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Annie Lu und Tommy

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29.04.2006
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Annie Lu und Tommy

Es hat geklappt! Endlich! Nach vier langen Monaten...ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen! Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen. 10 Meter hoch, ach was, 100 Meter natürlich. Okay, ich werde euch erst mal schnell erklären, warum ich so Happy bin! Schon ziemlich lange bastele ich an einem Roboter rum, der ist für mich sehr lebenswichtig! Wenn ich ihn verkaufe, werde ich wahrscheinlich reich, aber nein, nein es geht mir hier nicht um die Kohle. Aber ihr müsst wissen, dass ich schon lange hinter diesem Beruf hinterher bin. Erfinderin. Das ist für mich das tollste was es gibt, an Sachen rumzuwerkeln. Und nun, nun habe ich den Roboter Tommy endlich fertig. Ich muss nur noch meine Daten eingeben, damit er mich anerkennt.
Grinsend tippte ich meinen Namen Annie Lu ein.
Ich atmete tief durch und drückte auf den Einschalter. Sofort fing er an zu rattern. Auf seinem Display, den ich vorne am Bauch angebracht hatte, leuchte eine grüne Schrift Roboter X300 Tommy befindet sich im Aufbau! Bitte warten!.
Mein Chef wird stolz sein, er wird mich nun richtig anerkennen, er wird mich nicht mehr als billige Aushilfe bezeichnen.
„Tommy hat sich aktiviert! Tommy hat sich aktiviert! Hallo Annie!“, der Roboter bewegte sich durch meiner Werkstatt. Ich war sprachlos, ich wusste ja gar nicht das Tommy redet, eigentlich sollte er doch nur staubsaugen, wischen, kochen und den sonstigen Haushalt machen.
„He du redest!“, rief ich erschrocken.
„Was dagegen?“, fragte Tommy frech „du redest ja auch.“
„Du bist eine Maschine und ich bin ein Mensch! Ein Lebewesen!“, erklärte ich und rieb mir meine Stirn. Ich glaubte es nicht. Das war die Supermaschine schlechthin. Ich hatte sie besser hinbekommen, als ich eigentlich geplant hatte.
„Warte hier!“ sagte ich und rannte ins Wohnzimmer ich musste unbedingt Dr. Londo anrufen. Aufgeregt wählte ich seine Privatnummer.
„Londo?“, eine strenge, raue Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung.
„Chef! Äh…Dr. Londo? Hier ist Annie! Es ist sensationell!“
„Annie Lu! Bitte reden Sie in vollständigen Sätzen.“
„Meine Erfindung…“, rief ich hibbelig ins Fon. „Sie ist fertig.“
„Ich hoffe sie ist wirklich gut, sonst könnten wir richtig Ärger bekommen, klar? Du hast mich in meiner Mittagszeit gestört! Ich werde heute Abend mit meiner Gattin vorbeischauen und ich warne dich nochmals wenn dein Roboter der letzte Mist ist, dann sind sie ein und alle mal gefeuert!“

„Du bist meine Rettung!“, sagte ich zum Roboter.
„Wieso?“, fragte er mich.
„Hey du Blechdose das geht dich gar nichts an. Bald wirst du sowieso in einem Untersuchungslabor quartieren. Sie werden dich tausendmal durchsuchen, sie wollen die Ursache herausfinden warum du redest und wenn du ganz viel Glück hast nehmen sie dich auseinander.“
„Auseinander? Nein das möchte ich aber nicht“, sagte Tommy mit einer piepsigen Stimme.
„Oh mein Gott, danach wird dich kein Mensch fragen, das wird ihnen egal sein.“ Ich grinste und drückte auf dem Ausschalter. Doch der Roboter quasselte weiter und textete mich mit Fragen zu.
„Statt mich hier zu nerven, Tommy, würde ich dich gerne mal fragen, warum du blöde Blechdose nicht ausgehst! Schalte dich ab verdammt noch mal!“
„Annie Lu ist böse!“, lachte der Roboter „ich schalte mich doch nicht nach Lust und Laune ab!“
Was um alles in der Welt ist geschehen?
„Annie? Ich will nicht ins Labor, ich will bei meiner Besitzerin bleiben und die bist du nun mal“
„Ich kann dich hier nicht gebrauchen, Knirps!“
Tommy drehte sich um seine eigene Achse und fuhr beleidigt in einer Ecke.
„Dann verrotte ich mich! Ich fahre ganz oft gegen die Wand, bis nur noch Blech von mir über ist!“
„Nein nicht!“, schrie ich „okay, wenn ich dich behalten darf, dann darfst du hier hausen, aber ich kann das auf gar keinen Fall versprechen.“

