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Auf Ewig

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21.11.2010
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Auf Ewig

Das feuchte, weiche Moos auf dem ich lief verschluckte das Geräusch meiner Schritte. Ich konnte nur das geheimnisvolle Knistern des Waldes hören.
Ich zuckte zusammen als das Heulen eines Wolfes die Stille durchbrach. Panisch sah ich mich um. Ich konnte nirgendwo einen Wolf erkennen. Doch als ich zurück sah, sah ich ihn.
Es war nur ein grober Schatten bis jetzt, der aber mit rasender Geschwindigkeit immer weiter auf mich zu kam.
Dann hörte ich sie. Seine Stimme. Sie klang wie Musik in meinen Ohren.
Ich hatte das dringende Bedürfnis mich ihm einfach hin zu geben. Einfach stehen zu bleiben und auf ihn zu warten.
Doch dann meldete sich mein Verstand wieder zu Wort. Ich durfte nicht stehen bleiben. Ich musste weiter rennen. Er durfte mich nicht bekommen.
Also begann ich wieder zu rennen. Immer weiter in den finsteren Wald hinein. Die Dunkelheit begrüßte mich wie einen alten Freund. Mit ihren kalten Händen umschloß sie meinen Körper und hieß mich Willkommen.
Als ich ein Knacken hörte, fuhr ich herum. In diesem unvorsichtigen Moment lief ich direkt in einen Baum hinein. Ich sackte auf die Knie und legte mich auf den feuchten Waldboden.
Mit letzter Kraft robbte ich hinter ein Gebüsch und kauerte mich dort zusammen, in der Hoffnung, dass er mich nicht finden würde.
„Wo bist du denn, meine Schöne?“
Ich zuckte zusammen. Dann hörte ich seine Schritte. Sie kamen immer näher. Gleich würde er mich finden. Ich wusste es. Es war aus.
Doch Gott hatte wohl etwas anderes mit mir vor, denn er lief ganz knapp an mir vorbei.
Erleichtert entspannte sich mein ganzer Körper, wohl wissend, dass die Gefahr noch nicht vorüber war. Er konnte noch zurück kommen. Er konnte mich noch bekommen. Ich musste weiterhin vorsichtig sein.
Erst nach einer Ewigkeit traute ich mich, mich aufzurichten. Er musste jetzt weit weg sein, mich wo anders suchen. Nie würde er mich finden. Niemals.
Ich begann meinen Weg zurück und auch wenn er wo anders war, musste ich weiterhin vorsichtig sein. Angespannt begann ich wieder zu laufen.
Irgendwann sah ich einen Lichtschein. Erleichtert rannte ich schneller, den Lichtschein als mein Ziel.
Nur unfreiwillig lies die Dunkelheit mich gehen. Mit ihren kalten Klauen versuchte sie mich zurück zu halten, doch ich lies mich nicht beirren. Ich musste raus aus dem Wald. Weg von hier und nie wieder zurück kommen.
Dann begann das Licht zu flackern. Panisch rannte ich schneller. Ich musste es erreichen. Dann ging alles schnell. Fast schon zu schnell.
Das Licht hörte auf zu flackern und dann war es aus. Mein Fuß blieb an etwas hängen. Ich verlor das Gleichgewicht. Ich bereitete mich auf den Aufprall vor und streckte meine Hände aus. Doch zwei Hände schlossen sich um meine Taille.
„Warum läufst du denn vor mir davon? Ich dachte du wolltest auf Ewig bei mir bleiben.“
Ich hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen. Ich folgte seinem Blick der an meinen Arm hing. Ich erschrak als ich den Blutdurchtränkten Ärmel meiner Jacke sah.
Jetzt war es vorbei. In meinen Gedanken nahm ich Abschied von der Welt und stellte mich auf die Schmerzen ein, die ich gleich ertragen musste.
Jetzt würde ich auf Ewig bei ihm bleiben.

 

Liebe Mausi,

hier haben wir es mit einem "Twilight Light" Text zu tun ;)
Schon die ersten Sätze haben mich vermuten lassen, was mir schnell bestätigt wurde. Hier hat sich jemand von den BISS Büchern mehr als inspirieren lassen. Leider funktionieren Kopien selten, zumindest bei mir nicht.

Dein Schreibstil ist dennoch sehr angenehm, also mach was drauss. Erfinde deine eigene Geschichte und nicht eine, die schon erfolgreich zu Papier gebracht wurde.

lg
Engelchen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Engelchen,

es war definitiv nicht meine Absicht eine Twilight Kopie zu machen. Ich habe bei diesem Text ehrlich gesagt auch nicht an Twilight gedacht. Finde ich blöd, dass es so rüber kommt. Es war nämlich wirklich nicht meine Absicht. :(

Ich wollte eigentlich nur diesen Moment der Angst beschreiben.

Trotzdem schön, dass dir mein Schreibstil gefällt. :)

LG
mausi

 

liebe mausi,

ich mag diesen Text irgendwie und ich finde nicht, das es an twilight erinnert.
Man bekommt schon fast selber Angst beim lesen...das Ende ist besonders gut gelungen.
Natürlich gibt es ein paar ungereimtheiten, aber da kannst du echt was draus machen..

