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Atonale Ratlosigkeit
I will cry my last tears
For the world that I have known
And I will die my last death
For our future never shown
I will still care for the pain
And all the angers in my heart
Our decay is slowly burning
(While) consuming us apart
Divided into poles
Of negotions never made
Bringing back a picture
Of walking in deep shade
And moving on an on
All equal friends depart
Our final clock runs madly
Not hesitating time
Jokes at us so cheerless
Playing our last chime
I will do my last weeping
With sighing in the end
And point a last caress
Of bitter sweet content
Divided into poles
Of negotions never made
Bringing back a picture
Of walking in deep shade
And moving on an on
All equal friends depart
Atonale Ratlosigkeit (23.10.2002)
Kling. Kling.
Eigentlich...
Nein, was soll ich mir Gedanken über ungelegte Eier machen. Es wird doch noch Zeit genug bleiben, wenn es soweit ist. Die Auswahlmöglichkeiten werden sich klar strukturiert vor mir präsentieren und ich werde mir nur einen plausiblen Weg aussuchen müssen. Was aber, wenn ich mich schon jetzt entscheiden sollte, um nicht am Ende den Kürzeren zu ziehen?
Kling.
Wieder dieser Ton, ich habe also noch Zeit.
Kann ich vielleicht den Ausgang beeinflussen, wenn ich jetzt schon meine Entscheidung treffe?
Ich könnte „klang“ sagen, da bliebe nur noch „kläng“ als Ende über – denn wie bescheiden hört sich denn „kling klang kloing“ an?
Eigentlich wäre – oder doch nicht?
Es gibt Menschen, die würden vorschnell „klong“ sagen und somit ihre gesamte Zukunft verspielen. Wahrscheinlich machen das die meisten Leute irgendwann im Leben. Sie haben unbändige Angst, etwas falsch zu machen und machen es genau deshalb falsch. Ich aber nicht. Hoffentlich...
Bling.
Die Frequenz hat sich verdoppelt, die Ungeduld wächst. Wie lange habe ich noch Zeit? Ist „klang“ wirklich die beste Wahl?
Ich könnte warten, bis der zweite Ton verhallt ist, und erst den dritten wählen. Ich könnte so den Charakter des Akkordes vielleicht noch nachhaltiger beeinflussen.
Allerdings würden mir weniger Optionen bleiben. Oder ich warte, bis der Akkord vollendet ist und werfe ein launisches Solo mit vielen alterierten Tönen drüber. Wenn ich überhaupt mehrere Töne herausbringe...
Kling.
Nichts ist verloren. Zeit.
Da ist sie wieder, diese kleine Stimme: „Was nun, mein kleiner Held? Langsam musst Du Dich entscheiden!“
Eigentlich wäre es am... NEIN! Nein...
Vor fünf Jahren hätte ich lachend „täterä“ geschrien und mich nachher verschämt in meine Ecke verzogen. Individualismus hätte ich das genannt. Natürlich wäre es pures Auflehnen gewesen und alle bis auf mich selbst hätten das auch so erkannt.
Ich hätte geschmollt und geweint und hin und wieder „täterä“ gemurmelt. Nach einer Weile hätte ich es gebrüllt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, doch hätte mir kaum wer noch zugehört. Sie hätten mich ignoriert und ich wäre selbst daran Schuld gewesen.
Man braucht sehr lange, um sich das einzugestehen. Manche schaffen das nie. Schade eigentlich.
Ding.
Eine weitere Oktavierung, jetzt kann ich nicht mehr länger warten.
Eigentlich wäre es am Besten, die Folge sinnvoll, aber doch individuell zu ergänzen.
Genau, heute habe ich Lust, „kling boing bumm“ zu sagen und auch das Solo für mich zu beanspruchen. Und morgen gebe ich den ersten Ton vor und andere können sich den Kopf zerbrechen...