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Arsch oder die irre Geschichte vom Gatsch

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12.04.2002
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Arsch oder die irre Geschichte vom Gatsch

Arsch
oder
Die irre Geschichte vom Gatsch
(Eine Geschichte jenseits der Grenze?)

Ich geile Arsch-o-Arsch-so-Backenknackerherrlichkeiten. Ich starre Spaltgedunkel sich im weißen Weiß verfließend. Fleisch. Fleisch. So weißes, weißes Fleisch. Ich kralle Backenknack wie harte Nüsse. Sie spannt den Muskel auch noch an, denn sie weiß, was ich so liebe. Ich küsse ihr dafür ihres Rückgrats Grube so zart wie ich nur kann. Dabei möchte ich mich verkannibalen an ihr. Arrrrhhh. Verkannibalen an einer Menschin Fleisch. Ich liebe Fleisch. Das Fleisch der Menschin. Jede Art der Menschin Fleisch. Sogar raues Fersenfleisch. Aber Brustfleisch liebe ich weit mehr. Und im nackten Achselfleisch kann meine Zungenspitze Nesterl bauen. Ja und nägeleingekrallt im Arschgefleisch der Menschin möchte ich ein Mal sterben.

Ja, o Herr, wenn Du dort draußen lebst, und ich weiß, dass Du dort draußen irgendwo Deinen irren Spaß verlebst an uns, dann höre mich: Lass mich so nägeleingekrallt im Arschgefleisch der Menschin ein Mal sterben, mit durch gerecktem Kreuz den letzten Zucker tun. Sonst habe ich keine Wünsche mehr.

Ich küsse zart das Schulterblatt. Durchgereckt in einer Liegestütze. Kennt Ihr das? Im Arsch so fest gekrallt, durchgereckt das Kreuz und lippenverflatternd über eines Rückens zarter Haut. O ich tiere meinen Mann und vernässe einer Zunge Feucht. Ich tiere. O ich tiere meines Tieres Schmerz. Mein Schwanz versteift und zielt geradewegs nach diesem Ort. Ich vertümple ihn ganz sacht über dem feuerheißen Eingang hin zur Hölle. Er verwühlt am Gatsch.

Gatsch. Ein hartes Wort, ich weiß. Aber es gibt kein besseres deutsches Wort. Und Ihr könnt mich Alle Mal mit Eurer langweilig gewordenen deutschen Ästhetik der Scheinheiligkeit. Noch Mal: Gatsch, Gatsch, Gatsch. O Mann, wie gatscht das geil! Arrrrhhh, ich lasse ihn nur im Ansatz dort verwühlen, an diesem gatschig garstigen Ort. Arrrrhhh. Grrrrhhh. Gatsch, Gatsch, Gatsch, ich fühle und denke: o Mann, welch geiles Wort und ich werde beim Denken immer geiler. Ich habe mich verliebt in dieses supergeile Wort. Und ich denke: ich werde es zu Eurem Unwort machen, ha, und das macht mich noch viel geiler. So fühlt doch selber Mal und dann sagt mir, dass dieses Wort für diesen Ort wohl falsch gewählt sei.

Fliegt doch Mal zurück in Eurer Kindheit Zeit. Ach, war das nicht geil, so nach einem starken, aber kurzen Sommerregenguss nach langer Trockenheit, mit den Händen im feinen Schlamm herum zu wühlen? Oder gar mit den Füßen? Am Liebsten hätte ich mich ja als Ganzes darin gewälzt. Gatsch. Gatsch. Gatsch. Der ewig haften gebliebene Irrsinn eines Traums von Unschuld und vom Leben. Der Gatsch, aus dem Alles kommt und in den wieder Alles geht. Und Ihr erklärt mir dieses wunderwunderschöne Wort zum Unwort des Jahres.

