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Serie Anna Irene und ihre schönsten Erlebnisse (05)

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20.11.2001
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Anna Irene und ihre schönsten Erlebnisse (05)

Frau K. ist mit Anna Irene in der Innenstadt, wo gerade ein Elefantenreiten für Kinder stattfindet. Sie kommt nicht drumherum, sich mit Anna Irene dort anzustellen. „Das kostet wieder so viel Zeit!“
„Bitte Mutti...“
„Du bist fürchterlich! Und ich komme nachher wieder nicht zurecht!“
„Mutti, bitte...“
„Na meinetwegen, aber nur einmal! Und keine weitere Diskussion!“
Viele Kinder warten mit ihren Eltern, um die einmalige Attraktion auszunutzen. Alle freuen sich gespannt darauf, dranzukommen oder lachen schon vom hohen Sitz auf dem Elefanten herab, während ihre Eltern ihnen zujubeln. Anna Irene freut sich auch. Nur dreimal wird die allgemeine gute Laune durch Streitereien gestört – als Frau K. zweimal meint, es habe sich jemand vorgedrängt und als Anna Irene endlich drankommt. Als erste vorne sollte sie sitzen, worüber sie sich unheimlich freut.
„Nein, nein – meine Tochter sitzt bitte in der Mitte. Ganz vorne ist das doch zu gefährlich, da lasse ich sie nicht mitreiten.“
„Aber die Kinder sitzen doch gerne vorne und es kommen alle der Reihe nach dran.“
„Entweder sie sitzt in der Mitte oder ich bekomme mein Geld wieder zurück und wir gehen.“
Anna Irene sitzt jetzt in der Mitte und Frau K. diskutiert lautstark mit dem Mann, der den Kindern immer hinauf- und hinunterhilft, während die anderen Eltern ihren Kindern zuwinken.

Abends

„Na, erzähl dem Onkel Joe was du heute erlebt hast!“
„Ich bin heute auf einem Elefanten geritten.“
„Und, war es schön?“
„Ja.“

Anna Irene ist dabei, zu lernen, dass sie Gefühle, sowohl positive wie negative, für sich behalten muss, wenn sie nicht will, dass sie ihr zum Nachteil werden.
Nachdem sie ihrer Mutter von einem Streit im Kindergarten erzählt hat, regt sich diese bei den Tanten dermaßen auf, dass sie sich gezwungen sehen, die Beschwerde an das betreffende Kind weiterzugeben, wodurch der Streit, der eigentlich ja schon gar nicht mehr bestand, wieder aufflammt und noch schlimmer wird als vorher. Nein, sie hat sie nicht aus Liebe verteidigt. Aus Liebe hätte sie sie getröstet, das hat sie aber nicht getan....

„Das ist doch ganz gleichgültig, ob du dich mit DEM verstehst. Wichtig ist, dass DU ordentlich bist und dass man UNS nichts Schlechtes nachsagen kann, dass ICH mich für dich nicht genieren muss!“

Das war Anna Irene eine Lehre. Sie sollte heute besser nichts sagen, alles schlucken. Sie fühlt sich einsam, sieht kein Ventil für ihren Schmerz, den sie ja laut Frau K. gar nicht zu haben hat.

Äußerlichkeiten sind immens wichtig für Frau K.. Stets ist sie bemüht, ihre Tochter „anständig“ zu kleiden, eine Prinzessin sollte sie sein, die sie herzeigen konnte. Immer sauber, nett und ordentlich. Niemand soll auf den Gedanken kommen, um dieses Kind kümmere sich niemand. Alle sollen sehen, dass sie sich sehr gut kümmert.....

Zu dem neuen Kleid müssen unbedingt dunkelblaue Halbschuhe her, bevor Anna Irene eine Woche zu ihrer Oma (mütterlicherseits) nach Eisenerz fährt. Ohne blaue Halbschuhe kann sie nicht fahren. „Wie sieht das denn aus, die anderen passen doch alle nicht dazu?!“

