Augen wie Eis
Augen wie Eis
Ich gehe diese Straße entlang. Die grauen Wolken verdecken die Sonne, die ich nicht sehe. Und es begegnen mir Menschen. Die Gesichter scheinen ausdruckslos, die Augen wie Eis. Kalt. Tot. Einer nach dem anderen.
Und ich mache mir Gedanken. Denken diese Menschen? Fühlen diese Menschen? Leben diese Menschen? Oder bin da nur ich?
Dann sehe ich dich. Du gehst diese Straße entlang. Und dein Gesicht lebt, deine Augen sind wie das Meer. Tief. Lebendig. Ich tauche ein.
Und ich gehe auf dich zu. Denke an dich. Fühle mein Herz schlagen. Lebe wie nie zuvor. Da ist noch wer, außer mir!
Ich schaue dich an, sage „Hallo“. Bleibe stehen. Du? Schaust nicht. Murmelst „Hallo“. Und gehst weiter.
Mein Gesicht erschien dir ausdruckslos, meine Augen wie Eis. Kalt. Tot. Ein Lemming im Niemandsland. Und das Meer, das ich in deinen Augen sah, stürzt in mein Herz. Es lässt mich weinen, doch ich vergieße keine Träne.
Die Straße ist grau und mein Weg ist einsam. Mir begegnen viele. Aber denken sie? Fühlen sie? Leben sie?
Und manchmal kommt jemand auf mich zu. Schaut mich an. Sagt „Hallo“. Und ich? Schaue nicht. Murmele „Hallo“. Und gehe weiter.