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Arthrose-Günni auf der Flucht

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30.03.2003
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Arthrose-Günni auf der Flucht

Arthrose Günni auf der Flucht

Arthrose-Günni auf der Flucht

Er fuhr mit seiner Pommesbude vor. Es war warm. Die Sonne schien direkt auf die Theke seiner kleinen, mobilen Verkaufsfläche. Er stützte sich mit dem rechten Arm auf der langen Platte ab, damit er nicht zu einer Seite umkippte. Arthrose!

Mit 35 Jahren hatte er plötzlich einen Schmerz im rechten Bein gespürt, als er sein letztes Kreisligaspiel als rechter Verteidiger bestritt. Als er zum Arzt ging, konnte man ihm schon nicht mehr helfen. Kniearthrose in einem fortgeschrittenen Stadium, hatte man ihm gesagt. Er war doch regelmäßig zu sportmedizinischen Untersuchungen gegangen, hatte er entgegnet. Dies war für einen Kreisligasportler äußerst ungewöhnlich, allerdings hatte er immer Wert darauf gelegt, seinen Körper in Schwung zu halten. Nach dieser Diagnose ging alles ganz schnell. Zuerst verlor er seinen Job als Bewegungstherapeut, weil er keine praktischen Übungen mehr verrichten konnte. Eine Woche danach verließ ihn seine Freundin, um in einer anderen Stadt einen anderen Beruf anzunehmen. Doch er wusste genau, dass sie andere Gründe hatte. Sie wollte nicht mit einem zukünftigen Krüppel zusammen leben.
Um seine Wohnung bezahlen zu können, gab es nur einen Ausweg; eine neue Arbeit.
Er hatte diverse Zeitungsartikel studiert, ehe er eine passende Berufung fand. Eine namhafte Fast-Food-Kette suchte noch einen Fahrer für eine Imbissbude, aus der auch direkt verkauft werden musste. Obwohl Günni nie diesen Fraß konsumiert hatte, da er ein Fitnessfetischist war, willigte er aufgrund seiner privaten Misere ein.

Nun stand er also hier. Nach diesem kleinen Schweif durch seine harte Vergangenheit, kam er langsam wieder zu sich. Er öffnete die Verkaufsklappe seines Wagens. Als nach einer Viertelstunde immer noch kein einziger Kunde gekommen war, war es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Wut staute sich in Günni auf. Warum er? Warum nicht Horst, sein Nachbar, der seine Frau schlug und seine Kinder schlecht behandelte! Das war doch alles ungerecht.
Er musste handeln. Schnell schloss er den Wagen ab und bewegte sich humpelnd in die Fahrerkabine. Für einen Mann Ende der Dreißiger wirkte er relativ gebrechlich. Doch in diesem Moment wuchs er über sich hinaus. Er legte eine AC/DC Kassette ein.
„Highway to Hell“ dröhnte aus den Lautsprechern. Lauthals sang Günni mit. Er kam an eine Kreuzung, die Ampel war rot. Doch er bremste nicht. Er fegte wie ein Wahnsinniger über die Straße, so dass andere Autofahrer bremsen mussten. Ein wütendes Hupkonzert brach aus.
„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Günni hatte zum ersten Mal seit langem wieder richtigen Spaß an seinem Leben. Als der Teenager, der vor ihm auf die Straße eingebogen war von seinem Skateboard fiel, welches darauf von seinem Wagen überrollt wurde, steigerte sich sein Zustand in einen Wahn. Er hatte plötzlich die Macht, so schien es ihm zumindest. Doch was hatte diesen Zustand ausgelöst, dass er plötzlich wie von der Tarantel gestochen durch die Straßen sauste? Er konnte es sich nicht erklären.
Plötzlich kam ihm ein Geistesblitz in den Sinn. Er zog bei voller Fahrt die Handbremse an und drehte den Wagen auf der viel befahrenen Straße um. Es knallte hinter ihm. Mehrere Fahrzeuge verkeilten sich ineinander. Glas zersprang, Blech wurde zusammengequetscht. Er fuhr zum großen Krankenhaus, wo er früher gearbeitet hatte. Als er nach einer guten Stunde den Ärzteparkplatz erreicht hatte, sah er das Auto von Dr. Jeschke vor sich stehen. Ein großer, blauer BMW. „Alles hat dieses Ar…“, schrie er. Er sprang aus dem Fahrzeug und knickte bei der Landung um. Mit schmerzverzehrtem Gesicht stand er wieder auf und öffnete den Kofferraum seines Wagens. Er holte einen großen Hammer heraus. Mit diesem schlug er in der Folge immer wieder auf die Motorhaube des Wagens ein. Er erwischte die Benzinleitung. Der Kraftstoff floss aus dem Wagen auf den Parkplatz. Nach kurzer Zeit hatte sich eine Spur gebildet, die eine Länge von fast 20 Metern erreicht hatte. Er legte den Hammer neben das Auto, zog aus seiner Tasche eine Packung Streichhölzer heraus und zündete eins an. Langsam stieg er in sein Fahrzeug ein. Kurz bevor er die Tür des Imbisswagens schloss, ließ er das brennende Streichholz auf die Benzinspur fallen. Danach warf er noch schnell die komplette Packung auf die Erde, ehe er mit quietschenden Reifen losfuhr.