Auch die Oma ist eine sehr ordentliche Frau und putzt brav jeden Abend die Schuhe von Anna Irene. Leider sieht sie nicht mehr so gut.
Während der Woche bei der Oma klimpert Anna Irene am Klavier, malt, geht mit ihr ins Schwimmbad oder spazieren. Es ist eine Erholung, trotz einiger großmütterlicher Pingeligkeiten.
Frau K. kommt, um Anna Irene abzuholen... „Ja sag einmal, was hast du denn mit den Schuhen gemacht?!“ – „Ich habe sie jeden Abend geputzt, was ist denn mit ihnen?“ – „Ja bist du denn verrückt?! Die schönen blauen Schuhe! Jetzt sind sie ganz schwarz! Ich habe Stunden gesucht, bis ich solche blauen Schuhe gefunden habe und du putzt sie einfach mit schwarzer Schuhcreme?!!“
Anna Irene hat Mitleid mit ihrer Oma, die bei dem Geschrei zu weinen beginnt. Bis zur Abfahrt gibt es kein anderes Thema mehr, es scheint, als würde die Welt aufgrund der nun nicht mehr dunkelblauen Schuhe zugrunde gehen und die Oma ist schuld daran....

Frau K. kauft sich einen Fotoapparat und läßt sich von ihrem Lebensgefährten, dem Onkel Joe, mit Anna Irene fotografieren. Dafür setzt sie sich auf einen Sessel und tut etwas für Anna Irene bis dahin völlig fremdes: Sie nimmt sie auf den Schoß. „Lach einmal!“ Es ist seltsam für Anna Irene, auf dem Schoß ihrer Mutter zu sitzen, sie kennt das nicht und irgendwie widerstrebt es ihr auch, es wirkt alles sehr gespielt und unecht. Aber jetzt gibt es ein Foto davon und niemand kann mehr behaupten, sie hätte keine körperliche Liebe erfahren....

Mit vier Jahren hat Anna Irene eines ihrer schönsten und zugleich vermutlich verhängnisvollsten Erlebnisse aus dieser Zeit. Eine Mandeloperation läßt sie die Welt des Unterbewußten erleben....

Sie liegt auf dem Operationstisch und bekommt ein Tuch über das Gesicht gelegt. Über Nase und Mund tropft der Arzt Äther auf den Stoff – nie wieder wird sie den Geruch vergessen, den sie einatmet.
Anna Irene taucht ein in einen bunten Spiraltunnel, der in allen Farben und sämtlichen Nuancen immer weiter führt, tiefer und tiefer geht, nie aufhört.... Der Tunnel gefällt Anna Irene, alles ist so farbenfroh und sie kann den Flug frei genießen, es ist niemand da, der ihr das Erlebnis zunichte machen könnte. Keine Frau K., die sie herausholt, weil sie sich nicht freuen soll. Sie fühlt sich frei und fliegt und fliegt durch das schöne Farbgemisch und es scheint kein Ende zu nehmen....
Irgendwann ist die Operation aber doch vorbei und sowie sie aufwacht, kommt auch schon die Realität in Form der Frau K. und das Erlebte wird schnell eingesperrt. Niemals kommt Frau K. dort hin, wo Anna Irene dieses Ereignis aufbewahrt....
Sie baut sich eine Mauer. Stein für Stein und ihr Lieblingslied ist "Wer will fleissige Handwerker sehen, der muß zu uns Kindern gehen...."

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Susi P.

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Hier geht´s zum ersten Teil der Anna Irene-Geschichten:
1. Februar 1965, eiskalt

und hier zum nächsten:
Die Weihnachtsvorstellung

 

Hallo Häferl

Wer will fleßige Schreiberlinge sehen...ja , auch dieser Anna-Irene Text gefiel mir wegen der nüchternen, doch der Protagonistein gegenüber nicht leblosen,bzw. Lieblosen Schilderung, und das mit dem Kinderlied am Ende fand ich klasse.
Man wünscht der kleinen Anna-Irene geradezu schöne Erlebnisse...

Nur noch eine Verständnisfrage:

Du schreibst im 1. Absatz.."Die Eltern waren mit ihren Kindern angestellt.." sollte das nicht lieber heißen, hatten sich angestellt?..später nochmal...also die Formulierung hört sich so an, als wären die Eltern da beschäftigt, statt brav zu warten, bis sie an die Reihe kommen...

:D ;)
Trotz des ernsten Themas gefiel mir auch das ganz gut...

Lieber Gruß

Arvid/Lord

 

Ich danke MyLord für´s Lesen und kritisieren!

Freut mich, daß Dir die Stelle mit dem Lied, also der Schlußsatz, so gut gefallen hat. Ich schreibe ja diese Geschichten immer so dahin und wenn ich finde es paßt gerade für ein Ende, dann hör´ich auf. Und diese Stelle gefiel mir auch sehr gut. ;)

Habe die österreichische (aber leider doch falsche) Formulierung umgehend editiert. Wahrscheinlich sind wir ja deshalb so ein arbeitsames Volk, weil jeder behauptet, er sei hier angestellt.... ;)

Ein paar andere Stellen habe ich auch gleich noch verbessert, zum Beispiel war bunt doppelt, jetzt ist es einmal farbenfroh.

Danke für Deine Wünsche ;) :) !

Liebe Grüße
Susi

 

Hallo Häferl!

Die Geschichte ist etwas positiver als die anderen Anna Irene - Geschichten, aber trotzdem will der titel nicht so recht zum Inhalt passen. Es sind zwar zwei schöne Erlebnisse, aber dennoch spricht unglaublich viel Bitterkeit aus dem Zeilen. Da ich weiß, mit welchem Hintergrund sie geschrieben sind, kann ich das zwar nachvollziehen, aber ich würde mir - und Anna Irene! - wünschen, auch mal etwas zu hören, was wirklich nur positiv ist. Versuchs mal, es kann doch nicht alles grau gewesen sein, oder?
Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 

Liebe Häferl,

chaosqueen hat irgendwie Recht, der Titel verspricht mehr Positives, was aber im Leben der Anna Irene nicht passiert, denn immer dann,wenn sich etwas positiv anlassen könnte, wird es durch diese "Person" wieder zunichte gemacht und eigentlich ist dann alles noch schlimmer als vorher.
Ich denke da zum Beispiel an den Kindergarten und die Szene mit den Schuhen.
Aber es wäre überzogen, wollte ich mich hier an der Frage einer passenden Überschrift festbeißen.

Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtigkeit du von den Geschehnissen um Anna Irene und dieser "Person" berichtest.
Es liest sich alles sehr flüssig und zügig und wenn man nicht aufpasst, überliest man glatt die tiefe Bedeutung der Aneinanderreihung von Ereignissen, die allesamt ein schreckliches Bild erahnen lassen.

Mich hat an deiner Geschichte etwas gestört, dass die einzelnen Ereignisse nicht so recht miteinander verbunden waren, es fehlt ein wenig das Verbindungsglied, dass zwar dadurch gegeben ist, dass in allen Fällen diese "Person" dahintersteckt, aber ich denke, es hätte mehr Übergänge von einem Ereignis zum anderen geben können.

Ebenso hat mich etwas gestört, dass du zwischendrin, sozusagen den Erzählstandpunkt verlassen hast, aus der reinen Berichterstattung ausgestiegen bist und die Gedanken- und Seelenwelt der Anna Irene erläutert hast.
Ich denke, nein ich bin sicher, dass der Leser in der Lage ist, genau diese Gedanken selbst zu fassen. Die Ereignisse sprechen für sich, sie sprechen Bände!

Vielleicht sollten sich daher die Gedanken der Anna Irene ein wenig mehr nur in kleinen Andeutungen wiederfinden.

Wie auch immer, ich lese deine Geschichten gerne und so erging es mir auch mit dieser Geschichte.

Liebe Grüße
elvira

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Susi,
es ist echt witzig, manche Anna Irene - Geschichten laufen vor Postings über, andere wie diese hier haben gerade mal drei (minus Deines). Wobei man nicht sagen kann, das dieser oder jener Teil besser oder schlechter wäre, jeder beleuchtet einen anderen ...ähh... Aspekt dieses Kampfes.
Hier verdeutlichst Du noch einmal die doppelzüngige Art, auf die Frau K. sich mit ihrem Kind 'Arrangiert'. Das beständige Trennen der äußeren und inneren Welt dieser Beziehung wird für sie zu einer Manie, die in immer neuen Facetten aufleuchtet (das mit dem Foto z.B. ist echt schon berechnend krankhaft).
Ich denke, die von lakita und chaosqueen gewünschten positiven Aspekte sind in jeder Geschichte zu finden - nur haben sie eben eine ganz andere Wertigkeit. Ich denke an die Momente, die Anna Irene alleine vorm Fernseher verbringt und die Welt kennenlernt. Die Zeit bei ihrer Oma, die Du ganz gemeinhin als Erholung bezeichnest, das Klavierspielen, Schwimmbad, etc. - diese Erholung muss für Anna Irene ein ziemlich krass positives Erlebnis sein. Man muss halt die Wertigkeit beachten...