Verdammt, musste tatsächlich ich erst kommen, damit endlich ein richtig schönes, so unsagbar geiles Wort zum Neuen Unwort des Jahres wird. "Ausrotten", unter anderem Terroristen "ausrotten", hat Euch ja wohl besser gefallen. Außerdem hat es ja ein Wichtiger gesagt. Da muss es ja richtig sein. Hat es ja auch fast geschafft das Neue Lieblingswort von Euch. Ha, aber dann kam ich und ich habe das Wort "Gatsch" auf Eure Neuen Verbotslisten geschrieben, mitsamt der dazu gehörigen Geschichte, ha, und es wurde Nummer Eins. Und jetzt liebe ich dieses Wort "Gatsch" noch viel, viel mehr. Gatsch, Gatsch, Gatsch. Ich kann es gar nicht oft genug hören. O Mann, und es schreiben ist noch tausend Mal geiler. Das ist fast so, wie über Stacheldraht bewehrte Grenzen gehen.

Ja, und es erst fühlen, dieses Neue Wort. Gatsch, Gatsch, Gatsch. Ich gatsche ihn herum, durchgereckt das alte Kreuz, im Backenhartgeknack verkrallt, wie ein Königsadler in seiner Beute. Dabei den ganzen, langen Rücken abküssend, abschleckend, mich mit Worten so unausdrückbar zart verbeißend. Dabei möchte ich mich verkannibalen an dieser Menschin Fleisch. O und unten verfühle ich, in meiner frühesten Kindheit Gatsch geistig und seelisch stecken geblieben. Und ich bin stolz darauf. Ja, Gatsch, bleib so wie du bist, Gatsch, einfach nur Gatsch. Ich leide.

Und ich knall ihn rein. Gatsch, noch viel mehr Gatsch. Viel, viel mehr. Sie schreit, schreit, schreit, und aus den Boxen knallt wie reiner Zufall
"born to be wild"
und ich passe mich dem Rhythmus an.
Arrrrhhh, arrrrhhh, grrrrhhh.
Ich rammle wie verrückt, rammle mir die Seele aus dem Leib. Die ganzen vier Minuten lang.
Yeah, I´m born to be wild.
Ich singe mit und rhythme. Mein Maschinenkolben bläst einen geraden Highway entlang, vier volle lange Minuten lang, mitten hinein in einen tollen imaginären Sonnenuntergang, zu einer Zeit, als Amerika noch das Amerika war.
I´m born to be wild,
yeah, I can climb so high,
I never wanna die,
take the world in a love embrace,
fire all of my guns at once
and explode into space.
Born to be wild, yeah I´m born to be wild.

Ich lebe. Gatsch, Gatsch, Gatsch. Eine Explosion von Gatsch. Ich genieße Gatsch. O ich genieße dieses mein Neues Unwort meiner Zeit im Kopf und dort unten und fühle, wie er sich neu verfühlt. O Mann, ich bin so geil, noch immer so geil, schon wieder so irre geil.

Ich löse meine Krallen aus dem Backenknackgeknack, umfasse sie wild von hinten, dreh sie herum, noch immer mitten drin steckend im Gatschgatsch des Lebens und ficke sie von hinten, und doch nicht. Ihr wisst schon, noch immer mitten im Gatsch. Jetzt aber ganz langsam, bin ein wenig außer Atem. Ich schnaufe am letzten Loch, röchle, aber nur fast, und treibe langsam, ganz langsam in einem neuen Sound und mitten im Gatsch. Langsam, so kleines geiles Stößchen für Stößchen. Miss D verstöhnt, ich stöhne. Gatsch. O, ich liebe dieses Neue Unwort für diesen Ort. Hölle. Heiß. Höllenheißes Heiß von Gatsch an diesem Ort.

Ich bewege mich wieder etwas schneller in einem nun neuen Sound. Sunday, bloody Sunday, von U2. Ihr kennt den Drive. Eine reine Ficknummer. How long, how long must we sing this song? How long? Sunday, bloody Sunday. Sunday, bloody Sunday. Ich kralle wieder Fleisch. Jetzt aber zweier Titten Weich und schiebe, schiebe, schiebe ..... Gatsch.

