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Artgerechte Haltung

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29.11.2005
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Artgerechte Haltung

Mein Name ist Styyxa. Ich bin 483 Jahre alt und komme vom Planeten Kutaaannx. Den kennen Sie nicht? Egal! Bevor ich Ihnen das jetzt alles erklärt habe …

Ich habe einen abwechslungsreichen Job. In unregelmäßigen Abständen besuche ich mit einigen Kollegen die Erde. Wir sind Menschenfänger. Natürlich nicht, weil wir grausame und bösartige Außerirdische sind, die die Welt vernichten wollen. Diesen unrealistischen Quatsch kennen wir aus den lächerlichen Filmchen von der Erde. Die laufen bei uns für eingeschworene Trash-Fans häufig in ausgesuchten Programmkinos. Nein, wir sind öfter mal auf der Erde, weil wir auf unserem Planeten einen exklusiven Menschen-Zoo betreiben, und dafür immer wieder einmal neue Exemplare benötigen. Menschen sind seit vielen Jahren der absolute Renner bei uns, so unterhaltsam, so verschieden und so unglaublich hässlich.

Wir bemühen uns natürlich um artgerechte Haltung, wollen für jeden das ideale Umfeld schaffen, was alles andere als einfach ist, weil Menschen von Natur aus schnell unzufrieden werden und sich langweilen, wenn man ihnen nicht ständig neue Anreize bietet. Dennoch haben wir bei ihrer Haltung in den letzten Jahren mächtige Fortschritte gemacht. Das war auch sehr wichtig, denn auf Kutaaannx hatte sich nach Eröffnung des Menschen-Zoos sofort eine Menschenschutzbewegung gegründet: der Menschenschutzbund, kurz genannt MSB, der sich für den korrekten Umgang mit diesen seltsamen Kreaturen einsetzt. Viele fanden es nicht gut, dass uns in der ersten Zeit einige der Exemplare überraschend schnell eingegangen waren. Anfangs wussten wir eben noch nicht, wie man mit ihnen umgehen muss, wie man sie pflegt und was ihnen schadet. Sie können beispielsweise nicht allzu lange unter Wasser bleiben. Sie können auch nicht fliegen. Wenn man sie aus großer Höhe fallen lässt, um einen möglichen Flugreflex zu aktivieren, schreien sie nur, rudern nutzlos mit ihren Armen und Beinen herum, fallen ungebremst in die Tiefe. Und danach sind sie nicht mehr zu verwenden.

Sie benötigen ständig Essen und Trinken, vertragen weder extreme Hitze noch Kälte. Tatsächlich erfrieren sie oft, wenn man sie bei Minusgraden über Nacht im Außengehege lässt. Bis zu 30 Grad Wärme verkraften sie noch ganz gut, dafür beanspruchen sie allerdings ein riesiges Areal im Zoo, benötigen coole Sonnenbrillen, bequeme Liegestühle, einen überfüllten Strand, Wasser, Sonnencreme, ein anspruchsloses Buch und ein Hotel mit Vollpension zu Schnäppchenpreisen ohne Engländer.

Alles in allem sind die Menschen erstaunlich anfällig und verfügen über erschreckend wenige Fähigkeiten, so dass wir eine ganze Menge Innovationen in das ehrgeizige Projekt stecken mussten, bevor diese komischen Wesen sich so entwickelten, dass sie unseren interessierten Zoobesuchern wirklich Freude machten.

Erst kürzlich haben wir ein ulkiges Jungexemplar erwischt. Das ernährt und verhält sich ganz anders als seine älteren Artgenossen und gibt ständig merkwürdigen Töne von sich. Wir nennen es „Eydiggeralder“, basierend auf den Lauten, die es immer wieder erzeugt. Es leidet vermutlich unter einer seltsamen Schrumpfkrankheit, weil die Sachen, die es trägt, ihm viel zu groß sind. Unsere Ernährungswissenschaftler haben herausgefunden, dass man es am besten mit Hamburgern, Döner, Cola und Bier ernährt, als Ergänzung kann man jederzeit Pommes Frites zufüttern, und verschiedene Drogen runden den ausgewogenen Ernährungsplan ab. Trotz allem wirkt es oft ein wenig lethargisch, aber die Zoobesucher lieben es und freuen sich, wenn es sie mit seinem unverwüstlichen Ruf „Ey, Digger, was geht!“ begrüßt.

Unser ältestes Exemplar ist ein recht schwergewichtiges Männchen, das nun schon seit vielen Jahren bei uns lebt. Es hat sich sehr schnell akklimatisiert. Wir nennen es Leo. Am Anfang hatten wir ihm gleich ein Weibchen besorgt, damit er sich nicht einsam fühlt. Die ersten Wochen klappte es noch ganz gut, da entwickelte Leo deutliches Interesse an ihr. Die beiden zeigten auch ein relativ normales Paarungsverhalten. Dann aber klappte es nicht mehr, weil das Weibchen schnell die Lust verlor, und immer wenn Leo sich paaren wollte, hatte es seine Tage oder Migräne. Ziemlich bald lümmelte Leo wieder bevorzugt im Innengehege im Jogginganzug auf einem Sofa herum, ließ sich gehen, soff täglich eine Kiste Bier und zappte sich durch die Sportkanäle, während das Weibchen zunehmend streitsüchtiger wurde. Manchmal, wenn Leo auf seinem Sofa lag, dachten wir schon, er wäre gestorben, weil er sich stundenlang gar nicht mehr bewegte, während das Weibchen sich im Außengehege mit seiner Scheckkarte in den Boutiquen und teuren Schuhgeschäften vergnügte, die wir extra für sie aufgebaut hatten, damit sie wieder etwas ausgeglichener wurde. Wie glücklich waren unsere Zoobesucher, wenn Leo dann plötzlich doch wieder überraschend ein Lebenszeichen von sich gab, gähnte, sich reckte, an seinen Geschlechtsteilen spielte, furzte oder von Eurosport auf DSF umstellte. Dann freuten sich alle. An Leo hängen wir eben ganz besonders. Es geht ihm auch viel besser, seit wir das Weibchen wieder ausquartiert haben.