Was Du (zum Glück) über alle Teile weiterführst, ist ihre langsame Erkenntnis, dass sie sich mit ihrer Situation aktiv arrangieren kann. Was sie tun und lassen muss, damit Ausbrüche ausbleiben. trurig, dass sowas in diesem Alter nötig ist.
Ich denke, so langsam baut sich beim Leser eine Erwartungshaltung auf; irgendwann kommt der Moment, an dem diese unglückliche Beziehung geteilt werden wird und mit jedem kommendem Part werden wahrscheinlich weitere Anzeichen dafür auftauchen...hoffe ich.

Zum Stil muss nichts mehr gesagt werden. Er passt in seiner beschreibenden Art zu dem Abstand, den Du mit der Zeit gewonnen hast.

Liebe Grüße, baddax

P.S. Die Weihnachtsvortellung wird über Suche nicht gefunden. Wo ist die denn?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Susi,

eine Narkose als schönstes Erlebnis - ojeoje, ich fühle mit Anna Irene, auch wenn ich ihre Erlebnisse nicht wirklich "nachfühlen" kann (weil mir's zum Glück nie so erging). Dass ein kleines Kind die Erfahrung macht, dass es seine Gefühle besser für sich behält, ist schon sehr, sehr traurig.

Ein paar Anmerkungen bzw. Tipps hab ich noch.

„Na, erzähl dem Onkel Joe was du heute erlebt hast!“ – „Ich bin heute auf einem Elefanten geritten.“ – „Und, war es schön?“ – „Ja.“
Du fasst die verschiedenen Dialogsprecher häufig in einen Absatz zusammen. Mir gefällt es besser, wenn jeder Sprecher seinen eigenen Absatz bekommt - und Anna Irene würde ich wirklich gönnen, dass sie ihre eigenen, kleinen Absätze für sich ganz alleine hat.
Nachdem sie ihrer Mutter von einem Streit im Kindergarten erzählte, regt sich diese bei den Tanten dermaßen auf
"Nachdem sie ... erzählt hat, regt..."
Das ließ Anna Irene die Lehre ziehen
"Daraus zog Anna die Lehre..."
und du putzt sie einfach mit schwarzer Schuhcreme?!!
"?!" oder "?!!" benutzt du öfters. Würde ein Zeichen nicht ausreichen?
Diese Zeichenkombinationen kennt man doch eher von Comics, oder?

Die Geschichte hat mir gefallen und mich berührt.

Viele Grüße

Christian

 

Huch, Hi Lakita, chaosqueen, Baddax und Criss!

Danke für Euer Interesse und Eure ausführlichen Stellungnahmen zu meiner Geschichte! :)

Tut mir leid, daß ich so lang hier nicht geantwortet habe, aber immer, wenn ich den Thread aufmache, fällt mir die nächste Geschichte ein, jetzt bin ich wieder bei der nächsten. Und die letzten Male hab ich dann vergessen, da war der Thread irgendwo aus meinen Augen. Auch habe ich ihn eine zeitlang aus Versehen nicht verlinkt gehabt - irgendwie ein Stiefkind... Was vielleicht auch Deine Frage, baddax, klärt. Warum sollte ich hier mehr Antworten haben, wenn ich mich selbst nicht um die Geschichte kümmere?

Ja, so richtig positiv ist das alles nicht, und ich hab den Titel eigentlich deshalb gewählt, weil ich darauf angesprochen wurde, doch endlich mal was Positives über Anna Irene zu schreiben. So habe ich wenigstens mit dem Titel den Wunsch erfüllt, anders war es mir leider nicht möglich.

Doch: Positiv ist, daß sie ihre Gefühle nicht wirklich zerstören ließ, sondern sie eingesperrt hat, hinter dicken Mauern. Nur wenn gequälte Kinder es schaffen, das zu tun, können sie später ihre versperrten Gefühle wieder finden, was viel Einsicht und Arbeit an sich selbst kostet, aber immerhin möglich ist. Man kann die Fassade spazieren tragen oder die Mauer Stück für Stück wieder abbauen bis sie weg ist.

Criss, Danke für Deine Korrekturen, ich mach sie nicht jetzt gleich, aber ich schreibs mir auf, damit ich nicht vergesse. ;) Ich gebe Dir in allem recht, nur das mit dem Schluß ziehen, weiß ich noch nicht. Daraus zog sie den Schluß klingt so aktiv, es war aber eher von selbst, ohne Nachdenken, passiv. Der gezogene Schluß war einfach da, ohne daß sie ihn gezogen hätte... ähm. (?) Wie drück ich es nur aus...

Alles liebe
Susi

 

Hallo Susi,

mich hat die Formulierung "Das ließ Anna Irene die Lehre ziehen" irgendwie gestört. So hab ich das noch gar nicht gehört bzw. gelesen (Was aber nicht heißen muss, dass es deswegen falsch wäre!!).