Am Abend befand er sich auf der Autobahn in Richtung Berlin. Als er das Radio einschaltete, um die Nachrichten zu hören, lachte er zufrieden. Fünf Dienstwagen der Frankfurter Ärzte waren komplett ausgebrannt. „Herrlich“, sagte er zu sich selbst. Hätte er doch nur gewusst, wo seine Exfreundin jetzt lebte? So musste er sich anders helfen.
Gegen Abend erreichte er die Außenbezirke von Berlin. Er fuhr in Richtung Zentrum. An der Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche stellte er den Wagen ab. Er humpelte über die Straße, in Richtung KDW. Er brach die Tür auf und sah sich schrillem Alarm gegenüber. Schon im Eingangsbereich wurde er fündig. Eine ‚Che Guevara’ Flagge, alles was er jetzt brauchte.
Diese Flagge befestigte er auf seinem Fluchtfahrzeug.
Als er wieder losfahren wollte, hörte er in der Ferne das Heulen von Sirenen. Er gab ordentlich Gas. Nach etwa zwei Minuten befand er sich auf der Schnellstraße, die in Richtung Autobahn führen sollte. Er kam langsam wieder zu sich. Was hatte das alles gebracht, was er hier angerichtet hatte? Irgendwie kam ihm seine ganze Aktion plötzlich sinnlos vor.
Doch da war es schon zu spät. Ein Junge in einem Bauernhemd rannte hinter seiner Katze her. Diese war auf die Autobahn gesprungen. Er schlug die Hände vor sein Gesicht. Es knallte fürchterlich.

„So einen Schwachsinn habe ich lange nicht gesehen, weißt du das“, sagte Thomas zu seiner Freundin, als er den Fernseher ausschaltete. Er nahm einen großen Schluck Apfelwein direkt aus der Flasche und putzte sich mit seinem Pullover den Mund ab.
„Nie wieder die Autobahnpolizei“, fluchte er, als er auf der Toilette verschwand.

 

hi baresi,

also, ähm. es ist ein uralter witz - man erzählt etwas völlig idiotisches, und am ende wacht der hauptdarsteller auf, und es war alles nur ein traum, oder, wie bei dir, es war ein film.
ich sage es mal so ... der film war wirklich müll! und wenn du die ganze zeit diesen käse schreibst, dann muss die pointe schon verdammt ausgeklügelt sein, dass der leser dir vergibt *smile*.
dein schluss ist aber leider wenig überzeugend.
der schreibstil ist eigentlich einigermaßen solide, aber der inhalt (wenn auch beabsichtigt) ist wenig unterhaltsam und das ende ist zu wenig überzeugend.

sorry *smile*

bye

barde

Mit 35 Jahren hatte er plötzlich einen Schmerz im rechten Bein gespürt, als er sein letztes Kreisligaspiel als rechter Verteidiger bestritt.

ich persönlich würde "35" ausschreiben.
hier unglücklich gelaufen - "recht" kommt doppelt vor im verschiedenen sinn. wenn es die authorische freiheit es zulässt, dann könntest du ihm eine andere fussballposition anschreiben.

was ist "kdw"?

 

KDW = Kaufhaus des Westens (oder so). Das Ding steht in Berlin.

 

"KDW = Kaufhaus des Westens (oder so). Das Ding steht in Berlin."


aih! interessant!

p.s. @ autor - gehe bitte davon aus, dass eine grosse zahl von lesern diesen ausdruck nicht kennen *smile*

 

Hallo baresi,

Als nach einer Viertelstunde immer noch kein einziger Kunde gekommen war, war es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Wut staute sich in Günni auf.

Und aus dieser Wut heraus läuft Herr G. dann Amok...?
Das ist völlig unglaubwürdig, und alles was du dann schilderst, maßlos überdreht. Die Pointe ist bilig. Sprachlich hapert es leider auch, wenn Du Dir Deinen Text einmal laut vorliest wirst Du schon feststellen, dass es zahlreiche unschöne Wortwiederholungen gibt.
Tut mir leid, aber ich hab kein gutes Haar gefunden.

Gruß
Bobo

 

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