In einer großen Halle haben wir ein Rudel junger Weibchen untergebracht. Sie benötigen vorrangig viele Spiegel, Kosmetika, Fotografen, schwule Friseure, Berge von Klamotten und Schuhen und fast keine Nahrung. Ab und zu mal etwas Obst oder ein Müsli, regelmäßig ein Gläschen Champagner, um den niedrigen Blutdruck zu pushen und Kokain, damit sie einigermaßen solide durch den langen Tag kommen. Wenn sie dann doch mal richtig Nahrung wollen, freuen sich unsere Besucher sehr auf die offizielle Fütterung. An diesen Tagen gibt es großen Andrang für beide Termine: Füttern und anschließendes Erbrechen. Zur Optimierung ihrer Umgebung haben wir noch einen prächtigen Laufsteg gebaut, damit diese gazellenartigen Wesen sich überhaupt hin und wieder mal bewegen. Um sie auf den Laufsteg zu locken, benutzen wir Applausanlagen und eine Blitzlichtmaschine. Wir wollen demnächst Karl Lagerfeld einfangen, das wäre wohl das I-Tüpfelchen für dieses Großgehege, er könnte sich unter unter die grazilen Jungweibchen mischen und sie bei Laune halten. Auch er wäre automatisch in seiner natürlichen Umgebung und glücklich. Das wäre eine wirklich sinnvolle Koexistenz.

Ein ganz besonderes Weibchen halten wir dagegen einzeln in einem kleinen Innenraum. Es ist blond und hat ziemlich große Brüste. Wir haben ein Original Fernsehstudio aufgebaut, mit einigen Kameras, einer billigen Rätselwand und regelmäßigen Anrufern, die noch dämlicher sind als das Weibchen. Die Anrufer haben wir vor einiger Zeit wahllos auf Mallorca beim Ballermann aufgesammelt. Die lagen da einfach so herum wie reife Früchte und rochen schon nach fortgeschrittener Gärung. Wir haben ihr Gehege zu einem Call-Center umgebaut. Sie fühlen sich dort ganz wohl, haben ausreichend Bier, Chips, Zigaretten, einen Pizzaservice gleich um die Ecke und Pornohefte und können das blonde Weibchen auf einer Großbildleinwand beobachten. Sie können sie anrufen wann immer sie wollen, beknackte Rätselaufgaben lösen und nebenbei mit liebestollen Frauen chatten (in Wirklichkeit kommen die Antworten allerdings aus einem sehr primitiven Flirtcomputer). Am liebsten aber raten sie Automarken und glotzen dem Moderatorenweibchen auf die Titten.

Kürzlich ist uns ein recht ungewöhnliches und gefährliches Männchen ins Netz gegangen. Wir hatten es irrtümlich auch als Ergänzung für unser Rätsel-Rudel vorgesehen. Zu unserer großen Überraschung hatte es einen Sprengsatzgürtel um den Leib und einen Rucksack voll mit Sprengstoff. Es wollte sich gerade unter eine Gruppe Schulkinder mischen. Es war ziemlich aufgebracht, weil wir es da wegholten, beschimpfte uns als „Ungläubige“ und schwor blutige Rache, als wir ihm seinen Gürtel und seinen Rucksack abnahmen. Seitdem droht es uns mit dem Heiligen Krieg und der Vernichtung unseres gesamten Planeten. Wir haben es vorsorglich in einem Außengehege separiert und ihm zur Beruhigung ein Transparent mit der Aufschrift „Tod allen imperialistischen amerikanischen und jüdischen Schweinen“ gegeben. Damit läuft es nun seit einigen Tagen missmutig in seinem Gehege auf und ab und brüllt stundenlang irgendwelche kriegerischen Parolen.

Zur kurzfristigen Steigerung seines Wohlbefindens aber, so haben unsere Verhaltensforscher empfohlen, sollte es möglichst bald einige Anleitungen zum Basteln von Bomben und das dafür notwendige Material bekommen. Es ist allerdings zu befürchten, dass es, wenn es damit fertig ist, sich wieder nach seiner natürlichen Umgebung sehnt, nach einem belebten Markt, einer amerikanischen Botschaft oder einem Rekrutierungsbüro für Polizisten, vor dem möglichst viele Menschen anstehen. Das würde aber selbst dem MSB zu weit gehen. Und die Zoowärter sind auch dagegen, weil sie für die Reinigung des Geheges anschließend mal wieder unbezahlte Überstunden leisten müssten. Die haben noch die Nase voll von den tagelangen Aufräumarbeiten im Fußballstadion-Ausschreitungs-Gehege.

So wächst unser wunderschöner Zoo stetig und es gelingt uns, immer wieder neue menschliche Exoten zu fangen. Wir haben mittlerweile authentische Gehege mit Kneipenbesucher, Graffiti-Sprayern, Börsenmaklern, Serienschauspielern, Gästen aus Nachmittagstalkshows, Politikern, Schriftstellern, Computerspezialisten, Versicherungsvertretern und viele andere Attraktionen.

Unser neuester Clou sind junge menschliche Weibchen und ein ausgebleichtes Männchen, die sich ständig von plastischen Chirurgen Körperteile verändern lassen. Wir halten sie artgerecht in einer Schönheitsklinik. Vollere Lippen, größere Brüste, kleinere Nasen, Fettabsaugen und modellierte Kinn- und Wangenknochen - die Männer von Kutaaannx lieben das, weil die menschlichen Weibchen auf diese Weise den Frauen unseres Planeten immer ähnlicher werden. Unsere Frauen können sich beispielsweise jeden Tag bis zu zehn neue Brüste gleichzeitig anflanschen und variabel per Gedankenpumpe vergrößern oder verkleinern, je nach Bedarf (übrigens verwenden wir Männer dasselbe Prinzip bei einem anderen ganz speziellen Körperteil ebenfalls). Unsere Wissenschaftler könnten mit ihren Fähigkeiten auf der Erde ein Schweinegeld verdienen. Zumal auch die von ihnen geformten Nasen wirklich ewig halten. Mit dem ausgebleichten Männchen haben wir übrigens immer wieder mal Kummer, weil es oft ausbüchst und dann sofort versucht, in den Kinderstreichel-Zoo zu gelangen.

Nun, jedes Wesen soll sich in unserem Zoo wie zu Hause fühlen und es ist unser Ziel, die Umgebung für diese unterschiedlichen Menschen so angenehm und natürlich wie möglich zu gestalten.

Mein Job macht mir großen Spaß. Wenn der Zoodirektor ein bestimmtes Exemplar will, dann gibt er das in Auftrag und meine Jungs und ich machen uns auf den Weg und erledigen es. Eben hat er wieder angerufen. Unser neuestes Gehege heißt „Tour De France“ Sämtliche Dopingmittel, die nur schwer nachweisbar sind, stehen bereit. Fahrräder gibt es auch schon. Ich muss jetzt los, um die Fahrer zu besorgen. Schade, ich hätte Ihnen gern noch mehr über unseren Zoo berichtet. Aber vielleicht laufen wir uns mal irgendwann wieder über den Weg. Das Universum ist ja ein Dorf.

 

Ich arbeite in einen ziemlich coolen und abwechslungsreichen Job.
in einem; man arbeitet doch nicht IN einem Job?
denn auf Kutaaannx hatte sich ziemlich schnell eine Menschenschutzbewegung gegründet, der MSB, die sich für den korrekten Umgang mit Menschen einsetzen und deren artgerechte Haltung anmahnen.
die MSB
Tatsächlich erfrieren sie jämmerlich, wenn man sie bei über Minus 40 Grad Kälte über Nacht im Außengehege lässt.
unter
dann beanspruchen sie allerdings ein riesiges Areal im Zoo, benötigen coole Sonnebrillen
Sonnenbrillen
ein anspruchsloses Buch und ein Hotel mit Vollpension zu Schnäppchenpreisen ohne Engländer.
:D
Wir nennen es „Eydiggeralder“, basierend aus den Lauten, die es fast ausschließlich von sich gibt.
:lol:
das nun schon seit vielen Jahren bei uns lebt. Es hat sich sehr schnell bei uns eingelebt.
eieiei


Hallo Rick,

als ich gesehen habe, dass du ein neues Thema erstellst, musste ich natürlkich sofort lesen :)

Den Einstieg fand ich diesmal etwas schwerfällig, aber ab dem 7. Absatz mit Eydiggeralder (mMn der beste Absatz) wird die Geschichte richtig gut und auch sehr satirisch.

Einziger "Makel": Bis zum Ende dachte ich, der Erzähler sei weiblich. Vielleicht aufgrund des doch recht weiblichen Namens "Styyxa". Kann aber rein subjektiv sein, natürlich.

Mehr leider nicht, sorry. Sehr gerne gelesen. :)

Bruder Tserk

 

Hallo Bruder Tserk,

danke für's schnelle Lesen. Korrekturen habe ich gleich ausgeführt. Super Service. Der Unerschied zwischen männlich und weiblich spielt auf anderen Planeten keine wirkliche Rolle, insofern ist es egal.

Vielleicht kürze ich noch mal etwas bis zum 7. Absatz, ich schau mal. Freut mich, dass du das ansonsten gern gelesen hast, das ist ein echter Schnellschuss und musste einfach mal so raus. Und ich muss jetzt gleich weg. Bis denne.

Grüße von Rickyyxa

 

Hi Rick,

Sie können auch nicht fliegen. Wenn man sie aus großer Höhe fallen lässt, um einen möglichen Flugreflex zu aktivieren, schreien sie nur, rudern nutzlos mit ihren Armen und Beinen herum, fallen ungebremst in die Tiefe. Und danach sind sie nicht mehr zu verwenden.
Sehr geil.

Sie benötigen ständig Essen und Trinken, können weder extreme Hitze noch Kälte ab. Tatsächlich erfrieren sie oft, wenn man sie bei Minusgraden über Nacht im Außengehege lässt. Bis zu ungefähr 30 Grad Wärme können sie noch recht gut ab
können ab liest sich für mich sehr unschön und stark umgangsprachlich. Da der Rest des Textes nicht in diesem Stil ist würde ich es ändern.

Im Großen und Ganzen hat mir deine Satire gefallen. Waren schon ein paar hübsche Ideen dabei. Stilitisch sauber.

Was mich ein wenig gestört hat, war dass du dich nicht so Recht auf ein einheitliches Thema spezialisiert hast. Du greifst die Menschheit in all ihren Facetten auf und ziehst vom Leder. Dafür war es mir aber nicht kritisch genug. Es gibt eben so Leute, die den ganze Tag vor dem Fernseher hocken und DSF schauen. Du greifst nur das Klischee auf, ohne damit zu spielen. Das war mir zu wenig. Da hätte ich lieber nur eine Thema, zum Beispiel den HipHopper gelesen und das Thema dann eben richtig. Der Ton des Aliens, also die Unverständniss, die in seinen Aussagen mitschwenkt hat mir sehr gut gefallen, allerdings wird das gegen Ende auch weniger... Schade.

Aber wie gesagt. Gefallen hat mir die Geschichte trotzdem, auch wenn ich überzeugt davon bin, dass du noch mehr hättest rausholen können.

lg neukerchemer

 

Hallo neukechemer,

freut mich, dass die Geschichte für dich offensichtlich ganz unterhaltsam war. Die eine von dir angemerkte Passage, da hast du Recht, ist ziemlich hölzern formuliert, da werde ich mir etwas Besseres ausdenken.

Der Text weist sicherlich jene Schwächen auf, die Schnellschüsse häufig haben. Vielleicht hätte ich, wie ich es sonst eigentlich fast immer mache, die Idee etwas reifen lassen sollen, es hätte möglicherweise zu einer präziseren Erzählstruktur geführt.

Über deinen Vorschlag, mich nur auf einen wesentlichen Part dieser Zoosituation zu beschränken, und den dann kritischer und ausführlicher auszuschlachten, habe ich natürlich nachgedacht. Nein, ich glaube nicht, dass es so besser funktioniert hätte. Wenn überhaupt, dann muss man meiner Ansicht nach gerade die Vielfalt nutzen, die sich auf Basis der grundsätzlichen Idee anbietet. Die Frage ist eher, wie gut die einzelnen Teile miteinander verbunden sind, und da muss ich ganz selbstkritisch eingestehen, wohl nicht gerade besonders innovative Übergänge geschaffen zu haben – es kommt so ein wenig episodenhaft daher.

Ich finde übrigens auch nicht, dass Satire immer sooo tiefgreifend kritisch sein muss. In diesem Fall war es eher eine spontane Blödelei, und es gab noch erstaunlich viele Ideen, die ich in diesem Stil hätte verbraten können – nur wäre es dann zu lang und auf die Dauer zu ermüdend geworden. Ich meine, diese Länge ist wohl schon hart an der Grenze.

Danke für deinen Kommentar.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

wenn ich diesen Text als vergeigt betrachte, dann ist er zwar immer noch besser als viele andere hier, für deine Verhältnisse ist aber leider schwach, weil in seinem Sujet viel zu inkonsequent.
Er hält die Perspektive nicht durch, verlässt sie sogar recht schnell.
Die Perspektive ist die, eines Außerirdischen eines fernen Planeten. Dafür, dass die einiges gar nicht wissen, wissen sie andere Dinge zu schnell. So zum beispiel experimentieren sie zwar mit biologischen Grundvoraussetzungen (wo bleibt da eigentlich der Sauerstoff? Gibt es den auf dem Planeten?), lassen sie fallen oder zu lange im Wasser, aber sie unterscheiden gleich nach Nationen (Engländer, Holländer).
Solcherart Konflikte müsste doch aber die Herren vom Planeten Kutaaannx viel mehr irritieren, da müssten sie voller Unverständnis rätseln, weshalb die Spezies dazu neigt, sich gegenseitig umzubringen, ohne dass sie eine Erklärung dafür finden. Griechen und Türken auf eine Insel im Menschenterrarium, Christen, Juden und Muslime in einem Hotel.
Selbst die Menschenrechtsorganisationen ratlos, da sie eben um artgerechte Haltung, nicht aber um etymologische und religiöse Konflikte weiß.
Die sprichst du an, nur es wird nicht deutlich, woher die Kutaaannxianer die Kenntnisse darüber haben.
Auch fehlen Hierarchiedominanzen, welche von den Zoologen nicht bedacht wurden. Auch im Freigehege werden sich einige der Gattung Privilegien ergaunern, sich als bessere Klasse zusammenrotten und anderen das Futter wegnehmen.
Stattdessen verwechselst du manchmal die Spezies Mensch mit der Spezies Deutscher, was du später wieder nicht einhältst.
Manchmal vergisst du sogar ganz, dass es sich auch bei dem Benötigten um Artgenossen handelt, oder sind schwule Friseure keine Menschen?
Den Ballermännern fehlt bestimmt der Sangria, die werden bald eingehen.
Im Gegensatz zu Tserk würde ich auf Eydiggeralder ja ganz verzichten. im gegensatz zu neukerchemer rate ich zum Ausbau.

Wie geschrieben, die Geschichte ist immer noch besser als vieles hier, aber es mangelt ihr mE an Konsequenz, die sie zu einem richtigen Highlight machen würde.

Nichts für ungut und einen lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Zerbrösel-Pistole,

nein, natürlich machst du dich nicht unbeliebt bei mir. Dass du über den Text lachen mußtest, ist für mich ein sehr großes Kompliment, weil ich selbst nie einschätzen kann, ob ich fähig bin, etwas Lustiges zu schreiben. Das kann ja auch mega peinlich enden. Also Danke.