..... da coda ..... das Solo müsst Ihr jetzt aber selber spielen, verdammt, sonst wird die Schreibe langweilig. Ich wühle weiter im Gatsch. Gatsch, Gatsch, Gatsch. O Mann, ich liebe dieses Neue Unwort des Jahres. Ist so ein irre unbekannt friedliches Wort und doch ein Hammer. Los, traut Euch, sagt einfach Gatsch, immer und immer wieder. Traut Euch und sagt es laut vor Euch her beim Ihr wisst schon, kommt immer gut an, aber vor Allem: fühlt es!

© Copyright by Lothar Krist

 

Hi Bruji!

Zum einen ist diese Geschichte eine Spur besser als die mit dem Fuß. ;)

Zum anderen: Deine Geschichten verderben mein mühsam zusammengezimmertes Bild von Männern, nachdem meine Mutter mir erklärte: "Männer wollen immer nur das eine."
Wenn ich bei Dir weiterlese, glaube ich ihr am Schluß und das will ich keinesfalls.

Falls Du Dich mal in einer anderen Rubrik versuchst oder Dir einfällt, daß es auch Gefühle gibt über die man schreiben kann, nicht nur körperliche Abhandlungen, dann versuche ich es gerne wieder, aber sowas mag ich nicht mehr lesen,

tschau,
Susi

 

Hi Bruji

Bist Du ein Fiesel, ein halbfiesel, oder von der Reise ??

Vielleicht solltest Du erklären, daß Gatsch die Zirkussprachliche Bedeutung für "Mann" ist..

Da ist Dir wohl wirklich eine latscho Model vor die Flinte gekommen, bleibt zu hoffen, dass sie alt genug war und dein Protagonist nicht mit Klisto in Konflikt kommt.
Ansonsten gefällt mir die Respektlose Beschreibung nicht sonderlich, da sie die Achtung vor dem Model vermissen lässt, und somit die Leser/innen mit einem schalen Gefühl in der Magengegend zurücklässt... etwas mehr Menschenliebe/achtung vielleicht beim nächsten Mal ?? :confused:
Ansonsten solltest Du etwas weniger Wortverliebt schreiben, dann kommt es trotzdem rüber...

halbfieselgatsch

Lord :D :D ;)

[ 27.04.2002, 13:35: Beitrag editiert von: Lord Arion ]

 

Vielleicht solltest Du erklären, daß Gatsch die Zirkussprachliche Bedeutung für "Mann" ist..
Ich dachte, ein Gatsch wäre ein halbfestes Kohlenwasserstoffgemisch.. :confused:
Deswegen fand ich die Geschichte auch ein wenig merkwürdig..

Ugh

--------
P.S. Ist es nicht irgendwie seltsam, wenn man ein "Neues Wort" erfindet und das dann schon zwei Bedeutungen hat?

[ 27.04.2002, 13:36: Beitrag editiert von: Bibliothekar ]

 

Kommt hier keine Antwort, buji?

Ich widme Deiner Story dieses schöne Gedicht:

Fick

Ein Stoß von der Stange
ein Schnellimbiß
keine Schlacht
nicht mal ein Schlachten
hinter mir alles leer
war da wer

SP

 

Hi Bib! Hi Susi! Hi Lord! Hi mrchance!

Verzeiht bitte die späte Antwort, aber ich wollte ein wenig abwarten und sehen, was sich da so an Missinterpretationen ergibt. mrchance ist der Einzige, der der Crux der Geschichte nahe kommt. Sie ist eine Satire auf unseren Neuen Wort- und Sprachgebrauch. Wir merken gar nicht mehr, wie wir uns allein schon durch unsere Neue Sprache wieder in Richtung eines Neuen Großen Krieges bewegen, ja, eigentlich stecken wir schon mitten drin und negieren diese Tatsache einfach, indem wir uns an die Neuen Wortkreationen hängen, die Unsere Wirklichkeit verschönen und vor Allem verniedlichen. Wir führen ja gar keinen Krieg. Unser schöner Heiligenschein der letzten 30 Jahre verkam ja bloß aufgrund der Taten einiger Böser zum nun "Bewaffneten Frieden", und diese Bösen kommen ja von der anderen Seite, kommen nicht aus unseren eigenen Reihen. Wir sind doch die Gutmenschen aller Zeit.

In meiner Geschichte, in deren Hintergrund eine überzogene Sexhandlung parodistisch wirkt, schreibt sich ein Autor auf die Neue Liste der verbotenen Bücher einer Neuen Zeit. Er umschreibt mit einem einzigen Neuen Wort den Urzustand der Geilheit, der in Feuchtheiten heiß ertrinkenden Wohllust des weiblichen Geschlechts, und schlägt dabei haushoch all unsere Neuen Bösen Worte und Begriffe. Und siehe da, es ist ein böses Wort aus dem Bereich des Sex, ja sogar der Pornografie, Gott sei Dank, und Alles ist wieder gut. Wir können wieder aufatmen und zu unserem geruhsamen Alltag der Routine von Wohlstand, Fleiß, Arbeit, Freizeit und Urlaub zurückkehren, Wir sind ja so gut, da ist ja noch Einer böser als Wir. Viel, viel böser. Und Wir vergessen das WTC, den Krieg gegen den Terror, das Drohen der Mini-Atombomben, Tschetschenien, Israel-Palästina, Indien-Pakistan-Kaschmir, die 30.000 täglich an Hunger und Durchfall sterbenden Kinder, die Millionen von Keiner weiß wirklich wo herum liegenden Haxenabreißer- und -Minen des Langsamen Tods, usw.

Mehr wollte ich damit nicht sagen. Der Sex ist bloß der Aufhänger, und er ist immer ein guter, besonders dann, wenn man ihn ein wenig überzieht und in Neuer Form darbietet. Da hüpft dann der auf Immer und Ewig gleich bleibende gutmenschliche Kleingeist gleich wie ein Clown im Circus, nur halt nicht lustig herum, sondern vor Wut und Entrüstung gegen die Decke. "Verböste Neue Worte über die Bomben der Liebe" geschrieben auf den Neuen Schutzwall einer (bald schon) Neuen Zensur, auf dass Uns das nun böse gewordene Ich nicht allzu deutlich ins Bewusstsein dringt, auf dass Uns der verinnerlichte Gutmensch noch eine Weile erhalten bleibt, denn hinter Uns ist die Sintflut, in der Alles einmal ertrinkt, nur halt (noch) nicht Wir, zumindest wollen Wir diesen Zeitpunkt so lange wie möglich hinaus schieben. Und diesbezüglich sind Wir bereit, Alles, wirklich Alles zu unternehmen, und wenn es denn sein muss, dann mini-atombomben Wir auch den Rest der Welt. Und damit Wir Uns nicht so sehen, so wie Wir tatsächlich sind, erschlagen, verbrennen, vernichten Wir alle Spiegel Unserer Zeit. So war es ja schon immer, also warum sollte es heute und/oder morgen Anders sein. Ich jedenfalls kann es mir nicht Anders denken. Und dass Wir jetzt in eine Neue, eine andere Zeit hinein wachsen, wissen Wir inzwischen wohl schon Alle, oder?

Mehr wollte ich mit dieser Geschichte eigentlich nicht sagen: Bomben der Liebe, ertrunken im Gatsch, Gatsch, Gatsch einer ebenfalls Neuen, aber anderen Sprache, sind auch heute, trotz Aufklärung und der einstigen Freiheit der Kunst, immer noch böser als die Bomben von Hass, die nun fallen, fallen und fallen ....

Liebe Grüße
Lothar

[ 03.06.2002, 09:37: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi Lothar, seltsam zwar, dass Du so lange auf einen Kommentar warten ließest... ich als "Gutmensch" mag Diese Art Spiegel weniger, und auch den gewählten Stil.
Dass gatsch, sowas wie Scheiße ist, weiß ich mittlerweile von anderen Ösis...
Wenn Du meinst, durch diesen Stil etwas reziprokes erreichen zu können, dann bitte, ich persönlich glaube das weniger, aber jeder ist frei in der Wahl seiner Mittel....
Lord(Gutmensch) :naughty:

 

Hi Lord!