Jack und Mary Ann Londo kamen früher als erwartet.
„Entschuldigt, aber ich bin nicht dazu gekommen aufzuräumen.“
„Wo ist der Roboter?“, fragte Jack barsch.
„In meinem Labor, folgen Sie mir doch!“, sagte ich höflich.
„Und das Teil redet?“, fragte seine Frau hoch interessiert „Jack so einen will ich auch, bitte, bitte, besorg mir die Büchse!“
Jack Londo ignorierte seine Frau und folgte mir in meiner kleinen Bastelwerkstatt.
„Tommy!“, rief ich „Tommy komm hier her!“
„Oh Jack!“, rief Mary Ann und wirbelte mit ihren Armen in der Luft „das Teil hört auf seinen Namen, aber ich will lieber, dass er Klaus heißt!“
„Mary, das regeln wir später, ich will erst mal die Erfindung sehen.“ Genervt wimmelte Jack seine aufdringliche Gattin ab.
„Tommy?“, ich schaute mich fragend um. Wo war er? „Tommy du Blechdose! Komm!“
Ich merkte, dass Jack ärgerlich wurde, er sah mich mit funkelenden Augen an.
„Ich verstehe das nicht, er war doch gerade noch hier.“

Meinen Job hatte ich nun verloren, Tommy auch. Seit dem peinlichen Auftritt vor meinem Chef und seiner Gattin war ich endgültig gefeuert. Ich setzte alles auf dem Spiel um meine Blechdose zu finden. Erst eine Woche nach dem Vorfall fand ich ihn wieder.
„Hey Annie!“, sagte er locker und fröhlich „hab ne kleine Spritzfahrt gemacht, wollte die Gegend erkunden, aber die Menschen da draußen die haben mich alle so seltsam angeglubscht!“
„Tommy!“, sagte ich erleichtert. Satt böse auf ihn zu sein, behielt ich ihn bei mir, da er einfach so sympathisch war. Meine kleine Blechdose, grinste ich. Niemals werde ich ihn hergeben.

10 Jahre später: Annie Lu die große Erfinderin hat bereits zwei eigene Firmen eröffnet, ihre Roboter sind einfach klasse. Sie selbst besitzt auch einen zehnjährigen Tommy, mit dem sie durch dick und dünn geht. Annie klappte zufrieden die Zeitung zu. „Wer hätte das gedacht? Ich habe mein Ziel auch ohne den dicken Londo erreicht.“ Tommy nickte fröhlich. „Annie du bist einfach klasse!“ Ich lachte und korrigierte ihn. "Wir sind klasse!"

 

Oh oh, ich muss mich doch immer wieder slebst kritisieren. Ich fange so gut an und werde immer langweiliger! Schade! Dabei schreibe ich so gerne. Na ja vielleicht sollte ich mir noch ein paar anderer Kritiker anhören,w as die so meinen ;-)

Toi, toi, toi!

MfG, Lisa

 

Hallo pfötchen,
na, wenn du dich schon selber kritisierst, haben wir ja nix mehr zu tun. ;)
Ich habe in deinem Profil gesehen, wie alt du bist. Dafür fand ich die Geschichte eigentlich ganz gut zu lesen. Dass du am Ende langweiliger wirst, würde ich nicht so sehen. Im Gegenteil, du wirst schnellweiliger. Nach dem Auftritt von Annies Chef schnurrst du das Ende so herunter, als wäre dir nichts mehr eingefallen. Das finde ich schade, denn gerade jetzt wird es doch erst richtig interessant. Macht sich Annie nur auf die Suche nach Tommy, weil sie an ihre Karriere denkt? Hat sie nicht vielleicht auch Angst, ihm könnte etwas passiert sein? Wo sucht sie überall nach ihm? Und wo genau findet sie ihn? Das sind Sachen, die mich interessieren würden und von denen ich finde, dass sie durchaus in den Text gehören und noch ausgeführt werden könnten. Dass Annie und Tommy Freunde werden, wickelst du im Handumdrehen ab und setzt es dem Leser einfach vor. Dabei ist Annie gerade am Anfang ja eher zickig und was die Sache richtig interessant machen würde, wäre ihre Wandlung und wie sie anfängt, ihre „Blechdose“ sympathisch zu finden. Vielleicht schaust du da noch mal drüber. Klar wird die Geschichte dann länger, aber das macht ja nix. :D
Ein bisschen Textkram habe ich auch noch (nicht erschrecken – wenn du da noch mal drüber gehst, ließe sich die Geschichte auch um einiges flüssiger lesen):