Hallo sim,

mir ist klar, dass aus dieser Geschichte mehr hätte werden können, wenn ich mir vielleicht etwas mehr Zeit damit gelassen hätte. Vermutlich habe ich tatsächlich eine große Möglichkeit verschenkt.

Aber ich kenne mich. Aus dem Bauch heraus kam das nahezu so, wie es da steht, und irgendwie hatte ich beim Schreiben tatsächlich das Gefühl, eine wirklich lustige Idee zu verarbeiten.

An manchen Stellen merkte ich richtig, wie absurd die Perspektive wurde und wie alles hinten und vorne nicht stimmt, ohne dass es mich irgendwie störte. Absurd eben.

Hätte ich diesen Text, wie ich es sonst immer mache, wochenlang durch verschiedene Arbeitsgänge georgelt, ich hätte ihn verhunzt, hätte alles Spontane rausgegrübelt, an den Sätzen und Formulierungen gefeilt und vermutlich jede witzige Stelle zerstört. Das wollte ich diesmal nicht riskieren.

Natürlich hätte es vom Stoff her die Möglichkeit gegeben, ein wirklich gute Satire draus zu machen - aber das hätte ich garantiert nicht hingekriegt.

Zitat: Manchmal vergisst du sogar ganz, dass es sich auch bei dem Benötigten um Artgenossen handelt, oder sind schwule Friseure keine Menschen?

Auf diese Frage muss ich jetzt aber nicht antworten, oder? Ich denke, Satire darf sich auch mal solcher Wege bedienen - ich habe es an mehreren Stellen so gemacht (siehe auch den Selbstmord-Attentäter und seine "natürliche Umgebung").

Zitat: Stattdessen verwechselst du manchmal die Spezies Mensch mit der Spezies Deutscher, was du später wieder nicht einhältst.

Ehrlich gesagt habe ich diese Perspektive bewusst so hin- und hergwechselt -ich fand das irgendwie lustig so. Vielleicht war ich tatsächlich irgendwie schräg drauf, als ich die Geschichte schrieb.

Freut mich aber, dass die Geschichte am Ende doch noch als ganz okay eingestuft hast.

Danke für deine Kritik

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

habe deine Geschichte zweimal gelesen, da ich mir beim ersten Mal nicht so ganz sicher war, was ich davon halten soll. Ja, so ist das mit der Erwartungshaltung. Denn eigentlich ist die Kg wirklich amüsant unterhaltend. Du spielst gekonnt mit den Stereotypen der Menschen und bringst so allerhand lustiges unter, was man auch traurig finden könnte. Von daher gefällt mir dein Satirchen schon sehr gut - ABER da steht ja eben dein Name drüber. Und aus dieser Warte heraus schneidet die Kg eher im seichteren Bereich ab. Will meinen, man liest ihr schon ab, dass du hier weniger Mühe investiert hast, als in so manch andere Geshcichte. Vor allem auf sprachlicher Ebene bietest du hier wenig deiner Kunst an.
Das soll jetzt aber nicht entmutigend wirken. Wie ein unüberlegter Schnellschuss liest sich die Kg auch nicht, und ich für meinen Teil finde es sogar gut, dass du mal sowas präsentierst. Eben mal was anderes. Es gibt noch so viele Ufer anzusteuern! EIn neues scheinst du hiermit eingenommen zu haben. Vielleicht wirst du hier nicht umtanzt und gefeiert wie gewohnt, aber Applaus und wohlwollendes Kopfnicken erntest du in jedem Fall.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

auch dir vielen Dank für die Kritik. Satire ist nicht meine natürliche Umgebung, da sehe ich mich als Suchender und Übender. Und es war sicher nicht die beste Entscheidung, mich zu sehr auf die Idee zu verlassen, die ich grundsätzlich für gut und satirentauglich empfand. Auf der sprachliche Ebene, da gebe ich dir völlig Recht, hätte ich mir auch mehr Mühe geben können.

Es freut mich aber, dass du meine Reise zu neuen Ufern anerkennst, und mit einem wohlwollenden Kopfnicken kann ich auf jeden Fall sehr gut leben.

Grüße von Rick

 

Hi Rick!

Na, da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Da freut man sich auf eine Geschichte gehobenen Anspruchs, eine geistreiche Satire, und dann so etwas. ;)
Beim Lesen wollte ich schon fast abbrechen. Allein meine Neugier brachte mich dazu weiterzulesen, weil ich hoffte, vielleicht doch noch etwas wirklich Witziges zu finden.
Ich musste sogar noch mal hochscrollen, um den Namen des Übeltäters nachzulesen, dem ich die gesalzene Kritik für diesen Unsinn verpassen wollte. :D

Du reihst verschiedene Klischees von Charaktertypen aneinander, ohne dass der Leser wirklich etwas damit anfangen könnte.
Der außerirdische Erzähler ist offenbar auf der Erde in Deutschland aufgewachsen, so wie er mit unseren umgangssprachlichen Begriffen um sich wirft. Aber dann wundert eben, was sim schon angemerkt hat: Er muss erst Menschen ertränken und zu Tode stürzen, um zu merken, dass sie keine Kiemen und Flügel haben.
Und dann fragt sich eben, was das Ganze soll. Die Anreihung wirkt nicht so, als hättest du mit dieser Kombination etwas bezweckt ( außer verschiedene Konsumententypen zu beschreiben, aber da könntest du noch tausend weitere dranhängen; außerdem fällt der Selbstmordattentäter da ein wenig aus dem Rahmen ). Und die Perspektive ist keine andere als die, die wir Normalkonsumenten auch haben: Immer ein wenig überheblich und süffisant, obwohl wir selbst wahrscheinlich nur einen weiteren Aspekt der Konsumgesellschaft verkörpern.
Aber Konsumgesellschaftssatiren gibt es genug, und welchen neuen Aspekt soll die Geschichte der Thematik abgewinnen?

