Was ist neu

Aufhören, wenn es am schönsten ist?

Mitglied
Beitritt
07.09.2010
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:

Aufhören, wenn es am schönsten ist?

Sie standen mitten in der Nacht zu zweit kurz vor dem Abgrund auf dem höchsten Büroturm der Stadt.

Er würde springen und sie würde mit ihm kommen. Sein Motiv bestand aber nicht etwa darin, dass er vom Leben enttäuscht war. Nein, das wäre viel zu einfach. Sein Problem war, dass er sich am Zenit seines künstlerischen Schaffens wähnte. Genau. Marco hatte die bittere Gewissheit, dass er nie wieder so gut sein würde wie im Augenblick. Keinen Song, den sie jetzt noch schreiben würden, könnte ihren Aktuellen jemals übertreffen.

Hör auf, wenn es am schönsten ist.

Sie mussten handeln. Andernfalls, so dachte er, würde in ein paar Jahren niemand mehr über sie sprechen. Sie würden komplett in Vergessenheit geraten. Das galt es zu verhindern. Zumindest wenn es nach Marco ging.

"Bist du sicher das wir das Richtige tun?", wollte Sonja mit zitternder Stimme wissen.

"Ich weiß es nicht." ,blaffte er sie unwirsch an. "Ich weiß nur, dass wir etwas tun müssen gegen das Vergessen. Ein Zeichen setzen, das man nicht so schnell vergisst."

"Ich häng am Leben."

"Ach Sonja, hör mit dem sentimentalen Schwachsinn auf!" Er schrie jetzt. Sie fing an zu weinen.

"Wir können ja mit was anderem anfangen."

Er lachte hysterisch auf "Mit was anderem. Hör zu, ich kann mir nichts anderes vorstellen. Die Musik ist mein Leben.", sagte er während er auf die Dachkante zuging. "Ich dachte, das wäre auch deine Überzeugung."

"Bleib stehen, ich mach da nicht mehr mit!", schrie Sonja ihn an. Er drehte sich um und ballte die Fäuste.

"Oh doch, das wirst du!" Ein irrer Ausduck lag jetzt in seinem Blick. "Ich lass nicht zu, dass du mir das versaust." Er kam jetzt langsam und bebrohlich auf Sonja zu. Sie blieb wo sie war. Weglaufen hatte keinen Sinn - hatte er doch die Schlüssel für den Ausgang zum Treppenhaus. Er packte sie. Sie schloss die Augen.

Der Aufprall war ungewöhnlich leise. Ihre Körper lagen unnatürlich verdreht auf der Straße. Blut sickerte in einem dünnen Rinnsal in den Abfluss. Stille legte sich wie ein Tuch über die Szene. Sonst passierte nichts. Ob Marco sich geirrt hat?

 

Hallo zusammen!

Bin grad am Fenster gesessen und mir ist diese KG eingefallen. Ich hoffe sie gefällt euch und postet fleisig Kommentare.

Freu mich sehr über konstruktive Kritik! :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka und herzlich willkommen hier! :)

Bin grad am Fenster gesessen
Na, dann vorab ein kleiner Tip: Nicht in die eine Richtung hüpfen, sondern zur Innenseite, vor den PC setzen und schonmal kräftig korrigieren - Zeichensetzung und RS (auch bei direkter Rede), Groß-/Kleinschreibung, puha ... ;) Für den kurzen Text sieht das ziemlich schlimm kraut-und-rübig aus - guck mal in Deinen Duden, oder hier: die sehr brauchbaren Hilfethreads oben rechts unter Menü Service > Korrekturcenter. Dort kommt er sonst vermutlich auch hin.

Möchte Dich nicht gleich verschrecken, aber eine gewisse, ernsthafte Überarbeitung und Ausarbeitung wird hier schon verlangt - wer möchte schon einen Komm schreiben, der fünfmal so lange dauert, wie Du Dir Zeit für die Zeilen hier genommen hast?

Und ein guter Weg, sowohl sehr viel über das Geschichtenschreiben (vs. eine kleine Szene entwerfen) zu lernen, wie auch schnell selbst Kommentare zu bekommen, ist, welche selbst zu schreiben. Schau Dich doch mal um, und gucke, wie so eine gute, konstruktive Kritik aussieht. Hilft Dir, mehr als es vllt scheinen mag!

;) Herzlichst,
Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Domi21 & willkommen hier!

Der Text ist zwar noch leserlich, aber die Fehler stören dennoch. Deswegen wurde er ins Korrektur-Center verschoben. Da hast du 4 Wochen Zeit, ihn zu korrigieren, wenn du fertig bist, kannst du ihn vom dortigen Moderator zurückverschieben lassen.

Gruß
Kasimir

Aus "Philosophisches"

 

Hallo Kasimir!

Ich hab den text jetzt nochmal überarbeitet und die Rechtschreibfehler ausgemerzt.

Bist du so freundlich und verschiebst ihn wieder zurück?

Dann kann man auch mal anfangen über den Inhalt zu sprechen. ;-)

 

Hallo Domi21,

ich finde den Text sehr gut. Er regt zum Nachdenken an. Man hört ja doch des öfteren von verrückten Künstlern und du hast mit wenigen Sätzen solch einen dargestellt.
Mir gefällt´s.

Liebe Grüße
KLee

 

Hey KLee,

Freut mich, dass dir der Text gefällt!

liebe Grüße zurück!

 

Domi21,

"Bist du sicher das wir das Richtige tun?"
Bist du sicher, dass du da das Richtige tust?

Diese Frage ist zentral. Jeder wird mit ihr konfrontiert. Tag ein, Tag aus. Die Thematik, des Suizides des Ruhmes Willen ist mir bekannt. Schriftsteller töteten sich beispielsweise, um den Todestag an einem geraden Kalendertag zu wissen und in Erinnerung zu verweilen. Diese Thematik überträgst du in die Moderne, wobei sie hier nicht so gut zu funktionieren scheint. Das Motiv als zeitgenössischer Musikproduzent einen Freitod zu sterben, scheint mehr eher unwahrscheinlich.

Nichtsdestoweniger funktioniert die Geschichte in eine andere Richtung umso besser: Überzeugung trifft auf Zweifel. Da die Umkehr erst in den letzten Sekunden erfolgt, gewinnt dieses Mal die Überzeugung, aber Zweifel bleiben auch nach der furchtbaren Tat bestehen.

Kurz, amüsant und nachdenklich.

Beste Grüße
markus.

 

Hallo M. Glass!

Den Antrieb für die Geschichte hat mir der Tod von Curt Cobain geliefert. Er brachte sich um, weil er in seiner Musik keine Perspektive mehr sah. Erst nach seinem Tod ist sein Bekanntheitsgrad und Ruhm enorm gestiegen.

Insofern scheint der Freitod unabhängig von gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung zu funktionieren.

Deine Kritik hat mich gefreut!

Domi21

 

Hallo Domi,

Als erstes möchte ich sagen, dass ich es für einen Mythos halte, dass Menschen sich aus rein idealistischen Gründen tatsächlich das Leben nehmen. Da gehört schon mehr dazu, eine wirklich harte Depression und, wie bei cobain Drogen, die den Menschen sich selbst entfremden.
Daher halte ich deine Story für unglaubwürdig. Außerdem einfach viel zu wenig beleuchtet. Klar, du reißt die Problematik und einen Konflikt über das Mädchen an, aber der Rest... zu wenig meiner Meinung nach. Ja, ein bisschen Wahnsinn ist bei dem Typen ja auch zu merken, aber trotzdem- man erfährt einfach zu wenig, kann sich gar nicht in die geschichte (na, ich spreche für mich) reinversetzen.
So viel von mir: Timo

 

Hi Domi21,

ich denke ebenfalls wie Timo, dass mehr dazu gehört als die Angst in Vergessenheit zu geraten um einen Suizid zu begehen. Allerdings glaube ich ist das bei Marco der Fall:

"Ich häng am Leben."

"Ach Sonja, hör mit dem sentimentalen Schwachsinn auf!" Er schrie jetzt. Sie fing an zu weinen.

Meiner Meinung nach hört sich das so an als hätte er sich innerlich mehr von seinem Leben erwartet. Man erfährt ja nur von seinem beruflichen Erfolg, wie es bei im privat aussieht bleibt ungeklärt.

alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, denn sie bietet ein breites Spektrum das zum Nachdenken anregt.

Gruß Hegel

 

Hey TimoKatze, hallo Hegel

"Idealistische Gründe" halte ich für sehr schwammige ausgedrückt. Marco hat angst, seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden. Dazu kommt noch, dass er die Musik als sein Leben definiert.

Er sieht den öffentlichen Freitod als notwendige Möglichkeit seinen eigenen musikalischen Niedergang noch abzuwenden. Gewissermaßen sein letzer, großer Auftritt.

In der Geschichte liegt der Fokus ganz klar auf dieser "Angst vor dem Scheitern".
Andere Umstände bleiben absichtlich unerwähnt.

Danke für´s Lesen!
Domi21

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom