Was ist neu

Aufräumarbeiten

Mitglied
Beitritt
14.09.2010
Beiträge
5

Aufräumarbeiten

Der Drache war sauer. Das war leicht zu erkennen. Seine Klauen gruben sich tief in den Matschboden ein, der den weiten Hof der Burg bedeckte - verfaulende Überreste der vielen Ritter, die so dumm waren, sich einzubilden, sie wären die Auserwählten. Schon wieder stand einer dieser dummen Menschen vor Drakos, dem Zerstörer der Welt. Seit über tausend Jahren schon ebnete er Dörfer und Städte ein, verbrannte Ernte und Wälder und fraß, was sich in seiner Reichweite bewegte. Im Moment war er wirklich schlecht drauf.

Dieser Mensch, der da vor ihm stand, hatte ihn aus dem Winterschlaf geweckt. Das war nicht besonders clever gewesen. Der Drache reckte seinen geschuppten Hals, bis der krachte, dann streckte er seine knirschenden Kiefer. Aus seinem Maul troff dampfender Schleim, der in der Luft zu alles zerfressendem Feuer wurde. Drakos gehörte zu einer seltenen Gattung von hyperboräischen Drachen. Noch nie waren männliche Exemplare so alt geworden wie Drakos. Seine Panzerung war über und über mit Narben zahlloser Kämpfe übersät. Die Menschen waren immer erfindungsreicher geworden mit der Zeit, die Waffen immer ausgefuchster und immer schmerzhafter für den Drachen. Doch nichts war so machtvoll im Arsenal der Menschen wie die Zeit selbst. Der hatte die Panzerechse nichts entgegenzusetzen, ihr winziges Hirn war sich dessen glücklicherweise nicht bewusst.

Der Ritter, der sich vor ihm tapfer aufgebaut hatte und mit beiden Händen seine Waffe umklammerte, trug eine seltsame Rüstung. So etwas hatte Drakos noch nie erblickt. Er verschwendete nur wenig Aufmerksamkeit darauf, wie stets, wenn er Hunger hatte. Drakos Kopf schwenkte behäbig im weiten Rund der Burg herum, aber er konnte keine andere Belästigung erblicken. Sein Blick erlosch, der Kopf sackte drei Stockwerke herab und klatschte auf den Boden, rollte noch drei Meter zur Seite und brannte aus. Der Mensch schaltete sein Temporalschild ab und hielt sich die Nase zu. Er drückte auf einen Knopf auf seiner Unterarmmanschette. „Ekelhaft. Objekt identifiziert und terminiert. Verlasse Perimeter.“ Er wartete keine Antwort ab, ging zu seinem einsitzigen Hopper, saß auf und flog davon.

Die drei anderen Objekte waren etwa zwanzig Minuten entfernt, zwei davon in angeblich unbewohntem Gebiet. Spezialisten würden sich um die sozioökonomischen Folgeschäden kümmern, das war nicht die Aufgabe der Reinigungstruppe. Und alles nur weil ein paar spielerisch veranlagte Genetiker ihrer Fantasie mal wieder freien Lauf gelassen hatten. Nummer 37 in siebzehn Jahren. Noch 8 Planeten in diesem System. Einer verrostet, einer aus Gas, ein Riese, der Rest entweder glühend heiß oder ewiges Eis. Die Monde konnte man vernachlässigen.

 

Hallo Frank Schlender,

sehr rudimentär, das Ganze: Es liest sich wie eine Skizze. Weder kommt Spannung auf, noch gibt es irgendetwas zum Einfühlen. Erst steht das Fantasy-Element im Vordergrund, dann kommt ein bisschen sci-Fi-Pop-delight.
Und das wars dann. Dabei könnte man schon was draus machen, diese Verquickung dieser beiden Genres. Der moderne Drachentöter sozusagen. Dazu müsste man aber schon eine Geschichte entwickeln und nicht einfach eine rohe Idee in gefühlte zwanzig Zeilen dreschen.
Entweder du erzählst wirklich von Drakos und gibst nicht eine lieblose Zusammenfassung, oder du wählst eben die Perspektive des Aufräumers/Drachentöters. IN dieser Form ist das nüscht. Schnell runtergetippt und ohne Liebe für irgendein Detail hingeklatscht. Mit so einer huschi-wuschi-Haltung vergraulst du dir hier deine Leser ;)

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

merci für die Reaktion.