Trotzdem ließe sich das Ganze ausbauen. Aber dazu wurde ja oben auch schon eine Menge gesagt. ;)

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo megabjörnie,

danke für deine Kritik zu dieser Geschichte. Der große Wurf scheint es wohl in der Tat nicht geworden zu sein. Ich meine die Geschichte – nicht deine Kritik. Einiges aus dem, was dich an dem Text gestört hat, ist für mich auch nachvollziehbar. Eins aber kapiere ich ehrlich nicht, auch wenn du da etwas wiederholst, was sim schon kritisiert hat.

Wieso dieses ernsthafte Hinterfragen der Verhaltensweisen der Außerirdischen? Das sanfte Anmahnen von Logik (bei Außerirdischen!!), wenn du beispielsweise kritisierst, dass der Erzähler zu viele umgangssprachliche Begriffe (aus Deutschland – das war ein bewusst gewähltes satirisches gemeintes Element, das offensichtlich nicht gezündet hat) kennen würde (als wäre er dort aufgewachsen – ja, das ist auch mal eine schöne Idee!) – während auf der anderen Seite Menschen ertränkt und aus großer Höhe in die Tiefe fallen gelassen wurden, um deren grundsätzliche Verhaltensweisen zu studieren. Nun, meines Erachtens darf eine Satire genau das – die Logik auch aus reinem Selbstzweck absolut auf den Kopf stellen. Die gute alte Fernsehserie The Flintstones funktioniert fast ausschließlich auf Basis von „Unlogik“, einzig und allein um den American-Way-Of-Life zu veralbern. Da ist jedes Mittel recht. Wer würde auf die Idee kommen sich zu fragen, wieso die in der Steinzeit schon wussten, was Autos, Telefone, Fernsehgeräte oder Stempeluhren sind – und dennoch in Fellen herumliefen? Das nur mal als (wie üblich leicht hinkendes) Beispiel.

Mit scheint es fast so, als wären die Erwartungen hier in Satire sind hier manchmal ein wenig zu „ernsthaft“. Vielleicht hätte der Text besser in die Rubrik Science Fiktion gepasst? Eine Satire unter Satire zu posten, so denke ich manchmal, zerstört schon fast im Ansatz ihre wahren Möglichkeiten. Das ist ähnlich, wie einen Witz mit den Worten: „Kennt ihr schon den …?“ einzuleiten. Ach herrje, ein Witz! Hoffentlich ist der auch lustig! Und man stellt sich innerlich eher darauf ein, dass er eben nicht lustig ist.

Grüße von Rick

 

Hi Rick,

ich muss mich dazu noch mal melden, weil ich deinen Gedankengang und den Vergleich mit den Flintstones schon nachvollziehen kann. Allerdings leben die Flintstones technisch gesehen absolut in der Neuzeit, auch wenn die Haustiere Dinosaurier sind und die Autos auf steinernen Rädern fahren. Sie sind sowohl in der Technik, als auch in deren steinzeitlicher Umsetzung konsequent.
Mir ging es deshalb auch nicht um die Logik, sondern um die Konsequenz, mit der du die Geschichte erzählt hast. Die fand ich persönlich nicht ausreichend.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Rick,

mal eine neue Variante der Menschen im Alien-Zoo, zielstrebig erzählt, mit einem Schuss schwarzen Humors („Viele fanden es nicht gut, dass uns in der ersten Zeit einige der Exemplare überraschend schnell eingegangen waren“).


„Sie benötigen ständig Essen und Trinken, vertragen weder extreme Hitze noch Kälte. Tatsächlich erfrieren sie oft, wenn man sie bei Minusgraden über Nacht im Außengehege lässt. Bis zu 30 Grad Wärme verkraften sie noch ganz gut, dafür beanspruchen sie allerdings ein riesiges Areal im Zoo, benötigen coole Sonnenbrillen, bequeme Liegestühle, einen überfüllten Strand, Wasser, Sonnencreme, ein anspruchsloses Buch und ein Hotel mit Vollpension zu Schnäppchenpreisen ohne Engländer.“

Das, was die Menschen hier beanspruchen empfand ich als Bruch - „coole Sonnenbrillen“ klingen nach Urlaub, nach Vergnügen, nicht nach menschlicher Unzulänglichkeit (wie bei den anderen Beschreibungen: „Wenn man sie aus großer Höhe fallen lässt, um einen möglichen Flugreflex zu aktivieren, schreien sie nur“).

Mich hat gewundert, dass die Aliens so wenig über die Menschen wissen (Flugfähigkeit) aber DSF usw. kennen.

Die ‚Abarbeitung’ der verschiedenen menschlichen Gruppen fand ich nicht so interessant (ist – bis auf die Tatsache, das Aliens hier sprechen - relativ normale, übliche Kritik, weniger satirische Überspitzung. „Sie benötigen vorrangig viele Spiegel, Kosmetika, Fotografen, schwule Friseure, Berge von Klamotten und Schuhen und fast keine Nahrung“; „Sämtliche Dopingmittel, die nur schwer nachweisbar sind, stehen bereit“). Den Aspekt des Artenschutzes hätte ich interessanter gefunden.

