Da ist wohl die Person vertauscht oder doch nur ein Buchstabe vergessen

Manchmal heben sie ich auch hoch.

Ich höre sie immer einen Namen sagen:"Bernie".
Abschlusspunkt der wörtl. Rede gehört VOR auslaufende Gänsefüßchen!

Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Es ist noch kein Meister oder seine Frau vom Himmel gefallen. Was hätte man/frau auch davon ...

Friedel

 

Danke, das ist sehr hilfreich für mich gewesen. Du hast völlig recht, dass es für Außenstehende wohl zu langweilig ist. Das ist der Grund, weshalb ich mich hier angemeldet habe. Ich werde daran arbeiten.

 

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