10 Meter hoch, ach was, 100 Meter natürlich.
Zahlen wie „zehn“ und „hundert“ ausschreiben, das liest sich besser
Okay, ich werde euch erst mal schnell erklären, warum ich so Happy bin!
happy
Schon ziemlich lange bastele ich an einem Roboter rum, der ist für mich sehr lebenswichtig!
Das „sehr“ kann weg. Oder was ist etwas, das nur ein bisschen lebenswichtig ist? ;) Vielleicht könntest du auch hier schon eine Andeutung auf ihren Chef machen, ich habe sie mir zuerst als freischaffende Erfinderin vorgestellt.
Aber ihr müsst wissen, dass ich schon lange hinter diesem Beruf hinterher bin.
Ein „hinter“ würde ich streichen.
Das ist für mich das tollste was es gibt, an Sachen rumzuwerkeln.
das Tollste
Grinsend tippte ich meinen Namen Annie Lu ein.
Hier wechselst du in der Zeit, bis eben hast du in der Gegenwart zu schreiben. Ich fände es schöner, wenn du das auch durchziehen würdest.
Auf seinem Display, den ich vorne am Bauch angebracht hatte, leuchte eine grüne Schrift Roboter X300 Tommy befindet sich im Aufbau! Bitte warten!.
Vielleicht könntest du die grüne Schrift hervorheben, z.B., indem du den betreffenden Text kursiv setzt wie im Zitat. Das liest sich dann auch flüssiger.
Ich war sprachlos, ich wusste ja gar nicht das Tommy redet, eigentlich sollte er doch nur staubsaugen, wischen, kochen und den sonstigen Haushalt machen.
… ich wusste ja gar nicht, dass Tommy redet …
Ansonsten: nette Ansprüche :D
„He, du redest!“, rief ich erschreckend.
erschrocken
„London?“, eine strenge, raue Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung.
Da ist dann wohl ein n zuviel
„Ich hoffe, sie ist wirklich gut, sonst könnten wir richtig Ärger bekommen, klar? Du hast mich in meiner Mittagszeit gestört! Ich werde heute Abend mit meiner Gattin vorbeischauen und ich warne dich nochmals, wenn dein Roboter der letzte Mist ist, dann sind sie ein und alle mal gefeuert!“
Ein paar Kommata gehören rein, und im letzten Absatz siezt Londo sie plötzlich – warum?
„Auseinander? Nein, das möchte ich aber nicht“, sagte Tommy mit einer piepsigen Stimme.
Schalte dich ab, verdammt noch mal!
Was um alles in der Welt ist geschehen?
Würde ich entweder in die Vergangenheit setzen oder als Gedanken, z.B. auch durch Kursivsetzen, deutlich machen.
„Annie? Ich will nicht ins Labor, ich will bei meiner Besitzerin bleiben und die bist du nun mal!
Nachdrücklicher wäre: … und die bist nun mal du!“
„Oh Jack!“, rief Mary Ann und wirbelte mit ihren Armen in der Luft „das Teil hört auf seinen Namen, aber ich will lieber, dass er Klaus heißt!“
:rotfl:
10 Jahre später: Annie Lu die große Erfinderin hat bereits zwei eigene Firmen eröffnet, ihre Roboter sind einfach klasse. Sie selbst besitzt auch einen zehnjährigen Tommy, mit dem sie durch dick und dünn geht.
Auch das fände ich besser, wenn du es optisch gegen den restlichen Text absetzen würdest und wenn es einen Absatz gäbe, nachdem der Zeitungstext vorbei ist. Das "10 Jahre später" ist mir persönlich auch zu "filmisch", wenn da steht, dass sie ihren Tommy seit zehn Jahren besitzt, dürfte der Leser schon kapieren, was es mit dem letzten Absatz auf sich hat.