Manchmal sieht man vor lauter Details das Gesamtbild nicht mehr. Ich kenne das. Also - am besten mal einen Schritt zurücktreten. Nimm die Geschichte mal genau so wie sie ist: Kurz. Denn mehr habe ich zum Inhalt nicht zu sagen. Daher ergibt eine Auseinandersetzung mit dem "Inhalt" nicht wirklich Sinn.

Und nun nochmal in Zeitlupe: SF kommt gelangweilt daher und knipst Fantasy aus. Lieblos. Gefühllos. Punkt. Aus und vorbei. Mehr steht da nicht. Echt. Wirklich.

Der Drachen lässt sich auch beliebig durch "Vampir" oder "Zombie", Troll oder "Zauberschuleninternatszögling" ersetzen. Nanu. All diese Themen sind alle schon und nicht erst in den letzten Jahhrzehnten literarisch zu Tode geritten worden und sind so nötig wie eine zusätzliche Körperöffnung.

Wenn Dir eine einfühlsame, superduperspannende Drachengeschichte auf mindestens 1000 Seiten mit dem fünfhundertmillionsten, fiesen, geflügelten Lindwurm, in dessen Vornamen allein sich 17 Konsonanten stauen, lieber ist - okay. Schreib los, nur zu.

Die Regale im Buchhandel quellen seit Jahren über mit billigen Lizenzausgaben dieser Machart.

Ich bin mir aber sicher, dass Drako jetzt im Drachen Happy-Happy Land lebt. ;) Na - das wäre doch mal eine tolle Idee für eine Geschichte! Wow! Was mir so alles einfällt...

Frank Schlender
(Ja, ich brauche kein Nick)

 

Selbst wenn Du die Geschichte ausschließlich auf der Meta-Ebene verstanden haben willst, solltest Du Dir mehr Mühe geben, das Interesse des Lesers zu wecken. Denn die ersten 3 Abschnitte sind genau der langweilige Fantasy-Schmonz, den Du offenbar kritisieren willst. Wäre die Geschichte länger, würden die Leser aussteigen. Insofern ist die Länge in Ordnung.
Aber egal ob mit oder ohne von Dir beabsichtigter Bedeutung - am Ende zucke ich die Schultern und vergesse diesen Thread.

Eines könnte Dir zu denken geben: Dein obiges Posting stellt Deinen Standpunkt in Bezug auf zeitgenössische Massen-Fantasy wesentlich deutlicher (und polarisierender) dar als Deine Geschichte.

 

Auf den Punkt. Kotau. Ich bin berührt. Fühlt sich gut an.

Ich hatte einfach keinen Antrieb, das Thema weiter zu vertiefen, sprich zu entmetaiiseren. Die hier zu Recht erhobenen Einwände lassen mich darüber nachdenken, ob es sich lohnen würde, in so ein Unterfangen Zeit und Energie zu stecken. Vermutlich nur aus Spaß, publizieren würde das vermutlich niemand.

Ich bin bereits ein klein bischen begeistert von diesem Forum. Ich habe mir diverse Schreibforen angesehen. Hier bekommt man Reaktionen, mit denen man richtig was anfangen kann.

Frank Schlender

 

Ich bin bereits ein klein bischen begeistert von diesem Forum. Ich habe mir diverse Schreibforen angesehen. Hier bekommt man Reaktionen, mit denen man richtig was anfangen kann.

Willkommen auf kg.de :thumbsup:

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom