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Aufgewacht

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16.02.2004
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Aufgewacht

Ich blinzelte. Das grelle Licht blendete mich.
„Was ist passiert?“, fragte ich mich. „Wo bin ich?“
Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen, als hätte mich jemand mit einer Bratpfanne niedergeschlagen. Vielleicht war das ja der Fall.
Ich blickte mich um. Ich war offensichtlich in einem Krankenhaus. Leute rannten hektisch über den Korridor: Schwestern, Ärzte, Patienten. Ich beobachtete das rege Treiben durch die gläserne Trennwand, die mein Zimmer vom Korridor abschnitt. Anscheinend kümmerte es keinen, dass ich aufgewacht war. Erst als ich versuchte aufzustehen kam eine Schwester in mein Zimmer geeilt und befahl mir, im Bett zu bleiben. Sie wollte mir sogleich eine Spritze geben und nach längerem Zögern, ließ ich diese Prozedur über mich ergehen. Sie fragte mich, ob alles in Ordnung sei und kaum hatte ich die Frage beantwortet, war sie auch schon aus dem Zimmer hinaus und ich hatte wieder niemanden, der meine Fragen hätte beantworten können.
So lag ich also, ohne wirklich zu wissen was geschehen war und wo ich mich befand, eine zeitlang still in diesem Bett und beobachtete die Hektik auf dem Flur.
Irgendwann entdeckte ich die Fernbedienung des Fernsehers, der an der Wand hing. Ich machte das Fernsehgerät an und schaltete gelangweilt von einem zum anderen Kanal. Schließlich ließ ich die Nachrichten an und stutzte.
„Heute ist der siebzehnte?!“, stellte ich erschrocken fest., das bedeutete nämlich, dass ich vermutlich schon eine Woche hier, im Krankenhaus war.
„Was ist nur passiert?“
Plötzlich kam eine Frau mittleren Alters herein gestürmt.
„Kann die nicht klopfen?“ dachte ich, doch ich kam nicht dazu sie zu belehren.
Die Frau redete gleich drauf los: „Na wie geht es dir? Gott sei Dank, dass du endlich wieder bei Bewusstsein bist. Ist das Essen hier auch gut? Ich hab dir zur Sicherheit extra ein paar Brote mit deiner Lieblingswurst mitgebracht.“
Ich hatte keine Chance etwas zu sagen. Die Frau konnte gar nicht mehr aufhören, aber anscheinend kannte sie mich.
Sie war sehr schmächtig. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt frisiert. Im Großen und Ganzen, war sie eigentlich nicht besonders attraktiv. Sie war offenbar eine sehr hysterische Person und reden konnte die! Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.
„Wie bei einem Wasserfall.“, dachte ich.
Sie war anscheinend verheiratet, das sah ich an ihrem Ehering, an dem sie die ganze Zeit drehte.
„Mensch, so ne Frau will ich nicht haben!“
Ich bemerkte wie mein Magen knurrte und dachte: „Es kann ja nicht schaden.“, und nahm mir eines der Brote, welche die Frau auf den Beistelltisch gelegt hatte und biss hungrig hinein.
Ich glaube in meinem ganzen Leben habe ich noch nie so etwas fürchterliches gegessen!
Ich ließ das Stück unbemerkt in der Serviette verschwinden.
„Wollte die mich vergiften?“
Mir war richtig schlecht, außerdem ging mir diese fremde Frau sichtlich auf die Nerven! Als sie dann auch noch von ihren gesamten Krankenhausaufenthalten erzählte, hielt ich’s nicht mehr aus!
Schließlich unterbrach ich ihren detaillierten Vortrag über Magenspiegelungen und fragte sie: „Wer um Himmels Willen sind sie eigentlich?“
Die Frau war ein wenig irritiert. Sie erschrak als sie die Frage endlich registriert hatte.
Als sie die Sprache wiedergefunden hatte, sagte sie entsetzt:
„Aber Liebling, ich bin deine Frau!“

 

Hi beeljata!

Ich finde es eine nette Idee, das du jemanden in einem Krankenhaus aufwachen läßt und er nicht mehr weiß wo er ist.

Zu nächst stört es etwas, das die Person völlig unbelastet ist. Normalerweise hat man im Krankenhaus ein netten Hangover. Ist aber sicher von dir so gewollt, da die Situation an Komik dadurch gewinnt.

Was mir so ein wenig fehlt, ist dass die Person ein wenig mehr der Krankenschwester hinter her ruft, so nach dem Motto: Hej, hier geblieben! Schließlich soll sie ja Fragen beantworten.

Zudem solltest du dich etwas beeilen mit deinem Schluß. Es ist schon etwas zufrüh klar das es sich um die Frau von dem Mann handelt. Die Ideen mit dem Brot und dem Plappern sind alle sehr gut, aber wenn du das in die Länge ziehst, dann mußt du einen anderen Schlußgäg zünden. Er könnte ja das Brot durchs Zimmer spucken oder so.

Denk mal drüber nach. Brauchst dir aber von einem Greenhorn wie mir nichts sagen zu lassen ;).

Ciao Jakob

 

ich glaub ich bin viel eher ein greenhorn! danke für die tipps! ich denk drüber nach.
beeljata

 

Hallo beeljata!

Im grossen und ganzen stimme ich Jakob zu. Die Pointe ist leider keine, denn der Mann mit Gedächtnisverlust, der seien Frau nicht erkennt, ist eine abgegriffene Story. Du musst also noch etwas hinzufügen, das der Leser nicht erwartet:

-- Es könnte ein Mann hereinkommen, der sich der Krenkenschwester erst als sein Bruder ausgibt, und ihm dan 'an die Wäsche' geht. Dann stellt sich heraus: Der Prot weiß nicht mehr, dass er schwul ist, der Mann ist sein 'Partner'

-- Oder: Danach kommt noch eine andere Frau herein, die auch seine Ehefrau sein will. Dann stellen ihn die beiden zur Rede, und wegen der fiesen Situation glaubt ihm keiner mehr, dass er das Gedächtnis wirklich verloren hat. ("Heinrich, das ist eine blödsinnige Ausrede!!!" -- "ach, bei Dir nannte er sich Heinrich? Bei mir nennt er sich Günther!")

-- "Sind wir verwandt?" fragte ich. Sie starrte mich an, japste, und sagte: "Ja, Rüdiger, mein kleines Häschen, klar sind wir das!". Ich überlegte fieberhaft - ja, sie kam mir schon irgendwie bekannt vor. "Sind sie meine Mutter?" fragte ich zögerlich.
Das ich das Gedächtnis verloren hatte, war nicht so schlimm, aber das ich jenen Satz gesagt hatte, verkraftete unsere Ehe nicht so gut.

Irgendetwas muss noch in die Geschichte hinein, was der Leser nicht erwartet. Es ist sehr schwierig, so etwas "einfach so" hinzuschreiben, daher starten alle guten Autoren mit einem "Draft", dass sie dann immer wieder überarbeiten, bis genügend raffinierte Details in der Geschichte sind und die Personen lebendig erscheinen. Ich möchte Dir also den Rat geben, an der Geschichte noch zu arbeiten -- denn die Geschichte ist gut geschrieben, der Stil hat was und ist sehr gut lesbar!!

Gernot

 

hi Gernot,
coole ideen! wenn ich mal wieder zeit habe kümmere ich mich drum. jetzt sind ersteinmal lernen angesagt und dann fahr ich zum schüleraustausch nach frankreich. Mal sehn was es da zu schreiben gibt...
ich hab schon ne echt gute idee...
bis dann,
*beeljata*

 

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