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Auch Mamas machen Fehler

Beitritt
30.09.2008
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23

Auch Mamas machen Fehler

“Maximilian!”, schrie Mama entsetzt.
Eigentlich nennt sie ihn Max, außer wenn sie mächtig auf ihn sauer ist, so wie jetzt.
“Was hast du denn mit der Küche angestellt?”, rief sie verständnislos.
“Tut mir Leid, Mama. Ich wollte doch…”
“Nein, Maximilian! Es gibt keine Entschuldigung für dieses Chaos!”, unterbrach sie.

Die Küche sah wirklich wüst aus. Eierschalen klebten an sämtlichen Arbeitsflächen. Mehl lag verstreut auf den Fliesen. Milchpfützen überall! Die meisten Töpfe waren aus den Schränken heraus genommen worden. Nicht zu übersehen war dieser Stapel schmutziges Geschirr. Er neigte sich gefährlich nach vorne und drohte auf den Boden hinunter zu stürzen.
“Was hast du dir nur dabei gedacht?”, fragte sie enttäuscht.
“Aber Mama…”, versuchte Max wiederholt zu erklären.
Doch Mama wollte gar nicht zuhören.
“Geh sofort in dein Zimmer!”, befahl sie streng.
Max gehorchte stumm und verließ den Raum mit gesenktem Kopf. Er lag in seinem Bett und musste sogar weinen. So hatte er sich diesen Tag nicht vorgestellt. Mama hätte fröhlich sein müssen und er auch!

“Das gibt es nicht!”, staunte Mama und lachte laut und herzlich.
“Sie hat es endlich entdeckt!”, freute sich Max und wischte schnell seine Tränen weg. Er hörte wie sie in seine Richtung eilte, vor seiner Tür stehen blieb und zaghaft anklopfte.
“Max, darf ich zu dir?”, fragte sie mit zärtlicher Stimme.
“Komm herein!", antwortete Max versöhnlich.
Mama hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.
“Bitte verzeih mir! Ich konnte nicht ahnen welche Überraschung dahinter steckte. Ich habe einen riesendummen Fehler gemacht, statt dir zuzuhören, habe ich dich nur ausgeschimpft. So etwas wird nie wieder vorkommen, ganz großes Mama Ehrenwort!”, versprach sie hoch und heilig während sie ihn liebevoll umarmte.

Sie gingen gemeinsam zurück in die Küche, vorbei an dem schief aufgetürmten Geschirr. Der kleine Tisch, hinten an der Ecke, war mit ganz vielen Gänseblümchen geschmückt. Genau in der Mitte, stand Maximilians erster selbstgebackener Kuchen, mit Schokoladenglasur und Gummibärchen verziert - ein sehr leckerer Anblick!
Daneben lag eine bunt gebastelte Karte, darauf stand mit Glitzerschrift:
Für die beste Mama der Welt, alles Liebe zum Muttertag!
Guten Appetit.

Dein Max

 

Hallo Angelina,

ist die Frau Mama Französin, oder ist das einfach ein Tippfehler im Titel ?!

Den Verlauf der Geschichte finde ich ziemlich vorhersehbar (was nicht per se schlecht ist), allerdings baut der Spannungsbogen doch arg steil auf, fast bin ich versucht, da von einer steilen Geraden zu sprechen, ein bisken Glättung würde die Geschichte runder machen können, die Läuterung von Mama kommt doch arg zügig.

Und auch das Erzähltempus ist ungeschickt, denn

“Maximilian!”, schrie Mama entsetzt.
Eigentlich nennt sie ihn Max, außer wenn sie mächtig auf ihn sauer ist, so wie jetzt.
diese Mischung ist krude, schöner wäre es, Du erzähltest die gesamte Geschichte im Präsens.