Trotzdem keine schlechte Geschichte.

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Rick

Ich hab jetzt ne Weile überlegt was ich dir als Kommentar schreiben soll. Das Erste was mir so aufgefallen ist, der Text hat zwar eindeutig satirischen Charakter aber irgendwie fehlt da der Biss, tw fand ich es sogar etwas langweilig. Außerdem geht das irgendwie komplett an deinem Schreibstil vorbei. Würde nicht Rick obendrüber stehen, ich hätte nicht geglaubt das die Kg von dir ist. Versteh mich nicht falsch ich sage nicht das die Geschichte schlecht ist, sie hatte ihre Momente und ich hab an einigen Stellen auch geschmunzelt, aber ein "echter Rick" ließt sich anders ;) Ich weiß nicht viel leicht gibt das Thema auch nicht mehr her, schon wegen der ganzen Klischees, die jeder kennt und die deswegen langweilig sind. Naja bei der nächsten wieder. Okay? ;)

Lieben Gruß, Ph:gelb:

 

Hallo Rick,

deine Geschichte gehört aus meiner Sicht eher zu den nicht so vollendet Gelungenen. Das kannst du sonst besser. Aber es macht dich eindeutig sympathisch, dass du auch mal kleinere Durchhänger produzierst und nicht jede deiner Geschichten mich begeistert.

Ich empfinde es so, dass du gehörig viel an Aussagepotential verschleuderst, indem du dir einerseits zuviel an Beispielen vorgenommen hast und auf der anderen Seite zu schnellschussig vorgegangen bist.

Dein Protagonist könnte auch, wenn er nur ein Alien ist, durchaus griffiger werden, einen Charakter haben, egal, ob ich Leser ihn dann abscheulich oder sympathisch finden soll.
So wirkt er distanziert und eher teilnahmslos.

Die Grundidee aber ist einfach brillant. *verneig*

Aber anstatt in diesem Plot stringent zu bleiben, schwankst du mir zu sehr in deinen Aussagen. Die klare Linie wäre für mich gewesen, dass du die Gelegenheit nutzt, einerseits durch die Augen des Alien auf die Menschen zu schauen und ihre absoluten Absonderlichkeiten aufzuzeigen und somit als Satiriker uns Menschen den Spiegel vor´zuhalten.

Obendrein wäre es noch möglich gewesen, das Verhalten des oder der Aliens ebenfalls so darzustellen, dass sich so manch ein Mensch in seiner Kleinkariertheit darin hätte wieder finden können.


Du wolltest zuviel reinpacken, dich austoben und hast dabei eigentlich nur Menge, aber keine Tiefe erzeugt.

Es gibt so unendlich viele Dinge, die aus der Sicht eines Nichtmenschen höchst absonderlich sind und ich hätte mich gefreut, wenn du aus dieser Satire eine Serie gemacht hättest. Dann wäre so nach und nach jeder mal vorgekommen und dein Protagonist hätte über den allgemeinen Ausbau und Fortschritt des Zoos berichten können.
Du verschenkst aus meiner Sicht viele Möglichkeiten.


So wirkt die Geschichte auf mich als wärst du mit viel Lust und Vergnügen Schlangenlinien durchs Gebirge gefahren. Ich freue mich, dass du am Ende heil angekommen und nicht über die Klippen gerutscht bist und ich vermag mich mit dir zu freuen, dass du Spass hattest. Und das meine ich nicht ironisch!

Die Idee deiner Geschichte ist nach wie vor einfach brillant. *lob* :)

Lieben Gruß
lakita

 

So, der Reihe nach:

@ Zerbrösel-Pistole

Danke für die Empfehlung. Da liegts du ja ziemlich neben dem Trend! Mich hat's gerade deshalb sehr gefreut.

@ sim

Zitat: Mir ging es deshalb auch nicht um die Logik, sondern um die Konsequenz, mit der du die Geschichte erzählt hast.

Auch wenn es nach fauler Ausrede klingen mag: Gerade die fehlende Konsequenz ist eigentlich das Fundament meines satirischen Ansatzes gewesen. Ich glaube (und befürchte), da, wo die Geschichte am inkonsequentesten ist, ist sie (meiner Meinung nach) am lustigsten (wobei ich sowieso nie in der Lage bin, Geschichten von mir lustig zu finden, ich hoffe eben nur, dass sie es tw. sind). Natürlich hast du grundsätzlich Recht. Und konsequent und lustig wäre der bessere literarische Ansatz, keine Frage.

@ Woltochinon

Im Grunde genommen passen deine kritischen Hinweise nahtlos zu denen, die von einigen anderen bereits kamen. Dem kann ich also nicht wirklich widersprechen.

Zitat: Trotzdem keine schlechte Geschichte.

Danke für diese Fazit und deine Ausführungen zu der KG.

@ Basti08

Danke für deinen postiven Kommentar.

Zitat: Auch wenn die angesprochene Konsequenz in einigen Bereichen fehlt, so hat mich wohl genau das an die Geschichte gefesselt, was dich beim Schreiben gepackt hat.

Ja, genau - da ist jemand, bei dem es so ankam, wie ich es mir erhoffte.