Du irrst, und auch jene Ösis, die da meinen, dass Gatsch bloß so etwas wie Scheiße ist. Kann es auch sein, ja, aber man kann es eigentlich auf Alles beziehen, das glitschig ist. Dabei kommt es natürlich auch auf die eigene Persönlichkeit an, ob dieser "Glitsch" nun positiv oder negativ gesehen wird. Der Eine mag Schnecken, die Andere nicht, oder umgekehrt. Der Eine leckt ab und zu ganz gerne, die Andere lutscht lieber nicht. Aber dass sowohl das Eine als auch das Andere für Manche/n auch Hochgenuss sein kann, wird wohl kaum Jemand bestreiten, der halbwegs normal veranlagt ist, sogar dann nicht, wenn man auf diese Art von Sex selbst nicht so steht. Wie gesagt, es kommt immer auf die Persönlichkeit an, auf die Erfahrungen aus dem Leben.

Derartiges jetzt herunter zu machen, nur weil man persönlich keine Freude daran hat, zeigt nicht gerade von einer gewachsenen Persönlichkeitsstruktur. Wer den Sex liebt, ob nun als Mann oder als Frau, wird wohl in dieser literarischen Herumwühlerei im Gatsch des Lebens nichts Negatives sehen, ja er/sie wird diese beschriebene Handlung vielleicht sogar als reales Vorspiel ansehen, das er/sie selbst schon ein Mal oder sogar schon öfters praktiziert hat.

Natürlich will ich die Provokation nicht leugnen, sie war ja voll beabsichtigt, insbesondere auch im Zusammenhang mit den dazwischen gestreuten Zärtlichkeiten. Wenn sich nur Alle so sehr über das Fallen der Bomben von Hass aufregen würden, wie über manchmal fallende Bomben der Liebe, in welcher Weise auch immer. Wegen scheinbarer "Perversitäten" der Körperlichkeit, besser des Sex, gehen wir schnell und oft auch sehr leichtfertig auf die Barrikaden, dagegen hört man gegen die echten Perversitäten des Lebens, wie eben den Neuen Krieg oder z.B. Kinderpornografie im Internet, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, kaum scharfe Stellungnahmen. Da bleibt es meist bei zaghaftem Bla-Bla, schließlich ist ja die Freiheit der Kunst in Gefahr.

Ich habe eigentlich nie verstanden, weshalb die 68er-PhilosophInnen samt den Pseudos, und heute natürlich auch deren SchülerInnen, immer dann polemisch geworden sind und noch immer werden, wenn ihnen die Argumente ausgegangen sind bzw. ausgehen. Wenn Jemand nicht treu das herrschende Weltbild nachgebetet hat, war er/sie immer gleich ein Nazi, auch wenn weit und breit keine rechte Ideologie zu sehen war. Umgekehrt war es natürlich nicht anders. Alles, was nicht ins eigene Weltbild gepasst hat bzw. passt, gleich in Scheiße tunken, das ist wieder ein Mal typisch für unsere in bloß 2 Ideologien aufgeteilte Welt des letzten Jahrhunderts.

Ach ja, lieber mrchance: ich bin der Live-Autor und ich schreibe meine „hammerhaften Ekeltrips“, wie Du sie richtig nennst, unserer Zeit auf den Schänderleib. Sie verdient nichts Besseres mehr, und ich werde von Tag zu Tag schlimmer. Ich passe mich der Gewaltspirale an, in der Wir mitsamt dem Planeten, auf dem Wir leben und den Wir so sehr missachten, willenlos dahin treiben. Du scheinst ja ein wenig zu verstehen, wovon ich schreibe. Das freut mich.

Liebe Grüße
Lothar

 

@Lord, wenn Du schon zitierst, dann achte bitte drauf, daß Du das auch richtig tust - ich habe nämlich meine Worte sehr bewußt gewählt.