Liebe Grüße, ciao
Malinche

 

Hallo Pfötchen,
Roboter sind doch eher Science-Fiction als Fantasy, oder?
Soll einer von uns Mods den Text dahin verschieben?

gruß
vita
:bounce:

 

Hi Lisa,

erstmal herzlich willkommen in unserem kleinen SF-Eckchen! :)

Ich fand Deine Geschichte irgendwie voll niedlich: Richtige SF ist es sicher nicht, denn - da wirst Du mir zustimmen - die geniale Erfinderin, die einen Roboter einfach mal so zusammenschraubt entstammt ja doch eher dem Klischeebereich. Aber wie gesagt, Deine Geschichte entwickelt durch die lockere, fast naive Erzählweise einen ganz eigenen Charme, der mich an SF-Kinderbücher wie "Jonathan, Jonathan!" oder "Snoggle von der Milchstraße" oder "Rixie vom Regulus" erinnert hat.

Du solltest auf jeden Fall darauf achten, Deinen Figuren eine eigene Wortwahl zu geben: Die Erfinderin, der Roboter und die Gattin reden doch alle recht ähnlich. Überlege Dir, welche Worte eine reiche, sich fein gebende Frau wohl wählen würde und dagegen eine junge, dynamische Wissenschaftlerin.

Insgesamt eine vom Plot zwar nicht herausragende aber irgendwie niedliche Roboter-Geschichte.

Hier noch ein bisschen Kleinkram:

Aber ihr müsst wissen, dass ich schon lange hinter diesem Beruf her bin.
damit er mich anerkennt.[...]Mein Chef wird stolz sein, er wird mich nun richtig anerkennen
Wortwiederholung "anerkennen", außerdem problematisch, da es erst um den Roboter, dann um den Chef geht. Es ist unklar, was beim Roboter überhaupt damit gemeint ist.
Dann verrotte ich mich!
Du meinst sicher "verschrotte", oder?

Viele Grüße,
Naut

 

Hi pfötchen!

Na, da kannst du aber froh sein, dass du dein Alter angegeben hast, sonst ... :baddevil:

Niedlich ist die Geschichte, keine Frage. Allerdings glaube ich, dass sie in der Kinder-Rubrik besser aufgehoben wäre. Bei einem sehr jungen Publikum kommt so etwas einfach besser an, und auch wenn die Kritiker bei Kinder meist Erwachsene sind, so werden die Kommentare den Erfordernissen der Kinder- und nicht der SF-Literatur angepasst sein.

In der Geschichte gibt es nicht nur drastische Unstimmigkeiten, sondern auch unheimlich grobe Schnitzer in Rechtschreibung und Grammatik, die beim Lesen unheimlich nerven. Dazu haben Malinche und Naut mir die Arbeit ja schon abgenommen ( danke, Jungs, äh, Junge und Mädel ... ). Ob trotzdem noch was übrig bleibt, kann ich erst feststellen, nachdem du den Text korrigiert hast.

Eine Unstimmigkeit ( um die sich in der Kinder-Rubrik keiner scheren würde ;) ) ist die Tatsache, dass die Prot dem Roboter offenbar unabsichtlich ein Sprachmodul eingesetzt hat. Ääähhhh ... na ja, vielleicht bin ich zu pingelig, aber wie soll sowas unabsichtlich passieren? War sie hypnotisiert, übermüdet, zerstreut, besoffen, total stoned ( vielleicht kokst sie ja heimlich, um mit dem Arbeitsstress fertig zu werden )?

Dann denkt sie, anstatt dass sie erstmal die Verblüffung verarbeitet, ein Wunderding geschaffen zu haben, sofort an den Profit, den sie aus ihm schlagen könnte. Damit das funktioniert, musst du erst mal den Erkenntnisschritt darstellen, den das erfordert ( etwa so: "Moment mal! Ich bin wie elektrisiert. Wenn die Blechdose sprechen kann und ich die Erfinderin bin - dann bin ich steinreich!" ).
Dann ist es auch nicht gerade glaubwürdig, dass die Prot sofort ganz unbefangen mit dem Roboter redet.
Ganz zu schweigen davon, dass er ihr den Job vermasselt, indem er abhaut, sie aber trotzdem froh ist, ihn wiederzuhaben. Dabei hatte sie doch gar keine Zeit, ihn ins Herz zu schließen.
Das ist vermutlich das, was Malinche meinte: Du handelst alle Geschehnisse einfach so ab, ohne der Geschichte die erforderliche Zeit zu lassen, dass der Leser sie psychologisch nachvollziehen kann.
Überlege einfach mal, wie du reagieren würdest, wenn dein Staubsauger anfinge, mit dir zu reden. Was müsste alles passieren, damit du mit ihm am Ende Freundschaft schließt? ;)

Ciao, Megabjörnie

 

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