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- 23.05.2003
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Auf dem Weg zu dir
Auf dem Weg zu dir
Auf dem Weg zu dir ist es dunkel.
Auf dem Weg zu dir fahr ich vorbei an der Polizei.
Höhe Altglascontainer liegt da etwas auf der Straße.
Ein kleiner Knubbel, raff das nicht so schnell. Nehm es mittig, fahr sofort rechts ran.
Taste hektisch nach der Maglite, finde sie nicht, scheiße, die Innenbeleuchtung ist schon so lang kaputt. Gucke an mir runter: nur dunkle Klamotten, scheiße.
Springe raus, renne hin zum Knubbel.
Gucke runter, ein kleines Stachelbündel, leblos.
Bin ratlos, hilflos: Was soll ich machen???
Schon kommt das erste Auto. Ich gucke so böse ich nur kann (ein Glück, das gehört zu meinem Beruf, das kann ich, selbst in der Dunkelheit). Die beiden Lichter werden langsamer, halten an, ich dachte schon, ich müsste wegspringen.
Meine Hand ist offen, will das Auto fernhalten vom Stachelbündel.
Das kriegt auf einmal kleine Füße, bewegt sich, läuft genau dahin, wo ich will, nämlich auf die andere Seite.
Klar, kommt auch dort das nächste Auto, gegenüber.
Aber jetzt krieg ich das schon fast locker angehalten.
Ich fahr dann weiter, hin zu dir.
Dein Auto steht vor der Tür, die ich eigentlich gar nicht wissen kann.
So gerne, würde ich aussteigen und deinen Namen lesen am Klingelschild.
Fahre aber weiter, vorbei.
Hoffe gerne, dass ich irre, aber ahne traurig,
dass der Igel nicht zufällig dort lag.