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Auf dem falschen Fuß erwischt
Auf dem falschen Fuß erwischt
„Ist hier noch frei?“, fragte die blonde Schönheit. Martin starrte sie völlig überrascht an. Er hätte nicht im Traum daran gedacht, dass sie gerade ihn fragen würde, ob an seinem Tisch noch ein Platz frei wäre. Wo doch das Café gar nicht übermäßig stark besucht war und es durchaus noch freie Tische gab. Er hatte die großgewachsene Frau schon länger beobachtet, wie sie in der Einkaufstraße an den exquisiten Modegeschäften vorbeigeschlendert, und dabei unaufhörlich näher in Richtung Café gekommen war. „Ja, selbstverständlich“, versuchte er so selbstbewusst, wie nur irgend möglich zu erwidern. Leider ohne Erfolg – seine Stimme klang eher befremdlich und dünn, als dass sie Selbstbewusstsein vermittelt hätte. Die Frau setzte sich hin. Sie hatte ein beigefarbenes Kostüm an. Unterhalb des knielangen Rockes kamen ihre sonnengebräunten Beine zum Vorschein, und darunter, die Füße, die Martin schon die ganze Zeit fasziniert hatten. Er mochte Füße – Frauenfüße. Und im Sommer war die Einkaufsstraße voll von Frauen, die ihre Füße in mehr oder weniger freuzügigen Schuhwerk darboten. Das war Martins Zeit. Er saß häufig im Café, oder schlenderte durch die Einkaufspassagen, nur um sich an Frauenfüßen zu ergötzen. Er liebte Frauenfüße.
Und diese Frau, die im nun gegenüber saß, hatte wirklich schöne Füße. Sie hatte dunkelgrüne Sandalen an, die sich nur mit zwei dünnen Riemen an ihren Füßen hielten. Ihre Zehen waren wohlgeformt und die Nägel im French Look lackiert. Sie wirkten sehr gepflegt. Er konnte, während er so tat, als würde er die Zeitung lesen, wunderbar unter dem kleinen Tisch vorbei auf ihre Füße schielen. Wundervolle Füße, dachte er bei sich. Er wurde kribbelig.
„Entschuldigen sie“, brachte er nach langem Überlegen endlich heraus, „verzeihen sie bitte, wenn ich sie störe, aber ich habe eine Frage, die mir quasi auf den Nägeln brennt.“
„Kein Problem, stellen sie ruhig ihre Frage“, erwiderte sie mit einem Lächeln, das Martin fast in den Wahnsinn trieb. Aber er musste sich beherrschen. Was würde sie denn von ihm denken, wenn er sie geifernd ansehen und derweilen vorzeitig in seine Unterhose ejakulieren würde.
„Äh, ich bin ... also mein Name ist Martin Seibert, und ich bin Fotograf bei einem renommierten Männermagazin. Das Magazin kennen sie vermutlich gar nicht, es heißt Footlicker.“
„Aha. Nein, das kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Hört sich aber interessant an. Was steckt denn dahinter?“, fragte sie, schlug ihre Beine übereinander und beugte sich interessiert nach vorne.
„Na ja, das ist ein Magazin, das sich hauptsächlich mit dem Thema Fußfetischismus beschäftigt und das von Leuten bezogen wird, die sich halt für schöne Füße interessieren“, ließ er sie wissen.
„Aha“, sagte sie nur. Aha, dachte er, das solle also ihre Antwort auf seine Ausführungen sein. Er musste wohl noch etwas konkreter werden, denn anscheinend verstand die Blondine seine Andeutungen nicht.
„Also, ich habe sie schon etwas länger beobachtet, und mir sind natürlich ihre schönen und gepflegten Füße aufgefallen.“ Sie lehnte sich zurück und wirkte leicht verlegen. Martin glaubte auf dem richtigen Weg zu sein und fügte hinzu: „Und ich dachte vielleicht hätten sie Interesse, natürlich gegen Bezahlung versteht sich, dass ich von ihren Füßen ein paar Aufnahmen für unser Magazin mache.“ Sie schaute, jetzt ganz offensichtlich, verlegen. Sie verharrte einen Augenblick, überlegte, schaute ihm dann in die Augen und sagte: „Tja, also ich weiß nicht recht. Ich weiß nicht, ob das was für mich ist. Meinen sie wirklich, dass meine Füße für ihr Magazin taugen?“
Er war sich jetzt sicher, dass er auf dem richtigen Weg war und sagte in einem Ton, der wohl jede Frau beeindruckt hätte: „Selbstverständlich! Hätte ich sie sonst angesprochen? Ich bin schließlich schon länger in diesem Gewerbe und weiß, wann ich einen schönen Fuß vor mir habe.“ Er schaute ihr mit einem festen Blick in die Augen und lächelte sein charmantestes Lächeln.