Ich weiß aber, glaub ich, was du meinst mit dem "passiv". Wie wär's einfach mit: "Das war Anna Irene eine Lehre. Sie sollte heute besser nichts sagen, alles schlucken."?

Gruß

Christian

 

Hallo Baddax!

Die Weihnachtsvorstellung ist hier: http://www.short-stories.de/vb/showthread.php?s=&threadid=5794
Danke für Dein Interesse!

Hi Criss!

Ich danke Dir nochmal für Deine Korrekturhilfe, hab jetzt alles editiert.
Die Kombinationen aus Ruf- und Fragezeichen sollten irgendwie den Ton des Gesagten deuten helfen, man müßte Frau K. einmal live hören, damit man die Geschichten überhaupt richtig lesen kann. Aber was solls...
Alles liebe
Susi

 

@ Susi

man müßte Frau K. einmal live hören

Das schaffst es, diese kleinbürgerliche und gefühlskalte Frau so darzustellen, dass ich eine recht gute Vorstellung von ihr habe! Ich sehe sie in meiner Fantasie klar vor mir, in ihrer ganzen Verkrampftheit und mit ihrer hysterisch anschwellenden Stimme.

Grüße!

PS: Frau K. hat sicher eine von diesen furchtbar extrastarken Dauerwellen, gell?

 

hallo Susi!
ich gestehe: das ist die erste Anna-Irene-Geschichte, die ich bisher gelesen habe. Und ich muß sagen: sie ist wirklich sehr gut. Irgendwie hast Du einen wirklich besonderen Tonfall getroffen, der den Leser trifft... man kann gar nicht anders, als mitzuempfinden, obwohl ja gerade über Gefühle wenig gesprochen wird.
Es gelingt Dir gut, den Zwiespalt dadurch zu thematisieren, daß Du ihn zwischen den Sätzen offen läßt... daß Du Deinen Leser nicht mit den moralischen Schlußfolgerungen totquetscht, sondern ihm eine eigenen Beurteilung läßt.

Meine Meinung: das definitiv beste, was ich von Dir bisher gelesen habe!

Lieben Gruß,
Frauke
PS: nicht schnell gelesen, aber schnell geschrieben! ;)

 

Hi Imperator, Liz und Frauke!

Ich danke Euch allen fürs Lesen und kommentieren!

@Imperator,

dann bekomme ich um ehrlich zu sein, Angst vor diesen anderen
- Tut mir leid, daß Du durch meine Geschichte so negative Gefühle wie Angst verspüren mußtest, aber ich kann irgendwie nur wenig dazu sagen... außer: Anna Irene hat es überlebt. ;)

@Liz, ja ich denke, Du hast den Ton richtig gehört... :D

Frau K. hat sicher eine von diesen furchtbar extrastarken Dauerwellen, gell?
- Auch da liegst Du nicht weit daneben - ob extrastark weiß ich nicht, aber kurze Haare mit Dauerwellen jedenfalls. :lol: Und ganz früher hat sie sie immer mit Tönungsfestiger (der furchtbar gestunken hat) behandelt, dann toupiert und dann noch Taft (der nochmal so viel gestunken hat) drüber gesprüht, sodaß das ganze Badezimmer in einer Chemiewolke versunken ist.

@Frauke, Dein Lob freut mich ganz besonders! :)

Alles liebe
Susi

 

hi susi,

von nun an tragen alle positiven ereignisse einen hauch vergangener qual? ja, das ist wohl normal. wenn das bewusstsein sich erinnert, dass in der vergangenheit alles schöne eine dunkle seite hatte.
was mir fehlt .. onkel joe und die beziehung zwischen onkel joe und frau k. wird nicht näher gezeigt. ich warte schon in jedem teil darauf, näheres darüber zu erfahren. ich meine, es ist höchst interessant, wie frau k. mit dem mann umgeht .. also mehr als das wissen, dass anna in seiner gegenwart nicht geschlagen wird, sollte es doch sein. daraus könte der leser nämlich schliessen, ob onkel joe einen starken einfluss auf k. hat.

in dieser geschichte gefällt mir der übergang zum schönen erlebnis auf dem op-tisch nicht. das kommt doch sehr plötzlich.

aber ansonsten ... wieder einmal sehr erschütternd. trotzdem eine kleine pause, diesmal war es nicht ganz so dramatisch!

bis dann und mit angst vor dem nächsten teil

barde

 

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