@Buji: Ich sagte nicht, Gatsch = Scheiße.
Ich sagte, daß ich nicht (wie Lord zuvor) glaube, daß Du den angeblich zirkussprachlichen Ausdruck für Mann meinst, sondern daß Du mit Gatsch das Wort Scheiße umschreibst. Daß Gatsch viel sein kann, ist mir natürlich auch klar, obwohl ich nicht ganz mit Deiner Auslegung einhergehe, denn alles, was glitschig ist, ist noch kein Gatsch. Gatsch ist vor allem ein halbfester Zustand, also z.B. Kuchenteig ist auch Gatsch, ist aber nicht unbedingt glitschig, auch aufgeweichte Erde, was ja der eigentliche Gatsch im ursprünglichen Sinn ist.

Und was ich Dir noch sagen will: Nicht nur Menschen, denen Deine Geschichten gefallen, verstehen, was Du sagen willst. Man kann auch eine ähnliche oder die gleiche Meinung haben, ohne daß einem Dein Stil gefällt. Und wenn Du immer wieder sagst "Ihr versteht das ja ohnehin alles nicht", wirst Du auch nicht viel ändern in der Welt.

Alles liebe
Susi

 

Liebe Susi!

Das ist ja das Problem. Ich verweise ja in meiner Geschichte auf die Urbedeutung von Gatsch - siehe der kleine Junge, der einst in der regennassen Erde seine Erfüllung und Erregung fand. Ja, auch Kuchenteig ist geiler Gatsch. Als ich noch klein war, durfte ich immer die geleerte Schüssel auslecken. Wie war das doch herrlich? Meine Mutter ließ sogar immer ein paar größere Patzen übrig, weil sie wusste, wie sehr ich diesen Gatsch liebe. Damit hat sie mich wohl für alle Zeiten als Mann verdorben, ohne es zu wissen, haha. Ich liebe Gaatsch. Mmmmhhh. Mmmmhhh. So ziemlich das Beste, was diese Welt einem Mann zu bieten hat, leider wissen das die Wenigsten, sonst wäre unsere Welt wohl eine friedliche. Manchem ekelt sogar vor dieser weiblichen Allherrlichkeit.

Und das mit dem "Ihr versteht das ja ohnehin alles nicht" stimmt ja. Man muss sich nur als Beispiel den Konflikt Israel - Palästina ansehen. Da werkeln ja seit Jahrzehnten ein paar verdammt gut und wesentlich besser als wir informierte und wahrscheinlich sogar sehr intelligente Männer daran herum. Und doch verstehen sie nicht!

In diesem Sinne will ich ein Bonmot aus einem meiner Romane, das ich einer Figur darin in den Mund geschrieben habe, zum Besten geben: "Intelligenz hat mit Dummheit nichts gemeinsam. Ja, Dummheit potenziert mit Intelligenz bedeutet Wahnsinn und kann der Ruin eines Einzelnen, ja sogar einer ganzen Gesellschaft sein."

Und der Rest dieser unserer westlichen Gesellschaft, die in Beobachterposition verharrt, weiß, dass da von Oben nur Scheiße gebaut wird. Alle haben mehr oder weniger Angst. Und doch verstehen auch die nicht wirklich!

Gibt man einem Ganzen Volk keinen eigenen Raum, oder nimmt man ihm gar sein angestammtes Land weg, dann gibt es auf Dauer gesehen nur zwei Möglichkeiten: Entweder man rottet dieses Volk aus oder dieses Volk rottet das andere aus, das ihm seinen Raum streitig macht. Die dritte Möglichkeit, den Raum zu teilen, wird ja mit Sturheit und Waffengewalt von allen Seiten ausgeklammert.

Wir Alle WISSEN das, und doch verstehen wir nicht wirklich. Zumindest wollen wir es nicht verstehen, in all seinen Konsequenzen, denn sonst würden wir den Politikern Feuer unterm selbstherrlichen Arsch machen, denn dieser Konflikt hat den Funken in sich, die Ganze Welt zu verbrennen. Und sogar das ist Allen von uns mehr oder weniger bewusst. Aber wir wollen den letzten Schluss (noch nicht) ziehen. Doch schon sehr bald wird es zu spät sein. Und deshalb sage ich: Ihr versteht es nicht! Denn sonst würden Alle den letzten Schluss ziehen und sehr, sehr, sehr laut werden.