„Na schön“, erwiderte sie, „wo wollen sie die Aufnahmen denn machen? Hier, in diesem Café?“
„Ich habe ein Fotostudio, in dem wir wunderschöne Hochglanzaufnahmen machen können. Ich habe dort mein Equipment, und wir könnten dort auch andere Schuhe oder verschiedene Beleuchtungen ausprobieren. Wenn sie Lust hätten, mein Auto steht gleich hier um die Ecke.“ Sie war jetzt sehr unsicher, ob sie mit ihm mitgehen sollte. Sie kannte ihn schließlich erst zehn Minuten. Vielleicht war er gar kein Fotograf, und wolle sie nur in seine Wohnung locken, um komische Dinge mit ihr anzustellen.
„Sagen sie, woher soll ich denn wissen, ob sie wirklich Fotograf sind, und dass sie wirklich Fotos für ein Magazin machen wollen?“, fragte sie spitzfindig. Er lächelte, stellte seine Tasche auf seinen Schoß und kramte in ihr. Zum Vorschein kam ein Hochglanzmagazin namens Footlicker. Er blätterte suchend durch das Magazin, und legte ihr dann einen Fotobericht auf den Tisch. „Sehen sie, dort, diese Fotos sind von mir“, sagte er stolz. Sie schaute skeptisch, und er bemerkte, dass er wohl noch deutlicher werden musste: „Hier unten, da ist ein Copyrightvermerk. Martin Seibert steht da. Sehen sie? Das sollte doch Beweis genug sein, oder?“ Er lächelte.
Sie zögerte einen Moment, und sagte dann: „O.K., dann fangen wir am besten gleich an. Ich habe nämlich in zwei Stunden noch eine Verabredung. Schaffen wir das? Ich meine, wo ist denn ihr Studio?“
„Das ist gar nicht weit von hier“, sagte er flugs, „kommen sie, da vorne steht mein Auto.“ Er bezahlte seinen Kaffee, und ging mit ihr zu seinem Auto.
Das Studio, das sich in seiner Wohnung befand, war wirklich nur zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Er hatte seinen Wagen, einen anthrazitfarbenen Renault Twingo - nicht gerade das Fahrzeug eines erfolgreichen Fotografen - in einer Nebenstraße im Halteverbot geparkt. Er machte ihr die Tür auf, und ließ sie einsteigen. Er beobachtete sie ganz genau während sie einstieg. Oder besser gesagt: er beobachtete ihre Füße. Es machte in ganz verrückt, dass diese schönen Füße mit ihm nach Hause fahren würden. Ihm lief ein Schauer über den Rücken und in seiner Hose spürte er erste Regungen. Er musste sich zusammenreißen – er war noch nicht am Ziel. Ruhig, dachte er sich, ganz ruhig.
Sie parkten direkt vor seinem Haus. Es war wirklich selten, dass er in diesem Wohnviertel einen Parkplatz direkt vor seiner Eingangstür bekam. Aber heute lief einfach alles perfekt. Beim Aussteigen schaute er wieder auf ihre Füße. Sie waren einfach phänomenal, soviel war klar.
„Sie sagten, es würde dabei auch etwas herausspringen. Gilt das noch?“, fragte sie ihn, während sie mit dem Fahrstuhl ins Obergeschoss hinauffuhren. „Selbstverständlich! Das ist bei uns Usus. Wer sich bei uns vor die Kamera begibt, der wird dafür auch entlohnt. Das ist ja wohl das Mindeste, was ich ihnen für diese Unannehmlichkeiten anbieten muss, oder?“, sagte er so überzeugend, dass sie nur noch verschmitzt lächelte und nichts mehr sagte. Es war einfach unglaublich, mit welch einer Überzeugung er plötzlich im Stande war, sich zu artikulieren. Ihm war heiß. Seine Klamotten klebten ihm am Körper, und er wünschte sich ein schnelles Ende der Fahrstuhlfahrt herbei. Endlich in die Wohnung, dachte er. Endlich mit den Füßen allein.