Insgesamt finde ich die Geschichte so noch sehr roh, sehr skizzenhaft, doch aus der Substanz kannst Du eine schöne Geschichte bauen, auch wenn du dir dann überlegen solltest, für wen Du sie schreibst; so ist sie mehr für die Elterngeneration geschrieben und weniger für Kinder, sie ist eine Mahnung, den eigenen Kindern zuzuhören und nicht sofort zu reagieren, zu verurteilen, mit einer Moral, die dann halt arg durchschaubar und vorhersehbar ist, was der Zielgruppe dann wieder nicht so zu passe kommt. Für Kinder müsstest Du die "Pointe" überdenken und statt dessen vielleicht mehr darauf eingehen, was Max denn da macht und mit welcher Motivation und welchem Ergebnis.

Grüße
C. Seltsem

 

Hi Angelina,

ich dachte, das ist eine "französische" Geschichte oder halt eine, die in Frankreich spielt wegen des Titels. Du bist ja im Saarland auch nahe dran.

Das ist zwar ein nettes Alltagsgeschichtchen, aber ich denke nicht, dass sie für Kinder geeignet ist, eher für Erwachsene.
Für Kinder finde ich sie schwierig, weil sie aus der Perspektive der Mutter erzählt ist und ihre Wut auf den Sohn arg im Vordergrund steht.

Mir hätte es da besser gefallen, wenn Du die Geschichte aus Max' Sicht erzählt hättest, also wie die ganze Sauerei in der Küche passiert ist, seine ganzen Gedanken beim Kuchenbacken, vielleicht auch die Befürchtung, dass Mama böse werden könnte wegen dem Chaos usw.
Dann vielleicht etwas Enttäuschung, weil Mama die Überraschung nicht gleich erkennt und erst schimpft und danach die große Erleichterung als die Überraschung doch noch funktioniert.
So fände ich es jedenfalls kindgerechter und ein Kind, das die Geschichte liest oder vorgelesen bekommt, könnte sich besser damit identifizieren, weil es vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Aber das ist nur meine Meinung. Vielleicht machst Du Dir ja ein paar Gedanken darüber.

LG
Giraffe :)

 

Hallo Angelina,

die Grundidee ist gut, aber ich finde, Du hast ein wenig ein hinkendes Beispiel gewählt, um sie auszuführen.
Denn meine erste Überlegung war: du lieber Himmel, welcher kleine Junge (und er ist ja noch recht klein) ist in der Lage, einen ganzen Kuchen zu backen, komplett mit Ofen bedienen und Schokoguss drauf und allem. Das mag zwar hier und da mal vorkommen, trifft aber nicht für die Allgemeinheit zu und ist daher schlecht nachvollziehbar. Lass ihn lieber einen Pudding kochen, oder besser noch, was basteln. Dabei kann man auch ne Menge Dreck machen.
Und dann fände ich das Verhalten der Mutter auch verständlicher – sie sieht nur die große Sauerei mit Schnipseln und Kleber usw. Aber wenn man als Mutter eine Küche sieht, in der eindeutig was gebacken wurde (und das erkennt man ja irgendwie), würde man nicht so reagieren.
Vielleicht fällt Dir ja noch was Besseres ein. Die Idee ist gut, wie gesagt, und Kinder mögen auch Geschichten, in denen die Erwachsenen mal ihr Fett wegkriegen.

LG
Sammamish

 

Hallo C. Seltsem
Ja, Tippfehler. Ich bin zwar Französin aber der Titel war keine Absicht. Sollte schon “Mamas” heißen.
Ich werde versuchen deine Ratschläge für eine klare Kindergeschichte umzusetzen. Danke für deine Hilfe.


Hallo Giraffe
Ich mache mir jetzt schon ein paar Gedanken darüber. Deine Vorschläge helfen mir sehr gut dabei. Bin dir dankbar dafür!


Hallo Sammamish
„Kinder mögen auch Geschichten, in denen die Erwachsenen mal ihr Fett wegkriegen“
Genau das war meine Absicht!
Der Kuchen wird ersetzt, du hast die Gründe aufgeschrieben. Vielen Dank für deine Erklärungen.


Ich wünsche euch noch einen sonnigen Sonntag.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße

 

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