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Serie Aus Amerika kommt nur Gutes - SWALFUN

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Aus Amerika kommt nur Gutes - SWALFUN

New York. Das ökotrophologische Institut in New York hat in dreijähriger Arbeit ein Mittel entwickelt, das den Geschmack von Sperma neutralisieren und sogar verändern kann. Dabei handelt es sich um eine im Grunde geschmacksneutrale Substanz, die als Spray in den Mund eingebracht werde. Erst beim Oralsex verbinde sie sich ausschließlich mit dem Sperma und gebe ihm so einen anderen Geschmack. „Die Auswahl ist groß, von Apfel, Banane über Kiwi bis hin zu Zitrone“, sagte gestern ein Sprecher des Instituts. „Schwierig war es, einen Wirkstoff mit einer Spezifität für Sperma zu entwickeln.“ Auslöser für die Entwicklung von SWALFUN war eine Umfrage unter 8571 verheirateten Frauen gewesen, die sich zu ihrer Ehe äußern sollten. 80% gaben an, mit ihrer Ehe weitgehend glücklich zu sein. Lediglich beim Sex gäbe es Differenzen. Zwar würden 75% der Befragten Oralsex prinzipiell nicht ablehnen, jedoch sei 68% der Befragten der Geschmack zu unangenehm, als dass sie es gerne und dadurch oft täten.
Derzeit wird nun über einen aphrodisierenden Zusatzstoff in SWALFUN diskutiert und der Markt eines ähnlichen Präparates für Männer, die sich mit Cunnilingus schwer tun, eruiert.

 

Hey Tyll Leyden,

hat ja lange auf sich warten lassen, der zweite Teil. :)
Ganz sicher kann man wie beim ersten wieder darüber streiten, ob es überhaupt eine Geschichte ist, für mich ist es eindeutig eine, die sich des Stils einer (fiktiven) Agenturmeldung bedient.
Möglich wäre sie sicher, doch sie wirft Fragen auf, über die man sich auseinandersetzen kann. Wo liegen Sinn und vielleicht sogar gesellschaftlicher Nutzen einer solchen Erfindung, die ja eine Variation geschmackvoller macht, die im Herkunftsland oft nicht mal als Sex verstanden wird (Clinton - Levinsky, sowie Jugendliche, die sich der neuen Moral zufolge zwar gegen Sex vor der Ehe entschieden haben, Oralverkehr aber praktizieren), in einigen Bundesstaaten (z.B. Michigan) sogar in der Ehe mit Gefängnis bedroht wird (ein bestehendes Gesetz, welches allerdings seit Jahren keine Anwendung findet).
Als Bürger der Bundesrepublik liegt die Frage nahe, ob nicht zuerst ein Mittel erfunden werden müsste, welches Zeugung wieder attraktiver macht, ob dazu aber Bananen-, Kiwi- oder Ananasgeschmack ausreichen, sei dahingestellt.

Eine weitere Frage, die aufgeworfen wird, was ist der Antrieb solcher Forschung. SWALFUN ist eindeutig zielgruppenorientiert auf Vermarktung ausgerichtet. Gilt das für alle Forschung?
Die Mühe der Forschung haben sich in deiner Meldung Ökotrophologen gemacht, also interdisziplinäre Wissenschaftler mit Haushalts/Ernährungs- aber auch wirtschafts- und sozialpolitischen Kompetenzen.
Ich nehme an, das Thema sollte erstmal fernab allen gesellschaftlich relevanten Nutzens sein, schon, um gesellschaftlich relevant zu werden.
Für mein Gefühl ist dir das gelungen.

Lieben Gruß, sim

 

Guten morgen sim,
vielen Dank für deine Analyse. ch muss sagen, dass es gut durchschaut hast und es hat mir wieder mak gezeigt, was andere Menschen alles in (den wenigen) Zeilen lesen können.
Basis war eine Philosophie gewesen, die den meisten Menschen wenn überhaupt nur gerüchteweise bekannt ist und zurecht auch von den meisten firmen betritten wird: Erstmal entwickeln, vermarten kann man es schon irgendwie.
5 Monate finde ich übrigns keine Lange Zeit, da ich mine Geld zum Leben ja auch noch verdienen muss :-)
Viele Grüße,
Tyll

 

Hallo Tyll Leyden,

wie schon bei der Serie Teil 1 erwähnt, ist dies hier eher eine Art Zeitungs- oder Nachrichtenmeldung, denn eine Kurzgeschichte und trotzdem kanns stehenbleiben.
Schon die Hamburger Kabarettistin Lisa Politt sang vor etlichen Jahren auf höchst ironische Weise einen Song, dessen Refrain dann lautete: "Sperma ist ekelhaft!" :D
Und mir ist beim Lesen deines Textes eingefallen, dass ich vor etlicher Zeit mal vorhatte, eine Satire über genau dieses Thema zu schreiben, da sollte dann ein Reporter in einem Institut rumgeführt werden, in dem unterschiedliche Geschmacksrichtungen des Spermas durch vorherige Einnahme von diversen Speisen und Getränken getestet werden sollten. Geht doch immer wieder das Gerücht umher, dass Cola und/oder Vanillepudding den weißen Saft geschmacklich wesentlich verbessern sollen.
Der Plot erschien mir dann aber doch zu dürftig und ich habs gelassen.

Genau das ist auch meine Kritik an diesem Text, denn mir erscheint es von der Idee her ein wenig dürftig, sich dieses Themas anzunehmen. Ich hätte da noch mehr gesellschaftliche Kritik mit untergebracht, die darauf abzielt, dass die Amerikaner in puncto Sexualität eine höchst verquere Art haben.
Während frau am Strand nicht "oben ohne" sein darf, selbst Kleinstkinder nur in komplettem Badezeug rumrennen dürfen, ist Amerika immer noch der größte Produzent von Pornofilmen.
Wie dieses zusammen gehen kann, lässt sich ja wohl kaum damit erklären, dass der Pornoproduzent vermutlich nicht dieselbe Person sein dürfte, die am Strand peinlichst die Kleidungsordnung einhält. :D

Fazit: Plot etwas dürftig, aber positiv ist, dass du wenigstens nicht das Thema langatmig gestaltet hast.


Lieben Gruß
lakita

 

Hi lakita,
auch dir vielen Dank für Deine offene Kritik. Ich werde mir in Zukunft überlegen, ob die Pointe gut genug herausgearbeitet ist.
Grüße,
Tyll

 

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