@ Phoenix

Danke für deinen Kommentar und schade, dass es dir nicht so besonders gefiel. Dass die Geschichte sich stilistisch von vielen meiner anderen Arbeiten abhebt, liegt möglicherweise an der Tatsache, dass ich die Idee hatte, dann losschrieb, nur ein Mal Korrektur las und den Text postete. Das mache ich sonst nie! Ich wollte einfach mal das spontane Schreib-Erlebnis auskosten. Hätte ich dann an dem Test rumgebastelt, wäre da am Ende ganz sicher etwas völlig anderes rausgekommen. Auf jeden Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Satire.

Zitat: Naja bei der nächsten wieder. Okay?

Okay. Ich werde mich bemühen.

@ lakita

Zitat: deine Geschichte gehört aus meiner Sicht eher zu den nicht so vollendet Gelungenen.

Schade!

Zitat: Aber es macht dich eindeutig sympathisch, dass du auch mal kleinere Durchhänger produzierst und nicht jede deiner Geschichten mich begeistert.

Dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt, so oder so!

Zitat: Ich empfinde es so, dass du gehörig viel an Aussagepotential verschleuderst, indem du dir einerseits zuviel an Beispielen vorgenommen hast und auf der anderen Seite zu schnellschussig vorgegangen bist.

Kein Einspruch.

Ja, deine Analyse trifft schon in vielen Punkten zu. Widersprechen würde ich nur dem Vorschlag, dem Alien-Prot mehr Charakter zu verleihen. Das ist für den Plot nach meiner Einschätzung nicht relevant. Der Alien-Blickwinkel dient nur dem Transport. Es geht ja nicht um Außerirdische.

Der Spaß an der Geschichte, d. h., zunächst die Idee zu haben und dann einfach mal Gas zu geben, war ziemlich groß, und ich habe es echt mal genossen, Gedanken gegen mein sonstiges eher selbstquälerisches, selbstkritisches, nörgeliges, pingeliges und immer unzfriedenes Schreib-Ich einfach mal "rauszulassen". Die Freude war da wohl mehr auf meiner Seite.

Das du die Idee an sich gut findest, nagt natürlich wieder an mir, weil ich selbst schon erkannt habe, dass man da mit Zeit und Geduld viel mehr hätte rausholen können. Aber nun ist es zu spät. Nun muss ich mit dieser Last weiterleben, ein gutes Thema weitgehend vergeigt zu haben.

Jetzt ist aber auch erst einmal Schluss mit Satire. Es ist ja das Tolle am Schreiben - man kann immer wieder bei Null anfangen und völlig neue Wege gehen.

Danke dir und auch nochmals allerseits, ich freue mich sehr über die gemischten und sehr aufschlussreichen Meinungen.

Grüße von Rick

 

Lieber Rick,

du hast diese Geschichte hier ins Forum gestellt und damit offiziell zur Kritik freigegeben. Kritisiert wurde sie nun weiß Gott intensiv, aber ich möchte ganz dringend verhindern, dass ein Aspekt untergeht, denn als du von "Geschichte vergeigt" schriebst, bin ich zusammengezuckt. Also zitiere ich mich mal selbst (hab ich noch nie gemacht):


ich vermag mich mit dir zu freuen, dass du Spass hattest. Und das meine ich nicht ironisch
Kann man eine Geschichte als vergeigt bezeichnen, an deren Herstellung man Spass hatte? NEIN ! ;)

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

danke für deine nochmalige Rückmeldung. Ich habe ja auch nicht gemeint, die Geschichte vergeigt zu haben sondern "nur" das Thema im Sinne von "da wäre mehr herauszuholen gewesen". Wäre es ja auch.

Ansonsten bin ich halt sehr selbstkritisch. War es nicht Wilhelm Busch der sagte:

Die Selbstkritik hat viel für sich
Gesetzt den Fall ich tadele mich
So hab ich erstens den Gewinn
Dass ich so hübsch bescheiden bin

Zweitens denken sich die Leut
Der Mann ist lauter Redlichkeit
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den anderen Kritiküssen

Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch der mir genehm
So kommt am Ende dann heraus
Dass ich ein ganz famoses Haus


So, ich hoffe, ich habe das aus der Erinnerung einigermaßen stimmig zitiert. Wünsche allgemein einen guten Start ins Wochenende.

Grüße von Rick

 

Fußballstadion-Auschreitungs-Gehege

Schön locker flockig geschrieben, amüsant und zwischendrin gelegentlich eine Perle - ich habs gern gelesen.

Was mir nicht gefiel, war z. T. die Sprache des Außerirdischen:

Unsere Wissenschaftler könnten mit ihren Fähigkeiten auf der Erde ein Schweinegeld verdienen.

Ich habe kein Problem damit, dass der Außerirdische deutsche Redewendungen verwendet - kein "logisches" - nur untergräbt es den Witz der Geschichte. Die distanzierte Sicht mit distanzierter Sprache gekoppelt - wäre stärker, siehe z. B. Rosendorfers "Briefe in die chinesische Vergangenheit".

LG,
Flic

 

Hallo Flic,

danke für die ingesamt positive Kritik. Das mit dem extrem menschlichen Blickwinkel der Außerirdischen war eigentlich als zusätzliche satirische Überspitzung gedacht, scheint aber, weil es ja von mehreren kritisiert wurde, nicht wirklich gezündet zu haben.

Würde ich aber eine andere Sprache und einen eher außerirdischen Blickwinkel wählen, würde die Sache meines Erachtens insgesamt nicht mehr so richtig funktionieren.

Ich muss mal etwas intensiver darüber nachdenken. Danke auch für denen Lesetipp, den werde ich mir zu Gemüte führen.

Grüße von Rick

 

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