Die Ganze Westliche Gesellschaft hat noch immer zu wenig Angst! Doch wenn diese Angst groß genug wird, dann wird es zu spät sein. Unsere Vorfahren vor dem 2. WK haben dies ebenfalls übersehen. Manche von ihnen glauben es selbst heute noch nicht. Deshalb beschimpfen wir sie ja heute noch. Dabei sind wir heute schon in derselben Situation. Wir wollen es auch nicht sehen.

Ich habe keine Angst davor, dass eine indische oder pakistanische A-Bombe die erste sein könnte. Ich habe 1978 ein Gedicht über Israel aus einem meiner furchtbaren Träume heraus geschrieben. Alle meine Geschichten und Gedichte hängen immer irgendwie mit diesen meinen bösen Träumen zusammen. Dabei hoffe ich jedes Mal, dass ein Traum nichts mit unserer wirklichen Welt zu tun hat, werde jedoch jedes Mal wieder enttäuscht.
In der letzten Strophe des Gedichts "2. Endlösung" heißt es:
"... mit dem Rücken zur Wand
atombomben sie die Welt
ins dritte Jahrtausend hinaus ..."

Wenn das Islamische Reich zerbricht, und es wird in den nächsten 2, 3 Jahren zerbrechen, wenn WIR Israel nicht befrieden, in welcher Weise auch immer, dann steht Israel mit dem Rücken an der Wand, zum Meer, und dann .... ?

Ne, Ihr versteht wirklich nicht! Man hat mich vor 25 Jahren ausgelacht und beschimpft und man verlacht und beschimpft mich sogar heute noch. Ich habe mich daran gewöhnt und irgendwie auch nicht. Dabei hat sich gut die Hälfte meiner Geschichten, die ich als 20-Jähriger geschrieben habe, in den letzten 12 Jahren schon bewahrheitet, und die andere Hälfte kommt jetzt in den nächsten 15 Jahren dran. Und wahrscheinlich wird mich die heute herrschende Gesellschaftsschicht auch in 15 Jahren noch beschimpfen, aber zum Auslachen wird dann wohl nichts mehr übrig sein. Und verstehen werden mich die meisten von denen wohl noch immer nicht. Aber zum Glück kommt dann ja auch eine andere Generation ans Ruder.

Dabei wollte ich nie mehr, als ein bloßes Ausdiskutieren aller Möglichkeiten, die sich entwickeln könnten, wenn wir so und so denken, wenn wir so und so handeln. Aber das war nie möglich. Es war immer eine fixe Weltsicht vorgegeben. Wer davon abgewichen ist, wurde ausgegrenzt, hatte keinerlei Chance auf öffentliche Artikulation. Von wegen also Freier Kunst und so. Zensur hat es immer gegeben, und jene der letzten 30 Jahre war die schlimmste, die es je gegeben hat, denn sie war in schönes Geheuchel verpackt. Eine wirkliche Freiheit genossen nur jene, die mit einstimmten in die Verachtung und Beschimpfung der Vergangenheit, in diesem Sinne war nahezu Alles erlaubt, sogar öffentliches Anscheißen und Zerstören von Kunstwerken, siehe die Siegfried-Statue in Wien in diesem Jahr.

Ich weiß, jetzt hat sich der verrückte Eindruck, den manche von Euch von mir haben, wieder deutlich verstärkt.

In diesem Sinne, denn auch dies zählt inzwischen zu meinem "verzweifelten Spiel":
Howgh, Häuptling Nostradamus hat wieder ein Mal gesprochen und wünscht liebe Grüße
Lothar,
das zart duftende Bujerl auf die Welt von Heute. Peng-Peng+Bumm-Bumm.

[ 26.06.2002, 11:52: Beitrag editiert von: buji ]

 

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