Liebe Grüße Mimmy

 

Hallo mausi,
Ich bin ein wenig schwer in die Geschichte reingekommen, weil ich gleich am Anfang über den Wolf gestolpert bin. Wo gibt es noch Wölfe in freier Wildbahn - in einem Wald, in dem man einfach so herumläuft. Das erscheint mir nicht stimmig, sondern einfach nur ein Mittel, um künstlich mehr Angst zu erzeugen. Das hast du meiner Meinung nach nicht nötig - besonders beim zweiten Mal lesen, konnte ich die Angst der Prota mitfühlen.

Beim ersten Mal hat mir das Probeleme bereitet, da ich anfangs den Eindruck hatte, sie würde den Wolf sehen und vor ihm fliehen (weswegen ich auch die ganze Zeit dachte: Gott, wie dumm reagiert sie denn?). Da ich aber scheinbar die einzige bin, der es so ging, liegt es wahrscheinlich eher an mir als am Text.

Ich finde es ein wenig schade, dass diese Szene so ohne irgendeine Einordnung im Raum hängt. Wer sind die beiden, warum ist sie vor ihm weggelaufen, wie kommt sie in den Wald und woher weiß er, dass sie da ist? Wenn du das allerdings beantworten oder zumindest andeuten würdest, käme der Fokus halt von diesem "Moment der Angst" weg.

Deinen Schreibstil finde ich angenehm, nur an manchen Stellen war er mir insgesamt zu kitschig.

Liebe Grüße :)
Miriam

 

hi Mausi
ich hab mal eine kleine frage zu dem text war das ein Mensch der sie vervolgte oder ein wolf? (hab mich das grad beim lesen gefragt) aber sonst fand ich die geschichte eigentlich ganz gut.

 

Vielen Lieben Dank für die neuen Antworten auf den Text! Tut mir Leid, dass ich erst so spät zurück schreibe.

Liebe MissMimmy,
danke für dein Kommentar, ich denke du hast Recht. Der Text gehört noch einmal überarbeitet.

Liebe Keksdose,
auch dir danke für den Kommentar. Freut mich, dass dir mein Schreibstil gefällt.

Liebe Miriam,
ja, den Wolf habe ich wohl in die Geschichte mit einbezogen damit er noch etwas Angst verbreitet. Aber schön, dass du mit meiner Protagonistin mitfühlen konntest.

Und ja, ich wollte nur diesen einen 'Moment der Angst' beschreiben. Das war gerade so die Szene die sich in meinem Kopf abgespielt hatte und die wollte ich aufschreiben. Hätte ich noch mehr dazu gedichtet wäre die Geschichte wahrscheinlich nicht wirklich gut geworden.
Auch dir danke für den Kommentar.

Hallo braubier21,
gute Frage. Darüber habe ich jetzt auch nicht so wirklich nachgedacht. Aber anhand der anderen Kommentare könnte ich fast meinen, dass die meisten denken er ist ein Vampir. Kann sein oder auch nicht - ich weiß es selbst nicht.
Und danke, für den Kommentar.

LG
mausi

 

Hallo mausi

Herrlich spannend, war mir diese kleine Fantasie zu lesen. Es weckte Hoffnungen und Wünsche, am Ende meinte man es löse sich auf und erwies sich dann doch als Niederlage. Es ist dir gelungen, mit Worten eine Atmosphäre zu schaffen, die Beklemmendes real erscheinen liess, obwohl sich auch Unwirkliches darin vermengte. Dass sich die panische Angst in Wolfs- und Menschengestalt manifestierte, schien mir ein gelungenes Moment. Es liess trotz ihrer Empfindung, meiner eigenen Fantasie offen, was wirklich geschah und welches Ende es letztlich nehmen könnte. Beinah ein psychologisches Kabinettstück

Nur eine Kleinigkeit, in einem kurzen Abschnitt tritt dreimal sah auf:

Doch als ich zurück sah, sah ich ihn.
Ich könnte es mir hier auch vorstellen mit: …, erblickte ich ihn.

War mir ein kleines Lesevergnügen.

Gruss

Anakreon

 

Hallo Anakreon,

danke für die Blumen. :)
Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt. Und du hast Recht, den Abschnitt mit dem dreimal sah sollte ich ändern. Danke fürs darauf aufmerksam machen.

LG
mausi

 

Hallo Mausi :)
Deine Geschichte gefällt mir eigentlich recht gut!
Nur die Tatsache, dass du deine Satzanfänge sehr häufig monoton gestaltest, missfällt mir (du fängst immer mit "Ich" an)

Alles Liebe :)

 

sorry,aber ich fand den text ein bisschen langweilig.auch ich finde NICHT,dass es wie twighlight ist!
aber die geschichte ist nix neues und der titel ist auch nichte gerade einfallsreich.

schreib trotzdem weiter!
sassi

ach und noch was:
die angst hast du gut rüber gebracht!

 

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