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Aufgabe

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Aufgabe

Irgendwo zwischen hier und dort liegt in greifbarer Nähe das Geheimnis zu einem neuen Anfang. Vielleicht liegt dies ja hinter dem Horizont, fern ab dieses Moments. Irgendwo zwischen hier und dort liegt die Hoffnung auf ein Leben, welches dem Nichts entfliehen kann, welches die Kraft besitzt, dem Absurden seine Macht streitig zu machen.
Leben – nein, wir leben nicht! Lebendig können wir nicht sein, denn wir sind gefangen im Netze unseres naiven Ichs, sorgfältig gesponnen durch unser Schicksal, durch unseren Glauben, etwas zu bedeuten. Nichts bedeutet etwas, das Nichts ist allmächtig, belächelt den Menschen, der vergebens versucht, den Kampf aufzunehmen. Wie nutzlos alles Bestreben, wenn Gefühle ein Nichts sind, wenn Werte ohnehin ungebraucht im Sande versinken.
Tod – nein, tot sind wir nicht! Tot können wir nicht sein, denn ohne unser lähmendes Dasein, ohne Existenz gäbe es das Nichts nicht. Es würde ewig in den Tiefen des Ozeans schlummern und zwecklos warten, bis es irgendwann aufgrund seiner Nichtigkeit seinen letzten Atemzug nimmt. Doch das Nichts kann nicht nicht existieren.
Sein – ja, wir sind!! Im Angesicht des Todes versuchen wir, nach Leben zu streben. Beängstigende Vorstellung, weder leben noch sterben können wir. Wir müssen sein, auf ewig verdammt, auf ewig unglücklich, ein zähes Werden. Doch wenn wir uns der Sinnlosigkeit unseres Wesens stets bewusst sind, wenn wir uns als Mittel zu einem großen Zweck sehen, aus dem wir keine Früchte ernten können, sind auch wir in der Lage, in der Stunde unseres Todes das Glück zu erhaschen. Neuer Anfang. Hinter dem Horizont. Wir sind. Das Nichts lebt. Schicksal.

 

Hallo Werther,

Mir geht es ähnlich wie Gerard. Ich erkenne zwar, dass es hier in groben Zügen um die Existenzfrage geht, allerdings ist alles viel zu diffus. Du verwendest anscheinend die gleichen Begriffe oftmals in einer unterschiedlichen Bedeutung, die sich für den Leser jedoch nicht klar herausstellt. Da kommt es dann einfach zu Wiedersprüchen, wie zwischen:

Tot können wir nicht sein
und

in der Stunde unseres Todes
Über die kann dann auch nicht die Heideggerisch anmutende Sprache hinwegtäuschen.

 

Hallo Werther,

warum sind Gefühle „ein Nichts“?
„Sein- ja, wir sind!!“ doch dann heißt es: „weder Leben noch sterben können wir.“ ?

„...aus dem wir keine Früchte ernten können, sind wir in der Lage in der Stunde unseres Todes das Glück zu erhaschen.“ Meinst Du, der Tod bringt uns Glück, weil er uns vom sinnlosen Leben befreit?

Tschüß ... Woltochinon

 

Danke für die äußerst konstruktive Kritik. Werde mich bald an die Überarbeitung von "Aufgabe" begeben und die Verbesserungsvorschläge überdenken, mit einbringen. Daher würde ich mich über weiter objektive Meinungen sehr freuen!

Liebe Grüße,
Patrick

 

Ist "Schicksal" eigentlich als Titel passender als "Aufgabe"? Bin mir nicht schlüssig und würde mich über Meinungen sehr freuen!

Liebe Grüße,
Werther

 

Also ich finde Aufgabe schon OK. Die Geschichte ist doch quasi ein Aufruf zur Seinsandacht, und dem Selbstentwurf des eigenen Lebens - also schon die Richtung Heidegger/Sartre. Das entnehme ich zumindest dem Satz: "Doch wenn wir uns der Sinnlosigkeit unseres Wesens stets bewusst sind, wenn wir uns als Mittel zu einem großen Zweck sehen, aus dem wir keine Früchte ernten können, sind auch wir in der Lage, in der Stunde unseres Todes das Glück zu erhaschen."
Aber der Titel ist eh nicht das grösste Problem an der Geschichte.

Gruss,

I3en

 

Irgendwie finde ich, dass es noch nicht zu einer effektiven Diskussion zum Thema allgemein und über die Geschichte konkret gekommen ist. Deshalb würde ich mich sehr über einen Anstoß freuen...

Liebe Grüße,
Werther

 

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