Er schloss hastig die Tür auf. So entschlossen und selbstbewusst seine Sätze aus ihm herauskamen, so ungestüm und kantig wirkten seine Bewegungen. „Bitte treten sie herein. Gleich links können sie ablegen und dort rechts ist das Atelier. Sie ging hinein, hängte ihre Jacke an die Garderobe und wandte sich Richtung Atelier. Sie vernahm einen seltsamen Geruch. Nicht diesen typischen Geruch, den man bei einigen Wohnungen von Junggesellen wahrnimmt, der eine Mischung aus Staub, Schweiß und abgestandener Luft zu sein scheint. Da war irgendetwas anderes im Raum. Alkohol, vermutete sie. Oder irgendetwas Medizinisches. Was es auch sein mochte, es interessierte sie nicht länger. Ihr blieb die Luft weg. Eine plötzlich von hinten über sie geworfene Drahtschlinge, zog sich fest um ihren Hals. Sie versuchte zu atmen. Doch ihr Kopf schien von ihrem restlichen Körper getrennt zu sein. Sie war nicht mehr in der Lage, den durch das panische Schnappen aufgenommenen Sauerstoff in die Lungen weiterzubefördern. Sie versuchte sich mit aller Kraft gegen die Umklammerung zu wehren. Doch, je mehr sie dagegen ankämpfte, um so tiefer schnitt sich der Draht in ihr Fleisch. Martin drückte fester und fester. Blut entwich aus den Schnitten, die die Drahtschlinge am Hals der Schönen hinterlassen hatte. Ihre Augen traten hervor, und ihr Kopf wurde puterrot. Langsam übermannte sie eine Ohnmacht, die schließlich den Kampf gewann. Er war fast am Ziel und sein Schwanz, der mittlerweile zu seiner endgültigen Größe gewachsen war, presste sich schmerzhaft gegen die Hose. Das war ihm jetzt aber egal, denn wer sollte sich noch daran stören - sie war tot.
Er ließ von ihr ab. Sie glitt langsam zu Boden. Der Ausdruck in ihrem Gesicht, war alles andere als attraktiv, und schien eine letzte wichtige Frage formulieren zu wollen: Wie konnte ich nur so naiv sein?
Martin stieß ihren Oberkörper, der seitlich nach vorne gefallen war, nach hinten. Mit einem dumpfen Knall fiel ihr Kopf auf das Parkett. Er packte ihre Füße, die unverändert schön anzuschauen waren, und zog sie in das Atelier. Der Boden war hier mit Folie ausgelegt, wie sie auch Handwerker zum Auslegen von Räumen benutzen. Vor den Fenstern hingen Jalousien, die das Zimmer fast vollständig abdunkelten. Es war zumindest nicht möglich von außen einen Blick nach innen zu erhaschen. Er schaltete das Licht ein.
Er bückte sich über die tote Frau und hob den Rock hoch, so dass die Knie nicht mehr bedeckt waren. Er atmete schwer. Ein Schweiztropfen perlte von seiner Stirn und tropfte auf ihren Schenkel. Mit einer schnellen Bewegung wischte er ihn hinfort. Der Anblick dieser wunderschönen Beine, und der phantastischen Füße, sollte durch nichts Menschliches gestört werden, dachte er und grinste.
Vor dem Fenster stand ein großer massiver Schreibtisch mit mächtigen, schweren Schubladen. Er ging und zog an der obersten Schublade, die sich mit einem quietschenden Geräusch öffnete. Er kramte einige Utensilien beiseite, nahm schließlich eine große Bügelsäge hinaus und schloss die Schublade, in dem er kräftig mit dem Knie dagegen drückte. Er drehte sich um und schaute auf den Boden. Dort lagen sie, die schönsten Füße, die er seit langem gesehen hatte. Und jetzt gehörten sie ihm. In ihm wallte ein erneutes Gefühl von Erregung auf und er machte sich auf den Weg. Er warf Schatten an die Wand neben dem Schreibtisch, an der in mehreren Reihen Regale installiert waren. Auf ihnen standen sorgfältig ausgerichtet, große Glasgefäße, gefüllt mit einer durchsichtigen Flüssigkeit - insgesamt wohl an die fünfzig Stück. In den Glasgefäßen, die durch einen Schraubdeckel verschlossen waren, schwammen Füße. Oder besser gesagt: schöne Frauenfüße, samt Unterschenkel. An einigen Füßen befanden sich sogar noch Schuhe – schöne Schuhe.
Er saß über die blonde Frau, mit den schönen Füßen, den dunkelgrünen Sandalen, mit den zwei Schnallen und den wunderbaren, gepflegten Fußnägeln, gebeugt. Er setzte die große Bügelsäge knapp unterhalb des Knies an und begann zu sägen. Er schwitze sehr stark und das Hemd klebte an seinem Rücken. Blut quoll an der Stelle, an der die Säge ihre Dienste verrichtete, hervor. Er schaute immer wieder auf die wunderschönen Füße, die rhythmisch im Takt seiner Stöße wippten, und er hoffte, dass dieser Moment nie enden würde.